Herrschaft Borculo

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Historische Hierarchie

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Übersichtskarte der Herrlichkeit Borculo (NL) aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.
Eingangsportal des Franziskanerklosters Warendorf
Inschrift über dem Eingangsportal des Franziskanerklosters Warendorf

Inschrift

Gott dem besten und größten geweiht / Ferdinand, durch Gottes und des Apostolischen / Stuhles Gnaden Bischof von Münster und / Paderborn, Burggraf von Stromberg, des Heiligen Römischen Reiches / Fürst, Graf von Pyrmont und Herr in Borkeloh, / Freiherr von Fürstenberg ließ zur Ehre / der fünf Wunden Christi / dieses Kloster im Jahre 1683 vollenden.

Zu dieser Zeit gehörte Borkeloh (Borculo) zum Fürstbistum Münster.

Geschichtsdaten

Die Geschichte von Borculo reicht zurück bis in das 12. Jahrhundert, als die Herren von Borculo das Gebiet unter ihrer Herrschaft hatten. Zu dieser Zeit war Borculo ein Lehen des Bischofs von Utrecht, bevor es später an den Bischof von Münster kam.

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Herrschaft Borculo

Burggrafen von Coevorden

Aus den alten Schriften geht hervor, dass im Jahr 1276 Hindricus III. van Borculo, Burggraf von Coevorden, ein Urteil bezüglich einer Streitigkeit zwischen dem Kloster von Assen und den Einwohnern von Dalen fällen musste.

Weitere Erbfolger

Heinrich III. von Borculo zu Aalten (cosanguines von Conrad „miles nobilis de Velen" 1230, 1260 /71) oo Bea von Metelen (1245, Vater: Bernhard)

  • Heinrich IV. Herr von Borculo heiratete Jutta van Wisch
    • Brüder Heinrichs IV. waren zu der Zeit Godfried en Ludolf van Borculo
    • Kinder der Eheleute waren:
      • Edelfreier Heinrich V. "dominus" von Borculo (* nach 1283, 1311-1350) oo Beatrix N.
      • Elisabeth "domicella", Schwester Heinrichs V.
      • Johann von Borculo (Geistlicher)

1327 stiften Heinrich V. und seine Frau Beatrix eine Kapelle in Borculo, aber behalten sich das „jus patronatus“ vor. Damit entfällt für die Einwohner der bisher notwendige Kirchenbesuch in Geesteren. 1342 erhält die Kapelle weitere Stiftungen durch Hendrik Sure und Herman van Bilrebeek (Billerbeck).

1338 besiegelt Heinrich von Borculo die Urkunde, in der sein Neffe Hermann von Ahaus (oo Agnes van Steinfurt) auf die Vogtei des Monninghofs bei Oldenzaal verzichtet.

Mit diesem Ehepaar ist das Geschlecht im Mannesstamm ausgestorben und die Herrlichkeit Borculo kommt kurzzeitig (in Vormundschaft?) an Reinold III von Coeverden, welcher sich ab 1358 "Herr von Covorden und von Borchlo" nennt. Zwischen ddem 28.10.1358 und 01. 05.1359 nimmt Reinold III aber einen Abstand von der Herrlichkeit zu Gunsten von Henrica van Borculo genannt Dodinkweerd. Die Gründe können nur vermutet werden.

Borculo kommt an Bronckhorst

Henrica van Borculo heiratet 1360 Giesbert, Sohn von Gijsbert IV. von Bronckhorst und Catharina van Leefdael. Zwischen 1364 en 1379 erfolgt die Belehnung Giesberts durch den Bischof von Utrecht mit Borculo.

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Stadtrecht

Im Jahr 1375 wurde Borculo das Stadtrecht verliehen.

Nach dem Tod von Henrica, im Jahr 1397 wird dieser Teil der Herrlichkeit Borculo vererbt an ihren Großneffen Godert von Borculo, auch genannt Dodinkweerd. Godert ist ein Enkel von Godfried van Borculo. Dieser entstammt dem Gut Dodingsweerde bei Lochem. Der andere Teil der Herrlichkeit befindet sich im Besitz der Herren von Wisch. Dies Güterteilung könnte bei der Heirat Juttas von Borculo mit Steven I van Wisch erfolgt sein.

Godert von Borculo nimmt noch 1397 einen Abstand von seiner Hälfte des Erbes zu Borkulo mit allem Zubehör zu Gunsten Giesberts von Bronckhorst. Nach dessen Tod im Jahre 1402 kommt das Erbe an dessen Neffen Frederik von Bronckhorst.

