Benutzer:Arend/Hessische Familienkunde/Band 01/Heft 01/E-Book

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Hessische Familienkunde


In Arbeitsgemeinschaft herausgegeben von der „Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck“
und der „Familienkundlichen Gesellschaft für Nassau und Frankfurt“


Band 1 Frankfurt a. M., März 1948 Heft 1


Die Kriegsverluste an genealogischem Quellengut in Hessen-Nassau

Von Eduard Grimmell, Kassel und Dr. Heinz F. Friederichs, Frankfurt am Main.

1. Reg.-Bez. Kassel (Kurhessen).

      Den verheerenden Auswirkungen des Krieges ist viel wertvolles genealogisches Quellenmaterial im Reg.-Bez. Kassel zum Opfer gefallen. Dankbar darf festgestellt werden, daß unser wichtigstes Archiv, das Staatsarchiv in Marburg, nur verhältnismäßig geringe Verluste erlitt. Das Archivgebäude blieb unbeschädigt, aber durch Auslagerung ging einiges Material verloren. Soweit mir bekannt, ist auch die Fuldaer Landesbibliothek mit ihren Archivalien erhalten geblieben. Umso schmerzlicher sind die Verluste in Kassel.

      Fast der gesamte Bestand an Kasseler Archivalien ist ein Opfer des schweren Luftangriffes vom 22. 10. 1943 geworden. Durch eine schrägeinfallende Brandbombe ging das im Kellergeschoß des Rathauses untergebrachte Kasseler Stadtarchiv mit all seinen Beständen verloren, während das darüberliegende Erdgeschoß erhalten blieb. Völlig verloren gingen die alten Urkunden aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die für die Familienkunde von großer Wichtigkeit waren; nichts ist übriggeblieben von den recht interessanten Zunftakten aus dem 17. Jahrhundert und dem umfangreichen Material aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Ein Raub der Flammen wurde auch das schöne alte Kasseler Bürgerbuch. Nur noch kümmerliche Reste sind übriggeblieben. Umso dankbarer dürfen wir F. Gundlach sein, der 1895 das Kasseler Bürgerbuch veröffentlichte und mit vielen genealogischen Anmerkungen versah. Leider verzehrten die Flammen im Stadtarchiv auch die Kasseler Kirchenbücher aus dem Zeitraum von etwa 1750 bis zur Gegenwart. Da gleichzeitig auch die Photokopien und Karteien bei der Evang. Kirchenbuchstelle in der Spohrstraße verbrannten, ist dieser Verlust besonders schmerzlich. Glücklicherweise sind wenigstens die älteren Kirchenbücher aus der Zeit vor 1750 im Marburger Stadtarchiv erhalten geblieben. Dort waren auch die gesamten Kirchenbücher der Kasseler Garnisonsgemeinde deponiert. Leider sind mit den Kirchenbüchern der Stadt auch sämtliche Kirchenbücher der Kasseler Vorortgemeinden Bettenhausen, Waldau, Niederzwehren, Oberzwehren[GWR 1], Nordshausen, Wehlheiden, Wahlershausen, Kirchditmold und Rothenditmold verlorengegangen. Erhalten geblieben ist aber die Gesamtkartei der Bettenhäuser[GWR 2] Kirchenbücher, die unser Mitglied Rektor Dreusicke in fleißiger Arbeit angelegt hatte und ebenso die von ihm angefertigte Kartei der französischen Kirchenbücher Kassels. Im Gemeindeamt wurden gerettet die Duplikate der Begräbnis- und der Konfirmanden-Register von 1830 bis zur Gegenwart. Im Rathaus gingen auch die Standesamts-Register sämtlich verloren.

      Geplant ist eine Rekonstruktion der verbrannten Kasseler Kirchenbücher. Wahrscheinlich wird diese Aufgabe dem früheren Leiter der Kirchenbuchstelle im Evang. Gemeindeamt, Direktor Fricke, anvertraut. Es ist mancherlei vorhanden, um eine Rekonstruktion durchzuführen, und es steht zu hoffen, daß etwa 80% der eingetragenen Amtshandlungen wieder hergestellt werden kann, wenn auch nicht in genauem Wortlaut und bei den Taufen leider ohne Patenangaben. Wichtig wird sein, daß alle, die Auszüge aus Kasseler Kirchenbüchern besitzen, diese zur Verfügung stellen.

      Auch das kleine kirchliche Archiv in der Martinskirche, das einige wertvolle ältere Akten enthielt, wurde vernichtet. Etwas günstiger ist das Ergebnis bei der Kasseler Landesbibliothek, die schon 1941 bei einem kleineren Luftangriff in Flammen aufging. Der größte Teil der Bibliothek verbrannte. Aber die wertvollen Manuskripte der Bibliothek, die reiches familiengeschichtliches Material enthalten, konnten gerettet werden und sind im Marburger Staatsarchiv deponiert. Das wertvollste Gut der Landesbibliothek, das Manuskript des Hildebrandliedes, war in einem Bunker sichergestellt, wurde aber nach dem Zusammenbruch leider gestohlen.

      Verluste in den Archiven einzelner Pfarreien sind mir nicht bekannt geworden. Aber es hat sich gezeigt, daß für Kriegszeiten die Zentralisation in Kreiskirchenbuchstellen unter Umständen verhängnisvoll ist. Dafür ein Beispiel: In der Kirchenbuchstelle in Melsungen waren die Kirchenbücher aller Gemeinden des Kreises Melsungen gesammelt. Kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner wurde angeordnet, daß die Bücher aus dem Pfarrhaus in das Amtsgerichtsgebäude überführt würden. Bei der Beschießung Melsungens wurde gerade das Amtsgericht von Brandgranaten getroffen und die Kisten, in denen die Bücher verpackt waren, kohlten an den Ecken an. Leider wurden die beschädigten Bücher von dem verständnislosen Leiter der Aufräumungsarbeiten mit Mistgabeln auf den Schutt geworfen und abtransportiert. Zum Glück entdeckte der Leiter der Kirchenbuchstelle noch im letzten Augenblick, was geschehen war, und konnte etwa 90 % der beschädigten Bücher, die natürlich durch diese ver ächtliche Behandlung noch mehr gelitten haben, der Abraumstelle wieder entreißen. Leider ist aber gerade das älteste Spangenberger Kirchenbuch, das erst vor wenigen Jahren wieder entdeckt war, in Verlust geraten.
E. G.

2. Reg.-Bez. Wiesbaden (Nassau).

      Erfreulicherweise hat auch das Staatsarchiv Wiesbaden kaum Verluste an genealogisch interessierendem Quellenmaterial zu verzeichnen. Die Bestände des früheren Staatlichen Gausippenamtes Hessen-Nassau blieben zwar ebenfalls vor Kriegseinwirkungen verschont, unterstehen aber noch der Militärregierung und sind daher noch nicht zugänglich; aus seinen Sammlungen sind besonders zu erwähnen: Abschriften und Fotokopien von Kirchenbüchern, Zweitschriften von Zivilstandsregistern, Kirchenbuchkarteien mehrerer Kirchspiele, Manuskripte zu mehreren Dorfsippenbüchern, rund 1500 Personalakten, etwa 8000 Ahnen- und Sippentafeln, ferner Wappen- und Siegelsammlungen und die Fachbücherei. Außerdem waren dort Teile der Sammlungen des Forschungsdienstes „Rhein-Mainische Sippen“ deponiert.

      Demgegenüber sind die genealogischen Hilfsmittel in Frankfurt und Hanau sehr in Mitleidenschaft gezogen worden.

      In Frankfurt blieben alle Kirchenbücher von 1533 bis 1851, die rechtzeitig ausgelagert werden konnten, erhalten, ebenso die im Stadtarchiv verbliebenen Zweitbücher und die bei den einzelnen Pfarreien liegenden Kirchenbücher der Vororte. Auch die Zivilstandsregister 1851 bis 1875 sind verschont geblieben. Dagegen wurden die im Standesamt gelegenen Personenstandsregister 1875 bis 1944 ein Opfer des 22. 3. 1944; sie konnten jedoch durch die erhaltenen Zweitschriften wiederhergestellt und inzwischen fotografiert werden. Die für die Forschung wertvollen Familien-Attestate des Standesamtes entgingen den Brandbomben. In der Evang. Stadtsynode verbrannten sämtliche Kirchen- und Protokollbücher der Innenstadt 1851 bis 1899, die für Taufnachweise von Bedeutung waren.

      Das für die Genealogie unerschöpfliche Stadtarchiv ist durch wiederholte Bombenangriffe leider sehr in seinen Beständen geschädigt worden. Obwohl sehr viele Archivalien ausgelagert waren, wurden etwa 40% der Bestände vernichtet. Von den genealogischen Quellen[1] bedauern wir den Verlust der Bede-, der Rechen- und der Restkaufschillingsbücher, der Häuserakten, eines Teils der Testamente, Testamentsbücher und Nachlaß-Inventare, ferner der Vormundschaftsakten, der Gewalts- und Urteilsbücher, der Urfehden- Strafenbücher, der Ackergerichts- und Bauamtsakten, der Schulakten, sowie eines Teils der Malefizbücher, Prozeßakten, Zunftakten und Meisterbücher, außerdem eines Teils der Akten des Schultheißenamtes und des Landamtes, schließlich sämtlicher Akten über Frankfurter Dörfer und Höfe (Urkunden blieben erhalten). Auch große Archivteile der Patriziergesellschaften Alt-Limpurg und Frauenstein sowie die historisch-genealogischen Sammlungen Battonn, Böhmer, Glauburg, Kirchner, Ochs, Schlosser, Schudt, Steitz und Uffenbach gerieten in Verlust. Dagegen blieben die Chroniken und die Sammlungen Fichard, Malapert, Holzhausen, Kriegk (z. T.), Leonhardi, Lersner, Reiffenstein und Schulin im Stadtarchiv erhalten, während die Siegelsammlung gleichfalls verloren ging.

      Die Bestände des Reichsarchivs (Abt. Frankfurt)[2] blieben erhalten und unterstehen jetzt dem Stadtarchiv. Die sehr aufschlußreichen Einwohnermeldekarteien 1867 bis 1945 des Polizeipräsidiums und die Hausstandsbücher mehrerer Polizeireviere wurden 1945 zerstört. Auch die Stadtbibliothek hat große Verluste erlitten; vor allem sind die genealogischen und historischen Zeitschriften sowie Teile der Abteilung Frankfurt[3] verloren. Von privaten Sammlungen sind die der früheren Genealogischen Gesellschaft und vieler Familienforscher verbrannt.

      Trotz dieser erheblichen Verluste ist die Genealogie in Frankfurt auch weiterhin durchführbar, von augenblicklichen, aus Raumnot bedingten Benutzungsschwierigkeiten abgesehen, da Kirchenbücher, Zivil- und Personenstandsregister, Bürgerbücher, Rats- und Senatssupplikationen, Dienstbriefe, Währschaftsbücher, Stiftsakten und die überwiegende Mehrzahl der sonst in Betracht kommenden Archivalien doch erhalten blieben.

      Auch in Hanau sind Verluste aus den Jahren 1944 bis 1945 zu beklagen. Von Kirchenbüchern[4] sind nur solche aus der Niederländischen und Wallonischen Gemeinde von 1830 bis 1945 vernichtet, ebenso deren Gemeindearchiv mit den Protokollbüchern seit 1566 und der sehr wertvollen Sammlung von Bescheinigungen auswärtiger Gemeinden über Lebenswandel usw. Doch ist aus den Verzeichnissen der Kopulierten, Getauften und Beerdigten in der seit 1726 erschienenen „Hanauer Wochen-Nachricht“ (in der Stadtbibliothek) eine Rekonstruktion möglich. Im Standesamt verbrannten die Personenstandsregister, konnten aber aus den Zweitbüchern wiederhergestellt werden. Aus dem Stadtarchiv wurden die Bürgerbücher der Alt- und Neustadt durch nachträgliche Brandstiftung im Keller des Rathauses vernichtet; auch hier ist eine teilweise Rekonstruktion aus den lückenhaft erhaltenen Stadtrechnungen und Rezeptionsprotokollen möglich[5].

      Die Register des Einwohnermeldeamtes gingen auch in Hanau verloren. Dagegen blieben die reichen Bestände des Geschichtsvereins erhalten, darunter Bürgerlisten, Hausverzeichnisse, Geburtsbriefe, Stammbücher usw., die allerdings noch nicht benutzbar sind.

      Aus sonstigen Stadt- und Landgemeinden sind keine Verluste bekannt geworden.
H. F. F.

Die wiederentdeckten Hofheimer Gerichtsbücher (1425 bis 1740) als familienkundliche Quelle

Von Max Ziemer, Wiesbaden.

      Während an vielen Orten unersetzliche Quellen für die Familien-, Heimat- und Sprachkunde durch die Kriegsereignisse verloren gingen, sind in Hofheim im Taunus durch Zufall (oder planmäßiges Suchen) Dokumente von unschätzbarem Werte wiederentdeckt worden, die über ein Jahrhundert in Vergessenheit geraten waren. Studienrat Josef Nix fand zusammen mit Bürgermeister Schullenberg bei der Suche nach anderen Akten unter den Beständen des Hofheimer Rathauses 3 große Bände Gerichtsbücher, die mir zur Auswertung für das 1952 bevorstehende Jubiläum Hofheims übergeben wurden.

      Von diesen Bänden haben zwei das Format von 29✕22✕13 cm, der dritte das von 34✕26✕6 cm; mit gebuckelten Holzdecken sind sie bis auf die Schließspangen und Lederriemen recht gut erhalten. Die Schrift ist teils tadellos lesbar, teils bietet sie einige Schwierigkeiten beim Entziffern. In den Dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben einige Studenten, Joseph Trilzinger, J. Wolf und Jacob Sandlus, mit mehr oder weniger Erfolg einen Versuch der Uebertragung des Textes gemacht. Daß sie dabei manchmal vorbeischossen, ist ihnen nicht so sehr zu verübeln, weniger schön ist es, daß sie mit ihren Proben hier und da leere Räume des Urtextes verunzierten.

      Die 3 Gerichtsbücher umfassen Einträge aus mehr als 3 Jahrhunderten, von 1425 bis 1740. Der Besitzwechsel durch Kauf, Tausch, Vererbung, die Testamente, Eheverträge, Klagesachen usw. sind in diesem unergründlichen Fundort für Orts- und Familienkunde niedergelegt. Dabei zeigt sich, wie stark die Fäden zwischen den Hofheimern unter sich und zwischen Ihnen und der näheren und weiteren Umgebung hin- und hergesponnen wurden. Es gibt wohl wenig Orte, die sich in dieser Hinsicht mit Hofheim messen können. Den Genealogen wird hier ein über die ältesten Kirchenbücher weit hinausgehendes Material an die Hand gegeben, so daß mancher tote Punkt in Ahnen- und Stammtafeln überwunden werden kann. Aber auch der Heimatsgeschichts- und der Sprachforscher werden manchen wertvollen Fingerzeig für ihre Arbeit entnehmen können.

      Die nachfolgende Leseprobe aus dem Jahre 1501 mag ein kleines Bild von dem reichen Inhalt der Hofheimer Gerichtsbücher geben. Die Uebertragung lautet:

      „Actum anno Do(mi)ni millesimo Quingentesimo primo (1501) Vff Dornstag nechst nach Anthonij Ist Haurt Schmidt vnd syne Stieffsone Henchin komen fur Heintzenhenn Die Zyt an statt Hermann Spars schult(eiß) vnd gantz gericht zu Hoffheym vnd han alda begert eyn Insatz[6] in daiß gerichts buch zu thune antreff eyn kudt[7], Den sye zwene mit eynander gemacht han nach lude[8] eyns Zetels, der also ludt/It(em) Hait Haurt Schmidt mit vorbedachtl(ichem) mude recht vnd reddelich In bywesenn[9] Peter Harmeß vnd Schmithenß Im Hoiff, syner guten frunde, myt Henchin syme stieffsone, gekudt[10], also daß Haurt hait Henn geben, daiß dritgeteyle an dem Huse daiß Haurt vnd syne dochter hann an dem Huse, da Kontze Schmidts Meckel, der Got gnade, In saß, vmb daiß deyle vnd ansterben,[11] daiß Henn hait an dem Huse, da Haurt Schmit Itzunt In wont, by dem kauffhuse gelegen, vnd vmb daiß nuwe teyle daiß Henn hait an der schuwern[12] by Heller Henchin gelegen, vnd ist her In beredt daß sye sollen daiß Dende[13] In gemeyn(er) Hant gebruch(en), vnd vber dem Dende sail Henchin syne gebruch hain, vnd mit dem Dach vber dem selben Dende sollenn sieß in gemeyn an Dachung halten, vnd ist sonderlich beredt, daß Haurt Schmit sail hann eyn vertel hinden In der

HFK 01 Heft 01.djvu
Schriftprobe aus dem Hofheimer Gerichtsbuch vom Jahre 1501
(zum Aufsatz von M. Ziemer)

alden schuwern, die wyle sine Hußfrawe, Henchins muter, lebt, vnd nach abganck derselben syner Hußfr(awen), So sail daißselbe fertel schuwern Widder In Henchinß gewalt Stene.

      Ist dem gericht kontlich vnd wissentlich daß Elsa Her(rn) Wendelß magt hait kaufft eyn Huße mit syme begriff, neben Peter Rulen gelegen, vmb Hen Bendern von Wallawe[14] für XXI g(ulden) ix albus, vnd hait sich darin erclagt mit recht vnd dem gericht sine Recht vergnügt.“

Einwohner des Frankfurter Vororts Oberrad (1494 bis 1655)

Von Dr. Heinz F. Friederichs, Frankfurt a. M.

