Landkreis Sächsische Schweiz

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Sachsen > Regierungsbezirk Dresden > Landkreis Sächsische Schweiz

Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Wappen des Landkreises Sächsische Schweiz Städte und Gemeinden im Landkreis Sächsische Schweiz  -   (Regierungsbezirk Dresden)

Bad Gottleuba  |   Bad Schandau  |   Bahretal  |   Dohma  |   Dohna  |   Dürrröhrsdorf-Dittersbach  |   Gohrisch  |   Heidenau  |   Hohnstein  |   Hohwald  |   Kirnitzschtal  |   Königstein (Sachsen)  |   Liebstadt  |   Lohmen  |   Müglitztal  |   Neustadt  |   Pirna  |   Porschdorf  |   Rathen Kurort  |   Rathmannsdorf  |   Reinhardtsdorf-Schöna  |   Rosenthal-Bielatal  |   Sebnitz  |   Stolpen  |   Struppen  |   Wehlen.


Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Deutsche Geschichte im Spiegel der Sächsischen Schweiz

[Studie von Prof. Meiche 1924]

Die Sächsische Schweiz bildet weder eine geologische noch eine ethnographische Einheit. Nach der historischen Entwicklung des Begriffes beschränkt sich dieser nicht auf das Elbsandsteingebirge. Vielmehr umschließt der Name heute ein wirtschaftliches Ganzes, eine Verkehrseinheit. Wenn man die Sächsische Schweiz in diesem Sinne auffaßt, so darf man einmal den Landrain gegen Böhmen, zum anderen den Lauf der Wesenitz und der Gottleuba als Grenzlinien annehmen. Gelegentlich wird man aber auch über sie noch hinaus gehen können.

Das ganze Gebiet taucht erst in verhältnismäßig späterer Zeit aus dem Dunkel der Geschichte empor; um die Wende des 1. christlichen Jahrtausends erscheint es uns wohl als ein unwirtliches, unwegsames Waldgebiet. Tatsächlich ist es erst viele Jahrhunderte später besiedelt worden als der böhmische Kessel im Süden, das Elbtal zwischen Pirna und Riesa und das Hügelland der Oberlausitz. Aber die Annahme, daß sich diese Wald- und Felsenwildnis vor dem Eindringen der deutschen Bauern im 12. und 13. Jahrhundert wie ein unübersteiglicher Wall zwischen jene alten Kulturgebiete gelagert habe, ist unzutreffend. Eine Straße vermittelt seit der Urzeit den Verkehr zwischen Norden und Süden: das ist der Elbstrom. Ihn haben zweifelsohne schon vor Jahrtausenden Menschen in seiner Längsrichtung mit Einbäumen befahren und eben sowohl gekreuzt wie an bekannten Furten mit Roß und Wagen durchquert. Wenn schon 993 Aussig und Leitmeritz als Zollstätten urkundlich belegt sind, wenn 1146 der Salzzoll zu Tetschen bezeugt ist, wenn Pirna 1292 sein Stapelrecht und den Salz-und Holzhandel mit verschiedenen Märkten an der Mittelelbe und Saale als uralte Gewohnheit verteidigt, und wenn Meißen endlich schon 983 Zölle auf der Elbe erhebt, dann muß die Stromstrecke zwischen den genannten Orten schon damals ein altbelebter Handelsweg gewesen sein. Von jenen Furten aber, die den Übergang über den Strom ermöglichten, sind uns in unserem Geschichtsgebiet heute noch zwei bekannt, eine bei Prassen, die andere bei Pratzschwitz an der Wesenitzmündung. Und der slawische Name Prassen, der wohl auf bröda "Furt" zurückgeht, von den das Adjektiv „brodzany zur Furt gehörig" abgeleitet ist, erweist seine Zweckbestimmung schon in slawischer Zeit. Noch einen uralten Straßenknotenpunkt erkennen wir im Ortsnamen Zehista bei Pirna.

