Aderlaß

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medizinischer Begriff

historische Therapieform

Der Aderlaß muß aus der antiken medizinischen Lehre der Humoralpathologie (Säftelehre) verstanden werden.

Zur Wiederherstellung der rechten Menge an "gutem Blut" war in der Annahme, daß vor allem "schlechtes Blut" vom Körper entlassen wird, bzw. bei Krankheiten, bei denen "zu viel" Blut im Körper sei (z.B. Bluthochdruck, Fehlgeburt (!), Schlaganfall), Blut dem Körper zu entnehmen.

Geschah dies nicht oder nach Auffassung der Ärzte nicht ausreichend auf natürlichem Weg (Bluterbrechen, Nasenbluten, Hämmorrhoiden, Menstruation usw.) wurde mit dem Aderlaß unterstützt.

Bei regelmäßiger Anwendung ergab sich der Reiz für den Körper, verstärkt Blut neu zu bilden, so daß sich die Beschwerden sogar verstärken konnten - ein sich anheizender Kreislauf drohte und trat auch nicht selten ein.

Ab etwa dem 18.Jhd. als Therapie umstritten.