      Gemeinsam mit dem 1941 tödlich verunglückten, um die genealogische Kleinforschung sehr verdienten Frankfurter Ernst Lohagen habe ich vor dem Kriege aus den Beständen des Frankfurter Stadtarchivs die genealogisch interessanten Daten über den seit 1425 zu Frankfurt gehörenden Vorort Oberrad zusammengestellt. Sie enthalten Nachrichten über Oberräder Familien aus der Zeit vor und um Beginn der von 1626 an erhaltenen, aber anfänglich sehr lückenhaften Kirchenbücher. Ihre jetzige Wiedergabe ist um so bedeutsamer, weil durch die Bombenangriffe im Jahre 1944 alle Originalbestände, aus denen nachfolgende Nachrichten geschöpft wurden, gänzlich vernichtet worden sind.

      Zur Wiedergabe gelangen in gekürzter Zusammenstellung:

  1. Bürgerbuch 1619—1631,
  2. Leib- und Herdhühner 1641—1655,
  3. Währschaftsbuch 1553—1629,
  4. Leib- und Herdhühner 1548—1584,
  5. Eid der Einwohner 1494—1585.

      Zur Geschichte der Oberräder Familien wird auf Schleunes[15], über die Bedeutung der Leibhühner bzw. der Leibeigenschaft auf Schulin[16] verwiesen.

1. Bürgerbuch 1619—1631.[17]

      1619

      Conrad Thor auß der Newstätt Löwensteinscher und Erbachischer Herrschaft soll geben vor sich allein fl. 2½.

      Ebertt Wagner von Liebertz im Stift Fulda soll geben fl 2½.

      Anthonius Hampurger von Praunheimb vor sich fl 2½.

      Michael Becker pro se et uxore von Dietzenbach fl 5 und Bürger Ludwig noch 1 fl.

      Georg Kilian vor sich fl 1 s 6.

      Johannes Mitternacht fl. 1 s 12.

      Hans Conrad Holtzheimer von Bornheim fl 2 s. 12.

      Catharina Hans Menkels uxor von Sachsenhausen fl 2 s. 12.

      Catharina Friedrich Haublers uxor von Ditzenbach fl 2 s 12.

      Balthasar Hütter von Zell unter dem Apt von Fulda et uxor Agnesia von Oberrad fl 3 s 18.

      Augustinus Müller vor seine Frauw von … fl 2½.

      Hieronimus Lauff und Magdalena Simon Müllers Dochter beide von Oberrad fl 2½.

      Caspar Kopff von Dorssenheim under Marckgraffens von Durlach gelegen fl 2½.

      Simon Junghenn Nachbaurs Kindt wegen seiner Hausfrau Elisabetha Johann Eckart Stöllers Dochter und einen Eymer fl 3 s 8.

      Conradt Lauff zalt fl 1 s 6.

      Augustinus Müller vor seine Hausfrau fl 2½.

      1623

      Hans Heltmann wegen seiner Hausfrau fl 2½.

      Nicolas Mosers Hausfrau fl 2½.

      Georg Minnic et uxor ist in Rechnung abgegangen dann einen Eymer fl 5.

      Hans Claus et uxor fl 5.

      Jost Liebknecht et uxor und dann einen Aymer fl. 5.

      Baltes Will und seine haußfrauw und einen leder Aymer fl 5.

      Jacob Hofseß et uxor fl 2½.

      Johann Rußmann et uxor fl 2½.

      Valentin Hachinger et uxor und einen Aymer fl 5.

      Conrad Lauff fl 1 s 6.

      Claus Martin uxor fl 2½.

      Johann Fritz et uxor fl 2½.

      Mattheus Sturms uxor fl 2½.

      Stoffel Junghenn et uxor fl 5.

      Philipp Becker et uxor Barbara fl 2¾.

      Claus Holtzappels haußfr. fl 2½.

      Hieronimus Jacobs des Gerichts uxor fl 1¾.

      Peter Körner von Berg Steinfeldt by Schweynfurt fl 2¼.

      Seine Haußfr. Margaretha fl. 1 s 6.

      Conrad Müller et uxor Margaretha fl 2½.

      Hans Fritz der Jung et Barbara uxor fl 2½.

      Simon Dürr fl 1 s 6.

      Johann Schmids haußfraw fl 2½.

      Hans May fl 1 s 6.

      Conrad Jacob fl 1 s 6.

      Hartmann Ulrich gelt vor sich und seine haußfr. Dorothea fl 3 s 12.

      Simon Dürr haußfr. Margaretha fl 2 s 12.

      Hermann Rußmann vor sich und seine haußfr. Engel fl 3 s 19.

      Johann Mitternacht vor seine haußfr. Elisabetha fl 1 s 18.

      Matthes Sturm vor seine haußfr. fl 2 s 12.

      Jörg Kilians Beckers haußfr. von Büdingen fl 1 s 12.

      Wolf Heyl von Estenfeldt und Margaretha von Heydenfeldt s 10, soll Nachbargeltt zalen.

      Cloß Koch Nachbargeltt vor sich fl 2 s 12, Rest noch fl 1 s 6.

      Georg Lauff vor sich Nachbargeltt fl 2 s 12.

      Niclaß Kilian und Maria von Büdingen fl 1 s 12.

      Peter Sadler wegen seiner frawen Catharina fl 5.

      Niclaß Fuchs vor sich und seine fraw fl 7 s 12.

      Johann Mitternacht wegen seiner fraw von Rodheim fl 5.

      Merten Engel vor sich und seine haußfr. Elisabetha fl 10.

      Hermann Kremer vor sich fl 2½.

      Philipp Hofseß vor sich und seine fraw fl 5.

      Johann Kristen vor sich und seine fraw fl 2½.

      Andreas Schuh vor sich fl 5.

      Conrad Schweikert vor sich und seine fraw fl 5.

      Conrad Feling vor sich und seine fraw fl 5.

      Jörg Engellbert Nachbargeltt vor sich fl 5, von Kestat.

      Stoffel Scherer von Spitzenaltum zalt fl 5.

      1631.

      Hanß Peter Rückher und Margaretha dessen haußfr. beide fremdt fl 10.

      Velten Simon und Margaretha dessen fraw fl 2½.

      Johann Christianus Fröhlich vor sich und Anna Maria dessen haußfr. fl. 5.

      Hanns Jakob Ganß Beckher von Ortenberg und Anna Maria dessen haußfraw Merten Engels Dochter soll fl 7½.

      Jörg Martin und Barbara deß Johann Jörg Dochter fl 5.

      Johann Wizel von Ypheim und Margaretha fl 7½.

      Michel Lörch von Ober Issigheim und Margaretha uxor solln fl 5.

      Johann May wegen seiner haußfr. Margaretha fl 2½.

      Johann Hofseß Schneider und Elisabet seiner haußfr. von Illnhausen fl 7½.

      Johann Mitternacht wegen seiner hfr. Anna fl 2½.

      Johann Martin vor sich und Catharina dessen haußfraw fl 5.

2. Leib und Hert Hüner 1641—1655.[18]

      Andoni Hamburger, Matalena seine Frau, Beite

mein Herr, Kinder [19]: Johann, Catarina, Conrat, 1641 bis 1655, hüner [20] o.

      Andreas Hinkels wittib Anna, ist mein Herr, K. Margareta, Simon, Johann, 1641—50, H. 2.

      Andreas Schuerker wittib Catarina, ist gg Herr, K. Peter, H. o, Ist gestorben und verdorben.

      Atam Clauß, Catarina seine Frau, sind beite mein gg Herr, K. o, H. o.

      Baltzer Weller, Catarina seine Frau, beite mein gg Herr, K. o, 1641—54. H. 2.

      Best Wilhelm, Anna seine Frau, beite mein gg Herr, K. Catarina, Johann, Atam, Jörg, 1642—51, H. 2.

      Baltzer Hütter, Angneß seine Frau, beite mein gg Herr, K. Jörg, 1641—55, H. 2.

      Cloß Schaut ist mein gg Herr, K. o, 1641, muß Hermann Gremer das best haub dätigen. NB nach zu suchen, H. 2.

      Cloß Müller, Margarete seine Frau, beite mein Herr, K. o, 1641—53, H. giut ein dauß hun, modo Jörg Schmit.

      Cloß Leister, Anna seine Frau, beite mein gg Herr, muß das best Haupt tätigen, K. Catarina, Johann, 1641—55, H. o.

      Cunrat Koch, Catarina sein Frau, beite mein gg Herr, K. Johann, Margareta, 1641—47, H. 2, gestorben im November 1645, muß das best haupt tätigen.

      Conrat Span, Anna sein Frau, beite mein gg Herr, K. Catarina, Daniel, Christian, Muß das best haupt tätigen, H. 2.

      Conrat Dör, Catarina sein Frau, beite mein gg Herr, K. o, 1641—55, H. 2.

      Conrat Laff, Amalia sein Frau, beite mein gg Herr, K. Michel, Catarina, Petter, Johann Stoffel, 1641—54, H. 2.

      Caspar Cremer, Mattalena, sie ist Maintzisch, er ist mein gg Herr, K. Johann, Petter, also fallen nach Maintz Hermann und Clara, 1641—55, H. o.

      Cloß Jacobs wittib ist mein gg Herr, K. Catarina, 1641—55, H. 2.

      Christian Fröhlich, Anna Efa, sind beite mein gg Herr, K. o, 1641—55, H. 2.

      Conrat Müller, Margareta sein Frau, beite mein gg Herr, K. Catarina, Aila, Johannes, Simon, 1641—43, H. 2, 1644—55 Schultheiß ist amtshalber frey.

      Daniel Diell, Margareta, beite mein Herr, K. o, 1641—55, H. 2, Modo Hans Jörg Miller.

      Frietrich Miller, Elisabet sein Frau, beite mein gg Herr, K. Margareta, Anna, Conrat, 1641—55, H. o.

      Jörg Fröhlich, Gertraut, beite mein Herr, K. Anna, Catarina, 1645—55, NB hat zwey Kinder . . ., mit Simson Miller, Susanne, . . ., Die Frau ist noch mein gg Herr.

      Jörg Mördin, Barbara sein Frau, beite mein gg Herr, K. Margareta, Ursella, 1641—55, H. 2.

      Jörg Laff, Catarina sein Frau, beite mein gg Herr, K. Margareta, Apolonia, Conrat, Catarina, Margreta, Johann, 1641—55, H. 2.

      Johann Koch, Jörg Fritz, Catarina sein Frau, Wittib, beite mein gg Herr, P. Margareta, Elisabet, Catarina, 1641—55, H. 2.[21]

      Jörg Kilian, Barbara sein Frau, beite mein Herr, K. o, H. 1.

      Jörg Heitelbergers witib Anna Maria, Ist mein Herr, K. Catarina, Margareta, 1641—48, H. 2.

      Georg Dinkel, Catarina, 1652—55, H. 2.

      Jörg Amandt, Catarina, sein Frau, beite mein gg Herr, K. Johannes, Catarina, Ailla, Margareta, Barbara, Christiana, 1641—56, zahlt 1 und 1 kop.

      Hans Fenings Witib, mein Herr, K. Hans, Conrat, 1641—43, H. 1.

      Hans Jörg, Agnes sein Frau, beite mein Herr, K. Urschela, Conrat, Johann, 1641—52, H. 2.

      Hans Rußmann, mein Herr, K. Susana, Catarina, Engel, Juliana, Margareta, H. 2.

      Hans Jacob Kuch Abolonia sein Frau, beite mein gg Herr, K. Clara, Johann, Philippus, Agnes, Lisbet, 1645—55, H. 2.

      Johann Fritz der Jung, Barbara sein Frau, beite mein gg Herr, K. Anna Catarina, ist Förster, 1641 bis 1654, H. 2.

      Hans Kuch Witib Margareta, mein Herr, K. Elisabet, Hans, Jacob, 1641—46, H. 1.

      Hermann Gremer, Margareta sein Frau, beite mein K. Johann, Nicolauß, Catarina, Jörg, 1641—55, H. 2.

      Hans Jacob Ganß, Maria sein Frau, beite mein Herr[GWR 3], K. Catarina, Christina, 1641—55, H. 2.

      Hans Conrat Fehlings, Elisabet sein Frau, beite mein Herr, K[GWR 4]. Margareta, 1641—55, H. 2.

      Hans Petter Rücker, Margareta sein Frau, beite mein Herr, K. Quirinus, H. 1, er muß vor sich das leibhun zahlen, hat zalt biß auff 1642.

      Hans Schmit Wittib Anna, mein Herr, K. o, H. 2, muß der Cloß Leiser das best haupt thätigen.

      Hardmann Walter, mein Herr, K. o, H. 2.

      Hans Mayer ist schäffer auf dem Riterhoff, Margareta sein Frau, K. Elisabet, 1647—50, H. 2.

      Hanß Hüter, Agnes sein Frau, beite mein Herr; K. Hans Margareta, Anna, Johannes, 1641—51, H. 2.

      Johannes Steinheimer (ist noch letig, gibt das leib hun), Elisabet sein Frau, K. Johannes, 1652—55, H. 2.

      Johann Holzabels Wittib, ist mein Herr, K. Conrat, Catarina, Barbara, 1641—55, H. 1.

      Johann Oiger Miternacht, Anna sein Frau, beite mein Herr, K. Margaret, Atam, Catarina, 1641—55, H. 2.

      Johann Weiß, Rahel sein Frau, beite mein gg Herr, K. Margareta, Clara, Johann, 1641—54, H. 2.

      Johann Weller, Elisabet sein Frau, beite mein Herr, K. Johann, Efa, 1643—55, H. 2.

      Johann Steinheimer Wittib, ist mein Herr, K. Maria, Philipp, Conrat, 1641—55, H. 2.

      Jacob Hofseß Schultheiß, Elisabet sein Frau, beite mein Herr, K. Anna, Maria, Jörg, 1645—55, ist amtshalber frey.

      Johann Christian, Rahel sein Frau, beite mein gg Herr, K. Philipus, 1641—55, H. 2.

      Johann Mörten, Catarina sein Frau, beite mein gg Herr, K[GWR 5]. Ailla, Anna, Maria, Elisabet, 1641—55, H. 2.

      Johann Kremer Margarete sein Frau, (darüber: Anna diese ist lang gräsig), beite mein Herr, K. Johann, Conrat, Agnes, Barbara, Catarina, 1641—55, H. 2, 1 kop.

      Johann Leitz, Margareta sein Frau (darüber: Wittib), beite mein gg Herr, K. Elisabet, Anna, Maria, 1641—51, H. 2, muß das best haupt tätigen.

      Johann Lauft, Clara sein Frau, beite mein Herr, K. Johann, Margareta, Simon, Anna, Clara, 1641—55, H. o

      Hironimuß Hall, Margareta sein Frau, beite mein Herr, K. o, 1643—55, H. 2.

      Leonhard Graß, Christiana sein Frau, beite mein Herr, K. Catarina, Clara, Ann, 1641—55, H. 2.

      Johann Heltmann, Margaret sein Frau, beite mein gg Herr, K. o, 1643—55, H. 2.

      Johann Grisinger, Barbara sein Frau, beite mein gg Herr, K. Hans Conrat, Elisabet, 1643—55, H. 2.

      Mördin Diller, Catarina sein Frau (darüber: Wittib Apolonia muß daß best haupt tätigen), beite mein Herr, K. Johann, 1641—55, H. 1.

      Michel Korn, Elisabet sein Frau, beite mein Herr, K. Hans, Jacob, 1641—55, H. —.

      Michael Beckers Wittib Catarina, ist mein Herr, K. Margareta, Friedrich, 1641—55, H. 1.

      Michael Lörch, Catarina sein Frau (darüber: Wittib), beite mein Herr, K. Johann, Margareta, 1641 bis 1644, H. 2, die Frau geht betteln.

      Nicolaus Korn, Elisabet sein Frau, beite mein Herr, K. Ailla, 1641—55, H. 2.

      Orban Stumpco[22], Catarina sein Frau, beite mein Herr, K. Elisabet, 1641—55, H. 2.

      Peter Amend Wittib, mein Herr, K. Jörg, 1641—55, H. 1.

      Petter Doners Wittib Efa, ist mein Herr, K. o, 1641 [GWR 6]bis 1645, H. 1.

      Petter König, Efa sein Frau, beite mein Herr, K. o, 1641—55, H. 2.

      Philipus Schat Witib, ist mein Herr, K. o, 1641 bis 1646, H. 1.

      Stoffel Scherer, Catarina sein Frau (darüber: Wittib)[GWR 7], beite mein Herr, K. Johann, Atluf 1641—52 H. 2.

      Stoffel Laff Wittib hat sich mit Hannß Jacob Kuch verheiratet, beite mein Herr, K. Clara, Margareta, 1641 bis 1652, H. 2.

      Stoffel Junghens, Margareta sein Frau, beite mein Herr, K. Maria, 1641—53, H. 1, Wittib muß das best haupt tätigen.

      Stoffel Bäumerle, Margareta sein Frau, beite mein Herr, K. Hironimus, ist nach Heusenstamm kommen.

      Simon Fischer, Catarina sein Frau, beide mein Herr, K. Johannes, Catarina, 1641—55, H. 2.

      Velten Henrich ist Maintzysch, Catarina sein Frau ist mein Herr, K. Baltes, Anna, Stoffel, Christina, Anna Catarina, 1641—55, H. 1.

      Velten Simon, Margareta sein Frau, beide mein Herr, K. Hans, Conrat, H. 2.

      Velten Stoffels Wittib hat sich nach Kestat verheurathet, ist meiner gg Herr leibeigen, nach zu folgen muß das leib hun zahlen. Herr ist ihr Mann Jörg Engelhardt.

      Hans Velten Ballas, Catarina sein Frau, sie ist mein gg Herr und er ist Pfaltzgräfisch, K. Margareta, Johann, 1644—52, H. 1. Hat sich letig mitsammen der Frau und Kinder gemacht, H. 2.

