Memel/Marienkirche

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Komtursiegel von 1409
Rot: Alte Lage 1 = Dom St. Marien; 2 = Landkirche St. Nikolai; 3 = Stadtkirche St. Johannis. Grün: Neue Lage 4 = Stadtkirche St. Johannis; 5 = Landkirche St. Nikolai (später St.Jakobi); 6 = Reformierte Kirche; 7 = Katholische Kirche. Blau: die Alte Dange mit Mühlengraben
Handzeichnung um 1650 über die Aufteilung des zum Althof gehörigen fiskalischen Geländes. Erkennbar: Zitadelle, Stadtkirche und Litauische Landkirche, die Kuppel des Mariendoms ist in der Zitadelle zu erahnen. Die Alte Dange rechts der Zitadelle ist bereits zugeschüttet.

Geschichte

Die älteste Kirche der Stadt war der Dom St. Marien (1291 urkundlich erwähnt), der vom Bischof von Kurland östlich der Ordensburg (später Zitadelle) und westlich der Grabenstraße im Vorburgbereich errichtet wurde. Zu dieser Zeit stand die Burgkirche auf der Dangeinsel, denn südlich des Burgareals floss damals noch die Alte oder Kleine Dange (Große Wasserstraße/ Heumarkt.

Das Komtursiegel von 1409 symbolisiert die drei ältesten Memeler Kirchen: Stadtkirche St. Johannis links, Burgkapelle St. Marien Mitte, Landkirche St. Nikolai rechts. St. Marien hatte keinen Turm sondern nur eine Kuppel. Beachtenswert ist, dass das Siegel auch die Lage der Marienkirche tief unten am Haff zeigt, während die beiden anderen Kirchen weiter landeinwärts dargestellt werden.


Während die Ordensburg 2/3 des Arreals ausmachte, betrug der Bereich des Kurländischen Domkapitels 1/3 der Gesamtfläche und lag außerhalb der Feste in der Vorburg. Die Anlage entsprach derjenigen in Riga. Mit dem Bau des Domes wurde vermutlich 1290 begonnen, jedoch siedelte das Domkapitel bereits 1298 nach Windau/ Lettland um. Die Marienkirche wird gleichzeitig mit einer Johanniskirche erwähnt, die jedoch nordöstlich von der späteren Johanniskirche parallel zur Großen Dange stand. Die Marienkirche brannte 1679 beim Schwedeneinfall ab.

Literatur

  • Bötticher, Adolf: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen, Heft V. Litauen, Königsberg 1895, S. 87f
  • Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968, S.245, 253, 458