Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien/29

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[28]
Nächste Seite>>>
[30]
Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



das Leben nehmen, so wird uns doch unser König Jesus wieder vereinigen und ewig ohne Trennung beisammen lassen. Was Gott vereinigt, soll der Mensch nicht trennen, gehört auch hierher. - Der Schmerz unserer Trennung ist zwar unbeschreiblich, aber was hilft es uns, geliebte Kinder, wenn wir unsere Augen nur auf den blutigen Schmerz und die tiefen Wunden, die man uns geschlagen, hinheften? Die Wunde heilt so nicht, sondern wird nur immer größer. Weg also mit unserem Blick, - hin auf Christus, der das Werk des Glaubens angefangen und es auch vollenden wird, der statt der Freude freiwillig das Kreuz übernahm und aus Liebe statt unser duldete. Wir wollen dieses zwar schwere Kreuz von keiner menschlicher Hand annehmen, sonder unmittelbar von Jesum, und es Ihm geduldig nachtragen. Sollten wir den Kelch nicht trinken, den uns der Vater reicht? - Die Losung, die ich für Euch heute gezogen, heißt: „Ps. 85, 12: Tröste uns, Gott, unser Heiland!!! Frohlock', liebe Christenheit, denk' nicht an's vor'ge Leid.“ Gewiß, liebe Herzenskinder, Gott, unser Heiland, wird uns trösten, und hat jetzt schon Viele aus uns getröstet, aber vor zwei Abwegen müssen wir uns sorgfältig hüten. 1) Ich weiß, daß durch dergleichen Schläge, die wir erfahren, das Herz der Gläubigen mächtig zum Gebete getrieben und während dem Beten kräftig gestärkt und erquickt wird, so daß man sich eines guten Ausgangs trösten kann. Aber jetzt kömmt die alte Schlange und flüstert in's Herz: „Eure Trennung nimmt einen herrlichen Ausgang, das hat Euch Gott in Eurem Gebete versichert, darum ist es nicht mehr nöthig fortzubeten.“ - Hört, Kinder, was die Schlange zischt! Sie möchte Euch abhalten, aber wenigstens hindern im Gebet. O lasset Euch doch um Christi willen vom Gebet nicht zurückhalten, sondern fahret fort mit doppeltem Eifer zu beten und zu ringen mit Gott unter Thränen wie Jakob, bis der Sieg errungen und in unseren Händen ist. Ja, wir dürfen einen herrlichen Ausgang erwarten, aber nur dann, wenn wir nie aufhören zu beten, und auf dem heiligen Berge Moses Hände emporheben, so lange, bis die Amalekiter geschlagen sind. Lehnet Eure Hände wie Moses auf zwei Steine. Wenn das Liebesfeuer Eures Gebets aufsteigt zu Gott in Christo, so sollen Eure beiden Hände ruhen auf dem Stein des Glaubens und auf dem Stein der Hoffnung. Nur so, Kinder, wird der Kopf der alten Schlange, die uns zu verschlingen sucht, zertreten. Der