Gijsbert VI von Bronckhorst und Borculo, 1399-1409

Nach dem Tod Frederiks im Jahre 1405 kommt die Herrlichkeit schließlich an Gijsbert VI. von Bronckhorst (1360, + 12.03.1410) oo Henrica van Dodinckweerde, Frau von Borculo.

Willem V. von Bronckhorst und Borculo, 1409-1429

Im Jahr 1417 treffen Willem V. und sein Bruder Otto auch darüber eine Übereinkunft, das der ältere Bruder Bronckhorst erhält und der jüngere Bruder das Erbe von Halb-Borculo mit Lichtenvoorde bekommt. Nach dem Tod von Otto im Jahre 1420 wird Willem V. nun durch den Bischof von Münster mit dem Gut belehnt.

Otto van Bronckhorst und Borculo, 1429-1458

Nach Wilhelms des V. Tod fallen die Güter wiederum in eine Hand. Otto heiratet zweimal nacheinander, beide Frauen sind nicht unbegütert. Seibe erste Frau ist Agnes van Solms, Erbtochter von Heinrich von Solms, Herr vonn Ottestein (bei Ahaus) welche ihm alle das gesamte Erbe mit in die Ehe bringt. Mit ihr bekommt Otto die drei Töchter Giesberta, Hadewich und Agnes. Sie sterben alle am 29.12.1439. Kurz darauf heratet Otto 1440 in zweiter Ehe Elisabeth, Tochter von Johan I van Nassau-Beilstein. Sie schenkt ihm zwei Söhne und 1 Tochter, nämlich Giesbert VII., Frederik und Kunigunde.

Giesbert VII von Bronckhorst und Borculo, 1458-1489

Landdroste von Zutphen

Gijsbert VII heiratet 1457 Elisabeth von Egmond. Sein Schwiegervater, Wilhelm Herr von Baar, ist ein Bruder Herzog Arnolds von Geldern. Der Bischof von Münster ernennt ihn zum Landdrosten von Zutphen, ein Gebiet, welches die heutigen Gemeinden Hengelo, Ruurlo, Steenderen und Zelhem, so wie das Amt Doentichem und den Hummelosen Teil von Hummelo und Keppel an der alten Ijssel umfaßt. In 1477 belehnt ihn der Bischof mit Borculo. Nach dem Einfall Maximilians I van Habsburg in die Niederlande muß Giesbert VII auch ihm 1481 Treue schwören.

Minderstadt Bronckhorst

In 1482 schenkt er dem Dorf Bronkhorst Rechte einer Minderstadt.

Beigesetzt in Monnikhuizen

Nach seinem Tod im Dezember 1489 wird er im Karthäuserkloster Monnikhuizen im Norden von Arnheim beigesetzt.

Frederik van Bronckhorst, Borculo und Steenderen, 1489-1508

Giesberts nachgeborener Bruder Frederik (* 1456) tritt die Erbfolge an. Er hriratet 1492 Mechteld, Tochter des Grafen Oswald von dem Bergh (`s Heerenberg). 1495 hilft er Herzog Karl von Geldern das Kastel Baer einzunehmen. Im Jahre 1490 wird er vom Bischof von Münster mit Borculo belehnt. In 1505 läuft Frederik zu den Habsburgern über und erhält dafür die Herrlichkeit in dem Kirchspiel Steenderen, dor 3 Jahre später ereilt ihn der frühe Tod.

Graaf Joost van Bronckhorst und Borculo, 1505-1553

Erbe von Frederik ist der erst dreijährige Joost. Bis 1518 übernimmt unter anderen seine Mutter die Vormundschaft. Im Alter von 30 Jahren, im Jahr 1525 muß er die Herrschaft über Steenderen wieder an Geldern abgeben. Ab 1533 führt Joost den Titel Graf. Er heiratet 1530 Maria, Tochter van Joost von Hoya und Irmgard von Lippe. Die Ehe bleibt kinderlos.

Im Jahr 1539 wird er mit der Herrlichkeit Borculo belehnt. Sein letzter Atemzug erfolgt 1553, infolge mangelnder Erbfolge war er der letzte Herr von Bronckhorst, auch in Borculo. Er vererbte seine Habe an seine Nichte Irmgard von Wisch.