      Johann Nuhann ist Bürger zu Frankfurt, gibt das Hun.

      Johann Willes Margarete sein Frau (durchstrichen; dafür: Wittib), sind beite mein gg Herr, K. o, 1642—52 H. 2.

      Thomaß Brickner, Catarina sein Frau, beite mein Herr, 1645—49, H. 2.

      Friedrich Becker, Catarina sein Frau, beite mein gg Herr, K. Barbara, 1651—55, H. 2.

      Conrat Holzappel, Catarina sein Krau, beite mein gg Herr, K. Catarina, 1651—55, H. 2.

      Michel Schillinger, Margareta sein Frau, beite mein gg Herr, K. Katarina, H. 2, ist Nachbar worden AO 1649, zahlt ein Jar nichts, 1650—52.

      Hanß Bender, Anna Maria sein Frau, beite mein gg Herr, K. o, 1651—55, H. 2.

      Hanß Henrich Lutwig Elter, Anna sein Frau, beite mein gg Herr, K. Johann, Margareta, 1652—55, H. 2.

      Henrich Ring, Ailla sein Frau, beite mein Herr, K. Johannes, Michel, 1652—55, H. 2.

      Matteis Eck, Elisabet, beite mein gg Herr, K. Hans, Jakob, 1652[GWR 8], H. 2.

      Simon Kremer, Maria sein Frau, beite mein Herr, K. Johann, 1652—55, H. 2.

      Michel Laff, Catarina sein Frau, beite mein gg Herr, K. Jörg, 1652—55, H. 2.

      Johannes Löcher, Matalena, beite mein gg Herr, K. Catarina, Anna, Catarina, 1655, H. 2.

      Henrich Lutwig jünger, Matalena sein Frau, beite mein gg Herr, K. o, 1655, H. 2.

      Johann Hinkel, Margareta sein Frau, beite mein gg Herr, K. Conrat, 1652—55, H. 2.

      Conrat Jörg, Margareta sein Weib, beite mein gg. Johannes, K. Johann, 1652—55, H. 2.

      Hanß Jörg, Barbara sein Frau, beite mein gg Herr, K. Ursula, 1654—55, H. 2.

      Conrat Stanheimer, Anna Maria sein Frau, sind beite mein gg Herr, K. Hironimus, 1654—55, H. 2.

      Lönhart Mäurer, Catarina, beite mein gg Herr, K. o, 1654—55, H. 2.

      Hanß Mang, Maria sein Frau, beite mein gg Herr, K. Catarina, Margareta, 1655, H. 2.

      Jörg Kraft, Marta sein Frau, beite mein gg H(err), K. Josef, 1655, H. 2.

      Elias Deubener, Catarina sein Frau, beite mein gg H(err), K. Susanna, Johannes, Casparuß, 1655, H. 2.

3. Währschaftsbuch 1553—1629[GWR 9]

1553 Georg Junghens, Schultheiß
1554 Georg Heidelberg, Schultheiß
Cuntz Fürster, Schöffe
Niclaß Hasseler, Schöffe
Conz Schweyker, Schöffe
Steffan Bender, Schöffe
Hans Jacob, Schöffe
Hans Gompart, Schöffe
Hans Wingart, Schöffe
1606/07 Hans Schelt, Schultheiß
Conrad Junghenn, Schöffe 12. 5. 1606
Hans Georg, Schöffe
Jacob Löw, Schöffe
Hermann Schweikart, Schöffe
Hans Fritz, Schöffe
Johann Müller, Schöffe
Hans Steinheimer, Schöffe
Hieronymus Jacob, Schöffe
Hieronymus Jacob, Schöffe
1610/11 Hans Schelt, Schultheiß
Hans Georg, Schöffe
Jacob Löw, Schöffe
Hermann Schweiker, Schöffe
Johann Steinheimer, Schöffe
Hans Fritz, Schöffe
Hieronymus Jacob, Schöffe
Conradt Lauff, Schöffe
1619 Hans Schelt, Schultheiß
Jacob Löw, Schöffe, ist seel. verstorben,
Hermann Schweikart, Schöffe
Hans Fritz, Schöffe, ist auch seel. verstorben,
Hans Steinheimer, Schöffe, ist auch seel. verstorben,
Hieronymus Jacob, Schöffe
Jacob Martin, Schöffe
Christoph Lauff, Schöffe
1623 Hans Scheit, Schultheiß
Hermann Schweikeaert, Schöffe
Hieronymus Jacob, Schöffe
Jacob Martin, Schöffe
Christoph Lauff, Schöffe
Johann Holzappel, Schöffe
Simon Weigell, Schöffe
Valentin Müller, Schöffe

      Cunrad Becker verkauft an Meister Heinrich Box am 29. 5. 1559.

      Wendel Becker u. Hfr. Catharina kaufen von Hans Schweiker sel. Hfr. Margaretha am 11. 10. 1594, von Johann Kleinschmitt u. Hfr. Gertraud am 11. 10. 1594, von Philipp Henrich u. Hfr. Margarethe am 13. 6. 1595.

      Wendel Becker u. Hfr. Catharina Düdesheimer kaufen von Margaretha, Conrad Betz Hfr., am 8. 2. 1608.

      Wendel Beckers sel. Wittib Catharina verkauft an Caspar Ahles, Nachbar in Oberrad u. Hfr. Anna am 15. 5. 1604.

      Best Chilian, Becker u. Hfr. Margaretha kaufen von Peter Steinheimer u. Hfr. Aila am 4. 5. 1607, ferner am 2. 7. 1607, von Johann Junio, Bürger zu Frankfurt, am 26. 1. 1611, von Peter Steinheimer am 28. 1. 1611, von Ludwig Mitternacht u. Hfr. Elisabeth am 12. 8. 1611 von Claus Leuser am 14. 8. 1615, von Michael Kircher u. Hfr. Amalia am 30. 8. 1617.

      Thomas Kilian u. Hfr. Margaretha kaufen von Ayla, Witwe Jacobs N. Bürgers zu Frankfurt, am 14. Tage nach Pfingsten 1592, von der Witwe des Julius Holtzhausen am 6. 8. 1593 von Balthasar Hien zu Offenbach am 6. 5. 1594.

      Thomas Kilian u. Hfr. Catharina kaufen von Hans Junghens Wittib am 28. 1. 1600.

      Catharina, Thomas Chilians, Beckers zu Oberrad Wittib, kauft von Reitz Chilian zu Sachsenhausen am 29. 1. 1610.

      Cloßen Hans u. Hfr. Anna kaufen von Endres Kuntz am 22. 8. 1570, von Anna Schwann am gleichen Tage.

      Peter Dörr u. Hfr. Eva kaufen von Hans Fritz und Johann Heidelberger als Vormündern der Erben Curt Ungefuß am 31. 1. 1603, von Hermann Schweiker u. Hfr. Catharina am 30. 1. 1609, von Jacob Löw des Gerichts u. Hfr. Catharina am 14. 6. 1618.

      Jörg Engell u. Hfr. Elsa kaufen von Heinrich Wingardt am 10. 2. 1575.

      Johann Engel, Bäcker, u. Hfr. Catharina, kaufen von Best Chilian und Weigandt Gaul als Vormündern der Erben Hans Heß am 17. 9. 1608, von Best Kost u. Hfr. Maria am 28. 8. 1611.

      Cunrad Fritz u. Hfr. Blatz Gülgen, kaufen von Johann Braun zu Frankfurt u. Hfr. Magdalena am 23. 1. 1576

      Cunrad Fritz u. Hfr. Gela kaufen von Johann Cumpeter u. Hfr. Catharina am 29. 5. 1580.

      Cunrad Fritz u. Hfr. Catharina kaufen von Jost Heilnumn u. Hfr. Dorothea an Weihnachten 1592, von Heinrich Becker u. Hfr. Christina an Martini 1591, von Georg Weißbrod u. Hfr. Magdalena am 1. 8. 1589, von denselben am 20. 1. 1606.

      Hermann Fritz u. Hfr. Magdalena kaufen von Curt Krämer u. Hfr. Lucia am 24. 10. 1597.

      Hans Frost u. Hfr. Ursula kaufen am 21. 10. 1605.

      Hans Georg u. Hfr. Margaretha kaufen von Peter Steinheimer am 1. 2. 1613.

      Georg Heidelberg, Schultheiß, kauft von Fürsters Conz am 14. 2. 1558.

      Georg Heidelberg u. Hfr. Margaretha kaufen von Cunz „von Höchst" am 9. 5. 1558, eine Hofraithe am 16. 6. 1560, von Claus Heß u. Hfr. Elsa am 19. 1. 1562.

      Georg Heidelberg u. Hfr. Anna Maria kaufen von Simon Junghenn von Sachsenhausen u. Hfr. Margaretha am ...

      Heinrich Heidelberg, Bürger u. Goldschmied zu Frankfurt, u. Hfr. Margaretha kaufen von Jörg Koch von Offenbach am 9. 10. 1559, von Pfeffer Hans zu Oberrad am 19. 10. 1568, von Schwerin Wendel am gleichen Tage, von Jörg Heußer u. Hfr. Aylla am 22. 4. 1573, von Johann Trautt am 17. 1. 1574.

      Johann Heidelberger u. Hfr. Amalia kaufen von seinem Bruder Jörg Heidelberger u. Hfr. Ursel am 26. 1. 1580.

      Johann Heidelberger u. Hfr. Magaretha kaufen von Hans Schilt u. Hfr. Ermell am 17. 8. 1589, von Simon Weigel u. Hfr. Elisabetha an Fastnacht 1592, von Heinrich Lindengrün zu Frankfurt an Fastnacht 1594, von Clara, Witwe Prankraz Jacobs zu Frankfurt, am 14. 1. 1595, von Johann Quellmann u. Hfr. Margaretha am 8. 2. 1608 und versetzen an Clara, Witwe Pankraz Jacobs, am 15. 5. 1615.

      Georg Hofseß, Schneider u. Hfr. Rachel kaufen von Johann Heidelberg u. Hfr. Margaretha am 31. 1. 1603, von Arnold Koch und Hans Grede am 22. 10. 1604, von Johann und Conrad Monbruch am 27. 10. 1606, von Peter Steinheimer u. Hfr. Elisabeth am 3. 5. 1613, von Bernhard Ohlenschlager u. Hfr. Sophia am 22. 10. 1621.

      Clauß Holzappel u. Hfr. Dorothea kaufen von Peter Steinheimer u. Hfr. Aylla am 8. 2. 1608, von Hans Fritz am 28. 1. 1609.

      Jost Holzappel u Hfr. Dorothea kaufen von Georg Lauff u. Hfr. Elisabetha am 15. 5. 1615.

      Jacobs Hans, kauft von Dr. Johann Fichardt am 13. 1. 1565, verkauft am gleichen Tage an Adam Schmidt, kauft von Nicles Ungesüß am 18. 1. 1534

      Jakobs Hans, Schöffe, kauft von Hans Segelschmidt am 13. 3. 1560, von Friedrich Cunz am 3. 5. 1561, von Bubges Hermann aus Offenbach am 28. 7. 1561 von Philipp Schweinhens zu Bürgel am 31. 8. 1562, von Peter Krämer am 17. 1. 1565.

      Jakobs Hans u. Hfr. Cathrein kaufen von Adam Will u. Hfr. Margreth zu Oberrad am 5. 5. 1567.

      Jakobs Hans, Schultheiß zu Oberrad, und die Erben seiner verstorbenen 2. Hausfrau Catharina Dürr (seine 1. Frau hieß Elisabeth) vergleichen sich mit Heinrich und Hans Dürr am 25. 5. 1575.

      Jakobs Hans, Schultheiß, kauft vom Almosenkasten in Frankfurt die Oberräder Clause am 2. 7. 1585.

      Jacobs Hans, Inwohner, u. Hfr. Ursula kaufen von Martin Scheib zu Sachsenhausen am 12. 8. 1611.

      Hieronimus Jacob des Gerichts u. Hfr. Catharina kaufen von Christoffel Finck u. Hfr. Margaretha am 6. 5. 1622.

      Steffan Jörg kauft von Hans Weyel am 10. 5. 1569.

      Hans Jörg u. Hfr. Margaretha kaufen von Martins Johann, Peter Steinheimer und Simmern Michel am 2. 2. 1579, von Ludwig Ringel u. Hfr. Anna zu Offenbach am 23. 1. 1581, von Johann Krupp u. Hfr. Anna zu Sachsenhausen am 11. 5. 1584, von Christoph Well seiner Mutter am 20. 1. 1586.

      Hans Georg, Schöffe u. Hfr. Margaretha kaufen von Johann Reutter zu Offenbach am 6. 5. 1594, von Johann Heuser u. Hfr. Dorothea am 6. 8. 1599.

      Wendel Jung u. Hfr. Catharina kaufen von Clara, Witwe des Pankraz Jacobs, zu Frankfurt am 17. 4. 1591.

      Simon Junghenn u. Hfr. Margaretha verkaufen an Georg Lauff u. Hfr. Elisabetha am 17. 11. 1616.

      Catharina, Junghens Hans Wittib, kauft von Peter Kirchen u. Hfr. Elisabeth am 24. 1. 1592, von Ph. Heinichgers (?) als Vormund von Johann Heuser und Johann Kleinschmidt am 16. 2. 1601.

      Claus Junghens u. Hfr. Elisabeth kaufen von Margreth, Georg Quelmanns Wittib, am 6. 2. 1604, von Hans Fritz des Gerichts u. Hfr. Catharina am 16. 2. 1618, von Johann Kremer u. Hfr. Magdalena am 10. 8. 1618, von Friedrich Eullner u. Hfr. Catharina zu Sachsenhausen am 30. 12. 1621.

      Junghens Conrad kauft von Elsa Krotzen Hans Wittib am 22. 1. 1572.

      Junghens Conrad u. Hfr. Anna kaufen von Heinrich Haidelberg am 17. 1. 1574, von Friedrich Reichard am 1. 2. 1575. von Elisabetha, Krotzens Hans Wittib, am 5. 3. 1587, von Kunigund, Hans Eysern Wittib am 17. 8. 1589.

      Junghens Conrad u. Hfr. Elisabetha kaufen am 6. 2. 1604 von Catharina, Junghens Hans sel. Tochter, am 27. 9. 1606.

      Junghens Gerlach, Schöffe, kauft von Peter Gobermann am 2. 3. 1562, von Wilhelms Adam am Montag nach Exaudi 1564.

      Junghens Gerlach nachgelassene Tochter Anna kauft von Simon Michel u. Hfr. Catharina am 2. 5. 1580.

      Junghens Jacob u. Hfr. Catharina kaufen von Anthoni Weibell am 22. 8. 1570, von Jörg Born zu Sachsenhausen am 11. 3. 1572.

      Junghens Jacobs Wittib Catharina kauft von Ph. Heimerich u. Hfr. Margaretha am 24. 1. 1593, von Hans Groß, Bürger und Bender zu Frankfurt, am 10. 3. 1593, von Ph. Heinrichs u. Hfr. Margaretha am 24. 1. 1593, von Junghens Simon zu Sachsenhausen am 12. 2. 1599.

      Junghens Thönges kauft von Jörg Heußer am 10. 5.1569.

      Junghens Thönges Wittib Catharina kauft von Hans Schild u. Hfr. Ermell auf Martini 1593.

      Junghens Wendel u. Hfr. Catharina kaufen von Pfeifer u. Hfr. Ena am 4. 10. 1602, von Hermann Schneider u. Hfr. Catharina am 31. 1. 1603, von Johann Heußer u. Hfr. Margaretha am 5. 8. 1605, von Junghens Caspar zu Sachsenhausen am 15 8. 1610, von Best Kilian, Bäcker, u. Hfr. Margaretha am 6. 5. 1616.

      Conrad Koch kauft von Simon Junghen u. Hfr. Margaretha zu Sachsenhausen am 16. 5. 1614.

      Conrad Koch u. Hfr. Catharina kaufen von Hans Lanos, Bürger und Bäcker zu Frankfurt, am 23. 1. 1615.

      Conrad Koch u. Hfr. Margaretha kaufen von Georg Gerlach u. Hfr. Amalia 1615.

      Henrich Korn u. Hfr. Anna kaufen von Margaretha, Thomas Steinheimers Wittib, am 24. 1. 1592, von Clara Pancraz Jacobs Wittib zu Frankfurt, am 1. 1. 1595 und versetzen an diese am gleichen Tage.

      Henrich Korn u. Hfr. Magdalena kaufen von Hans Kuch u. Hfr. Margaretha am 28. 9. 1611, von Peter Steinheimer am 3. 2. 1612, von Jacob Philipps Wittib am 16. 5. 1614, von Velten Müller u. Hfr. Elisabetha am 14. 8. 1615, von Hans Fritz u. Hfr. Catharina am 20. 9. 1619.

      Michael Korn u. Hfr. Anna kaufen von Johann Quelmann u. Hfr. Margaretha am 8. 2. 1608.

      Jörg Krämer u. Hfr. Anna kaufen von Jacob Martins und Caspar Kremers Kindern am 10. 5. 1619.

      Conrad Krämer u. Hfr. Catharina kaufen von Georg Krämer (ledig) am 17. 5. 1585.

      Conrad (Cunz) Krämer u. Hfr. Lucia kaufen von Hans Heinerich u. Hfr. Christina am 17. 1. 1590, von Hans Müllers sel. Erben am 6. 5. 1594, von Hans Fritz u. Hfr. Elsa am 24. 10. 1597, von Hans Fritz am 5. 5. 1600, von Hans Emigs Wittib am 16. 2. 1601, von Hans Quickers Erben am 5. 10. 1602.

      Caspar Krämer u. Hfr. Catharina kaufen von Johann Kremer u. Hfr. Magdalena am 21. 4. 1616, von Conrad Kremer am 11. 9. 16 . .