In meiner Studie über den Namen Zuckmantel (vgl. Deutsche Geschichtsblätter XI, 201 ff.) habe ich den Nachweis erbracht, daß der seltsame Name Zuck-oder Zickmantel altdeutscher Herkunft ist und eine Gabelkiefer an uralter Straßenkreuzung bedeutet. Daß dieser Name noch 1448 in Flur Zehista vorkommt, kann nicht überraschen, weil Zehista selbst (vom altslawischen cesta "Gasse") einen lebhaften Verkehr gerade dort schon in slawischer Zeit bezeugt. Und wenn in der berühmten Oberlausitzer Grenzurkunde vom Jahre 1223 das kleine böhmische Städtlein Einsiedel bei Sebnitz als der Platz bezeichnet wird, an dem schon vor alters ein Klausner gewohnt habe (ubi mansit antiquitus eremita), der als Zugehöriger des Eremitenordens den Wandersleuten seinen Reisesegen spendete, so beweist auch diese Tatsache, daß schon lange vor einer in alle Waldestiefen vordringenden Kolonisation unsere Sächsische Schweiz einen Durchgangsverkehr sah. Von den alten Straßen, die ihm dienten, seien hier nur die wichtigsten herausgehoben: Die Straße von Bautzen über Stolpen, Pratzschwitz, Zehista, Herbergen, Liebstadt, Geiersberg, Teplitz, Prag bzw. Zehista, Berggießhübel, Peterswald, Knienitz, Zuckmantel, Aussig; ferner die Straße Dippoldiswalde, Dohna, Zehista, Königstein, Tetschen; und dann die große Salzstraße von Halle über Boritz, Radeburg, Radeberg, Stolpen, Neustadt, Schluckenau; und endlich der alte Steig (die antiqua semita von 1223) von Bautzen über Wilthen, Hilgersdorf, Sebnitz, Lichtenhain, Wendischfähre bzw. Prassen, Rosenthal, Königswald, mit der Abzweigung von Sebnitz durch den Großen Zschand nach Böhm.-Kamnitz. Sie alle sind Höhenstraßen, die auf den Wasserscheiden dahinlaufen und nur dort zum Tal hinabsteigen, wo sich dieses weitet und ein bequemes Durchschreiten des Wasserbettes möglich ist, an den Trinkstellen des Wildes. Es sind die ältesten Wildpfade unserer Heimat. Und auf ihnen sind seit Jahrtausenden auch die Menschen gezogen.

Wir kennen nicht die Rassezugehörigkeit der Völker, die zur Steinzeit Deutschlands Gaue bewohnten; im heutigen Sachsen waren es vielleicht Illyrer, jedenfalls süd- oder donauländische Indogermanen. Aber ihre Waffen und Werkzeuge aus Knochen und Stein, ihre aus freier Hand geformten Tongefäße mit der charakteristischen Schnur- oder Bandverzierung, haben sich gelegentlich auch in unserem Geschichtsgebiete gefunden, bei Pirna, Copitz, Wehlen, Rathen, Prossen, am Lilienstein, bei Wendischfähre, Postelwitz und Schmilka, also an jenen ältesten Straßenzügen, wo sie der Steinzeitmensch auf seinen Wanderungen verloren hat. Daß er hier sich auch dauernd niedergelassen habe, gilt fast allgemein für ausgeschlossen, weil wir weder Herdgruben noch Grabstätten aus der Sächsischen Schweiz kennen. Allein wie vor drei Jahren erst eine große germanische Siedelung in der Dresdner Heide aufgedeckt worden ist (am sogenannten Topfwege unfern der Heidemühle), wo die Wissenschaft bisher ein prähistorisches Ödland angenommen hatte, so mag die Waldstreu der Sächsischen Schweiz leicht auch die Spuren des Menschen aus der neolithischen Periode decken.

