Marburger Sippenbuch/Benutzungshinweise

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Das Marburger Sippenbuch ist ein wertvolles Hilfsmittel für Familienforscher, aber auch alle, die sich im weitesten Sinne mit Marburger Geschichte beschäftigen. Es ist ein Ortsfamilienbuch, das sich auf Personen jeglicher Konfession bezieht, die von etwa 1500 bis zum Jahr 1850 in Marburg gelebt haben. Erarbeitet wurde es von Dr. Kurt Stahr und einem Kreis von Mitarbeitern.

Bei der Arbeit mit dem Sippenbuch sind einige Besonderheiten zu beachten, die anfangs die Benutzung erschweren können.

Das "phonetische" Alphabet

Bei der Anordnung der Namen wurde darauf geachtet, dass viele Namen in unterschiedlichen Variationen vorkommen können, weil es noch keine festgelegte Schreibweise gab, und dass im örtlichen Dialekt oft nicht zwischen B und P D und T", G und C bzw. K unterschieden wurde. Der Bearbeiter hat daher ein spezielles Alphabet verwendet. So steht z.B. der Name Plaak unter B, der Name Taacke unter 'D', Kleides und Gleisner unter 'C', aber auch Coester und Köster unter Küster.

Um die Suche zu vereinfachen, haben Mitglieder der GFKW ein Bände-übergreifendes Namens- und Ortsregister erstellt, das im Zuge der online-Veröffentlichung des Marburger Sippenbuches erstmals veröffentlicht wird. Von diesem kann bequem auf alle Seite zugegriffen werden, in denen der gesuchte Name vorkommt. Aber auch hier sollte beachtet werden, dass eine Person in der Frühen Neuzeit einmal als Coester, als Köster oder Cöster vorkommen kann und in der Regel nur unter einem dieser Namen im Sippenbuch erscheint.

Im gleichen Zuge wurde ein Bände-übergreifendes Ortsregister für alle vorkommenden Orte (außer Marburg) erstellt.

Eine Verknüpfung zu jedem Anfangsbuchstaben des Namensregisters ist in der Infobox auf jeder Textseite eingeblendet.

Das Original des Marburger Sippenbuch enthält für jeden der 23 Bände ein Namens-, Orts- und Beruferegister. Die einzelnen Namens- und Ortsregister sind hier nicht veröffentlicht, da die neuen, Bände-übergreifenden Register wesentlich komfortabler zu benutzen sind.


Die Familienblatt-Nummern

Das gesamte Werk ist in ca. 37 000 "Familienblätter" gegliedert, die aber keine Blätter im wörtlichen Sinne sind. Meist finden sich etwa 2 bis 10 "Familienblätter" auf einer Seite. Ein Familienblatt wurde für jedes Elternpaar erstellt, das Kinder hatte, ebenso für alleinstehende Personen mit Kindern. Ein Familienvater, der zweimal verheiratet war, hat demnach zwei Familienblätter. Jedes Familienblatt hat eine Nummer, die am Rand der Seite ausgeworfen ist. Über diese Nummern wird von einer Person auf ihre Eltern von Eltern auf Kinder, soweit sie im Bearbeitungszeitraum eine eigene Familie hatten, verwiesen. Solche Verweise sind in aller Regel in einem Stempelfeld mit rechteckigem Rahmen eingetragen. In einigen Bänden des Marburger Sippenbuches fehlen allerdings bei den Verweisen (oft bei Ehefrauen und Schwiegertöchtern) diese Nummern in den Rahmen. Hier bleibt nichts anderes übrig, als den betreffenden Namen von Hand (z.B. über das Namensregister) zu suchen. Zukünftig können diese Nummern über die Ergänzungsseiten (siehe folgenden Abschnitt) von Benutzern hinzugefügt werden.

Während der Bearbeitung mussten wohl gelegentlich Nummern nachträglich eingefügt werden. Diese sind dann mit angehängten "a", bei Bedarf auch "b", "c" usw., gekennzeichnet. Diese Zusätze sind nicht für nachträgliche Ergänzungen vorgesehen.

Nachträge und Ergänzungen

Schon während der der jahrelangen Bearbeitung sind handschriftlichen Ergänzungen zu dem maschinenschriftlichen Text vorgenommen worden. Den Bearbeitern um Kurt Stahr war bewusst, dass Ergänzungen notwendig sind, zunächst besonders an den ersten, zuerst erschienen Bänden. Im Sommer 1967 fand man im Kirchlichen Archiv in der Elisabethkirche zwei Aktenpakete, die etwas 1000 Lebensläufe von Marburgern, die im 17. und 18. Jahrhundert verstorben waren. Kurth Stahr hat diese noch verzettelt, konnte jedoch die neuen Erkenntnisse nicht mehr in das Sippenbuch einarbeiten, wie Eduard Grimmell in seinem Nachruf auf Kurt Stahr in der Hessischen Familienkunde mitteilte.