      Jacob Kremer u. Hfr. Margaretha kaufen von Peter Steinheimer u. Hfr. Gela am 21. 1. 1610, von Johann Kremer u Hfr. Magdalena am 9. 8. 1613.

      Jocob Kremer, Witwer, verkauft an seinen Bruder Caspar Kremer u. Hfr. Catharina am 15. 5. 1615.

      Jacob Krämers sel. Erben kaufen von Hans Schelt Schultheiß, am 9. 5. 1616.

      Jacob Kremer kauft von seinem Bruder Caspar Kremer am 12. 10. 1617.

      Jacob Kremers Hfr. Catharina kauft von Johann Holtzapfel am 6. 5. 1622, von demselben nochmals am 17. 2. 1623, von Johann Schmidle auch am 17. 2. 1623.

      Johann Kremer u. Hfr. Magdalena kaufen von Ludwig Mitternacht und Conrad Kleinfeldt als Vormündern von Georg Mitternacht sel. Kind am 24. 9. 1608, von Catharina, Thönges Junghens Wittib, am 30. 6. 16, von Jacob Kremer am 15. 10. 1615, von Simon Weihel u. Hfr. Elsbeth am 5. 2. 1616.

(Fortsetzung folgt)

Die Bewohner von Wahlershausen bei Kassel im Jahre 1747

Von Dr. Georg Müller, Bethel

(Vorbemerkung: Da alle Kirchenbücher vor 1830 des alten Kirchspiels Weißenstein, das die Gemeinden Wahlershausen, Harleshausen[GWR 10], Kirchditmold, Rothenditmold und Wehlheiden umfaßte, in den Kriegereignissen verbrannt sind, ist nachstehende Liste von besonderer Bedeutung. E. Grimmell)

      Im Anhang seiner vorbildlichen „Geschichte des Dorfes Oberzwehren“ (Verlag Thiele u. Schwarz, Kassel-Wilhelmshöhe 1936) hat Bruno Jacob die Personennamen verzeichnet, die in dem örtlichen Steuerkataster seit dem Jahre 1733 vorkommen. Er hat damit den Familienforscher auf ein besonders reichhaltiges Quellgebiet hingewiesen. Daß die Lager-,

Stück- und Steuerbücher der hessischen Ortschaften – zumal in ihren Vorbeschreibungen – einen wesentlichen Baustein für jede Ortsgeschichte bieten, die gründlich und anschaulich zugleich sein soll, dürfte weithin bekannt sein. Für die familienkundliche Erschließung dieses wertvollen Urkundenschatzes ist aber bisher wenig getan. Das ist umsomehr verwunderlich, als die Kataster doppelt vorhanden und daher leicht zugänglich sind und andererseits im Wechsel des Grundbesitzes sich das Auf und Ab des Familienschicksals besonders eindrücklich wiederspiegelt.

      Wir geben nachstehend die Liste der Einwohner und Beisitzer wieder, die dem „Summarischen Extrakt über die Dorfschaft Wahlershausen Cassel Amts Bauna“ mit dem Stichtag vom 20. Dezember 1747 entnommen ist. Der Abdruck möchte dazu anregen, entsprechende Verzeichnisse aus weiteren Ortskatastern folgen zu lassen. Der „Extrakt“ selbst gilt über das hier Angeführte hinaus auch die Zahl der im Hause wohnenden Kinder und des Gesindes an, verzeichnet die steuerbaren Stücke im einzelnen und die erfolgte Veranlagung. Wir beschränken uns auf die Wiedergabe des Berufes und der summarischen Steuereinschätzung, die zusammengenommen den sozialen Aufbau der Ortsbevölkerung deutlich erkennen lassen.

      Der an zweiter Stelle wiedergegebene § 19 der „Spezialen Beschreibung der Dorfschaft Wahlershausen im Kirchspiel Weißenstein“ faßt die Bewohner des Dorfes gruppenweise unter dem Gesichtspunkt des Berufes zusammen. Diese Übersicht läßt sich nur vermutungsweise mit der Personenliste des Extraktes in Einklang bringen. Hierüber wolle man die Anmerkung 9 vergleichen. Die Anmerkungen wollen beispielhaft darauf hindeuten, daß auch schon die „Speziale Beschreibung“, die den Kataster eröffnet und im Wahlershäuser Anfangsband 43 Folioseiten umfaßt, willkommene Ergänzungen zu der Personenliste bietet. Für genauere Einzelforschung muß auf die Katasterbände selbst verwiesen werden, deren Doppelstücke, soweit die Vorortgemeinden Kassels in Frage kommen, im Städtischen Archiv eingesehen werden können.

I. Liste der Einwohner und Beisitzer
Summa des ständigen Steur Capitals
Gemeindegüter 1 Schulhaus[23] Rthlr. alb. Hlr.
1. Johannes Viehmann, Ackermann 548 2 6
2. Nicolaus Viehmann, Ackermann u. Grebe[24] 375 24 2
3. Nicolaus Viehmann, Ackermann[25] 784 1
4. Nicol. u. Ekhard Henkeln, Ackermann[26] 865 19 2
5. Johnnes Wimmel jr., Ackermann[25] 502 11 4
6. Nicolaus Wimmel, Tagelöhner 185 4 8
7. Johann Georg Rinder, Ackermann[24] 497 10 1
8. Friedrich Fischer, Ackermann[26] 501 1 8
9. Johannes Engelhard, Ackermann 406 15 7
10. Diedrich Möller, Ackermann[26] 394 21 4
11. Nicolaus Eubell, Ackermann[24] 403 26 2
12. Nicolaus Kornrumph, Ackermann[25] 390 11 11
13. Johannes Uloth, Ackermann[26] 389 13 8
14. Henrich Haeußer, Ackermann[26] 509 9 4
15. Ludwig Eubell, Tagelöhner 178 3 5
16. Thiele Dippell, Ackermann 196 21 11
17. Johannes Haeußners Rel., Ackermann 230 9 1
18. Rudolph Wilke, Ackermann 233 15 4
19. Johannes Wimmels Rel., Ackermann 311 11 6
20. Capitain Zwernmanns Rel. wohnt zu Cassel 420 11 6
21. Berg Inspektor Vorwercks Rel. wohnt zu Rothenditmold[27] [28] 292 26 4
22. Christoph Kersten, Zimmermann 23 7 10
23. Martin Trinkaus Rel., Spinnerin 26 8 8
24. Johannes Günther, Müller[28] 125 19 8
25. Caspar Dippel, Brenner[29] 71 16 3
26. Hermann Rudolph, Tagelöhner 40 15 2
27. Johannes Müller jun., Leineweber u. Tagelöhner 53 20 4
28. Martin Lamprecht, Leineweber u. Tagelöhner 48 3 9
29. Georg Helmuth, Leineweber u. Mietporteur 43 6 2
30. Johannes Möller der Hirte, Kuhhirte 38 4 10
31. Christoh Jacob, Leineweber 40 1 4
32. Johannes Thiele, Porteur 29 18 9
33. Martin Hemkes, Tagelöhner 41 9 5
34. Nicolaus Lauterbach, Leineweber u. Tagelöhner 74 26 4
35. Johannes Möller sen., Tagelöhner 71 24 6
36. Joh. Jost Lauterbach, Schäfer u. Leineweber 56 8 6
37. Jean Glotty, Maurer 31 9 1
38. Jacob Kersten, Leineweber u. Tagelöhner 36 6 8
39. Balthasar Geschwind, Tagelöhner 54 22 10
40. Henrich Schalles, Leineweber u. Tagelöhner 21 19 11
41. Hans George Viehmann der Schneider, Schneider 78 24 11
42. Ludwig Möller, Tagelöhner 49 10 9
43. Jost Möller, Leineweber u. Tagelöhner 80 6 8
44. Nicolaus Möller jun., Leineweber u. Tagelöhner 58 12 5
45. Hans Jacob Weisgerber, Leineweber u. Tagelöhner 37 8 10
46. Christoph Größell, Schneider u. Musicant 24 13 5
47. Henrich Schuwirth u. Henrich Möller, Leineweber 17 18 4
48. Jost Trinkaus jun., Tagelöhner 52 26 11
49. Johannes Wilcke sen., Tagelöhner 129 11 2
50. Jost Lauterbach, Leineweber 142 5 10
51. Johannes Meister, Wirth[30] 70 21 9
52. Jacob Weber, Leineweber 13 17 4
53. Jost Dippell, der Sohn ein Tagelöhner 44 25 3
54. Nicolaus Möller sen., Leineweber 43 11 9
55. (Verschreibung: im Original leer)
56. Hermann Daubels Rel., Tagelöhner 31 8 8
57. Jost Bürge, Maurer 15 18 3
58. Reinhard Rüdiger, Leineweber u. Tagelöhner 44 6 1
59. Conrad Trinkaus, Leineweber u. Tagelöhner, alt u. gebrechlich 24 3 7
60. Andreas Möller sen., Tagelöhner 57 15 1
61. Nicolaus Meybert, Müller[28] 69 5 5
62. Nicolaus Eubell jun., Tagelöhner 87 10 7
63. Andreas Möller jun., Tagelöhner 36 7 2
64. Mathias Pitsch, Tagelöhner 19 11 5
65. Gebhard Scheydemann, Schäfer, der Sohn, ein Tagelöhner 95 19 1
66. Johannes Umbach, Leineweber u. Dorfs Kuhhirt 44 18 6
67. Hans Nicolaus Möller, Leineweber u. Tagelöhner 41 23 8
68. Jacob Rudolph, Tagelöhner 39 17 8
69. Adam Adler, Ackermann 65 8 7
70. Johannes Möller im Adlerhofe, Leineweber u. Tagelöhner 27 25 1
71. Jacob Karpenhauer, Leineweber 49 16 2
72. David Bürger, Tagelöhner 25 7 6
73. Gebhard Burkhard, Brandweins Brenner[29] 147 7 6
74. Conrad Möller, Soldat[31] 8 12 4
75. Wilhelm Engell, Leineweber 12 12 4
76. Conrad Dippell, Tagelöhner 30 14 2
77. David Möller, Leineweber u. Tagelöhner[32] 29 18 3
78. Joh. Hermann Trinkaus, Leineweber 34 10 6
79. Joh. Henrich Möller, Leineweber u. Tagelöhner 28 16 3
80. Joh. Georg Umbach sen., Leineweber 53 25 3
81. Jost Rudolph, Tagelöhner 18 22 7
82. Thiele Uloths Erben 50 20 6
83. Johannes Möller im Gaden, Tagelöhner 25 22 9
84. Hans Henrich Möller, Porteur u. Leineweber 55 25 11
85. Hans George Wilke, Porteur 30 13 6
86. Joh. George Umbach jun., Porteur[32] 41 15 7
87. Gottfried Franke, Bergmann 8 18 1
88. Martin Schmoll, Schweinehirt 22 9 1
89. Hans Valentin Dippel, Schneider u. Musicant 116 21 10
90. Elisabeth Schmidtin, Tagelöhnerin 14 9 1
91. Andreas Burghard, Wirt [30] 45 1 2
92. Hans George Viehmann, Tagelöhner 22 9 1
93. Jost Henrich Möllers Rel., Tagelöhner 14 9 1
94. Henrich Ullrich, Leineweber 14 9 1
95. Caspar Möller, Tagelöhner 14 9 1
96. Conrad Rund, Schneider 18 17 6
97. Johannes Lauterbach, Schneider 45 21 11
98. Otto Helmuth, Leineweber 12
Beisitzer:
1. Conrad Ziegeler, Ackermann [33] 11 16 7
2. Johannes Lauterbachs Rel., Altmutter 57 5 1
3. Thiele Möllers Erben 44 7 5
4. Hans Nicolaus Möllers Rel., Altmutter 25 26 5
5. Eulalia Möllerin, Altmutter
4. Nicolaus Dippels Rel. 24 13 6
5. Johann George Möller, Tagelöhner
6. Johannes Kersten, Invalide
7. David Loths Rel., Spinnerin
10. Gertrud Dippeln Erben 7 3 6
11. Conrad Schweitzer, Schäfer
12. Valentin Biete, Schäfer u. Tagelöhner
13. Adam Leopold, Leineweber u. Tagelöhner
14. Jacob Dippel, Zimmermann
15. Tobias Meybert, Invalide
16. Jost Größels Rel., alt u. arm
17. Hans Henrich Noll, Altvatter
18. Johannes Wilke jun., dient als Knecht beim Vatter 8 18 0
19. Johannes Dippell, Musicant

      Als Forenses (Grundbesitzer von auswärts) werden aufgezählt von:

Weißenstein 1,
Winterkasten 2,
Niederzwehren 5,
Oberzwehren 1,
Welheiden 12,
Kassel 9.

II. Anzahl derer Häußer und darinnen befindlichen Menschen:

      Bestehet diese Dorfschaft dermahlen excl. des im § 9 gemeldeten Schulhaußes in 88 contribuablen Häußern oder Feuerstätten und wohnen darinnen so würcklich in

111 Männer
138 Weiber
114 Söhne
126 Töchter
4 Knechte
6 Mägde
und folglich in Summa 499 Menschen

      Unter sothaner Anzahl Menschen nun befinden sich an Handtierungstreibenden Personen

3 Müllerr [28]
2 Brandtweinbrenner [29]
2 Wirthe [30]
2 Zimmerleuthe
2 Steinhauerr
5 Schneider[32]
27 Leineweberr so Sommerszeit tagelöhnern und des Winters weben
27 Tagelöhner und
2 Tagelöhnerinnen,
die übrigen nähren sich lediglich vom Ackerbau u. geschirre Wagen sind dermahlen 15, davon
14 4 <math>\left. \begin{align} \\ \\ \end{align} \right\}</math> spänniger sind und
1 3
0 2

haben besagte Ackerleuthe neben ihrem Feldbau schlechten Verdienst, und bestehet derselbe darinnen, daß wenn ein Handtierungstreibender etwa ein Fuder Holtz fahren oder einen Acker Land ausstellen läßet, daß sie doch zuweilen des Monaths eine contribution damit verdienen, die Handtierungstreibende und Tagelöhner betreffend, so müssen erstere lediglich in diesem Dorfe, und letztere in der Stadt Caßell ihr Nahrung suchen. So dann befinden sich dahier

1. in Herrschaftlichen Diensten
1 Grebe, welcher zugleich Zöllner ist,[24]
2. in Gemeindediensten
1 Schulmeister[23]
2 Vorsteherr
1 Köthergrebe oder Dorfsknecht
2 Nachtwächter und
2 Feldschützen
so dann
1 Landgrenadier[34]
5 Ausschößer und
5 Nebenmänner

Pfarrer-Chronik von Sielen

Von Hermann Fürer, Eberschütz

      Die ersten evangelischen Pfarrer von Sielen nach 1527 sind bisher unbekannt. Dagegen konnten sie von 1556 an vermutlich lückenlos festgestellt werden.

      1. Henricus Wienand. Er wird 1546 als Pfarrer von Sielen genannt. Im Visitationsprotokoll von 1556 heißt es, daß er 12 Jahre vorher vom Superintendenten Cymäus ordiniert sei. Vielleicht ist er also schon von 1544 ab Pfarrer in Sielen gewesen. 1568—1573 wird er in den Visitiergeldrechnungen als gewesener Pfarrer von Sielen bezeichnet. 1575 ist er tot. Sein Nachfolger Stephan Mantel erhält in diesem Jahr Visitiergelder, damit er sich „mit Ehren Heinrich Wienands sel. Kinder abfinde“.

      2. Stephan Mantel (Mantelius). Er stammte aus Borgentreich im Kreise Warburg. 1559 wurde er in Marburg Student. 1565—67 war er Schulmeister in Grebenstein. Seit 1567 ist er Pfarrer in Sielen. 1581—83 war er Pfarrer in seiner Heimat

Borgentreich, dann 1½ Jahre dienstlos. 1585 war er 9 Monate lang Pfarrer zu Hombressen, dann Pfarrer zu Helmarshausen. Ein Sohn von ihm war wohl Daniel Mantelius, der als „Silensis ex agro Trendelb.“ 1594 in Marburg immatrikuliert wird. Der Name Mantel kommt 1569 und 1576 auch in Hofgeismar mehr vor.

      3. Mag. Henricus Müller wird 1584 als Pfarrer von Sielen genannt. Wahrscheinlich ist er personengleich mit dem Pfarrer Henrich Molitor von Uffeln, der 1574—76 Stipendiat zu Marburg und von 1576 an Schulmeister in Grebenstein war. In der Visitiergeldrechnung von 1581 wird Heinrich Müller als Kaplan zu Grebenstein genannt. Damit dürfte die Personengleichheit von Henrich Molitor und Henricus Müller erwiesen sein. Er war ein Sohn des Pfarrers Henrich Molitor zu Uffeln.

      4. Johannes Hordelmann. Er war 1575—83 Stipendiat zu Marburg und wurde 1583 „zu Dienst entlassen“. 1598 war er bereits Pfarrer in Sielen. Am 25. 2. 1598 machte er die erste, im ältesten Kirchenbuch noch vorhandene Eintragung. Auf Seite 4 dieses Kirchenbuches steht unter dem 6. 1. 1600 „Katharina Gleim, meiner frauen Schwester“. Am 12. 5. 1604 setzte er noch seine Unterschrift unter eine in der Pfarreirepositur vorhandenen Hpothekenurkunde. Am 24. 8. 1604 zeichnet schon sein Nachfolger. Von da an stehen die Jahreszahlen der Amtseinführung der Pfarrer zu Sielen fest.

