Gilgenburg

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Hierarchie:

bis 1905 Regional > Deutsches Reich > Preußen > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Kreis Osterode > Gilgenburg
1905–1945 Regional > Deutsches Reich > Preußen > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Kreis Osterode > Gilgenburg


Karte um 1925
Prußische Stammesgebiete


Allgemeine Informationen

Gilgenburg liegt im prußischen Stammesgebiet Sassen zwischen dem Kleinen und dem Großen Damerausee. Die Stadt ist ganz von Wasser umgeben, blieb aber trotz Eisenbahnanschlusses ein unbedeutender Ort.

Name

Der Name besagt, dass eine Burg an einer tiefen Stelle gestanden hat.

  • prußisch "gilus, gilin, gillis" = tief

vgl. dazu

  • nehrungs-kurisch und lettisch „dzilš“ = tief
  • „dzilume juoame“ = die Tiefe zwischen zwei Sandbänken

Wappen

Wappen Gilgenburg

Das Wappen zeigt ihrem Namen gemäß in Rot eine silberne Lilie (Lilie in der Mundart Gilge).


Einwohner:

1939. 1.678

politische Einteilung/Zugehörigkeit.

Kirchen

  • Nach 1547 und vor 1563 bauen bömische Brüder eine Kirche. 1729 wird sie in eine Schule umgewandelt.
  • 1865 Bau einer katholischen Kirche im neogotischen Stil.


kirchliche Zugehörigkeit

Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

  • Gilgenburg wurde von Thorn aus erobert: 1260 Löbau, 1268 Neidenburg, 1272 Gilgenburg, 13. Jh. Osterode, 1306 Soldau
  • 1316 Bau einer Ordensburg, Ilienburg.
  • 1326 Gründung der Stadt. Stadtrecht durch den Christburger Komtur, Herzog Luther von Braunschweig.
  • 1410, am Vorabend der Schlach von Tannenberg fällt Gilgenburg in Feindeshand, wurde ausgeplündert und verwüstet. Gilgenburg war in den Kriegen mit Polen ein vielumstrittener Platz.
  • Von 1475 bis Ende des 16. Jahrhunderts war Gilgenburg verpfändet, so dass die Wirtschaft sich kaum entwickeln konnte.
  • 1520 fällt die Stadt im Reiterkrieg ebenfalls in Feindeshand.
  • 1525 kommt Gilgenburg in Privatbesitz, wechselt mehrfach den Besitzer, bis sie schließlich Eigentum der Grafen von Finkenstein wird.
  • 1547 lassen sich bömische Brüder her nieder. Sie waren wegen ihrer Religion aus ihrer Heimat vertrieben worden.
  • Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) litt Gilgenburg unter häufiger Einquartierung.
  • 1563 verlassen die Brüder den Ort, nachdem sie eine Kirche gebaut hatten.
  • Im 16. Jahrhundert lässt einer der Grafen Finkenstein das Schloss vollständig umbauen.
  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Gilgenburg wird wieder preußisch.
  • 1807 muss die Stadt unter Einquartierungen leiden.
  • 1866.21. Okt.. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Gilgenburg im Königreich Preußen ist nun eine Stadt im Norddeutschen Bund.
  • 1871.18. Jan.. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Gilgenburg ist nun eine Stadt im Deutschen Reich.
  • 1910 Eisenbahnanschluss.
  • 1918.9. Nov.. Ausrufung der Republik. Damit ist die konstitutionelle Monarchie durch die parlamentarische Demokratie abgelöst.
  • 11.7.1920 entschieden sich bei der Volksabstimmung 98,54% der Einwohner für Deutschland und 1,46% für Polen.

Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Chronik der Stadt Gilgenburg 1326 - 1851, Herausgegeben 1983 von der Kreisgemeinschaft Osterode e.V., bearbeitet von Klaus Bürger

Kirchenbücher

siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Osterode

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).

Büschius, Christof Friedrich, Pfarrer in Gilgenburg, zum Pfarrer in Garnsee 23.11./4.12.1759.

Dreyer, Johann, Rektor in Gilgenburg, zum Pfarradjunkt und Rektor in Sabernau 22.12.1760/2.1.1761.

May, Karl Gottlieb, Stadtkämmerer in Neidenburg, zum Akziseeinnehmer in Gilgenburg 12./23.4.1759.

Piskurs, Johann, invalider Grenadier, zum Akzisevisitator in Gilgenburg 13./24.4.1759.

Vogel. Benjamin, Bürger in Gilgenburg, zum Stadtkämmerer daselbst 7./18.9.1760.

Vereine

Zufallsfunde

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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