Leben am Gillbach/039: Unterschied zwischen den Versionen

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Verwaltungsbeauftragten. Erster Munizipal-Agent in der Mairie <br>
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heim 1760 geborener und hier auch tätiger Landwirt. Er übte das <br>
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Amt bis 1813 aus. In preußischer Zeit war er bis zu seinem Tode <br>
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1832 auch Mitglied des Gemeinderates. <br>
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Er war ein Sohn von Bartholomäus Hansen und Barbara Meul, <br>
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„villicus" (Verwalter, Pächter) des Fronhofes in Nettesheim. Seine <br>
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Mutter war die Tochter des Halfen Meul vom Giller Hof. (21) <br>
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Christian Hansen stammte also aus einer angesehenen und wohl- <br>
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habenden Familie, die bereits um 1700 Fronhalfe auf dem Hof zu <br>
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Nettesheim war. Als Halfe und späterer Eigentümer des Fronhofes <br>
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zählte er zu den führenden Persönlichkeiten am Ort. Die Tatsache, <br>
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daß sein Bruder Johann Gottfried Vikar in Nettesheim war, unter- <br>
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streicht das Ansehen der Familie. <br>
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Christian Hansen war verheiratet mit Maria Katharina Reuter, <br>
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einer Tochter des Fronhalfen Peter Reuter vom Gereonshof in <br>
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Oekoven und seiner Frau Maria Gertrud Leuffen, einer Tochter <br>
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(21) Der auf dem ältesten erhaltenen Nettesheimer Fußfall aus dem Jahre 1729 als <br>
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Stifter genannte Fronhalfe Cornelius Hansen war sein Großvater.

Aktuelle Version vom 17. März 2019, 15:25 Uhr

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vertraten oder auch sein Amt nach dessen Ausscheiden bis zur Er-
nennung eines neuen Bürgermeisters übernahmen.
Die Franzosen ernannten zunächst einen Munizipal-Agenten als
Verwaltungsbeauftragten. Erster Munizipal-Agent in der Mairie
Nettesheim wurde 1798 für ein Jahr der Nettesheimer Küster Wil-
helm Joseph Hamm. Ihm folgte im Herbst 1799 Theodor Cremer,
ein Landwirt aus Gohr. Ein Jahr später übernahm dieser bis zu
seinem Tode das Amt des „adjoint", des Stellvertreters des Bürger-
meisters.
Ab Herbst 1800, das Jahr begann nach dem französischen Revolu-
tionskalender im September, übernahm die Verwaltungsaufgaben
ein Maire. In Nettesheim wurde zunächst bis 1801 der oben ge-
nannte Wilhelm Joseph Hamm zum „provisorischen" Maire er-
nannt.
Nach dieser Übergangsphase, in der mit dem Küster Hamm ein
nicht sonderlich Begüterter, aber Schreibkundiger die Verwaltung
leitete, kehrte man bei der Ernennung des ersten offiziellen Maire
zum alten System der kurfürstlichen Zeit zurück: Erster Maire von
Nettesheim wurde im Herbst 1800 Christian Hansen, ein in Nettes-
heim 1760 geborener und hier auch tätiger Landwirt. Er übte das
Amt bis 1813 aus. In preußischer Zeit war er bis zu seinem Tode
1832 auch Mitglied des Gemeinderates.
Er war ein Sohn von Bartholomäus Hansen und Barbara Meul,
„villicus" (Verwalter, Pächter) des Fronhofes in Nettesheim. Seine
Mutter war die Tochter des Halfen Meul vom Giller Hof. (21)
Christian Hansen stammte also aus einer angesehenen und wohl-
habenden Familie, die bereits um 1700 Fronhalfe auf dem Hof zu
Nettesheim war. Als Halfe und späterer Eigentümer des Fronhofes
zählte er zu den führenden Persönlichkeiten am Ort. Die Tatsache,
daß sein Bruder Johann Gottfried Vikar in Nettesheim war, unter-
streicht das Ansehen der Familie.
Christian Hansen war verheiratet mit Maria Katharina Reuter,
einer Tochter des Fronhalfen Peter Reuter vom Gereonshof in
Oekoven und seiner Frau Maria Gertrud Leuffen, einer Tochter


(21) Der auf dem ältesten erhaltenen Nettesheimer Fußfall aus dem Jahre 1729 als
Stifter genannte Fronhalfe Cornelius Hansen war sein Großvater.