      Johannes Hordelmann war wahrscheinlich ab 1604, jedenfalls schon 1607, Diaconus zu Grebenstein und unterzeichnet als solcher noch am 8. 10. 1625 eine Rechnung. Er stirbt zu Grebenstein am 27. 5. 1627. Er war ein Sohn des Johannes Hordelmann, Bürgers zu Hofgeismar. In der dortigen Hospitalsrechnung wird 1542 ein Hans Hordelmann genannt. Nach dem Einwohnerverzeichnis von 1569 ist ein Johannes Hordelmann Bürgermeister, 1576 Bürger zu Hofgeismar. In beiden Jahren der einzige Hordelmann in Hofgeismar mit dem Vornamen Johannes. Als Brüder des Sielener Pfarrer Johannes Hordelmann sind bekannt Josef Hordelmann, der schon 1554 ff Stipendiat in Marburg ist, und Georg, der 1583—86 dort Stipendiat ist. Ein Sohn des Sielener Pfarrers dürfte der 1617 in Marburg immatrikulierte Johannes Hordelmann aus Grebenstein gewesen sein, der in Sielen am 18. 10. 1599 getauft wurde (Pate: Henrich Westermann). Eine Tochter des Sielener Pfarrers dürfte die Katharina Hordelmann sein, die 1526 in Grebenstein den Mag. Christian Fülhun heiratete, einen Sohn des Bürgermeisters Johannes Fülhun zu Hofgeismar.

      Der vorher schon genannte Vater des Sielener Pfarrers Hans Hordelmann baute 1554 das schöne Steinhaus an der Hauptstraße mit Seitengasse in Hofgeismar, das jetzt im Besitz des Landwirts Müller ist. Die Inschrift am Obergeschoß in Holz geschnitzt lautet: „Istudt Edificium et inceptum atque complectum per Johannes Hordelmann um Anno Domini 1554“.

      5. Magister Bernhard Dole (Doläus). 1604—38. Er war Sohn eines Bürgers Georg Dole zu Grebenstein, * um 1580, 1. 1. 1598 — Ende 1600 Stipendat in Marburg, 1601—04 Schulmeister zu Kassel. Am 1. Nov. 1602 wurde er in Kassel in der Freiheiter Gemeinde mit Barbara Starken, Tochter des Jorg Starken, getraut. 1604 siedelte er nach Sielen über. — Wie es kommt, daß er schon 1586 Prediger in Trendelburg genannt wird, ist nicht recht ersichtlich. Vielleicht hat er dort als Student Aushelferdienste getan. — In Sielen hat er die unsäglich schwere Zeit des 30jähr. Krieges durchlitten. Die Eintragungen im Kirchenbuch von seiner Hand beginnen mit dem Jahre 1609 nach einer Lücke vom Jahre 1601 an. An eigenen Kindern finden sich nur zwei eingezeichnet:

      1. Elisabeth, oo Kassel-Freiheit 20. 5. 1622 Heinrich Röhe aus Hattingen, wird 1622 Kassel Bürg. „von Stadthagen“

      2. Bernhard Georg, get. Si. 29. 7. 1605; Pate: „mein Schwiegervatter zu Kassel: Georg Stark“; Getauft durch Herrn Henrich Adolf, Pfarrherr zu Eberschütz.

      3. Martha, konfirm. Si. 1621, 12jährig.

      Im Kirchenbuch werden aber 2 Nichten von ihm erwähnt: Barbara Dohle, Tochter des † Henrich Dohle von Grebenstein, konfirm. Si. 1630, 13jährig, und Thrina Dohle, eines 2. Bruders Görgen Dohlen zu Helmarshausen Tochter. Letztere wird in Sielen in 1. Ehe getraut am 2. 4. 1627 mit Johann Schlömer, der in Sielen aber bereits am 10. 2. 1633 begraben wird. Thrina Dohle bezeichnete er als „meines bruders Görgen Dohlen s. gewesenen Bürgers zu Helmarshausen nachgelassene ehliche tochter, so ich von kind uff bei mich gehabt undt erzogen“. Dieselbe wird in 2. Ehe getraut in Sielen am 13. 5. 1635 mit Rix auss der mühlen, Hans Lentzings genannt auss der Mühlen s. nachgelassene Sohn.

      1624 zieht Dohle eine Art Bilanz seiner bisherigen Amtshandlungen. Im Kirchenbuch heißt es: „Die ganze vergangene Zeit, so ich bin allhie im Amt gewesen, getauft 339 Kinder, kopuliert 68 Paare, konfirmiert 163 Kinder, bestattet 286 Personen, Pönitenz getan 17 Personen.“ Auf der vorletzten Seite des ältesten Kirchenbuches findet sich die Nachricht von seinem Tode: „Am 30. September 1638 ist Magister Bernhartt Dohle in dem Herrn entschlafen. Gott gebe im eine freliche auferstehunge am jüngsten Tage. Amen.“

      Drei Jahre vor seinem Tode wurde ihm als Gehilfe beigegeben:

      6. Laurentius Becker, 1635—1663. Er war ein Sohn des Kaufmanns Lorenz Becker, aus Helsa stammend, der 1593 Kasseler Bürger wurde und sich in Kassel-Altstadt den 10. 2. 1592 mit Margaretha Sachse verheiratete, die schon 1605 als Witwe genannt wird. Laurentius Becker wurde am 27. 11. 1595 zu Kassel-Altstadt getauft. Er verheiratete sich zweimal, 1. oo Kassel-Unterneustadt am 20. 12. 1623 mit Gertrud Heideluff, Tochter des Fleischhauers Jakob Heideluff, 2. oo vor 1630 mit Margarethe Lichte, tot Kassel am 11. 12. 1679 (laut Arnoldscher Hauschronik), Tochter des Michael Lichte, tot vor 1650, und der Margarethe N., die in Sielen am 4. 11. 1655 78jährig beerdigt wird. Lorenz Becker war, ehe er nach Sielen als Pfarrer kam, von mindestens 1623 ab Schulmeister in Kassel. Aus seiner ersten Ehe sind keine Kinder bekannt, aus seiner zweiten Ehe sind 11 Kinder bekannt und zwar folgende:

      1. (Kind), m Kassel-Unterneustadt 11. 4. 1630.

      2. Henricus, konf. Si. 1644, 11j., oo Si. 24. 10. 1660 mit Anna Catharina Herrn Bürgermeisters zu Immenhausen Johannes ....deten Tochter.

      3. Elisabeth, [] Si. 28. 2. 1636, 11 Wochen und 6 Tage alt.

      4. Michael, m 25. 6. 1639; Pate: „mein Schwiegervatter Michael Lichte von Kassel“; [] Si. 2. 9. 1639, 10 Wochen, 1 Tag und 6 Stunden alt.
      5. Margareta, „in der Ausflucht taufen Lassen zu Trendelburg am 16. 8. 1640“, Patin: Margreta Bürgermeisters Hans Bellen Hausfrauen; konf. Si. 1652, 12j. als „Martha"; oo Si. 22. 10. 1657 mit Hans Henrich Vogell, Bürger und Becker zu Kassel, Jost Vogells gewesenen Zackehauers zur Welda (= Waltau) nachgelassener Sohn, kopuliert durch M. Georg Bernhardi, Metropolitan zu Trendelburg.

      6. Johannes, m 1. 12. 1642; Pate: Hans Engelbrecht, Richter zu Eberschüz; [] Si. 17. 3. 1613.

      7. Gerdraut, m Si. 31. 1. 1644; Patin: Georg Schaden des Richters Hausfrau; getauft durch „meinen Schwager M. (= Magister) Georg Hein, Pfarrer zu Trendelburg“; oo 1. 12. 1663 mit Pfarrer Ludwig Winterberg, dem Nachfolger Ihres Vaters im Amt in Sielen; [] Si. 21. 2. 1691.

      8. Hans Jacob. [] Lassen durch Ehren Johann Richter, Pfarrer zu Eberschütz am 10. 6. 1646, alt 15 Wochen und 2 Tage.
      9. Catharine, * Si. 2. 10. 1648, m 9. 10.; Patin Ehren Johann Richters, Pfarrers au Eberschütz Hausfrau; taufen lassen von meinem Schwager M. Georg Hein, Pfarrer zu Trendelburg; konf. Si. 1659, 11j.

      10. Anna Margreta, * Si. 21. 11. 1650, m 5. 12.; Patin: „meine Schwiegermutter Margreta Michael Lichtens nachgelassene Relicta; getauft durch mein Schwager und Metropolitan zu Trendelburg M. Georg Hein“; konf. Si. 1662. 12j. als „Anna Martha“.

      11. Adelgunte, konf Si. 1664.

      Nach der Kirchenrechnung 1639 war Becker durch den Superintendenten zu Pfingsten 1638 in sein Sieler Pfarramt eingeführt worden. Auch er hatte wie sein Vorgänger unsäglieh unter dem Kriege leiden müssen mit seiner ganzen Familie. Seine wirtschaftlichen Verhältnisse waren kümmerlich. Mehrmals mußte er mit einem Teil seiner Gemeinde auf der Flucht sein, bald nach Kassel, Hofgeismar oder Trendelburg. Seine Eintragungen im Kirchenbuch sind für die Ortsgeschichte Sielens in der Zeit des 30j. Krieges sehr aufschlußreich. Er starb am 27. März 1663: „Am 27. März ist Ehrn Laurenzius Becker, ins 28. Jahr wohlverdienter Pfarrer dieser Gemeinde in Gott sanft und selig entschlaffen des morgens zwischen 6 und 7 Uhren und den letzten hujus, den 31. März in volkreicher Versammlung in der Kirche allhier vor dem Tisch des Herrn in sein Ruhekämmerlein gesetzet worden, aetatis 67 Jahr 4 Monate 10 Tage“.

      7. Ludovicus Winterberg 1663-1691. Er ist in Wolfhagen getauft am 29. 2. 1637, konfirm. ebenda 1648, als Sohn des Johann Winterberg (m Wolfhgn 13. 3. 1579, [] ebda 26. 5. 1660) und der Anna geb. Iben (m Wolfhgn 22. 2. 1601, † ......). Er wurde in Marburg immatrikuliert am 25. 11. 1651. Wann er nach Sielen gekommen ist, ist nicht mit Bestimmtheit auszumachen. Jedenfalls war er wohl Gehilfe von Pfarrer Lorenz Becker und lernte dabei seine zukünftige Frau kennen. Denn er wurde, wie bereits

angegeben, in Sielen getraut am 1. 12. 1663 mit Gertrud Becker. 6 Kinder wurden dem Ehepaar geschenkt:
      1. Catthrina Elisabeth, m Si. 23. 10. 1664; Täufer: Ehren Johann Richter, Pfarrherr zu Eberschütz; Pate: „meiner Frauen Schwester Catthrin“; konf. Si. 15. 4. 1677; oo Si. 8. 11. 1683 mit Sebastian Crepen. Adlig. Gerichtsverw. zu Stammen
      2. Johann Henrich, m Si. 2. 12. 1666: Täufer: Ehren Arnold Heisenius, Metropolitan zu Trendelburg; Pate: „mein Schwager Hanss Henrich Vogell zu Kassel“; konf. Si. 31. 3. 1678, (siehe: nächsten Pfarrer!).
      3. Johannes, m Si. 5. 9. 1669; Täufer: Ehren Davidt Kuchenbecker, Pfarrherr zu Eberschütz; Pate: „mein Schwager Johannes Böddicker, Bürger und Ratsverwandter zu Wolfhagen"; konf. Si. 16. 4. 1682.
      4. Johann Ludwig, m Si. 11.2.1672; Täufer: Ehren Davidt Kuchenbecker, Pfarrherr zu Eberschütz; Pate: Hans Hundertmark, Förster allhier; konf. Si. 30. 3. 1684; [] Si. 11. 3. 1691.
      5. Anna Gerdraut, m Si. 27. 5. 1675; Täufer: Ehren Davidt Kuchenbecker, Pfarrherr und Metropolitan zu Trendelburg; Pate: Elisabeth Ehren Davidt Kuchenbeckers Haußfrau; † 1. 9. 1684 an der roten Ruhr, [] Si. 19. 9. 1684.
      6. Cunrad, m Si. 27. 4. 1679; Täufer: Ehren Davidt Kuchenbecker, Pfarrer und Metropolitan zu Trendelburg; Pate: Ehren Johannes Wetzelius, Pfarrherr zu Hümme; oo Si. 1. 5. 1703 als Bürger und Kaufmann zu Kassel mit Martha Elisabeth Hundertmark in deß Ehrenvesten Herrn Stephan Hundertmarks wohlbestellten Försters hiesigen Orts eheleiblich gezeugte Tochter."

Winterberg wurde am 7. Juni 1663 in Sielen eingeführt, zwei Monate nach dem Tode seines Vorgängers und zugleich Schwiegervaters. Er war ebenso wie dieser 28 Jahre hier im Amt und wurde am 12. Februar 1691 in Sielen begraben. Seine Frau folgte ihm nach wenigen Tagen: „21. Februarii Gertrauden Ehrn Ludevici Winterbergs Hausfrau pfarrisch allhier zu erden bestattet.“ Ihm folgte sein ältester Sohn:

      8. Johannes Henricus Winterberg, 1691—1713. Er war verheiratet mit Anna Katharina Langhans, * Immenhausen 22.10.1667 † ebd. 3. 1. 1732, einer Tochter des Pfarrers Franziskus Lannihusius (= Franz Langhans) zu Immenhausen, der 1699 seines Amtes enthoben wurde wegen Unregelmäßigkeiten in der Kirchlichen Vermögensverwaltung. 9 Kinder entstammen dieser Ehe:
      1. Catharina Elisabetha, m Si. 2. 1. 1693; Täufer: Hl. Johann Henrich Streicher; Pate: „meine Schwiegermutter des wohlehrwürigen und wohlgelahrten Hl. Franzisci Lannihunsii wohlverordneten Predigers zu Immenhausen ehelöbliche Hausfrau“; konf. Si. 4. 4. 1706; oo Immenhausen 8. 11. 1714 mit Bernhard Georg Hofediz, Richter zum Sielen (m Si. 24. 1. 1686, [] Si. 18. 9. 1747); (Sohn: Freigrebe Christian H. z. Sielen; oo Anna Grete Hundertmark); [] Si. 25. 5. 1748.
      2. Ludevicus, * Si. 27. 9. 1695 abds 5 IJhr, m 6. 10.; Pate: „mein Herr Schwager Sebastian Crepon, Verwalter zu Stammen“; [] Si. 13. 12. 1700.
      3. Anna Catharina, * Si. 16. 10. 1697, m 18. 10.; „ist der Name ihm nahme meiner Schwiegermutter von meiner Schwester zu Stammen mitgetheilt“; konf. Si. 27. 3. 1712. Der am 13. 2. 1700 geborene Joh. Conrad Endemann, Pfarrer zu Karlsdorf u. Schöneberg, seit 1728 Inspektor zu Hersfeld, war mit einer Anna Kath. Winterberg verheiratet.
      4. Johann Cunrat, * Si. 16. 12. 1699 abds zwischen 6 u. 6 Uhr, m 27. 12.; Pate; „mein Bruder Johann Cunrad Winterberg zeitiger Kaufdiener bey Hl. Moses Grantitier zu Kassel“; Täufer: Ehren Cunrat Wetzel, zeitiger Pfarrer zu Hümme.
      5. Johann Hermann, * Si. 23. 4. 1702 abds zwischen 7 u. 8 Uhr, m 30. 4.; Täufer: Ehren Cunrat Wetzeln, Pfarrer zu Hümme und Stammen; Pate: „meiner Frauen Bruder Johann Hermann (Langhans), Kaufmann zu Kassel"; † Si. 19. 3. 1704, [] 22. 3.
      6. Johann Henrich, * Si. 22. 3. 1704 morgens zwischen 6 u. 7 Uhr, m 27. 3. Täufer: Ehren Conrat Wetzelius; Pate: „meines Herrn Schwagers itzigen Verwalters zu Stammen Sohn Johann Henrich (Crepon)“; † Si. 25. 5. 1709.
      7. Martha Elisabetha, * Si. 5. 11. 1706 nachts zwischen 3 u. 4 Uhr, m 14. 11.; Pate: „meines Bruders Johann Conrat Winterbergs, zeitigen Kauf- und Handelsmannes zu Cassel ehefrau Martha Elisabetha“.
      8. Samuel, * Si. 12. 9. 1709 morgens zwischen 4 u. 5 Uhr, m 22. 9.; Pate: Hl. Samuel Hundertmark, zeiliger Adjunktus des Ehrenvesten und Vorachtbaren Herrn Stephan Hundertmarks zeitigen Försters allhier“.
      9. Marie Catharine, * Si. 20. 2. 1712 nachts 11 u. 12 Uhr, m 2. 3.; Pate: „meines Schwagers S(elig) Caspar Henrich Langhanses hinterlassene Wittib Catharine Elisabeth“.

Winterberg starb 1713, sein Todestag ist nicht eingetragen. Die letzte Eintragung von seiner Hand im Kirchenbuch lautet vom 19. Juni 1713. Seine Witwe verzog 1713. Sie nahm 5 Schlösser aus dem Pfarrhaus mit, die ihr Mann angeschafft hatte.

