Herforder Chronik (1910)/234: Unterschied zwischen den Versionen

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1. Ein Mann von einigen und fünfzig Jahren war, wie er meinte, mit heftigen Kolikschmerzen beladen (nach allen Kennzeichen war es derjenige Krampf der Gallenblase, welcher einen Stein in derselben zum Grunde hat, und alle Kolikschmerzen an Heftigkeit übertrifft, gewesen); er hatte dagegen vieles ohne bleibende Hülfe gebraucht. Endlich gebrauchte er unseren Brunnen; er laxierte davon merklich und es gingen zugleich Stücke Steins von ihm, worauf sich sein großes Elend zugleich gänzlich verlor.
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2. Eine Jungfer, von einigen und zwanzig Jahren, trug seit vielen Jahren fistulierte Drüsen am  Halse, welche stets wieder aufbrachen: auf den einmaligen Gebrauch unseres Brunnens aber sind sie jetzt in zehn  bis zwölf Jahren nicht wieder aufgebrochen.
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3. 4. 5. 6. Vier Personen waren von einer bösartigen Krätze ... angesteckt: Viele gute Medikamente und selbst die Plenksche Auflösung des Quecksilbers nebst den Quecksilbersalben halfen sehr langsam und unvollkommen, aber der Gebrauch unseres Brunnens half bei allen binnen drei bis vier Wochen vollkommen.
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7. Nach einer heftigen Gelbsucht behielt ich vor 15 Jahren eine starke Verstopfung und Geschwulst der Leber, wodurch der Magen so empfindlich wurde, daß ich nichts von soliden Speisen vertragen konnte. Im Winter ging es mit der Kur sehr langsam: im Frühling gab mir der diätarische Gebrauch unseres Brunnens große Erleichterung. Im Sommer wollte ich's besser machen und gebrauchte das Pyrmonter Wasser; allein nach  acht Tagen  war ich völlig so elend, als ich anfangs gewesen. Ich gebrauchte darauf acht Wochen unseren Brunnen und wurde völlig gesund. Seit drei Jahren hat sich dies Übel alle Winter wieder geäußert, wovon ich  den Sommer durch ebendieselbe Brunnenkur, wieder befreit wurde. Doch habe ich entweder aus Mangel des Wassers oder wegen meiner Geschäfte die Kur nicht so lange und ununterbrochen fortsetzen können, welches außer Zweifel die Ursache der Rezidive (Rückfalle).
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8. Eine mit Gicht und Krampf geplagte Jungfer trank den Brunnen in heißen Tagen und bewegte sich in gepflügtem Lande. Sie fiel zur Erde, verlor den Verstand, wurde kontrakt (verkrüppelt) und kam erst nach  einigen Jahren wieder zur Gesundheit, wobei ihr auch etlichemal der ordentliche Gebrauch unseres Brunnens sehr heilsam gewesen.
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9. Eine Frau hatte heftig und beständige Kopfschmerzen, wovon das rechte Auge trübe und blind wurde. Sie gebrauchte unseren Brunnen nach eigenem (!) Gefallen, verfiel in Konvulsionen (Zuckungen), Raserei, noch viel heftigere Kopfschmerzen, worunter sie endlich mit Beihilfe vieler Pfuschereien gestorben.“
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Allein dies letzte von Dr. Heidsiek versuchte Mittel schlug nicht an, die Gesundung der Brunnenverhältnisse wurde nicht erreicht, ihr Verfall nicht auf-

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Herforder Chronik (1910)
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Von den Kuren sagt Dr. Heidsick:

„Mir sind unter vielen geringen einige, wie ich meine, sehr wichtige Kuren bekannt geworden:

1. Ein Mann von einigen und fünfzig Jahren war, wie er meinte, mit heftigen Kolikschmerzen beladen (nach allen Kennzeichen war es derjenige Krampf der Gallenblase, welcher einen Stein in derselben zum Grunde hat, und alle Kolikschmerzen an Heftigkeit übertrifft, gewesen); er hatte dagegen vieles ohne bleibende Hülfe gebraucht. Endlich gebrauchte er unseren Brunnen; er laxierte davon merklich und es gingen zugleich Stücke Steins von ihm, worauf sich sein großes Elend zugleich gänzlich verlor.

2. Eine Jungfer, von einigen und zwanzig Jahren, trug seit vielen Jahren fistulierte Drüsen am Halse, welche stets wieder aufbrachen: auf den einmaligen Gebrauch unseres Brunnens aber sind sie jetzt in zehn bis zwölf Jahren nicht wieder aufgebrochen.

3. 4. 5. 6. Vier Personen waren von einer bösartigen Krätze ... angesteckt: Viele gute Medikamente und selbst die Plenksche Auflösung des Quecksilbers nebst den Quecksilbersalben halfen sehr langsam und unvollkommen, aber der Gebrauch unseres Brunnens half bei allen binnen drei bis vier Wochen vollkommen.

7. Nach einer heftigen Gelbsucht behielt ich vor 15 Jahren eine starke Verstopfung und Geschwulst der Leber, wodurch der Magen so empfindlich wurde, daß ich nichts von soliden Speisen vertragen konnte. Im Winter ging es mit der Kur sehr langsam: im Frühling gab mir der diätarische Gebrauch unseres Brunnens große Erleichterung. Im Sommer wollte ich's besser machen und gebrauchte das Pyrmonter Wasser; allein nach acht Tagen war ich völlig so elend, als ich anfangs gewesen. Ich gebrauchte darauf acht Wochen unseren Brunnen und wurde völlig gesund. Seit drei Jahren hat sich dies Übel alle Winter wieder geäußert, wovon ich den Sommer durch ebendieselbe Brunnenkur, wieder befreit wurde. Doch habe ich entweder aus Mangel des Wassers oder wegen meiner Geschäfte die Kur nicht so lange und ununterbrochen fortsetzen können, welches außer Zweifel die Ursache der Rezidive (Rückfalle).

8. Eine mit Gicht und Krampf geplagte Jungfer trank den Brunnen in heißen Tagen und bewegte sich in gepflügtem Lande. Sie fiel zur Erde, verlor den Verstand, wurde kontrakt (verkrüppelt) und kam erst nach einigen Jahren wieder zur Gesundheit, wobei ihr auch etlichemal der ordentliche Gebrauch unseres Brunnens sehr heilsam gewesen.

9. Eine Frau hatte heftig und beständige Kopfschmerzen, wovon das rechte Auge trübe und blind wurde. Sie gebrauchte unseren Brunnen nach eigenem (!) Gefallen, verfiel in Konvulsionen (Zuckungen), Raserei, noch viel heftigere Kopfschmerzen, worunter sie endlich mit Beihilfe vieler Pfuschereien gestorben.“


Allein dies letzte von Dr. Heidsiek versuchte Mittel schlug nicht an, die Gesundung der Brunnenverhältnisse wurde nicht erreicht, ihr Verfall nicht auf-