Kloster Bentlage

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Muenster-port-wap.jpg - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt Rheine-Bevergern > Kloster Bentlage

Kloster Bentlage: Le Coq, Topographische Karte -Westfalen (1805)

Lage 19. Jhdt.

Früherwähnung

Name

9. Jhdt. „uilla Binutloga in Scopingun"; ca. 900 „Binutloge"; ca. 1150 „Benedlage"; 1022-32 „Buntlagi"; 1250 „Bonetlaghe"; 1278 „Bentlage".

Grundherrschaft

Im 9. J. hatte Kloster Werden hier Besitz

Kirche

  • 1022-32 (zur Zeit Bischofs Siegfried v. Münster) wurde hier (und an sechs weiteren Orten im Münsterland) von der Matrone Reinmod jeweils eine Kirche gestiftet.

Kirchspiel

  • 1181 Kirchspiel Bentlage

Familienname

  • 1181 Gerhard von Bentlage

Einleitung

  • 1458 Klosterhaus nach der Augustinerregel der Kreuzbrüder sancte Gertrudis bei Rene Münsterscher Diözese genannt Bentlage. Sie wurden unter dem Einfluß des wachsenden Reichtums ab 1490 „Kreuzherren“.

Gründung

Vorläufer des Klosters war die Bentlager Gertrudenkapelle. Am 02.03.1437 übergab Bischof Heinrich von Moers den Kreuzbrüdem die Kapelle und gestattete ihnen, ein Kloster einzurichten. Der künftige Konvent wurde auf acht Regulare beschränkt. Zur Grundversorgung erwarb das Kloster den bischöflichen Schultenhof. Im 17. Jahrhundert besaß das Kloster Bentlage über 30 Höfe, mehrere Marken- und Zehntberechtigungen und' zahlreiche Geldrenten. Zwischen 1463 und 1504 entstand eine neue Klosteranlage, bereits 1484 konnte die Kirche mit neun Altären geweiht werden.

Bauanlage

Ursprünglicher Gräftenhof oder Wasserburg als bischöflicher Schultenhof, in den Jahren 1463 bis 1466 dessen Umbau zum Kloster. Die Kirche bildete den Südflügel der fast quadratischen Gesamtanlage.

Aufhebung

Nach der Aufhebung des Klosters Bentlage am 01.03.1803. fielen dessen Ländereien als Domäne an den Herzog von Looz-Corswarem als Landesherrn des Fürstentums Rheina-Wolbeck. Den Konventualen wurde eine eine Pension gezahlt, drei Ordensgeistliche wurden Hofkapläne. Das nunmehrige Haus Bentlage wurde nun die inländische Residenz des Fürsten Napoleon von Rheina-Wolbeck, Grafen von Lannoy de Clervaux,

Schule in Bentlage

Ende des 18. Jhs. erhielt die Jugend der Bauerschaft Bentlage im Kloster Elementarunterricht und die Ausbildung zu Ministranten.

Soziale Einrichtungen

1487 Armenhaus, 1495 Krankenhaus,seit 1452 Armenspeisung.

Eigenbehörige im Fürstbistum Münster

Kirchspiel Ochtrup

Weinerbauerschaft

  • Johan Esch

Kirchspiel Dreierwalde

  • Venneman oder Vennen Gerdt

Kirchspiel Emsbüren

Bauerschaft Bexten

  • Wolterman

Bauerschaft Elbergen

  • Roling

Kirchspiel Mesum

Dorfbauerschaft

  • Bieckemper

Dorf Mesum

  • Eggers oder Schoppen Gerdt

Kirchspiel Neuenkirchen

Bauerschaft Landersum

  • Bertels
  • Muer oder Muer Berndt
  • Rabbert

Bauerschaft. Offlum

  • Egbers
  • Puppe

Kirchspiel Rheine

Bauerschaft Altenrheine

  • Diesselmeyer (zuständig Kloster Bentlage / Haus Devesburg)
  • Hinterding
  • Schräer oder Schroers Herman
  • Segger
  • Wiesch (Wisch Gerdt)

Bauerschaft Bentlage

  • Deiters
  • Forstman (zuständig Kloster Bentlage / Haus Huckelriede)
  • Grothoff s. Pleer

Bauerschaft Catenhorn

  • Gerding
  • Gäbker

Bauerschaft Elte und Heune

  • Brerlage
  • Exeler ode Eickseler
  • Funcke
  • Hinterding

Bauerschaft Hauenhorst

  • Frohues
  • Jorling
  • Poelman

Bauerschaft Rodde

  • Eilers
  • Eyinck
  • Konerman
  • Schulte Öchtering

Bauerschaft Schotthock

  • Astrup

Kirchspiel Salzbergen

Bauerschaft Holsten und Bexten

  • Altehusing oder Hulß Gerdt
  • Hovels oder Hovel Herman
  • Husing oder Hulßing
  • Kluisner oder Klueßener
  • Lolvers (zuständig Kloster Bentlage / Haus Dieckburg)
  • Niemeier

Bauerschaft Hummeldorf

  • Diekmänchen oder Dieckmenneken
  • Schulte Schweifing (zuständig Kloster Bentlage / Haus Dieckburg)

Weitere Eigenbehörige

  • 19.02.1772 Freibrief des Klosters Bentlage für Margaretha Severing von Severings Erbe (Tochter der Hermann und Clara Severing).

Archive

  • Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (bis 2008 Staatsarchiv Münster)
    • A 67 I Fürstbistum Münster, Hofkammer – Urkunden
    • A 67 II Fürstbistum Münster, Hofkammer – Akten
      • Darin: Amtsverwaltung, Eigenbehörige, Höfe und Rechnungen im Amt Rheine-Bevergern 1600-1803 (440).
    • A 70.1 Fürstbistum Münster, Weltliches Hofgericht
      • Darin: Grundbesitzprozesse 1768-1803 (12).
    • A 71.1 Fürstbistum Münster, Lehen - Urkunden
    • A 77 I Kloster Bentlage - Urkunden
    • A 77 II Kloster Bentlage – Akten
      • Darin: Korrespondenzen, Höfe u. Berechtigungen, Prozeßsachen, Kopiare, Register u. Protokollbücher, Klosterchronik 1612-1803, 1868 (80).
    • A 83 VI Fürstbistum Münster, Amt Rheine-Bevergern
      • Darin: Höfe, Amtsverwaltung 1659-1841 (110).
    • A 103 Domkapitel Münster, Domkellnerei – Urkunden
    • A 124 Beckum-Ahlenscher Klosterfonds
    • B 7 Ben Gut Bentlage
    • B 7 RW Fürstentum Rheina-Wolbeck
      • Darin: Regierung Rheina--Wolbeck: Regierungs- u. Domanialangelegenheiten, Kirchen-, Schul- u. Armensachen, Gemeinde- u. Steuersachen 1755-1846 (195).

Literatur

  • Hengst, Karl: Westfälisches Klosterbuch, Verlag Aschendorf (1992), ISBN 3-402-06886-9
  • Leesch, W.: Das Archiv von Bentlage. Die Bestände der Herrschaft Rheina-Wolbeck. In: Auf Roter Erde 52 (1963).
  • Tönsmeyer, J.: Vom Landesfürstentum Rheina-Wolbeck zur Gutsherrschaft Rheina-Bentlage. 1980.

Bibliografie-Suche