Hidding

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Auf dem Hidding befand sich die freiadelige Gerechtigkeit des Hauses Hamm, vom Haus Ostendorf führte über die in der Flurkarte eingezeichnete Fähre ein Treibweg (Drift) östlich des Hidding zum Auftrieb für die herbstliche Schweinemast in die Hülsberger Mark. Flurnamen, wie hier, verraten viel über die Geschichte eines Ortes und Kulturlandschaft. Sie sind häufig über Jahrhunderte überliefert.

Hierarchie:

Familienforschung > Flurname > Wappen - Portal:Westfalen-Lippe > Marl > Hamm-Bossendorf > Sickingmühle > Hidding

Großer Hidding und Hidding, Flur in Sickingmühle
südlich am Flußlauf der Lippe

Flurbezeichnung

  • 1. Hidding
  • 2. Huteler, Hudeler (mnd.)
  • 3. Großer Hidding
Herkunft
Stammwort Hude oder „Hidde“ (mnd.), patronymische Ableitung auf „ing“
1. Bedeutung
Hude, Ort, wo etwas gehütet oder beaufsichtigt wird
2. Bedeutung
der etwas hütet oder beaufsichtigt, Hirte
2. Bedeutung
Sitz der älteren Hausstätte, die Woord. Hier war die freiadelige Gerechtigkeit verortet.

Beispiel

Der Hidding im Kirchspiel Hamm-Bossendorf

(Schloß Lembeck:) 1806 den 31. Mertz ist dem Joan Dirck Fahnenstegge der im Kirchspiel Hämgen belegene sogenannte „große Hidding“ mit dem darauf stehenden Gebäude, welcher bisher Lefeke und nach diesem der Joan Dirck Fahnenstegge pachtweise unter hatte, jedoch nicht weiter als bis zum Wall des Wember Kampf und darin der verlängerten Linie des besagten Wembers in alls ersten Tagen zu setzenden Grenzsteinen, und also mit Ausschluß desjenigen Theils des „großen Hiddings“, welcher auch den an der anderen Seite der bezeichneten Grenzlinie und zwischen Gosmöller und Wembers Grund belegen ist, ungefehr ½ Scheffel Dorstischer Maeß haltet, und bisher von Lefken mit Plaggenmähen abgenutzt worden ist, so wie auch mit Ausschluß aller mit dem „Grosen Hidding“ angekauften zum adelichen Hause Hämgen gehörigen Gerechtsamen, als welche von nun an auf dem, von diesem Verkauf ausgeschlossenen, zwischen den ersten Tagen zu setzenden Grenzsteinen Wembers und Gosemöllers Grund belegenen Theil des „großen Hidding“ radiciert bleiben sollen, vom Gericht Lembeck aus gnädigen Auftrag Sr. Excellentz, des Herrn Reichsgrafen von Merveldt dergestalten verkauft, dass 1. alles nicht verkaufte, Sr. Excellentz und auf den spezificierten Grund radicirt bleibt, 2. das Eigenthum Termins Martini 1806 auf den Käufer, nach als dem gezahlten Kaufschilling übergeht, 3. Käufer die Pacht pro Mart. 1806 in der Rentheykontore in Termino zu zahlen schuldig.

Ortsname

Namensgeber, Rekonstruktionsmöglichkeiten

Flurnamen hatten Einfluss auf die Bildung von Familiennamen, früheste lokale Erwähnungen mit Hilfe von historischen Karten ehemalige Hofeslagen zumindest teilweise vermuten.

Fußnoten

  1. Lokal:Der Hidding bildete ursprünglich die Freiheit des nicht mehr vorhandenen freiadeligen "Hauses Hämmken" in Sickingmühle
  2. Quelle: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, Haus Ostendorf Akten, Lagerbuch 1629-1748, Abt. A - Blatt 89 a