Jeserigerhütten/ Glashütte

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Brandenburg > Landkreis Potsdam-Mittelmark > Wiesenburg (Mark) > Jeserigerhütten/ Glashütte

Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

1830 Kolonie, Gutsbezirk Wiesenburg (Mark)
1928 mit der Landgemeinde Wiesenburg (Mark) vereinigt
1931, 1957 Wohnplatz von Wiesenburg (Mark)
1962 als Ortsteil von Wiesenburg nach Jeserigerhütten umgemeindet
1964 Ortsteil von Jeserigerhütten

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Eingekircht in Jeserig (Fläming)


Geschichte

1830 Gründung einer Glasfabrik
1843 Glashütte abgebrannt, die Kolonie blieb bestehen.

Jeserigerhütten / Ortsteil Glashütte

Interessant war in jener Zeit die Anlage einer Holzbahn von Wiesenburg nach Koswig, welche die Stelle einer Eisenbahn vertreten und zur schnelleren Fortschaffung der Klafterhölzer bis an die Elbe dienen sollte, von wo sie dann zu Wasser nach Magdeburg transportirt wurden. Es entstand überhaupt in den ersten Jahren des neuen Regiments eine früher nie gekannte Lebendigkeit und Betriebsamkeit in der Brandtshaide. Diese wurde noch größer, als Herr von Watzdorff zur Verwerthung seiner Holzbestände noch zwei Fabriken anlegte, eine Erscheinung, die hier bis dahin ganz unerhört war; denn die schon im Anfang des vorigen Jahrhunderts angelegte Potaschensiederei wollte nicht viel sagen, ist auch bereits lange wieder eingegangen, ebenso wie die am Ende des vorigen Jahrhunderts einmal angefangene Tabakskultur, die durch die Höhe der Steuern und durch die Nähe von Dessau wieder erdrückt wurde. - Jene zwei Fabriken, im Anfang der 30ger Jahre dieses Jahrhunderts gestiftet, waren eine Gesundheits- Geschirr- und eine Glasfabrik. Die erstere wurde in den Räumen des mitternächtlichen Schloßflügels angelegt; es mußten dazu noch verschiedene Gebäude errichtet werden, ja die ganze sogenannte „neue Gasse" in Wiesenburg verdankt mehr oder weniger dieser Einrichtung ihre Entstehung, weil neue Wohnhäuser für die Porzellanfabrikanten („Purzelliner" im Volke genannt) nothwendig waren. Die Glasfabrik veranlasste die Anlage einer ganz neuen Ortschaft nahe bei Jeseriger Hütten, „Glashütte Wiesenburg" genannt, und die Heranziehung einer fremdher geholten „kunstfertigen" Bevölkerung, die als solche viel Geld erhalten mußte, eben so wie die Fabrikarbeiter der Porzellanfabrik. Durch die schnelle, lebenslustige Verwendung dieses Geldes ist aber der hiesigen ursprünglichen Einwohnerschaft gerade kein fördersames Beispiel gegeben worden. Alle diese Institute und der sich daran anschließende Handel mit den Glas- und Porzellanfabrikaten riefen hier ein sehr reges Leben im guten und im bösen Sinne hervor, das jedoch nur ein kurzes war. Die eigentliche Glashütte brannte im Herbst 1843 ab, ist nachher wohl wieder aufgebaut, aber nicht wieder benutzt und später abgebrochen worden; die Arbeiter zerstreuten sich meist; jetzt ist die „Glashütte" eine herrschaftl. Försterei mit dazugehörigen Arbeiterwohnungen. Die Porzellanfabrik ist auch etwa um dieselbe Zeit eingegangen (1842), die Fabrikgebäude sind abgebrochen, aus der Roßmühle, in der der Schmelz gemahlen wurde, ein Treibhaus gemacht. So ist der alte Zustand der Dinge wieder zurückgekehrt.
Quelle:(Auszug aus: Fähndrich: Die Herrschaft Wiesenburg unter den Herren Brandt von Lindau. S. 172-173 Zweite Auflage, Berlin 1883)

Glashütte Wiesenburg

Schon oben ist der Entstehung dieses Etablissements gedacht, dabei aber auch erzählt worden, wie die Glashütte nach nicht zu langem Bestehen und nach ungenügendem Erfolge eingegangen ist. Jetzt stehen nur noch einige wenige Wohnhäuser, die zur Gemeinde Wiesenburg, aber zur Kirchfahrt Jeserig gehören, und in denen etwa 60-70 Einwohner leben. Die kurze Existenz der Glashütte als solcher hat leider noch die Erinnerung an eine Mordthat hinterlassen. Ein Arbeiter erschoß eines Abends einen andern durch's Fenster. Der Schuß sollte vielleicht einen Beamten treffen. Neuerdings und zwar seit Mich. 1863 hat der Ort wieder insofern einen Aufschwung genommen, als er Mittelpunkt eines Wiesenburger Forstbezirks und Wohnort eines herrschaftlichen Försters und eines Waldaufsehers geworden ist. Es wurde daher die frühere, allmählich ziemlich verfallene Wohnung des früheren Glashütten-Inspektors ausgebaut und ist in den Jahren 1881/82 auch noch vergrößert und mit einem Treibhause versehen worden, in dem für die sich immer weiter ausdehnenden herrschaftlichen Pflanzgärten die Pflänzlinge gezogen werden. In Folge dessen ist auch die nächste Umgebung und der freie Platz in der Mitte von Glashütte durch den jetzigen dortigen Förster Gebbers kultivirt und verschönert worden.
Quelle: (Auszug aus: Fähndrich: Die Herrschaftl Wiesenburg unter den Herren Brandt von Lindau. S. 333-334 Zweite Auflage, Berlin 1883)
1858 Kolonie mit 7 Wohnhäusern
1895 7 Wohnhäuser
Kirchenbucheinträge zu den Glasmacherfamilien welche von 1830 bis 1845 in Glashütte tätig waren.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Internetlinks

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