Personenstandsarchiv Rheinland

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Info
Bis 2008 war dieses Archiv als Personenstandsarchiv Brühl bekannt. Als Personenstandsarchiv Rheinland wurde es 2008 der Abteilung Rheinland des Landesarchiv NRW angegliedert. Seit 2014 ist das Personenstandsarchiv Teil des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen/Abteilung Rheinland in Duisburg.


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Der nachfolgende Artikel ist aufgrund der vorbeschriebenen Umstrukturierungen und des Umzugs nach Duisburg in großen Teilen veraltet.


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Landesarchiv NRW Personenstandsarchiv Rheinland

Das bisherige Personenstandsarchiv Brühl war von 2008 bis 2014 einer der beiden Standorte des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland. Seit 2014 ist es nach Duisburg umgezogen.

Bestände

Das Personenstandsarchiv (PSA) umfasst Kirchenbücher und Zivilstandsregister aus dem Bereich der Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf.

Für den Genealogen erschließt sich in dem Archiv u. a. auf einfache Weise der Zugang zu den Zivilstandsregistern in erster Linie aus der Zeit von 1798-1875.

Außerdem befinden sich im Personenstandsarchiv Unterlagen nach dem Personenstandsgesetz des Deutschen Reiches von 1876-1938. Diese Unterlagen sind jedoch nicht selbst einsehbar (siehe Sonderregelung für Personenstandsregister nach 1875).

Mit den seit 2010 geltenden gleitenden Sperrfristen (Geburtsregister 110 Jahre, Heiratsregister 80 Jahre und Sterberegister 30 Jahre) werden die Personenstandsregister im Jahre 2012 für Geburten bis 1901, Heiraten bis 1931, Sterbefälle bis 1981 zugänglich.

Für die Forschung in den gesperrten Zeiträumen ist ein Nachweis erforderlich, dass man entweder selbst die Person ist, auf die sich der Eintrag bezieht oder EhepartnerIn oder unmittelbarer Abkömmung desjenigen ist, auf den sich der Eintrag bezieht. Unmittelbarer Abkömmling ist Kind, Enkelkind, Urenkel etc. Es ist also in diesem Forschungszeitraum beispielsweise nicht möglich, Auskunft über die Schwester der Großmutter zu erhalten. Jahrgänge ab dem 30. Juni 1938 befanden sich alllerdings im Januar 2009 noch nicht im Personenstandsarchiv Brühl.

Digitalisierte Bestände

Im Lesesaal werden neben den bereits digitaliserten Kirchenbuchbeständen auch Zivilstandsregister zur Einsicht angeboten. Dies sind z.Zt.:

  • LG-Bez. Aachen: GHS 1798 - 1832, fast komplett
  • LG-Bez. Bonn: GHS 1798 - 1814, komplett
  • LG-Bez. Düsseldorf: GHS 1798 - 1814, komplett
  • LG-Bez. Elberfeld: GHS 1810 - 1814, komplett
  • LG-Bez. Kleve: GHS 1798 - 1814, komplett
  • LG-Bez. Köln: GHS 1798 - 1875, komplett
  • OLG-Bez. Hamm: GHS 1810 - 1814, komplett

Außerdem können auch bereits digitaliserte Bestände aus den Standorten Detmold und Münster eingesehen werden.

Online verfügbare Bestände

  • PA 1101 Kirchenbücher der Ortsgerichte und Bürgermeisterämter (vor 1798)
  • PA 1102 Kirchenbücher des Landgerichtsbezirks Aachen (vor 1798)
  • PA 2104 Zivilstandsregister Landgerichtsbezirk Elberfeld (1810-1875)
  • PA 3103 Sterberegister (1874/1876-1938/I)

Benutzerhinweise

Sonderregelung für Personenstandsregister nach 1875

Wegen der räumlichen Situation in Brühl befinden sich die Personenstandsregister aus der Zeit nach 1875 nicht im gleichen Gebäude wie der Benutzersaal. Daher werden Bände aus der Zeit den Benutzer nicht vorgelegt, sondern nur schriftliche, gebührenpflichtige Anfragen beantwortet. Die Bearbeitungszeiten liegen bei mehreren Wochen bis mehreren Monaten. Da außerdem teilweise für die Zeit nach 1875 keine Findmittel existieren, können Suchanfragen über längere Zeiträume und/oder mehrere Standesämter oft nicht beantwortet werden. Eine Änderung war mit dem Umzug in das neue Landesarchiv nach Duisburg geplant, doch bestehen weiterhin Einschränkungen.

