Barlo (Bocholt)

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Barlo: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie:

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Bocholt (Kreis Borken) > Barlo (Bocholt)

Zeitschiene vor 1803

Name

Barlo (Bocholt) nimmt seinen Namen entgegen anderen Deutungen wahrscheinlich von den Wörtern bar, bloß bzw. nackt, offen, und lo bzw. loh, Gehölz, Hain, Wald und bedeutete so „offenes Gehölz“ oder „offener Wald“.

Ersterwähnung

1254 bestätigte der Edle Engelbert von Gemen die von seinem verstorbenen Bruder Goswin vollzogene Übertragung des Hauses „Barlo“ an das Stift Asbeck.

Siedlung

Das 1254 erwähnte „Haus Barlo“ und zwei dem Stift St. Mauritz bei Münster über den Winterswijker Haupthof zugehörige, um 1300 genannte, aber offenbar ältere Unterhöfe in Barlo, scheinen zu den Keimzellen der Bauerschaft zu zählen. Diesem Siedlungskern südlich vorgelagert war Haus Diepenbrock (erstmals 1326 als Hof erwähnt).

Haus Diepenbrock

Das heute restaurierte und um Hotel- und Gaststättenbau erweiterte Haus Diepenbrock, mit ältester Bausubstanz aus dem 16. Jh., war zunächst im Eigentum von Mitgliedern des gleichnamigen Geschlechts, das ab 1243 durch Bernhard von Diepenbrock für Bocholt bezeugt ist. Seit 1732/33 ist das Haus im Besitz der Familie von Graes.

Wappen_NRW_Kreis_Recklinghausen.png

Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Borken

Haus Barnsfeld | Haus Diepenbrock | Herrschaft Gemen | Haus Pröbsting | Haus Raesfeld | Haus Rhede | Haus Velen | Ab 1855 mit dazu: Haus Schüttenstein | Herrschaft Anholt | Herrschaft Ahaus-Bocholt | Herrschaft Werth |

Zeitschiene nach 1802

Landesherrschaft

Bürgermeisterei Liedern 1832/35

Bürgermeisterei Liedern, (= Kirchspiel Bocholt)

Gesamtumfang

Amt Liedern

Verwaltungseinbindung (Westfalen)

Infrastruktur

1931 Amt Liedern, Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Sitz Bocholt. Bürgermeister Blume. Fernsprecher 3180.

Um 1970 entstanden vorwiegend im östlichen Ortskern Barlos viele Wohnhausneubauten.

Kommunale Neugliederung 1975

  • 1975 Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde Barlo in die Stadt Bocholt eingegliedert.
    • 01.01. 1975 zu Bocholt gehöriger Stadtteil Barlo[4]


Bocholt Wappen.png

Ortsteile der Stadt Bocholt

Barlo | Biemenhorst | Feldmark | Hemden | Holtwick | Lankern | Liedern | Lowick | Mussum | Spork | Stenern | Suderwick

Verkehr

  • 1880 Schienenverbindung, durch die Strecke Bocholt- Winterswijk. Nach Abbau des Streckenteils Winterswijk—Landesgrenze auf niederländischer Seite im Jahr 1935 ging der Schienenverkehr Bocholt-Barlo bis zur offiziellen Stillegung der Strecke am 13. Januar 1952 stetig weiter zurück. Der Schienenstrang wurde um 1975 nur noch selten für einzelne Gütertransporte genutzt.
  • 1890 Landstraße 505 (ausgebaut) in die Niederlande

Schule

Für Barlo ist erstmals 1702 eine Schule bezeugt. Die heutige Martinschule (Grundschule) wurde 1912 erbaut (später erweitert), die Hamalandschule (Hauptschule) 1953/54 (später ebenfalls erweitert).

Grenzübergang

Grenzübergang in die Niederlande an der 1890 ausgebauten Landstraße 505 erhielt mit der Öffnung nach dem 2. Weltkrieg im Februar 1958 wieder ein Zollamt 2. Ordnung überwiegend für Reiseverkehr.

Kirchenwesen

Pfarrei

Im Jahre 1823 wurde die an der Kreuzkapelle in Hemden von Bocholter Minoriten um 1600 errichtete Hilfspfarrei nach hier verlegt. Vordem besuchten die Einwohner die Kapelle des Hauses Diepenbrock. Die ursprünglich zum Kirchspiel Bocholt und zu kleinerem Teil zur Rheder Pfarrei gehörige Bauerschaft bekam mit Auflösung und Abbruch der Hemdener Kreuzkapelle am 11. 5. 1823 eigene Pfarreirechte. Im folgenden Jahr wurde die von J. Teuto erstellte St.-Helena-Kirche geweiht, welche 1862 durch einen Turm, 1933 um die Sakristei erweitert und 1969 völlig erneuert wurde.

  • Die Pfarrkirche ist der hl. Helena geweiht und 1823 erbaut. 1862 erhielt sie den Turm, 1933 die Sakristei.
    • Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)

Bevölkerungsverzeichnisse

Jüngere Einwohnerzahlen

  • Gemeinde Barlo 1818: 545 Einwohner (E.), 1843: 600 E, 1858: 523 E., 1871: 548 E., 1885:526 E., 1895: 540 E., 1905: 624 E., 1925: 834 E., 1933: 952 E., 1939: 1.168 E., 1946: 1.425 E., 1950: 1.372 E. [1]

Kirchenbuchverzeichnis

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Barlo:

  • Kirchenbuchduplikate: katholisch, Geburten, Heiraten, Tote 1815-1874
  • Pfarrbuch, Juden, Geburten, Heiraten, Tote 1815-1826

Literatur

  • Weber, Heinrich: Erbgang und Pächterfolge auf den Höfen und Kotten der Bauerschaft Barlo bei Bocholt (Weber, Heinrich: Beiträge zur neueren Geschichte des Raumes Bocholt) ; 1972
  • Schmalstieg, Gerhard: Chronik der Pfarre zu Barlo; 2006
  • Diepenbrock, H. Joh.: Stammtafel von Diepenbrock und Kortenhorn; 2000
  • Tschuschke, Volker: Die Landschule in Barlo bei Bocholt;1998

Bibliografie-Suche

Karten

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
  2. Quelle: Hic Leones
  3. Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
  4. Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe

Weblinks

Offizielle Internetseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

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