Wenn es in Sebnitz einen Scherbelberg gibt (wo man also früher schon einmal Topfscherben gefunden haben mag) und wenn noch im 16. Jahrhundert einer der kleinen Gründe in Walthers-dorfer Flur der Kopitzgrund heißt (kopica aber im Slawischen einen aufgeworfenen Erdhügel, einen Grabhügel bedeutet), so bleibt die Vermutung gerechtfertigt, daß dort einst Urnenfunde gemacht worden sind, deren Charakter leider nicht mehr festgestellt werden kann, die sich aber vielleicht einst überraschend und aufklärend wiederholen. Daß die Unwirtlichkeit der Landschaft den Steinzeitmenschen, der seine Niederlassungen in breiter Front bis an den Abfall des Sandsteingebirges bei Pirna vorgeschoben hat, zurückgeschreckt haben sollte, ist keine zwingende Annahme. Handelt es sich doch dabei nicht um Ackerbauer, sondern um Jäger und Fischer. Und wenigstens eine solche Siedelung, die vor 3000 Jahren schon Menschenlust und Menschenleid umschloß, ist vor etwa 30 Jahren auf dem Pfaffenstein an das Tageslicht gekommen. Nur als Zufluchtsort in Zeiten der Gefahr soll der Felsen gedient haben, aber wenn das auch zutrifft, diejenigen, die ihn benutzten, hausten in der Nähe, und das kleine Museum des Bergwirtes mit Beilen, Meisel und Flachaxt, mit Tongefäßen und Mahlsteinen, mit Kinderspielzeug und Küchenresten läßt uns einen Blick tun in den ältesten Haushalt der Sächsischen Schweiz.

Wir unterscheiden in der Vorgeschichte verschiedene Perioden, je nach dem Material, aus dem die Menschen ihre Waffen und Geräte herstellten. Von 4000-2200 v. Chr. reicht die jüngere Steinzeit, von 2200-800 v. Chr. die Bronzezeit, von 800 bis Christi Geburt die Eisenzeit. Auf Einzelfunde, die hier und da in unserem Geschichtsgebiete gemacht worden sind, kann ich hier nicht eingehen. Man kann sie in dem trefflichen Büchlein von unserem Oberlehrer Emil Walther "Vorgeschichte der Sächsischen Schweiz" (Dresden 1926. 2. Aufl. 1931) wohlgeordnet nachlesen.

Nur ganz weniges aus unserer nächsten Umgebung möchte ich hervorheben. Um das Jahr 1900 fand der Holzhändler Hermann Hantusch im Sebnitzer Walde, im sogenannten Finsteren Winkel, einen Axthammer aus Kieselschiefer, der vierkantig geschliffen war und aus der jüngeren Steinzeit (4000-2000 v. Chr.) stammte. Im Karltal bei Schluckenau fand sich 1882 ein Steinbeil, angeblich aus Basalt. Das Bruchstück eines Flachbeiles aus Hornblendschiefer hat man 1926 in der Hocksteinhöhle ausgegraben. Eine Axt aus Hornblende-Grünschiefer (ein sog. Schuhleisten) fand man 1896 oder 1897 auf einem Felde in Langenwolmsdorf. Weiter sei noch ein Hammer aus schwarzem Hornblendschiefer (stark abgerollt) erwähnt, der am rechten Elbufer bei Königstein etwas unterhalb des Naturfreundehauses lag, wo ihn 1931 bei einer Schulwanderung ein Sebnitzer Volksschüler fand. Endlich sei noch hingewiesen auf einen Fund in allernächster Nähe. Am 25. April 1932 entdeckte man bei einer Kellererwei terung auf dem Grundstück der Hartigschen Erben in Rugiswalde Nr. 15 eine fünfeckige Steinaxt. All diese Funde stammen aus der jüngsten Steinzeit.