      9. Justus Henricus Schleicher, 1713—1724. Er war der Sohn des Rentmeisters Johannes Schleicher[35] in Frankenberg immatr. Marburg 15. 10. 1706 als „Jespergensis“, immatr. Bremen 1711 als „Hofgeismariensis“ u. war verheiratet mit Anna Maria Rosenthal, (* Hombressen Dez. 1692), Tochter des Jagdzeugmeisters und Oberförsters Samuel Rosenthal in Hombressen und dessen Frau Eva Rosina. Aus dieser Ehe sind 7 Kinder entsprossen:
      1. Johann Samuel, * Si. 30. 11. 1714 morgens zwischen 6 u. 7 Uhr, m 9. 12.; Täufer: Ehren Weiß, Pfarrer von Eberschütz; Pate: Hl. Zeugmeister und Oberförster Rosenthal als Schwiegervater; [] Si. 2. 4. 1716, 1 J. 4 M. alt.
      2. Eva Rosina, * Si. 29. 4. 1716 morgens zwischen 6 u. 7 Uhr, m 3. 5.; Täufer: Ehren Weiß, Pfarrer zu Eberschütz; Pate: Frau Eva Rosina Hl. Jagdzeugmeisters und Oberförsters Rosenthals Eheliebste meine respektive Frau Schwiegermutter; [] Si. 23. 12. 1723.
      3. Susanna Johanna Maria, * Si. 19. 5. 1718 zwischen 11 u. 12 Uhr nachts, m 27. 5.; Täufer: Ehren Weiß von Eberschütz; Patin: Hl. Johann Schleichers zeitigen Rentmeisters zu Frankenberg frau Eheliebste als meine Frau Stief-Mutter.
      4. Sophie Elisabeth, * Si. 12. 9. 1719 zw. 5 u. 6 Uhr abds, m 14. 9.; Täufer: Hl. Pfr. Weiß von Eberschütz; Patin: „meine respektive Frau Schwiegermutter, Frau Eva Rosina hl. Jagdzeugmeisters und Oberförsters Rosenthals zu Hombressen Eheliebste“; [] Si. 3. 10. 1719, 17 Tage alt.
      5. Johann Samuel, m Si. 29. 9. 1720; Pate: Oberförster Rosenthal von Hombressen, Schwiegervater, und Vater Rentmeister Schleicher von Frankenberg.
      6. Louise Charlotte, m Si. 4.10.1722; Pate: Hl. Baufaktors Berner Frau Eheliebste als meine Frau Schwester; Täufer: Hl. Pfarrr Weiß.
      7. Wilhelm, m Si. 29. 5. 1724; Pate: Hl. Wilhelm Rosenthal, Förster zu Hombressen; Täufer: Hl. Pfarrer Weiß; immatr. Marburg 22. 11. 1748.
Der Pate dieses 7. Kindes: Wilhelm, Sohn des „Jagdzeugmeisters“ Rosenthals zu Hombressen, wurde durch seinen Schwager, Pfarrer Schleicher, in Sielen 1716 konfirmiert.

Pfarrer Schleicher legte im letzten Amtsjahr das Kirchenstuhlregister an. Er war offenbar ein strenger und gewissenhafter Pfarrer. Beweis dafür sind die zahlreichen Fälle von Kirchenzucht, die er im Kirchenbuch verzeichnet. Ende 1724 wurde er nach Hofgeismar versetzt, wo er noch 1736 im Amt war. Sielen hat er 1725 nochmals besuchen müssen, um Außenstände der Kastenrechnung einzutreiben, was er gut verstand, denn er bekam sie auch. In Hofgeismar scheinen noch weitere Kinder geboren zu sein; denn am 5. 11. 1750 wird Friedrich Ernst Schleicher aus Hofgeismar in Marburg Student. Ein Enkel des Pfarrers dürfte Joh. Christoph Schleicher aus Hofgeismar sein, der am 1. 11. 1789 Student in Marburg wird.

      10. Johannes Bernhardi, 1725—1758. Er war aus Wolfhagen gebürtig und dort am 27. Oktober 1693 getauft als Sohn des Bürgermeisters Hermann Bernhardi (Bernt) u. s. Ehefrau Gertrud geb. Faber. Im Sieler Kirchenbuch schreibt er am 25. Febr. 1725. „auff diesen Tag habe ich Johannes Bemhardi Wohlhagensis mein Antrittspredigt gethan.“ Im Jahre 1726 wurde er erst in sein Amt eingeführt. Er war verheiratet mit Anna Christine Eskuche aus Wolfhagen, Tochter des Leutnants der Landmiliz Friedrich Eskuche. Seine Ehefrau war aus Wolfhagen gebürtig und dort am 3. 9. 1710 getauft; sie starb in Sielen 31.3. 1778 und wurde dort am 3.4. begraben. Sie wohnte nach ihres Mannes Tod bei ihrem Sohn, der dem Vater im Amt in Sielen gefolgt war. Sie hat ihrem Mann in Sielen 9 Kinder geboren:
      1. Friedrich, * 12. 11. 1726 zwischen 2 u 3 Uhr mittags, „auch darauff etwann Eine Stunde getauft“; zur Taufe trug das Kind „im Nahmen meines Herrn Schwiegervatters Friederici Eskuchen die hiesige Frau Förstern Hundertmarkin“; † Si. 13. 11. 1726 um 5 Uhr, [] 17. 11.
      2. Gertraud Elisabeth, * Sonnabend 29. 11. 1727 zw. 2 u. 3 Uhr nachm. m 6. 12.; Patin: „meine Mutter, Gertraud geb. Faberin; [] Si. 14. 10. 1736, 9 Jahre weniger 6 Wochen alt, an roter Ruhr.

zu Gudensberg, mein Schwager, in dessen Abwesenheit der
      3. Friedrich Wilhelm, * Donnerstag 30. 7. 1730 8 Uhr abends, m 2. Ostertag, 10. 4.; Pate: „mein Schwiegervater Friedrich Eskuche, Leutnant unter der Landmiliz“; konf. Si. Ostern 1744; † Si. 25. Sept. 1798.
      4. Martinus Friedrich, * Montag 27. 10. 1732 morgens ungefähr 6 Uhr, m 3. 11.; Pate: „meiner Frau Bruder, Herr Martinus Eskuche, Pfarrer zu Breuna(?)“; konf. Si. Ostern 1746, immatr. Marburg 31. 7. 1751.
      5. Dorothee Elisabeth, * Montag 8. 11. 1734 morgens zw. 3 + 4 Uhr, m 15. 11.; Patin: „meiner Frau Schwester, die Frau Regiments-Quartiermeisterin Klüppelin, die in ihrer Abwesenheit durch die Frau Pfarrerin Weiß zu Eberschütz obigen Nahmen beylegte“; konf. Si. Ostern 1747; oo Si. 17.10 1759 mit Pfarrer Johann George Hundertmark aus Hofgeismar, immatr. Marburg 8. 9. 1742, zu Hofgeismar.
      6. Wilhelmine Charlotte, * Sonnabends 19. 10.1737 abends 6 Uhr, m 28. 10.; Patin: „Meine Frau Stief-Schwiegermutter, des Herrn Leutnants Eskuche zu Wolfhagen, die ihr obigen Nahmen durch die WohlEdle Frau Wachenfeldin, des Herrn Regiments-Feldscheers Eheliebste beilegte“; konf. Si. Ostern 1751; oo Si. 6. 10. 1761 mit Herrn Pfarrer Johann George Hundertmark zu Hofgeismar, dem Witwer ihrer vorgenannten Schwester.
      7. Maria Magdalena. * Freitag 5. 8. 1740 abends ungefähr 7 Uhr, m 16. 8.; Patin: „meines Bruders, zeitigen Rektors zu Wolfhagen älteste Tochter Maria Magdalena“; konf Si. Ostern 1753; oo Si. 5. 12. 1762 mit Elias Grau, Garnisonprediger in Kassel.
      8. Henrich Wilhelm, * 14. 2. 1743 nachts um 11 Uhr, m 20. 2.; Pate: „meiner Frau, als der Mutter Bruder: Henrich Wilhelm Eskuche, cand, Theol., annitzo Informator bey dene jungen Prinzen von Ihro Durchlaucht dem Herrn Landgrafen von Hessen-Philippsthall, Commandanten zu Ypern in Flandern“; konf. Si. Ostern 1756.
      9. Johannes, * Sonntag 30. 1. 1752 zw. 3 u. 4 Uhr mittags, m 7. 2; Pate: „Johannes Klüppel, Kapitän und Rentmeister zeitige Metropolitan Hofeditz dessen vices vertrat“; konf. Si. Ostern 1765, Pfarrer zu Dörnberg 1772—1813, † Kassel (Oberneustadt) 1. 9. 1818, oo Dörnberg 3. 11. 1776 Charlotte Maria, Tochter d. Metropolitans Daniel Christoph Klinckerfuß zu Neukirchen.

      Bernardi war bis 1758 im Amt, in dem ihn sein lebender ältester Sohn in der letzten Zeit unterstützte, und starb in Sielen am 31. Mai 1760, 65 J. 8 M. 19 Tage alt. Begraben wurde er am 4. Juni.

11. Friedrich Wilhelm Bernhardi, 1758—1798 Er war der 2. Sohn des vorgenannten Pfarrers, dessen Gehilfe er seit dem 14. Oktober 1757 war. Er wurde nach Präsentation des hochfürstl. Konsistoriums zu Arolsen (Sielen war bekanntlich Patronat des Fürsten zu Waldeck) am l. Dezember 1758 vom Konsistorium zu Kassel zum Pfarrer von Sielen bestellt, wo er sein ganzes Leben, 40 Jahre, amtierte. Am 25. September 1798 mittags 1 Uhr starb er in Sielen und wurde am 28. Sept. dort begraben, 68 J. 5 M. und 25 Tage alt. Ob er verheiratet war, entzieht sich unserer Kenntnis, ist aber unwahrscheinlich, da 4 alte Damen, vielleicht auch Verwandte, zu seiner Zeit in Sielen starben:
      a) [] Si. 18. 4. 1766: die Jungfer Kümmelin, des selig. Pfarrers Ehren Kümmel zu Eersen (Ehringen?) hinterlassene Tochter, alt ungefähr 68 Jahre.
      b) [] Si. 26. 6. 1773: Frau Anna Martha, weyland Ehren Schultze wohlverordnet gewesene Pfarrers zu Niederelsungen, Gerichts Malsburg, hinterlassene Wittib geb. Kümmelin, † am 23. 6. gegen 6 Uhr, alt: 76 Jahre 14 Tage.
      c) [] Si. 3. 2. 1795, † 30. 1.: Frau Elisabeth, des Hl Stephan Hundertmarks (aus Sielen, immatr. Marburg 6. 10. 1725) wohlverordnet gewesenen Pfarrers zu Hümme nachgelassene Wittib, eine geb. Schultze, abends 9 Uhr, 71 J. 3 M. alt.
      d) [] Si. 30. 6. 1795, f 28. 5. 10 Uhr vorm., 81 J. alt: Frau Anna Sabine geb. Schultze, des Pfarrers Vilmar nachgelassene Wittib. (Fortsetzung folgt)

Lotte Buff und ihr Sippenkreis

Von Dr. Siegfried Rösch, Wetzlar

      Im vergangenen Jahr waren 1 3/4 Jahrhunderte vergangen seit Goethes Anwesenheit in Wetzlar. Da jene wenigen Monate, in einer der Hauptblütezeiten der Wetzlarer Stadtgemeinde fallend, selbst so bedeutsam wurden, daß sie Wetzlars Namen in aller Welt bekannt machten, ist es wohl angebracht, ihr Gedenken zum Anlaß einiger Betrachtungen zu machen.
      Goethe traf um den 10. Mai 1772 von Frankfurt kommend hier ein, trug sich am 25. Mai in die Matrikel der Rechtspraktikanten ein und verließ am 11. September die Stadt, die er vom 6.—10. November nochmals von Frankfurt aus besuchte. Am 9. Juni fand der berühmt gewordene Ball in Volpertshausen bei Wetzlar statt, bei dem Goethe Charlotte Buff kennen lernte, die damals nach dem Verlust der Mutter den Haushalt und die Betreuung der zahlreichen kleineren Geschwister zu leiten hatte. Am 4. 4. 1773 heiratete Charlotte hier, nach etwa fünfjähriger Verlobungszeit, den Juristen und Freund Goethes, Christian Kestner (* Hannover 28. 8. 1741, † Lüneburg 24. 5. 1800). Dessen Geburtstag wurde 1772 zugleich mit dem Goethes im Hause der Braut in schlicht-bürgerlicher Art gefeiert. Alles Nähere über diese idyllische Zeit lese man nach in Goethes „Dichtung und Wahrheit“ oder in seinen „Leiden des jungen Werther“, ferner in Hch. Gloel, „Der Wetzlarer Goethe“ (1932) oder auch bei August Kestner: „Goethe und Werther, Briefe Goethes, meistens aus seiner Jugendzeit“ (1854) und Oskar Ulrich „Charlotte Kestner. Ein Lebensbild“ (1921).

1. Lottes Persönlichkeit

      Im Mittelpunkt der damaligen Geschehnisse stand zweifellos die Persönlichkeit der Charlotte Buff (* Wetzlar 11. 1. 1753, [36] † Hannover 16. 1. 1828); sie hat durch ihr Wesen und ihr Handeln allein in diesem einen Jahr 1772 mehr für die ganze Menschheit bedeutet und sich dadurch mehr das ewige Angedenken aller Deutschen verdient als jedes Mitglied des 117jährigen hohen Reichskammergerichts zu Wetzlar (1689—1806). Wenngleich „sie nicht eigentlich eine sogenannte Beauté ist, nach dem gemeinen Sinne“, so beschreibt sie Kestner recht objektiv am 18. 11. 1772 einem Freunde, „so bleibt sie doch immer das bezaubernde Mädchen, das Scharen von Anbetern haben könnte, alte und junge, ernsthafte und lustige, Kluge und Dumme etc. Sie weiß sie aber bald zu überzeugen, daß sie entweder in der Flucht oder in der Freundschaft ihr einziges Heil suchen müssen.“ Und über die Führung des großen Haushalts durch die 18-jährige schreibt er: „An sie wandte sich alles, auf ihr Wort geschah alles, und jedes folgte ihrer Anordnung, ja ihrem Wink; und was das vornehmste war, es schien als wenn die Weisheit ihrer Mutter ihr zum Erbteil geworden wäre. Bis diese Stunde hat sich solches erhalten. Sie ist die Stütze der Familie, die Liebe, die Achtung derer, die dazugehören, und das Augenmerk derer, welche dahin kommen. — Ich sage Ihnen, es ist ein halbes Wunderwerk, ohngeachtet weder sie selbst, noch die Familie, es merkt, und jedes meynet es müßte so seyn.“
      Pflichtbewußtsein, Aufgeschlossenheit und natürliche Anmut, die Fähigkeit der Anteilnahme an fremden Schicksalen: all diese guten Eigenschaften der deutschen Frau besaß Lotte in beglückender Harmonie. Sie hatte sie von ihrer Müller geerbt, deren Stelle sie nach deren frühem Tod übernahm, und die uns von verschiedenen Seiten als leuchtendes Beispiel der deutschen Mutter und Hausfrau geschildert wird, als Seele des gastlichen Hauses. Viele hatten und haben ähnlich gute Anlagen wie Lotte: ihr führte das Schicksal in Goethe den Sänger zu, der ihr Loblied sang. Daß aller weder Goethes Dazwischentreten noch seine Veröffentlichung des „Werther“ eine ernstliche Trübung in die Freundschaftsbeziehungen

brachte, wie dies durch den bis an Kestners Ende andauernden regen Briefwechsel mit Goethe bewiesen wird, erregt unsere Achtung vor der Seelengröße der drei Menschen.

2. Die Familie Buff.

Bei der großen Anteilnahme der Allgemeinheit an dem Schicksal der Menschen aus Lottes Lebenskreis mag es lohnend sein, in beifolgender Darstellung[37] eine Übersicht über Lottes Eltern, Geschwister und eigene Kinder zu geben. Sie zeigt durch die senkrechten „Lebenslinien" aller Personen deren Geburts-, Heirat- und Sterbejahre an, und läßt so ihre Altersfolge überblicken; ein horizontaler Querstrich kennzeichnet Wetzlars „Goethejahr“ 1772. Leider fehlen uns von mehreren von Lottes Geschwistern bisher Bildnisse. Wir können uns aber eine gute Vorstellung machen von dem Kindergewimmel, das sowohl in der Wetzlarer Ordensamtmannswohnung, als auch später in Lottes Hannoverschem Hause herrsche: Nimmer ermüdend, hat sie so zweimal Sorgen und Freuden einer sehr kinderreichen Mutter durchgemacht und ist später auch mit vielen Enkeln nochmals jung gewesen. Es ist hier nicht der Ort, im Einzelnen die Lebensschicksale aller Familienglieder aufzuführen; deretwegen sei verwiesen auf die Buff- und Kestnerschen Familiengeschichten, insbesondere von H. K. Eggers (1882, 1905, 1932), Hans F. Helmolt (1904), Friedr. Buff (1934) und im Dtsch. Geschlechterbuch Bd. 13 (1907). In anmutiger Weise läßt uns Rob. Hering (Jahrb. d. Freien Dtsch. Hochstifts zu Frankfurt a. M., 1908, S. 274—301) in das Leben dreier Generationen der Buffschen Familie einblicken, und zwar an Hand des reichen Akten-Materials des Goethemuseums; es handelt sich um den Großvater Lottes Christoph Buff in seinem Pfarrhaus zu Steinbach bei Gießen und die 2 nachfolgenden Generationen, die das „Deutsche Haus“ zu Wetzlar bevölkerten: Lottes Vater (von 1740 bis 1795) und Bruder Georg (von 1795 bis 1809) waren die beiden letzten Deutschordensamtmänner hier vor der endgültigen Auflösung des Ordens durch Napoleon bzw. Fürstprimas Dalberg. Erwähnen wir noch den Bruder des Vaters, Georg Wilhelm Buff (1709—81), der als Major und Stadtkommandant hier mit 3 Töchtern lebte (deren jüngste zum Unterschied von Charlotte Buff-Kestner als die „schwarze Lotte“ bezeichnet wurde, und die uns auch im Bildnis erhalten ist) und Lottes Brüder Wilhelm (1758—1831) und Friedrich (1762—1845), die als jurist. Hofrat bzw. niederländ. Major in Wetzlar lebten, so haben wir bereits alle hiesigen Vertreter der Buff-Familie kennen gelernt. Mehrere Glieder waren in Gießen seßhaft, darunter ein namhafter Physiker, Professor Heinrich Buff (1805—78).

