Grafschaft Limburg

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Grafschaft Limburg

Grundriss der Burganlage

Grafschaft Limburg

Auf dem Burgberg bei Oestrich sind die Reste einer spätestens im 9. Jh. erbauten Wallanlage sowie einer mutmaßlichen Höhenburg überliefert. Um 1220 erwähnt die Große Vogteirolle der Besitztümer des Grafen Friedrich II. von Isenberg eine cometia Osteric als Zentrum eines eines Herrschaftsbereichs. Die dort verankerten Gerichts- und Hoheitsrechte ermöglichten ab 1243 gemeinsam mit den bei Elsey im Lennetal vorhandenen Rechten die Entstehung der Grafschaft Limburg. Das Territorium der Grafschaft umfasste im Spätmittelalter das Kirchspiel Letmathe mit dem Adelssitz Haus Letmathe und das Kirchspiel Oestrich. Nach der Reformation war Letmathe wegen der Ausrichtung der dortigen Herren von Brabeck die einzige verbliebene katholische Exklave in der Grafschaft.

Die Grafschaft oder das Vest Limburg (Hohenlimburg) ist der Rest der Herrschaft des Grafen Friedrich von Isenberg (hingerichtet 1226), die sein Sohn Dietrich nach der Ächtung seines Vaters infolge der

Karte der Gfs. Limburg Stand v. 1392/93

Erschlagung des Kölner Erzbischofs Engelberg von Berg 1225 und dem Teilungsvertrag mit den Grafen von der Mark im Jahre 1243 zumindest als märkisches Lehen behaupten konnte. Graf Adolf I. von der Mark, hatte die Grafschaft Limburg als "herrenloses Gut" nach der Ächtung Friedrich von Isenberg eingezogen.

Die Grafschaft umfaßte als zunächst bergisches, dann klevisches Lehen danach rund 120 qkm zwischen Hohenlimburg und Iserlohn, Hauptort war Limburg (ab1871 Hohenlimburg genannt).

Die Grafschaft fiel in weiblicher Erbfolge 1459 an die Grafen von Neuenahr, sodann über die Grafen von Limburg-Broich, nach deren Aussterben 1511 an die Grafen von Dhaun und 1542 erneut an die Grafen von Neuenahr, von diesen 1589 / 92 an die Grafen von Bentheim. Als die 1606 bei der Bentheim-Tecklenburger Erbteilung entstandene Limburger Linie 1626 ausstarb, fiel die Grafschaft zunächst an die "von Alpen", 1629 dann an die Linie zu Bentheim-Tecklenburg.

Die 1808 durch das Großherzogtum Berg mediatisierte Grafschaft, kam 1815 an das Königreich Preußen und bildete bis 1918 eine Standesherrschaft im Königreich Preußen.

Ursprung der Burg

Die Burg Limburg entstand vielleicht gegen Ende des 12. Jhdts., Graf Arnold von Isenberg erbaute sie; 1242 trägt Dietrich von Isenberg sein Schloß Hohenlimburg seinem Oheim, Grafen Heinrich von Berg, auf und empfängt es als Lehen zurück; 1243 erhielt Dietrich von Isenberg (= von Limburg) die Grafschaft Limburg.

Burgkapelle

1264 wird die Burgkapelle St. Georg auf der Burg Limburg erwähnt. Sie wird als Residenzkapelle 1506 dem gräflichen Haus übertragen.

Marktgründung

1252 erhielt Hohenlimburg Marktrecht, eine regelrechte Freiheit oder Stadt im heutigen Sinne ist es aber nie gewesen, es blieb ein Flecken.

Burg-Symbol.jpg Lehen der Grafschaft Mark

Rechtswesen

1277 Volquinus appellanus in Limburg.

Familie

Offenhauserklärung

1271 machen Graf Dietrich von Limburg und sein Sohn Johann die Burg Limburg mit der Stadt Limburg, die sie von dem Grafen Adolf von Berg zu Lehen haben, diesem zu Offenhäusern

Kriegerische Ereignisse

1288 wurde die Burg Limburg von dem Grafen Engelbert II. v. der Mark eingenommen, 1299 aber zurückerobert. 1288 wurde durch die Kampfhandlungen die Raffenburg der Erzbischöfe von Köln völlig zerstört.

Amtmänner

  • 1485 Heinrich Graf zu Limburg ernennt als Oheim und Vormünder der von seinem Bruder Wilhelm, Grafen zu Limburg und Herrn zu Broich, nachgelassenen Kinder Johann und Irmgard, den Diederich Stecke als Amtmann über Schloss und Grafschaf Limburg.

Kurkölnische Besetzung

  • 1584 bis 1610 Besetzung der Grafschaft Limburg durch das Kurfürstentum Köln.
    • Während der Zeit wurden dem Burgarchiv Archivalien für das Erzbistum Köln entnommen.