Sperrungen

Wegen der laufenden Digitalisierungsarbeiten sind oft die Personenstandsregister ganzer Regionen und Zeiträume für die Benutzung für mehrere Monate bis zu über einem Jahr gesperrt. Diese Sperrungen sind der Webseite des Archivs zu entnehmen. Im Zweifelsfalle lohnt es sich, sich vor dem Besuch durch einen Anruf bei der Lesesaalaufsicht des Archivs Klarheit zu verschaffen.

Gelegentlich sind einzelne Bände der Personenstandesregister wegen des schlechten Erhaltungszustandes auf nicht absehbare Zeit als "'nicht benutzbar'"gesperrt. Dies erfährt der Benutzer in der Regel erst, wenn er den betreffenden Band bestellt. Als Alternative wird bei Personenstandsregistern auf die Erstschriften verwiesen, die in den Kommunalarchiven und zum Teil noch in den Standesämtern liegen.

Schließungen des Archivs

Schließungen oder eingeschränkte Öffnungszeiten, z.B. aufgrund interner Veranstaltungen, kommen vor und werden auf der Webseite des Archivs angekündigt.

Gebühren

Für Auskünfte aus den Personenstandsregistern nach 1875 werden für jede angebrochene Halbe Stunde Such-/Kopierarbeit 30 Euro in Rechnung gestellt, wobei (Stand 1/2009) maximal eine Stunde gesucht wird. Hinzukommen noch die Kopier- und Portokosten (vgl. Gebührenordnung des Landesarchivs NRW).

Beratung durch Archivpersonal und Lesesaalaufsicht

Die Beratung beschränkt sich auf organisatorische Hinweise und Hinweis zu den Archivalien und der Literatur. Es gibt keine Hilfe beim Lesen und Auswerten der Archivalien.

Standesamt

Zuvor muss man natürlich wissen, welches Standesamt für den Wohnort des Vorfahren zuständig war.
Hierzu kann man sich vor dem Archivbesuch im Thorey/Geis, einer entsprechenden Veröffentlichung der WGfF, informieren. Die Erstausgabe ist im Lesesaal frei einsehbar. Im Benutzersaal liegt auch ein Verzeichnis der vorhandenen Zivilstandsregister des Personenstandsarchivs aus. Dieses kann dort auch erworben werden (9,20 Euro) oder bei der o.g. Adresse des Archivs bestellt werden. (s. Literatur)

Bevor man Standesamtsregister einsieht, sollte man den Zeitraum der Suche eingrenzen. Dies kann u.U. bereits zu Hause geschehen, wenn die Register bei FamilySearch im sogenannten IGI veröffentlicht sind. Andernfalls durchsucht man im Archiv zunächst die Dezennaltabellen genannten 10-Jahresregister. Diese befinden sich in Schränken gegenüber dem Stand der Lesesaalaufsicht als Mikrofiches. Sie entnehmen die Filme zu einem Standesamt aus dem Schrank und legen an der Stelle einen Markierzettel mit Ihrem Namen ein, die auf dem Schrank ausliegen. Die Entleihe melden Sie bei der Aufsicht an. Dann suchen Sie sich einen Arbeitsplatz mit einem Lesegerät und suchen den gewünschten Eintrag. Danach kennen Sie das Datum der Urkunde und bestellen den entsprechenden Jahrgang des Zivilstandsregisters.

Bestellung von Zivilstandsregistern

Beispiel

Benötigt wird die Geburtsurkunde vom 23.01.1853 der Bürgermeisterei Düren im Landgericht Aachen.

Bezeichnung der Archivalie:
LG Aachen
Düren
G 1853

Achtung
Bei großen Städten wie z. B. Aachen oder Köln, umfasst ein einziger Jahrgang oft mehrere umfangreiche Bände. Es empfiehlt sich, im Zweifelsfalle das genaue Datum der gesuchten Urkunde anzugeben.

Beispiel 1

Sie suchen die Eltern Ihrer Vorfahren Heinrich Ditz und Maria Bursch aus Brenig, die vor 1855 geheiratet haben sollen.

Sie finden im Thorey/Geis, dass Brenig zum Standesamt Waldorf (Bornheim) gehörte.

Im IGI bzw. in den Dezennaltabellen finden Sie, dass das Ehepaar 1852 im Standesamt Waldorf (Bornheim) geheiratet hat. Um die Namen der Eltern zu erfahren, müssen Sie jetzt die Heiraten von Waldorf (Bornheim) aus 1852 einsehen. Da es sich um ein relativ kleines, ländliches Standesamt am Vorgebirge handelt, gibt es nur ein Buch je Jahrgang.

Wenn Ihnen das gewünschte Buch dann vorliegt, können Sie unter der angegebenen Urkunden-Nummer bzw. dem Datum die entsprechende Urkunde finden und sich die wichtigsten Daten abschreiben oder eine Kopie anfordern.