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Erbwechsel von Wisch / von Limburg-Styrum

  • Die zweite Hälfte der Herrlichkeit gehörte der Familie von Wisch. Irmgard von Wisch war die Tochter von Heinrich und Gräfin Walpurgis von Berg. In zweiter Ehe heiratete sie vor 1540 den Grafen Georg von Limburg-Styrum, dem sie Wisch und Borculo zubrachte. Wisch liegt im Achterhoek an der alten Ijssel im Westen von Varseveld, Quellort der Adelsgeschlechter von Lohn und von Heiden.
    • Lehnsherr 08.03.1533 der Berger Mark samt Holzgericht, Fischerei, Wildbann und aller Gerechtigkeiten darin, sowie dem Zehnten zu Hasselt (Hassel bei Buer) war Graf Jorrien van Lymborch, Herr zu Styrum, so, wie es zuvor sein verstorbenen Bruder war.

Erbfolger

  • Hermann Georg, Graf von Limburg-Styrum (*1540, +1574) oo 1554 Maria Gräfin von Hoya (+1612)

Erbfolger

  • Jobst, Graf von Bronkhorst und Limburg 1588 Herr zu Styrum, Wisch und Borculo (*1560, +1621), 1588 Lehnsherr der Berger Mark oo Detmold 2.3.1591 Gräfin Maria von Schauenburg und Holstein-Pinneberg, Erbin von Gemen (*14.10.1559, +Wildenborch 3.10.1616), .

Erbfolger

Am 03.09.1592 wird Hermann Otto I. Graf von Limburg-Bronkhorst, Herr zu Styrum, Gemen und Borkulo, Regent zu Gemen und Vogt des Klosters Vreden 1640-1644, geboren. Er starb am 17.10.1644 und wurde in der Kirche zu Borculo beigesetzt.

Erbteilung 1644

  • Bronkhorst und Borculo erhält Graf Otto von Limburg zu Bronkhorst und Borkulo
    • 30.10.1677 Otto, Graf zu Limburgh, Brunchorst und Styrumb, Herr zu Wisch, Borkelohe und Ghemen, Herr von Gelderlandt und Gouverneur der Stadt und Grafschaft Sutphen, überläßt Bürgermeister und Rat der Stadt Dorsten den Hof zu Barlohe, mit allen Rechtsamen und der dazugehörigen Mühle als Allodialgut, während der Hof bisher nur Lehngut war.
  • Gemen erhält Graf Adolf Ernst von Limburg zu Gemen
  • Styrum erhält Graf Moritz von Limburg zu Styrum

Erbteilung 1766

  • Bronkhorst erhält Otto von Limburg zu Bronkhorst (1766 - 1808)
  • Borculo erhält Albert Dominicus von Limburg zu Borculo (1766 - 1776)

Münster schleift Borculo

Der Bischof von Münster, Bernd van Galen, hat Borculo 1665 einmal erobert. Darauf wurden die Stadtmauern geschleift.

Adel in der Herrschaft Borculo

Familie van Besten

15.3.1462 Bernt und Rolof van Bervorde, Gebrüder, scheiden Johanne, Henricke, Rotgere, Wessele und Gerlige van Besten, Gebrüder, von ihrem mütterlichen Erbe und von ihrem späteren väterlichen Erbe: Johan erhält das, was ihm sein Vater in Grolle und außerhalb Grolle in der Herrschaft Borcloe zugewiesen hat. Henric und Wessel sollen das Erbe des + Wessel van den Torne und das, was zu der Herrschaft van den Torne gehörte, erhalten. Rotger und Gerlich sollen alles Gut in dem Lande van Twente und in der Herrschaft Benthem und up den brame, wie es ihrem Vater gehörte, haben. Nach dem Tode ihres Vaters sollen Henric und Wessel ihrem Schwager Meverde 100 rh. Gulden geben. Johan van Besten de olde bewilligt alle Punkte. Siegelank. der Aussteller und der Gebrüder.

  • Quelle: Urkunde Staatsarchiv Münster, Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.) / Dülmen.


Wappen Zutphen.svg Herrschaften und Häuser in der Grafschaft Zutphen (Niederlande)

Aeswijn | Baar | Bergh | Borculo | Bredevoort | Bronkhorst | Hackfort | Heekeren | Honnepel | Keppel | Lathum | Schuilenburg | Wesenthorst | Wisch |


Internet

Bibliografie

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Historisches Amt.png Historisches Amt im Fürstbistum Münster

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