Galtgarben

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Samland
Landratsamt Fischhausen 1910
Galtgarben, Schroetter-Karte 1802, Maßstab 1: 160000

Hierarchie


Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > > Landkreis Fischhausen > Galtgarben


Einleitung

Galtgarben, Galtengrab (1515), Kaltengarb (1539), Galtengarb, Berg des Golte (1624), Kaltgarben (1720) [1], Samland, Ostpreußen.

Auf dem Galtgarben soll der Legende nach der Pruße Samo, ein Sohn Widiwuts und Namensgeber für das Samland, residiert haben. Die Burg, die er sich hier errichtet haben soll, nannte er der Überlieferung nach „Gayltegarwo“. 1278 wurde ein „castrum Rinow“ auf dem Gipfel erwähnt, im 13. Jh. hieß der Galtgarben lange Rinauer Berg. Wegen Wassermangels hatte die Burg für den Orden jedoch keinen nachhaltigen Nutzen und diente eher als Fliehburg für die lokale Bevölkerung. 1399 wurde nur noch von der ehemaligen Burg Galtgarben gesprochen. [2],

Nach Ansicht einiger Forscher soll sich hier das samländische Romowe befunden haben.

Name

Der Name umschreibt einen Berg, ein hartes Gebilde inmitten einer sandigen Palwelandschaft. [3]

  • prußisch "galtinis" = hart wie Eis, gefroren

vgl. dazu

  • litauisch "galti" = stark sein
  • prußisch "garbis" = Berg

Allgemeine Information

Galtgarben, prußisches Gartendorf mit Burg

Das Dorf lag am Fuße des Berges Galtgarben. "Galtegarben ist ein hoher Berg auff Samland" (1595 Henneberger 136) und zeigt eine charakteristische Endmoräne.

"Der südliche, kleinere Teil des Samlandes ist flach. Im nördlichen Teile zeigt es aber hügelige Beschaffenheit. Der Knotenpunkt dieses Hügellandes ist der 111 m hohe Galtgarben oder der Rinauer Berg. ... Trotz seiner geringen Höhe ist der Galtgarben, da er fast unvermittelt aus dem Flachlande aufsteigt, weit sichtbar. Der Anblick, den man von seinem Gipfel, vor allem von dem 10 m hohen Aussichtsturme genießt, ist ein erfreulicher. ... Der Berg selbst ist bis oben hinauf mit Laubwald bedeckt. Früher trug er und die ihn umgegebende Landschaft den Namen Rinau. Er gehört zum Besitztume des zumeist in Fischhausen residierenden Bischofs von Samland. Einer dieser Bischöfe soll dort 1264 für seine ländlichen Untertanen eine Fliehburg errichtet haben, die aber schon nach wenigen Jahrzehnten nicht mehr vorhanden war. Jedenfalls hat der Galtgarben schon den alten Preußen als Sicherheitswarte gedient. Von dort verkündigten Feuerzeichen weit in das Land hinein die Annäherung feindlicher Scharen. Der sich noch heute um die Spitze herumziehende Graben nebst Umwallung zeugt davon, daß sich hier Verteidigungsanlagen aus altpreußischer Zeit vorfinden. Auf dem Gipfel des Berges ist durch seinen Eichen- und Birkenbestand eine Lichtung ausgehauen, in deren Mitte sich ein eisernes Kreuz befindet, das auf einem mächtigen granitenen Unterbau steht. ... " [4]

"Galtgarben, m., höchster "Berg" im Samlande, etwa 110 m hoch, 3 Meilen von Königsberg entfernt. Die letzte Hälfte des Wortes ist das altpr. garbe, garwe Berg, die erste vielleicht aus altpr. haylis weisz gebildet: gailgarben, geilgarben der weisze Berg. Nsslm Th., 41.43, Faber, 156, ohne Nachweis: zu heidnischer Zeit Gailtegarwo = Todtenberg." [5]

Zur Geschichte siehe unten Weblinks.


Politische Einteilung

Galtgarben

Kirchliche Zugehörigkeit

Galtgarben gehörte zum Kirchspiel Kumehnen.

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Standesamt

Verschiedenes

Bewohner

Karten

Weblinks

  • Geschichte [1]
  • Landwehrkreuz [2]
  • Bildersammlung [3]

Quellen

  1. Blažiene, Grasilda: Hydronymia Europaea, Sonderband II, Die baltischen Ortsnamen im Samland, Wolfgang Schmid Hrsg., Steiner Verlag Stuttgart 2000, S. 38
  2. http://www.ostpreussen.net/ostpreussen/orte.php?bericht=1465
  3. Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S. 124
  4. Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S. 31 f
  5. Frischbier, H.: Preußisches Wörterbuch Ost- und Westpreußische Provinzialismen, Bd.1,2, Berlin 1882-82, S. 215


Wappen_Kreis_Fischhausen.png Städte und Gemeinden im Landkreis Fischhausen (Regierungsbezirk Königsberg)

Alknicken | Alt Katzkeim | Ankrehnen | Arissau | Bärwalde | Bardau | Barthenen | Biegiethen | Bieskobnicken | Bludau | Bohnau | Dallwehnen | Dargen | Diewens | Drugehnen | Drugthenen | Eisliethen | Eisseln | Elchdorf | Elenskrug | Fischhausen | Garbseiden | Gardwingen | Geidau | Germau | Godnicken | Goythenen | Grebieten | Groß Blumenau | Groß Dirschkeim | Groß Drebnau | Groß Heydekrug | Groß Hubnicken | Groß Kuhren | Groß Ladtkeim | Ihlnicken | Jaugehnen | Kalkstein | Kamstigall | Kaporn | Kaspershöfen | Kiauten | Kiautrienen | Kirtigehnen | Klein Blumenau | Klein Dirschkeim | Klein Drebnau | Klein Hubnicken | Klein Kuhren | Kobjeiten | Köllmisch Willgaiten | | Königlich Dollkeim | Kösnicken | Kojehnen | Kosnehnen | Kotzlauken | Kraam | Kragau | Kranz | Krattlau | Kraxtepellen | Kreislacken | Kumehnen | Laptau | Lauknicken | Legehnen | Lengniethen | Lindenau | Littausdorf | Lixeiden | Loppöhnen | Mandtkeim | Marscheiten | Marschenen | Medenau | Michelau | Mogahnen | Mossehnen | Mülsen | Nastrehnen | Nautzwinkel | Neplecken | Neuhäuser | Neukuhren | Nöttnicken | Norgau | Nortycken | Paggehnen | Pentekinnen | Perteltnicken | Peyse | Pfarrhof Heiligenkreutz | Pillau | Pillkoppen | Pobethen | Pojerstieten | Pokirren | Polepen | Ponacken | Posselau | Powayen | Preußisch Battau | Rantau | Rauschen | Regehnen | Rosignaiten | Rossitten | Rothenen | Rudau | Saltnicken | Sanglienen | Sankt Lorenz | Sarkau | Saßlauken | Schalben | Schlakalken | Schorschehnen | Schuditten | Schupöhnen | Seefeld | Seerappen | Siegesdicken | Sorgenau | Sorthenen | Spallwitten | Strobjehnen | Suppliethen | Tenkieten | Tenkitten | Thierenberg | Tranßau | Trentitten | Tykrehnen | Wangnicken | Wargen | Weidehnen | Weischkitten | Widitten | Wiekau | Willkau | Wischehnen | Woydiethen | Woytnicken | Zimmerbude


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

Request failed!