Beispiel 2

Benötigt werden Heiratsurkunden aus den Jahren 1826, 1827, 1828, 1829 und 1830 der Bürgermeisterei Düren

Bezeichnung der Archivalie:
LG Aachen
Düren
H 1826 - 1830

Literatur

  • FÜCHTNER, Jörg, und LAUERMANN, Andrea, Die Zivilstandsregister und die Kirchenbuchduplikate im Nordrhein-Westfälischen Personenstandsarchiv Rheinland, Eine Übersicht, Brühl, 1996.
  • Hinweise für Benutzer. Lesesaal, Nordrhein-Westfälisches Personenstandsarchiv Rheinland, Brühl: 12.7.2002
  • THOREY, Volker und GEIS, Claus: Nachweise genealogischer Quellen im Gebiet der ehemaligen Preußischen Rheinprovinz, Köln 2003.
    Band I: Wohnplatzverzeichnis
    Band II: Kirchenbücher, Familienbücher und Verkartungen und Zivilstandsregister im südlichen Teil der preußischen Rheinprovinz

Siehe auch

Standort Brühl (bis 2014)

Das Archiv in Brühl befand sich unter der Adresse Schloßstr. 10-12, 50321 Brühl (Rhein-Erft-Kreis) in einem Seitenflügel des Schlosses. Für eine Generation von Genealogen mit Bezugspunkten zum Rheinland verbinden sich mit der Arbeit in Brühl zahlreiche Erinnerungen.

Am Montag war entsprechend das Archiv länger offen. Dieses Angebot wurde gern von Forschern mit weiterer Anreise genutzt. Deshalb war gerade montags mit stärkerem Besucherandrang zu rechnen. Gleiches gilt in der Regel auch für Brücken- und Ferientage. Je nach Besucherfrequenz konnten in der Regel bis zu 30 Archivalien pro Tag angefordert werden, in Spitzenzeiten entsprechend wesentlich weniger. Auskunft hierüber erteilte die Lesesaalaufsicht. Bis zu fünf Archivalien können unter genauer Angabe der Signatur zum gewünschten Termin telefonisch oder schriftlich vorbestellt werden. schriftliche oder telefonische Archivalienvorbestellungen (max. 5 Bände) müssen spätestens bis 12 Uhr des Vortages eingegangen sein. Die Archivalienausgabe erfolgte von 08:30-12:00 Uhr und von 13:00-14:30 Uhr. Sie konnte bei hoher Besucherzahl begrenzt sein. Nach einer Wartezeit, die abhängig vom Besucherandrang und des Archivorts der Archivalie war, wurde die entsprechend angeforderte Archivalie aus dem Magazin an die Lesesaalaufsicht gegeben. Hier gab es nun zwei Verfahren, je nachdem, wer gerade diensthabender Mitarbeiter war. Entweder begab man sich nach einer gewissen Wartezeit zur Lesesaalaufsicht und fragte nach, ob das bestellte Zivilstandsregister schon vorlag, oder die Lesesaalaufsicht gab Bescheid oder brachte sogar die bestellte Archivalie an den Platz.

Es standen zuletzt 24 PC-Arbeitsplätze zur Verfügung. Zuletzt erhielten Benutzer bei der Erstanmeldung eine Barcode-Karte, über die Bestellungen von Archivalien und Fotoaufträge selbst am Benutzer-PC erledigt wurden. Die Benutzer meldeten sich seit Dezember 2011 computergestützt an. Auch die Recherche in der Beständeübersicht und einigen Findbüchern war am Bildschirm möglich. Die gedruckte Beständeübersicht bzw. die Papierfindbücher behielten aber ihre Gültigkeit. Diese Barcode-Karte war nicht als Benutzerausweis im Landesarchiv Düsseldorf oder Münster nutzbar.

Bei einer Benutzung überwiegend in privatem Interesse fiel bis Mitte 2010 eine Gebühr an, danach nicht mehr. Allerdings wurde bei eine Grundgebühr von 2,00 € pro Tag fällig, sobald Kopien jedweder Art bestellt oder ausgedruckt werden. Die Gebühren waren in bar zu entrichten.

Bis zum Juli 2013 konnte im Personenstandsarchiv Brühl auch der Bestand der Bibliothek der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde benutzt werden. Seitdem befindet sich die Bibliothek im Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz.

Erfahrungen und Meinungen

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Hinweis
Dies ist keine offizielle Internetseite des Archivs. Diese Seite wurde von Genealogen für Genealogen angelegt. Bitte ergänzen bzw. aktualisieren Sie die Tipps nach Ihrem nächsten Besuch im Personenstandsarchiv Brühl!

Weblinks