In den 4 Exemplaren, die derzeit nachweisbar sind, vor allem aber in denen im Staatsarchiv Marburg und bei der GFKW in Kassel, haben aber auch andere Benutzer Nachträge, Ergänzungen und Korrekturen vorgenommen. In vielen Fällen geschah dies aber nur in jeweils einem Exemplar, so dass sich heute die Nachträge in den verschiedenen Exemplaren deutlich unterscheiden. Die vorliegende online-Veröffentlichung beruht auf dem Exemplar in Kassel. Hier hat besonders Eduard Grimmell vieles handschriftlich ergänzt. Diese Ergänzungen handschriftlichen Ergänzungen sind in lesbarer Form bereits in dem Ergänzungsband von 1989 berücksichtigt. In dem Exemplar, das heute im Stadtarchiv Marburg steht und vorher im Besitz von Hermann Bauer war, sind zwar nur wenige handschriftliche Ergänzungen gemacht worden, jedoch hat sind, offensichtlich von Hermann Bauer zahlreiche Zeitungsausschnitte mit Bezug zu bestimmten Personen oder Familien an den entsprechenden Stellen in die Bände eingelegt worden.

Die Ergänzungen im Staatsarchiv Marburg und im Stadtarchiv Marburg, sind weder in den Digitalisaten noch im Ergänzungsband zu finden. Viele weitere, mögliche Ergänzungen sind einzelnen Forschern bekannt, aber nie an öffentlich zugänglicher Stelle festgehalten worden.

All diese Nachträge sollten nach und nach auf den Ergänzungsseiten eingetragen werden, die zu jeder digitalisaten Seite entweder vorhanden sind oder durch einen Klick erstellt werden können (wozu allerdings eine - kostenlos erhältliche - Zugangskennung für GenWiki notwendig ist).

Der 1. Ergänzungsband von 1989 (Band 24)

Der 1. und bisher einzige Ergänzungunsband wurde 1989 als "Marburger Sippenbuch/24/Titelblatt|Band 24" von Werner Guth für die GFKW bearbeitet. Er umfasst das überraschend 1983 wieder aufgetauchte Trauungsbuch von 1580 bis 1605 ebenso wie die bisherigen handschriftlichen Ergänzungen im Kasseler Exemplar. Dieser Ergänzungsband ist der Teil dieser online-Veröffentlichung.

Umfang der ausgewerteten Quellen

Soweit bekannt, haben der usprünglichen Bearbeiter alle Kirchenbücher (außer dem bereits erwähnten, erst 1983 wieder aufgetauchten Trauungsbuch von 1580 bis 1605) ausgewertet, darüber hinaus auch eine Vielzahl weiterer Quellen, wie z.B. Listen über städtische Abgaben (Geschoss und Feuerschilling), Ratsprotokolle, Gerichtsbücher, landgräfliche Akten usw. Allerdings ist nicht dokumentiert, in welchem Umfang und für welche Zeiträume diese Quellen ausgewertet wurden. Nach Angaben von Eduard Grimmell wurden zusätzliche solchen Quellen in den ersten Bänden nicht, dann aber, ebenso wie Mitteilung Dritter, zunehmend in den späteren Bänden berücksichtigt. Sicher ist nur, dass die ausgewerteten Quellen nur einen Bruchteil der tatsächlich noch vorhandenen Quellen darstellen. Gerade im 16. und frühen 17. Jahrhundert, in denen Kirchenbücher in Marburger nur spärlich zur Verfügung stehen, stellen die Erkenntnisse des Sippenbuches also keineswegs den Endpunkt, sondern oft eher den Anfang möglicher, vertiefter Forschungen dar (vgl. z.B. Tagelöhner Zunftmeister Stadtschreiber (Ernestus)).

Die Arbeitskartei zum Sippenbuch

Als Vorstufe zum Marburger Sippenbuch haben die Bearbeiter um Dr. Kurt Stahr eine Kartei erstellt, in der die einzelnen Quellenbelege verzeichnet sind. Die Zettel dieser Kartei sind nach den Familienblatt-Nummern des Sippenbuches geordnet und liegen im Staatsarchiv Marburg, Bestand M34 (Nachlass Stahr), zu bestellen als M34, Kartei zum Marburger Sippenbuch, Fam.-Nr. xx.xxx). Die Benutzung dieser Kartei wegen der Gefahr, dass Zettel durcheinander geraten, beschränkt.