3. Lottes Nachkommenschaft.

Auch wenn man erwägt, daß Lotte 12 Kindern das Leben schenkte, von denen immerhin 10 erwachsen, 7 verheiratet waren, wird man erstaunt sein, über die große Menge von Nachkommen, die ihr seither erblühten. So mag vielleicht eine Übersicht über deren zeitliches Wachstum von Interesse sein, wie sie in Fig. 2 geboten ist: Man sieht seit dem Heiratsjahr 1773 das An- und Absteigen der Personenzahl jeder Generation, der 12 Kinder (bis 1877), der 15 Enkel (1802 bis 1906), der 47 Urenkel (1823 bis 1939) usf. deren Gesamtsumme im Gegensatz zu den stets auf Null absinkenden Einzelkurven wohl stetig weiter gewachsen ist. Allerdings muß berücksichtigt werden, daß für die letzten Jahrzehnte etwa ab 1900 bei den letzten 3 Generationen die Kurven infolge der Lücken in unserer Kenntnis nur Minimalwerte geben, nämlich nur die mit Sicherheit bekannten Personen. Es sind also auch heute noch zahlreiche Menschen, sicherlich weit über 100, am Leben, die sich rühmen können, direkt von Lotte abzustammen. Die Gesamtzahl der dem Verfasser bisher bekannt gewordenen Nachkommen Lottes beträgt 249, die sich allerdings auf 54 verschiedene Familiennamen verteilen, unter denen interessanterweise 25 französische sind; dies rührt daher, daß zwei von Lottes Söhnen als Fabrikanten ins Elsaß übersiedelten, wodurch Beziehungen zu Frankreich und zur französischen Schweiz entstanden, wo heute ein großer Teil der Nachkommenschaft lebt. Auch die übrigen Linien sind nur teilweise im Hannoverschen seßhaft geblieben. Wohin überall mögen sie heute, wohin mögen sie erst in 25 Jahren zerstreut sein? Vielleicht dürfen diese Zeilen zufällig hier und dort ein wenig dazu verhelfen, daß allmählich Nachrichten von ihnen sich in der alten Heimat sammeln, daß hin und wieder jemand sich zum Deutschordenshof als dem Tätigkeitsfeld seiner berühmten Ahnfrau hingezogen fühlt, und daß er dort von Mal zu Mal greifbarer und vollkommener außer dem aus dem Schutt wiedererstehenden Lottemuseum auch ein Buffsehes Familienarchiv vorfindet, das der zerstreuten Familie einen Mittelpunkt, das Gefühl einer „Heimat“ gibt, vielleicht beneidet von mancher anderen Familie, die solch einen Stammsitz auf immer verloren hat! Dies wären Fäden, die im Kleinen, aber doch in haltbarer Weise völkerverbindend und in edler Weise kultur- und friedenfördernd wirken können, wenn sie erst einmal angeknüpft sind.

4. Lottes Ahnen.

Für jeden, der etwas eingehender sich mit Lottes Familie befassen möchte, ist es befremdlich, daß wohl über die Buffsche Familie und über die Kestnersche Nachkommenschaft einige Literatur vorliegt (die natürlich von Zeit zu Zeit der Ergänzung bedarf), daß aber anscheinend nirgends eine einigermaßen ausführliche Ahnenübersicht veröffentlicht ist. Möglicherweise, ja wahrscheinlich, ist eine solche in der engeren Familie wohl vorhanden, sie seheint aber nicht bekannt geworden zu sein. Es sei daher hier der Versuch begonnen, diese Lücke auszufüllen. Da uns hier vom lokalen Standpunkt aus die wohl rein norddeutsche Ahnenschaft von Christian Kestner, Lottes Ehemann, nicht so sehr interessiert, ist die Ahnentafel nicht auf Lottes Kinder, sondern auf sie selbst zugeschnitten [38].

±0. 1. Buff, Charlotte (Lotte) Sophie Henriette[39], * Wetzlar 11. 1. 1753, † Hannover 16. 1. 1828, oo Wetzlar 4. 4. 1773 Johann Christian Kestner, 1767 Kammergerichtssekretär in Wetzlar, 1784 kgl. großbrit.-hannov. Hofrat, Vizearchivar in Hannover, * Hannover 28. 8. 1741, † Lüneburg 24. 5. 1800.

1. Ahnengeneration (—I)

—I. 2. Buff, Heinrich Adam[40], 1740 Kastnereiverwalter, 1755 Deutschordens-Amtmann in Wetzlar, * Steinbach b. Gießen 23. 9. 1711, † Wetzlar 2. 1. 1795, oo Schiffenberg (durch seinen Vater) 6. 9. 1750.

3. Feyler, Magdalena Ernestina, * Wetzlar 23. 5. 1731, † das. 13. 3. 1771.

2. Ahnengeneration (—II)

—II. 4. Buff, Christoph, Pfarrer in Steinbach b. Gießen, * Münzenberg 18. 10. 1674, † Steinbach 27. 4. 1756, (oo II. Steinbach 12. 3. 1715 Maria Margaretha Seipp, * Reichelsheim 21. 4. 1689, † Steinbach 13. 2. 1752, T. v. Johann Balthasar Seipp, Pfarrer u. Definitor in Reichelsheim, u. Anna Catharina von Bassy), oo I. Windhausen b. Alsfeld 15. 6. 1706.

5. Haberkorn, Anna Sophia, * Windhausen um 1686/87, † Steinbach 21. 7. 1714.

6. Feyler (Feiler) Peter Ernst, hess.-darmst. Major u. Kommandant in Wetzlar, * (Nürnberg?) um 1692 † Wetzlar 7. 5. 1755, oo ...

7. Klumpp, Dorothea Charlotte, * (Nürnberg?) um 1692, † Wetzlar, 26. 12. 1767.

3. Ahnengeneration (—III)

—III 8. Buff, Henrich, 1669 Kaplan, 1684 Oberpfarrer in Münzenberg, * Butzbach 23. 7. 1640, † Münzenberg 22. 6. 1724, oo das. 24. 4. 1670

9. Petri, Anna Katharina, * Crainfeld b. Lauterbach 15. 5. 1647, † Münzenberg 17. 4. 1704.

10. Haberkorn, Johann Adam, Erb-Oberförster, Besitzer des Haberkornschen Gutshofes in Windhausen b. Alsfeld, * Windhausen 27. 2. 1652, † das. 21. 12. 1721, oo das. 3. 2. 1687.

11. Köhler, Christine Marie, * Crainfeld 18. 1. 1664, † Windhausen 10. 10. 1732

12—15. N N

4. Ahnengeneration (—IV)

—IV. 16. Buff, Johann Heinrich, Bürger u. Bäckermeister in Butzbach, * Butzbach . . 1602, † das. 30. 6. 1661, oo das. 17. 6. 1629.

17. Krecker, Anna Sophie, * Butzbach 21. 9. 1608, † das. 6. 8. 1679.

18. Petri, Konrad, Gerichtsschöffe (oder -schreiber?) in Crainfeld, * Crainfeld . . 1609, † das. 2. 7. 1670, oo . . .

19. Friedrichs, Anna, * . . . 12. 4. 1616, † Crainfeld 9. 4. 1681.

20. Haberkorn, Johann Jost, Erb-Oberförster, Besitzer des Haberkornschen Gutshofes in Windhausen, * das. 19. 9. 1619, † das. 22. 10. 1682, oo das. 21. 10. 1644.

21. Obermann, Elisabeth, * Altenburg b. Alsfeld 19. 6. 1628, † Windhausen . . .

22. Köhler, Johann Georg, Pfarrer in Crainfeld, * Stockhausen b. Lauterbach 12. 2. 1637, † Crainfeld 13. 4. 1670, oo das. 14. 9. 1660.

23. Ellenberger, Helene Margarethe (Marie Margarethe?), * Crainfeld 10. 1. 1647, † das. 22. 2. 1730.

5. Ahnengeneration (—V.)

—V. 32. Buff, Ludwig, Bäcker in Butzbach, * das. 13. 8. 1573, † das. 1. 3. 1626, oo das. 22. 11. 1597.

33. Schlich, Margarethe, * Butzbach 12. 3. 1572, † das. 1. 1. 1646.

34. Krecker, Nikolaus, Metzger in Butzbach, * . . ., † Butzbach 13. 9. 1635, oo . . .

35. NN, * . . ., † Butzbach 3. 5. 1632.

36. Petri, Valentin, Förster u. Schultheiß in Crainfeld, * . . ., † . . ., oo . . .

37. NN

38—39. NN

40. Haberkorn, Johann Wolf, Erb-Oberförster in Windhausen, * das. . . . 1584, † das. 4. 8. 1655, oo Kirdorf . . . 1617.

41. Kornmann, Anna, * Kirdorf um 1599/1600, begr. Windhausen 19. 9. 1668.

42. Obermann, Michael, Bürgermeister u. Gerichtsschöffe auf der Altenburg b. Alsfeld, * Alsfeld . . . 1597, † Altenburg . . . 1665, oo . . .

43. Stumpf, Elisabeth, * Alsfeld . . . 1605, † Altenburg . . .

44. Köhler, Johann Peter, 1635—72 Pfarrer in Stockhausen, * Freiensteinau um 1610, † Stockhausen . . . 1672, oo . . .

45. Dippel, Anna Maria, * Crainfeld . . . † Stockhausen 19. 3. 1675.

46. Ellenberger, Johann Nikolaus, Gutsbesitzer u. Gerichtsschultheiß (43 J. lang) in Crainfeld, * Homburg v. d. H. 10. 3. 1612 (err.), † Crainfeld 3. 6. 1680, oo Nidda 15. 5. 1637.

47. Lüncker, Margarethe, * Nidda 1.10.1619, † Crainfeld 26. 9. 1695 (1696?).

6. Ahnengeneration (—VI)

—VI. 64. Buff, Steffan, 1653 Bürger u. Bäcker in Butzbach, * Schwalbach b. Wetzlar . . . † Butzbach 24. 8. 1574, oo das. 16. 8. 1564.

65. Löwer, Margarethe, * Marburg . . ., †. . ., (oo II. . . . 1577, Andreas Gundermann).

80. Haberkorn, Samuel, Erbförster in Windhausen, schon unter Philipp d. Großmütigen, 1.1.1598 von Landgrf. Ludwig d. ä. bestätigt; 1592 Besitzer des Junkerhofes, * Allendorf a. Lumda ... 1533, † Windhausen 12. 4. 1615, oo ...

81. Lückermann, Wilhelmine Katharine, * Kassel . . . 1541, † . . . 5. 11. 1624.

82. Kornmann, Helwig, Bürgermeister in Kirtorf, * Kirchhain . . ., † Kirtorf . . ., oo . . . vor 1600

83. Lauck, Katharina * Rauschenberg . . ., † Kirtorf . . .

84. Obermann, Johannes, Bürger in Alsfeld, * . . ., † . . .

86. Stumpf, Jost (Justus), Bürgermeister in Alsfeld, * das. . . ., † das. 3. 9. 1629 (Grabmal in der Walpurgiskirche), oo das. . . . 1594.

87. Bücking, Susanna, * Alsfeld . . . 1574, † das. 29. 11. 1629.

88. Köhler, Johannes, Pfarrer in Freiensteinau, * Landenhausen . . . 1560, † Freiensteinau 23. 1. 1635, oo . . .

89. Bang, N. * Freiensteinau . . ., † das. . . .

90. Dippel, Johann Philipp, Pfarrer in Crainfeld, * Kirchhain . . . 1590, † Crainfeld . . . 1667, oo . . .

91. Wiederholt, Margaretha, * Crainfeld . . ., † das. 10. 7. 1668.

92. Ellenberger, Eckhard, Keller in Homburg v. d. H., 1616 Kammerschreiber in Darmstadt, * Homberg a. Efze . . ., † . . . vor 6. 5. 1627, oo . . . um 1610 .

93 von Jossa, Katharina, * Crainfeld . . ., begr. Darmstadt 24. 4. 1632.

94. Lüncker, Nikolaus, Rentschreiber u. Schultheiß in Nidda, * Marburg . . . 1578, begr. Nidda 12. 7. 1635, oo das. 26. 4. 1618.

95. Wiederholt, Veronika, * Crainfeld . . ., begr. Nidda 6. 7. 1635, Schwester v. 91.

      Die vorliegende Liste stellt nur das zusammen, was bisher ohne systematische Forschungsarbeit gefunden werden konnte; sicher läßt sich noch vielerlei ergänzen, wozu vielleicht auch diese Zeilen einen Anstoß geben. Betont muß werden, daß die Übersicht hier auf die ersten 6 Generationen beschränkt ist, obgleich darüber hinaus noch viel Material vorliegt, das gerade die interessantesten Anschlußbeziehungen bietet (insbes. Kornmann, Lauck, Lyncker). Das hier Gebotene genügt aber schon, um eine allgemeine Orientierung über die Herkunft Lottes zu ermöglichen: Es zeigt sich in der bisher bekannten Hälfte (die Hinweise auf die Abstammung der mütterlichen Großeltern scheinen nach Franken zu zeigen) der Ahnentafel ein Vorherrschen des Beamtentums, des Mittelstandes aus dem hessischen Raum, der uns zahllose tüchtige, gemütvolle und geistig bedeutende Menschen geschenkt hat.

5. Weitere Verwandtschaftsbeziehungen zu Lotte.

      Wie wenig die Buffsche Familie hierzulande als ein Fremdkörper erscheint, wie eng sie auch mit uns Heutigen verwachsen ist, wird erst offenbar, wenn man sich mit ihren Wurzeln und mit ihren Verzweigungen etwas näher befaßt. Zwar treten unter Lottes Vorfahren nicht die alten Wetzlarer Geschlechter auf, die fast jeder „echte Wetzlarer“ in seiner Ahnentafel vorfinden kann, die Waldschmidt, Schuler, Büsser, Macrander, Münch, die Beppler, Pausch, Krafft und Crato und wie sie alle heißen, und doch ist es vielfach das gleiche Blut, das sie mit all den vielen hessischen und nassauischen Beamtenfamilien verbindet, und das auch in zahlreichen Wetzlarern fließt. Es sei hier nur erwähnt, daß es dem Verfasser bisher schon für über 100 Wetzlarer Familien (worunter sich die namhaftesten befinden) gelang, ihre direkte Verwandtschaft mit Lotte Buff nachzuweisen, und damit weit über Wetzlars Grenzen hinaus viele Zehntausende von Personen untereinander verwandtschaftlich zu verknüpfen. Daß darunter sehr viele Träger bekannter und berühmter Namen sind, Staatsmänner, Gelehrte, Künstler und Schriftsteller, macht solche Forschungen besonders reizvoll, und erleichtert sie auch insofern, als die Ahnentafeln solcher Leute oftmals schon gut bearbeitet vorliegen. Vielleicht ist es nicht nur Zufall (bessere Durchforschung und bessere Erhaltung der Quellen!), daß insbesondere eine Wurzellinie in Lottes Ahnentafel, die über Nikolaus Lincker (Nr. 94) führende, darin besonders fruchtbar ist: sie leitet zu einer aus der Marburger Gegend stammenden Familie Orth (letztlich vielleicht aus Butzbach kommend), die so umfangreiche und dabei bedeutende Nachkommenschaft aufweist, wie sie bisher von wenig Bürgerfamilien bekannt geworden ist. Dies geht fast so weit, daß man bei einem Hessen (im weitesten Sinne), der es „zu etwas gebracht hat“, gleich Verdacht auf Orthisches Blut haben kann!

      Aus der Fülle[41] von Beispielen (es könnten noch Namen genannt werden wie Ludwig Erk, Dr. Ernst Leitz, Prof. Max Planck, Joh. Heinrich Merck, Georg Christian Lichtenberg, Louis Frech (Gießen), Hans Fallada, Rudolf v. Delius u. viele andere) sei dasjenige herausgegriffen, das uns hier besonders reizvoll erscheint: Die Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Lotte und Goethe, die übrigens beiden Beteiligten damals unbekannt waren. Die folgende Übersicht veranschaulicht die bisher bekannt gewordenen Verknüpfungen zwischen den Ahnentafeln der beiden Menschen: Der Weg c über Lyncker oo Weigel, wonach Urgroßeltern der Urgroßeltern von Goethe und Lotte Geschwister waren, wurde von O. Praetorius 1932 (a. a. O.) aufgezeigt, nachdem 25 Jahre früher K. Kiefer im „Dtsch. Herold“ den Weg b über Kornmann oo Menchen bekanntgegeben hatte. Die dreifache Verbindung a über Orth oo Mardorf ist hier neu zugefügt. Erwähnt sei noch, daß von dem Paare Orth oo v. Biedenfeld (oo um 1560) die Abzweigung abgeht, die nebst vielen anderen zu Ludwig Erk und Dr. Ernst Leitz führt.

      Vielleicht mag eine solche Darstellung überraschender Familienzusammenhänge den einen oder anderen veranlassen, die eigene Ahnentafel nachzuprüfen oder auszubauen; vielleicht findet er auch hierhergehörige Beziehungen. Mehr als je haben wir Deutsche Veranlassung, uns als eine große Gemeinschaft zu empfinden und uns daraus neue Kräfte und einen gewissen Stolz zu schöpfen. Wir wollen dabei aber den Fehler vermeiden, diesen Stolz in Überheblichkeit ausarten zu lassen, sondern mehr und mehr erkennen, daß jede Familie, jeder Stand und jedes Volk eigene Daseinsberechttigung und eigene Vorzüge hat, und erfassen,

„Wie alles sich zum Ganzen weht,
Eins in dem andern wirkt und lebt.“

(Grafik: Familientafel Buff–Kestner)

(Grafik: Nachkommenschaft der Charlotte Kestner geb. Buff (1752–1828) (1. bis 6. Generation) in zeitlicher Entwicklung)

(zum Aufsatz von Dr. S. Rösch)

Ahnengemeinschaft zwischen Goethe und Lotte Buff

(Tafel noch einzufügen!)