Kurkölnische Statthalter

  • 1597 Johan de Wrede zu Melschede, kurkölnischer Satthalter auf (Hohen-)Limburg im Vest (Hohen-)Limburg.
  • 1603/1605 Stephan von Wrede zu Melschede, Statthalter zu (Hohen-)Limburg in der Veste Limburg, war auch Drost zu Balve und Melschede.

Archive

Bibliografie

  • N.N. Die Geschichte der Grafen und Herren von Limburg und Limburg-Styrum und ihrer Besitzungen 1200-1550. Assen und Münster 1963
  • Aders, Günter (Bearb.), Urkunden und Akten der Neuenahrer Herrschaften und Besitzungen, Köln 1977, S. 64-72 (zur Neuenahrschen Hinterlassenschaft)
  • Aders, G.: Die Lehen der Grafschaft Styrum. In: Die Geschichte der Grafen und Herren von Limburg-Styrum und ihren Besitzungen. Assen und Münster 1968.
  • Hülshoff, A. L. und Aders, G.: Die Geschichte der Grafen und Herren von Limburg und Limburg-Styrum und ihrer Besitzungen. Assen und Münster/Westf. 1963
  • Baedeker, Franz G., Ueber die Einführung der Reformation in die evangelischen Gemeinen der Grafschaft Mark beider Confessionen, 1838
  • Borgmann, Richard, Die Rechte und Besitzungen der Grafen von Limburg in der Krummen Grafschaft im 14. Jahrhundert, 1935
  • Bremer, Jakob, Das kurkölnische Amt Liedberg [...], Mönchengladbach 1930.
  • Bruns, Alfred , Kohl, Wilhelm, Inventar des Fürstlichen Archivs Burgsteinfurt, Münster 1971
  • Ewig, Walter, Der letzte Hermannsbauer, 1997
  • Friske, Claudia, Landesherrliche Forsthoheit und adelige Markenherrschaft in der westfälischen Grafschaft Limburg, 2004
  • Kloosterhuis, Jürgen (Bearb.), Kleve-Märkische Regierung, Landessachen. Findbuch, 2 Bde., Münster 1985
  • Klueting, Harm, "Daß sie ein Abspliß von der Grafschaft Mark ist, daran ist kein Zweifel": die Grafschaft Limburg vom 13. bis zum 19. Jahrhundert, 1995
  • Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Grafschaft Limburg, 1980
  • Klueting, Harm, Ständewesen und Ständevertretung in der westfälischen Grafschaft Limburg im 17. und 18. Jahrhundert, 1976
  • Kremer, Ch. J.: Akademische Beiträge zur Gülch- und Bergischen Geschichte. Band 2. Mannheim 1776.
  • Landsberg-Velen und Gemen, von, Friedrich, Geschichte der Herrschaft Gemen, ihrer Herren und deren Geschlechter, Münster 1884.
  • Ludwigsen, Horst Wörterbuch südwestfälischer Mundarten in den früheren Landkreisen Altena und Iserlohn, in der alten Grafschaft Limburg, in den Städten Altena, Iserlohn, Lüdenscheid und Menden, im Raum Hagen und in der kurkölnischen Region Balve, 1997
  • Marra, Stephanie, "Das Rädern, Köpfen und Hencken, jedes vor einen Louisdor ...", 2001
  • Reekers, Stephanie, Beiträge zur statistischen Darstellung der gewerblichen Wirtschaft Westfalens um 1800, 1971
  • Reininghaus, Wilfried, Kloosterhuis, Jürgen (Bearbb.), Das "Taschenbuch Romberg". Die Grafschaft Mark in der preussischen Statistik des Jahres 1804, Münster 2001.
  • Reininghaus, Wilfried (Bearb.), Territorialarchive von Minden, Ravensberg, Tecklenburg, Lingen und Herford, Münster 2000, S. 171-178.
  • Schmidt, Johannes, Geographie und Geschichte des Herzogthums Berg, 1804
  • Schmitz-Kallenberg, Ludwig. Inventare nichtstaatlicher Archive des Kreises Steinfurt, Münster 1907
  • Schulte, Eduard, (Bearb.), Das Stadtarchiv Wattenscheid (...) (Veröffentlichungen der Historischen Kommission des Provinzialinstituts für Westfälische Landes- und Volkskunde Bd. 2, Urkunden und Akten zur Geschichte von Wattenscheid), Wattenscheid 1935, S.151-161.
  • Steinen, von, Johann Diederich , Johann Diederich von Steinen, Ev. Luth. Pred. zu Frömern ... Westphälische Geschichte/Theil 4, Stück 31, 1760

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die zu diesem Thema Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Thema anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.