Grabstein-Projekt

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Grabstein-Projekt
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Erklärvideo Grabstein-Projekt

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Wie alles begann

Das Grabstein-Projekt im Verein für Computergenealogie e.V. wurde initiiert, um die öffentlich zugänglichen, genealogisch interessanten Daten von Grabsteinen im Internet zu veröffentlichen. Dieses öffentliche, nicht kommerzielle Grabstein-Projekt wurde 2007 von einer kleinen Gruppe Ahnen- und Familienforscher als informative Nebenquelle ins Leben gerufen. Anlass war ein Bericht in einer Tageszeitung über abgeräumte Grabsteine von Grabstellen, deren Liegezeiten (meist nach 25 Jahren) abgelaufen waren. Man suchte interessierte Verwandte, die die Grabsteine übernehmen wollten. Andernfalls würden die Steine geschreddert und als Straßenunterbau verwendet. Es war klar, dass wir als Familienforschungsverein die Originalsteine nicht erhalten können, aber zumindest die auf den Steinen geschriebenen Familiendaten der Verstorbenen können durch Abfotografieren gerettet werden. Im Projekt fotografieren Freiwillige die kompletten Grabsteine der Friedhöfe und erfassen die Grabstein-Inschriften in die Datenbank. Erst zukünftige Generationen werden diese Arbeit zu würdigen wissen, wenn der allergrößte Teil der Grabsteine nach Ablauf der Liegepachten auf den Friedhöfen abgeräumt sein wird. Die Daten und das Andenken an die Verstorbenen bleiben durch dieses Projekt erhalten. Die Fotos der Grabsteine sollen aus kulturhistorischer Sicht einen Teil des gegenwärtigen Gedenkens dokumentieren und somit der Nachwelt erhalten bleiben.

Zeugnisse unserer Kultur

Aus kulturhistorischer Sicht ist die Sammlung von Grabsteinbildern bedeutend; die Dokumentation ermöglicht den Vergleich des Stilwandels der steinernen Denkmale. Aktuelle Grabsteine sind wesentlich schlichter gestaltet als zu vergangenen Zeiten und z.T. nur noch mit dem Namen der Familie beschriftet, ohne nähere Lebensdaten der Einzelpersonen. Besonders im großstädtischen Bereich dominieren grabsteinlose Beerdigungsarten (Friedwald, See- und Luftbestattung, Diamantisierung der Asche und die anonyme Beisetzung). Durch das Projekt wird somit ein Teil unserer heutigen Bestattungskultur für die nachfolgenden Generationen archiviert. Das Grabstein-Projekt erhält von Genealogen, Heimatforschern, Soziologen und Autoren von Chroniken und Ortsfamilienbüchern Anerkennung - es wird auch von Hinterbliebenen in nah und fern oft genutzt. Aus Rückmeldungen ist uns bekannt, dass durch dieses Projekt verschollene Verwandte wiedergefunden werden konnten. Auch Steinmetzbetriebe, Bestattungsunternehmen, Friedhofverwaltungen und Friedhofsgärtnereien schätzen diese Dokumentation.

Dürfen wir das?

Wir haben uns zu Beginn des Projektes über die Rechtmäßigkeit der Veröffentlichung von Grabsteinbildern beraten lassen. Mit dem Aufstellen eines Grabsteins ist die Öffentlichkeit hergestellt, zudem werden Daten verstorbener Personen vom Schutzbereich der datenschutzrechtlichen Vorschriften ausdrücklich nicht erfasst. Dennoch haben wir uns mit Rücksicht auf trauernde Angehörige dazu entschlossen, das traditionelle Trauerjahr zu respektieren. Deshalb zeigen wir keine Grabsteinbilder von Personen, die im laufenden oder vorhergehenden Jahr verstorben sind.

Ist das ein seriöses Projekt?

Das Grabstein-Projekt wurde 2015 vom GEWISS-Konsortium "Bürger schaffen Wissen - Die Citizen Science Plattform" (gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft) als Bürgerwissenschaft anerkannt.
Auch die "Deutsche Stiftung Denkmalschutz" würdigt unser Projekt als Beitrag, unsere Friedhofskultur der Nachwelt zu erhalten.

Mach mit!

Ehrenamtliche Mitarbeiter fotografieren unter Wahrung der Friedhofsordnung sämtliche Grabsteine, die zum Zeitpunkt der Dokumentation auf einem Friedhof stehen und erfassen die Inschriften in einer Datenbank. Die Mitarbeit bei diesem öffentlichen Projekt ist nicht an eine Vereinszugehörigkeit gebunden - wir begrüßen Sie gerne! Bitte informieren Sie sich in unserer Infobox und setzen Sie sich danach mit der Projektorganisation in Verbindung.