Zur Generationsbenummerung

Von Dr. Siegfried Rösch, Wetzlar

In den „Familiengesch. Blättern“ (42, 1944, S. 147) brachte P. Schneider in seinem schönen Aufsatz über mathematische Ahnenkunde (wie schon anderwärts) die Anregung, die Zählung der Generationen einer Ahnentafel nicht beim Probanden, sondern bei dessen Eltern zu beginnen. Auch mir erschien schon seit Langem diese Zählung aus mathematischen Gründen als die einzig sinnvolle, sodaß ich in diesem Sinne eine Neuordnung in meinen genealogischen Akten durchführte. Innerhalb einer Ahnentafel bereitet dies i. a. keine nennenswerte Mühe. Bei einem umfangreichen Aktenmaterial hingegen kann die Umstellung (K neu=K alt)[42] längere Zeit beanspruchen und daher Zweifel verursachen, ob in einem bestimmten Fall die alte oder die neue Zählung gemeint ist. Auch in der Literatur können solche Zweideutigkeiten auftreten. Es scheint mir daher, um Verwirrung zu verhindern, nicht unnütz, auf folgende Möglichkeit hinzuweisen.

Führt man den Gedankengang der „neuen Zählung“ folgerichtig weiter, so müßten für die Nachkommenschaft eines Probanden (der selbst die Generationsnummer[42] ±0 hat) negative Generationsnummern benutzt werden. Da dies nun über der Gepflogenheit (und auch dem Sinne der Normung) widerspricht, wonach die fortschreitende Zeit in positivem Sinne gezählt werden sollte, so scheint es mir zweckmäßig, die Revision der Generationsnummern gleich mit einer Vorzeichenänderung zu verbinden, sodaß die Generationen aller Ahnen des Probanden negativ, die all seiner Nachfahren positiv bezeichnet werden, also z. B. die früher mit III bezeichnete Großelterngeneration jetzt mit —II, die frühere Ahnengeneration XV jetzt mit —XIV, die Urenkelgeneration mit +III. Damit ist bei Ahnen- und Nachfahrentafeln eine gleichsinnige Zählung ermöglicht. Da negative Zählung bisher nirgends üblich war, lassen sich bei Ahnentafeln Fälle von alter und neuer Zählung ohne Gefahr von Verwechslung auseinanderhalten. Bei Nachfahrentafeln wird es im Sinne der Eindeutigkeit sich empfehlen, das Pluszeichen auch stets beizuschreiben, die Generation der „Stammeltern“ erhält wie die des Probanden der Ahnentafel die Nummer ±0. Für Gemüter, deren Stilempfinden durch die Verbindung römischer Zahlen mit negativen Vorzeichen und mit der Ziffer 0 verletzt wird, sei noch betont, daß mein Vorschlag natürlich unabhängig von der Anwendung römischer Zahlen ist. Diese entsprechen nur der Tradition, zudem beschränken sich die Generationsnummern wohl stets auf kleine, auch römisch noch gut lesbare Zahlen, und oft wird eine Freihaltung arabischer Ziffern für andere Zwecke (z. B. Ahnennummern) erwünscht sein.

Die Mitarbeiter dieses Heftes:

      Dr. Heinz F. Friederichs, Frankfurt a. M.-Eschersheim, Dehnhardtstr. 32, * Frankfurt a. M. 31. 1. 1905.

      Hermann Fürer, Pfarrer in Eberschütz, * Kleinschmalkalden 11. 4. 1900.

      Eduard Grimmell, Pfarrer und Vorsteher des Diakonissenhauses, Kassel, Goethestr. 74, * Istha 30. 5. 1890.

      Dr. Georg Müller, Oberstudiendirektor, Leiter der Bodelschwingh-Schule, Bethel bei Bielefeld, * Kassel 5. 8. 1893.

      Dr. Siegfried Rösch, Hochschul-Professor, Wetzlar, Große Promenade 1, * Ludwigshafen a. Rh. 15. 6. 1899.

      Max Ziemer, Real- u. Mittelschul-Rektor i. R., Wiesbaden, Rödelheimer Straße 20, * Röglin/Pomm. 21. 8. 1867.


Gesamtschriftleitung, zugleich für Nassau-Frankfurt:

      Dr. Heinz F. Friederichs, Frankfurt a. M.-Eschersheim, Dehnhardtstraße 32

      für Kurhessen-Waldeck: Pfarrer Eduard Grimmell, Kassel, Goethestr. 74

      Publ. author. Publ. Contr. Br., Frankf. Det. Inf. Contr. Div. OMC Hesse Nr. 5271. — Aufl. 1 000. —

      Druck: Reinhold Baist, Frankfurt a. M.



  1. H. F. Friederichs, Frankfurt a. M., die alte Reichsstadt und ihre Umgebung. Famgesch. Wegweiser H. 15, Marktschellenberg 1940.-
  2. K. Demeter, D. Abt. Frankfurt d. Reichsarchivs als Fundstätte f. d. rhein. Orts- u. Sippenfschg., Bonn 1938.-
  3. A. Richel, Kat. d. Stadtbibl., Abt. Frankfurt, II, Ffm. 1929.-
  4. H. F. Friederichs, Kirchenbücher u. sippenkdl. Quellen in d. Kreisen Hanau, Gelnhausen u. Schlüchtern, Rhein-Main. Sipp., 7, Ffm. 1943.-
  5. R. Bernges, Neue Bürger u. Beisassen d. Altstadt Hanau 1617-1837. Darmstadt 1939.-
  6. = Eintrag.
  7. = Vertrag.
  8. = Wortlaut.
  9. = Beisein.
  10. = vereinbart.
  11. = Erbe.
  12. = Scheuer.
  13. = Tenne.
  14. = Wallau.
  15. H. Schleunes in: F. Schlich, Festschrift zur 500-Jahrfeier d. Zugehörigkeit Oberrads zu Frankfurt. Ffm. 1925.-
  16. Ph. L. Schulin, D. Frankf. Landgemeinden. Ffm. 1895.-
  17. Stadtarchiv Frankfurt, Schultheisenamt Oberrad. Reg. I 3 b (1944 vernichtet).-
  18. Ebd. Mglb. E. 21 Nr. 24 (1944 vernichtet).-
  19. im folgenden abgekürzt: K.
  20. im folgenden abgekürzt: H.
  21. Offenbar ist Johann Koch der 2. Ehemann und mit den Abgaben an die Stelle des ersten getreten.-
  22. heute = Scondo.
  23. 23,0 23,1 Der Schulmeister hieß Johann Henrich Vaupell und bewohnte das baufällige alte Schulhaus frei; „es verrichtet aber derselbe weiter nichts als außer nur daß er den Abends und Morgens die Bäthglocke läutet, und dann werden die Kinder, so noch unter 7 Jahren sind, im lesen, schreiben und catechismo von ihm informiret“.
  24. 24,0 24,1 24,2 24,3 Nicolaus Viehmann sen. war zugleich Zöllner und trat als solcher v. a. beim Viehhandel, der z. T. in den Händen der Juden lag, in Tätigkeit. Gemeinsam mit seinem Sohn, Johann Georg Rinder und Nicolaus Eubell besaß er einen Pferch von 117 Schafen.
  25. 25,0 25,1 25,2 Nicolaus Viehmann der Andere teilte sich mit Johannes Wimmel jun. und Nicolaus Kornrumpf in den Besitz einer Schafherde von 136 Stück.
  26. 26,0 26,1 26,2 26,3 26,4 Dietrich Möller, Johannes Uloth, Henrich Häusner, Friederich Fischer und Eckhard Henkelmann hatten gleiche Anteile an einer Schafherde von 55 Stück.
  27. Die Witwe des Berginspektors Vorwerck besaß einen Pferch von 83 Schafen, deren Hut wahrscheinlich Conrad Ziegeler anvertraut war, dem der vierte Teil davon zu eigen gehörte.
  28. 28,0 28,1 28,2 28,3 Von dem durch das Dorf fließenden Druselbach werden drei Mühlen betrieben: „die erste, welche die oberste genannt wird, liegt am Ende des Dorfs nach dem Weißenstein hin, und gehöret dermahlen des Berginspektoris auf dem Steinkohlenwerk hinterm Winterkasten, nahmens Nicolaus Philip Vorwercks Ehefrauen von deren ersteren Manne, dem gewesenen Bürgermeister und Contributions-Receptore Johann Henrich Loth zu Schmalkalden, welcher aus diesem Dorfe bürtig, dieselbe herrührig. Es hat dieselbe einen oberschlächtigen Mahl- aber kein Schlaggang und kann kaum alle 24 Stunden, was würcklich gemahlen wird – weilen es zuweilen so wohl am Getrayde als auch am Waßer mangelt – mehr nicht als 1 Viertel gerechnet werden, schelet bisweilen Geerste, aber keinen Hirsen und macht dann und wann ein Schwein fett, und könnte die Mühle gegen 2 Hufen hiesigen Landes comparirt werden, gibt jährl. an allergnädigste Herrschaft in die Rentherey Caßel 1 Rthlr. Grundzins und muß 1 Herrschaftl. Jagdhund füttern, oder davor 1 Rthlr. zahlen.“ – Für die beiden anderen Mühlen findet sich die gleiche Beschreibung mit dem Unterschiede, daß die Mittelmühle dem Johannes Günther und die Untermühle dem Nicolaus Meybert erb- und eigentümlich gehören.
  29. 29,0 29,1 29,2 Caspar Dippel und der Vorsteher Gebhard Burghard besitzen eine auf 3 Jahre und 1 Monat befristete Brenn- und Schankkonzession vom 1. Juni 1745: „jedoch wird der mehreste Brandtwein, so von denen hiesigen Wirthen verstellet wird, von Niederzwehren und anderen Orthen gehohlet“.
  30. 30,0 30,1 30,2 Andreas Burghard und Johannes Meister haben als Wirte eine dreijährige Konzession auf Bier- und Brantweinschank vom 1. Januar 1746, aber Braugerechtigkeit besitzen sie nicht; „sondern die beiden hiesigen wie auch alle unter einer Meilwegs von der Stadt Caßel wohnende Dorfs- und andere Wirthe, müßen ihr zur comsumtion nöthiges Bier aus oberwehnter Stadt hohlen“.
  31. Conrad Möller ist augenscheinlich der in der Uebersicht angeführte Landgrenadier. Die übrigen Vertreter der bewaffneten Macht, je fünf Ausschösser und Nebenmänner, sind vermutlich ebenso wie der Köthergrebe, die Nachwächter und Feldschützen unter den Tagelöhnern und kleineren Ackkerbauern zu suchen. Die Personenliste des „Extraktes“ führt 39 Tagelöhner und 18 Ackerbauern auf, d. h. 12 bzw. 3 mehr als die Uebersicht der „Spezialen Beschreibung“. Bei dieser Annahme kommen also die beiden Zahlenreihen zu genauer Deckung. – Der Kataster vermerkt zu Nr. 74: „Ist Soldat unter S. Durchlaucht Prinz Maximilian Regiment“. Da die gleiche Hand die betreffenden Seiten mit „Conrad Möllers Rel.“ überschrieben, den Berufseintrag aber unverändert gelassen hat, ist anzunehmen, daß sich dieser auch auf den Sohn Johann Conrad beziehen ließ und daß der ältere Conrad aus dem holländischen Feldzug von 1747/48 nicht zurückgekehrt ist (vgl. hierzu Nachr. Ges. Famkd. Kurhess., 2, 1933, S. 88).
  32. 32,0 32,1 32,2 Der § 34 der „Spezialen Beschreibung“ zählt eine Fülle von gemessenen und ungemessenen Fahr-, Acker-, Hand- und Gehediensten auf, zu deren Leistung die Dorfbewohner verpflichtet sind. Ich greife aus den ungemessenen Handdiensten, die die ganze Gemeinde leisten muß, heraus; „Wann auf dem hiesigen Forst ein Hauptjagen gehalten wird, die Jagdtücher zur Waldau aufhängen. N.B. diejenigen aber, welcher ihrer profeßion Schneider sind, thun gar keine Jagddienste, sondern müßen, wann etwas an den Jagdtüchern schadhaftig, daßelbe reparieren“. Unter den gemessenen Handdiensten haften einige lediglich an zwei Häusern: „davon eins David Müller, das 2te Johann Georg Umbach jun. besitzen, und müßten von Petri bis Martinitag alle Woche ein jeder 1 Tag Gartendienst auf dem Weißensteine verrichten, sodann ersterer David Möller Heu und Grummet zu streuen tägl. auf jede Made 1 Person. Letzterer aber Johann Georg Umbach jun. auf jede Made tägl. 2 Personen. Bekommen dagegen auf jede Person allemal 1/2 Leibchen Brod und 1/2 Maaß Bier“. — Im übrigen heißt es in § 38: „Sind die hiesigen Inwohner keiner Leibeigenschaft unterworfen, und wird auch bey Absterben das patris familias das beste Haupt nicht gelöset“.
  33. Die Witwe des Berginspektors Vorwerck besaß einen Pferch von 83 Schafen, deren Hut wahrscheinlich Conrad Ziegeler anvertraut war, dem der vierte Teil davon zu eigen gehörte.
  34. Conrad Möller ist augenscheinlich der in der Uebersicht angeführte Landgrenadier. Die übrigen Vertreter der bewaffneten Macht, je fünf Ausschösser und Nebenmänner, sind vermutlich ebenso wie der Köthergrebe, die Nachtwächter und Feldschützen unter den Tagelöhnern und kleineren Ackerbauern zu suchen. Die Personenliste des „Extraktes“ führt 39 Tagelöhner und 18 Ackerbauern auf, d. h. 12 bzw. 3 mehr als die Uebersicht der „Spezialen Beschreibung“. Bei dieser Annahme kommen also die beiden Zahlenreihen zu genauer Deckung. – Der Kataster vermerkt zu Nr. 74: „Ist Soldat unter S. Durchlaucht Maximilians Regiment“. Da die gleiche Hand die betreffenden Seiten mit „Conrad Möllers Rel.“ überschrieben, den Berufseintrag aber unverändert gelassen hat, ist anzunehmen, daß sich dieser auch auf den Sohn Johann Conrad beziehen ließ und daß der ältere Conrad aus dem holländischen Feldzug von 1747/48 nicht zurückgekehrt ist (vgl. hierzu „Nachr. Ges. Famkd. Kurhess., 2 1938, S. 88)
  35. konf. Obervellmar 1672, Schultheiß zu Geßberg 1695; seine Frau heißt 1695 Kath. Elisabeth ..... Er war ein Sohn des Elias Schleicher aus Kassel, immatr. ebd. 1646, Pfarrer zu Obervellmar bis etwa 1675, dann zu Ehringen, ∞ Obervellmar 18. 8. 1654 mit Anna Kath. Dummel; vgl. Dtsch.-Geschl.-Buch Bd. 66 S. 233.
  36. Thomas Mann läßt in seinem Roman „Lotte in Weimar“ (Stockholm 1939, Berlin 1946), S. 164 der deutschen Ausgabe, Lotte erwähnen, der 11. Januar als ihr Geburtstag sei ein Irrtum: „In Wirklichkeit aber bin ich am 13. geboren und am nächstfolgenden Tage getauft, — die Zuverlässigkeit des Wetzlarer Kirchenbuches leidet keinen Zweifel.“ In Würdigung des letzten Satzes muß, um neue Verwirrung zu vermeiden, betont werden, daß der Taufeintrag im Kirchenbuch einwandfrei den 11. Januar als Geburts-, den 13. Januar als Tauftag nennt. „Hier irrt Mann“. Seltsamerweise läßt er S. 13 Lotte selbst auf der Meldetafel des Hotels eintragen: „geboren am 11. Januar 1753 zu Wetzlar“.
          Zu S. 119: Lottes Mutter war nicht 1767, sondern erst 1771 gestorben, als Lotte 18 Jahre alt war.
          S. 29 und mehrfach sonst gibt Mann der Lotte nur 11 Kinder an Stelle der 12, von denen 10 heranwuchsen.
  37. Erstmals abgedruckt in „Fam.-gesch. Bl."; 37 (1939), H. 1, Sp. 5—6.
  38. Über die Generationenbenummerung vergl. Sp. 27.
  39. Sie erlebte 12 Kinder, 15 Enkel und 6 Urenkel, von denen bei ihrem Tode noch 9 bzw. 14 und 5 lebten.
  40. Er erlebte 16 Kinder und 29 Enkel, von denen bei seinem Tode noch 10 bzw. 25 lebten.
  41. O. Praetorius hat im „Arch. f. Sippenforschung“, 9 (1932), S. 85—91 wohl erstmals darauf hingewiesen und eine große Menge von Namen zusammengestellt.
  42. 42,0 42,1 Seine Personennummer innerhalb der Ahnentafel bleibt natürlich nach wie vor = 1, im Sinne der üblichen Zählung nach St. Kekule v. Stradonitz.



Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)

  1. Druckfehler in Textvorlage: Oberzehren
  2. Druckfehler in Textvorlage: Fettenhäuser
  3. Druckfehler in Textvorlage: Herr , Herr
  4. Druckfehler in Textvorlage: P
  5. Druckfehler in Textvorlage: P
  6. Druckfehler in Textvorlage: 4
  7. Druckfehler in Textvorlage: schließende Klammer fehlt
  8. Druckfehler in Textvorlage: 6152
  9. Fußnote gesetzt, Fußnotentext fehlt jedoch
  10. Druckfehler in Textvorlage: Herleshausen