Gegen das Ende der Steinzeit tritt nun in der Lebensführung der Urbevölkerung im Elbe- und Saalegebiet eine Wandlung ein unter dem Einfluß des Metalls, das jetzt erst nach Mittel-deutschland drang. Zunächst kam die Bronze hierher, bekanntlich eine Mischung von Kupfer und Zinn. Sie hat in der Folge fast ein Jahrtausend lang die Technik der Waffen, Werkzeuge und Schmucksachen beherrscht; wahrscheinlich ist aber die Bronze nicht vor dem 8. Jahrhundert vor Christus im Meißner Elbgau benutzt worden. Andere Sitten und Lebensgewohnheiten ziehen mit ihr ein. Die Bevölkerung, bisher nomadisierend, wird seßhaft und einigt sich zu größeren Gemeinschaften; die Erdbestattung der Leichen wird ersetzt durch die Verbrennung. Das Volk aber, das während der Bronzezeit und ersten Eisenzeit den Kern des heutigen Deutschlands besetzt hielt, waren Germanen. Soweit sie den Elbtalkessel um Dresden-Pirna bewohnten, gehörten sie zum Stamm der Hermunduren. Eigenbrötler unter ihnen drangen sicher auch stromaufwärts. Wenigstens sind Einzelfunde aus der Bronzezeit in der Nähe der Bastei und am Fuße des Königsteins gemacht worden. Vor allem aber bietet uns ein zwar mittelbares, aber unbedingt zuverlässiges Zeugnis, daß Germanen auch von Osten aus mindestens bis an die Grenze des Gebietes gedrungen sind, ein anderes heimisches Bergeshaupt, der Pozen zwischen Schluckenau und Hainspach. Liegt der Pozen heute auch in der Tschechoslowakei, historisch und dem Volkstum seiner Umgebung nach gehört er mit dem rechtselbischen Teil der Sächsischen Schweiz zusammen, und sein sargdeckelgleicher Rücken grüßt zu den meisten Höhen unserer Landschaft nachbarlich herüber. In halber Höhe umzieht ihn ein riesiger Steinwall. Sein Umfang, seine Breite und seine Höhe sind so gewaltig, daß gar kein anderer Zweck denkbar ist als der des Schutzes, den er einem ganzen Gau in Notzeiten gewähren konnte. Verdankte er, wie man vermutet hat, einer nutzlosen Fronarbeit im 16. oder 17. Jahrhundert sein Dasein, so würden wir über seine Anlage zweifelsohne aktenmäßige Kunde haben, da wir über die Leistungen der Untertanen jener Zeit bis in Einzelheiten hinein genau unterrichtet sind. Allein schon die Technik des Baus weist in eine hohe Frühzeit. Man könnte also an eine slawische Volksburg denken. Allein niemals haben Slawen Steinwälle ähnlicher Art aufgeführt. Sie waren Meister im Bau von Erdschanzen, wie wir sie vielfach in der Oberlausitz und im Meißner Lande finden. Dagegen haben Wenden dem Berge seinen bedeutsamen Namen gegeben. Wie sich in Pommern die slawische Partikel po = an mit altslawischem morje "Meer" verbindet (also das Land am Meer), so ist hier po mit dem slawischen Worte scena "Mauer" zu poscena "Pozen" (und so, mit p, schreiben die Urkunden vom 15. Jahrhundert ab den Namen ausschließlich) zusammengesetzt. Die seit der Mitte des 1. christlichen Jahrtausends eindringenden Wenden fanden also den Steinwall am Berge schon vor und nannten die Umgebung an seinem Fuße poscene, ein Name, der sich zuletzt auf den Berg selbst zurückzog. Die aber, die solche Steinburgen bauten, waren das germanische Volk der Wandalen. In Schlesien, ihrem Ursitze, haben sie viele solche Steinmauern zurückgelassen; ich will nur an ihre alte Königsburg am Zobten erinnern. So ist der Pozen wohl der westlichste Vorposten dieses edlen Stammes gewesen; er muß als eine Fliehburg und wahrscheinlich als Kultstätte des ganzen umliegenden Gaues angesehen werden. Wohl möglich, daß also auch in unserer Landschaft einst die Karren gepackt wurden zu dem gewaltigen Zuge der Wandalen gen Westen bis zu den Säulen des Herkules und hinüber ins alte Karthago. So steigt die Zeit der Völkerwanderung bei diesem Namen in unserer Seele empor.

In die verlassenen Gebiete zogen, vielleicht um 600 n. Chr., die Slawen ein. Auch bei ihnen bildeten schon Ackerbau und Viehzucht die Grundlagen des Wirtschaftslebens; daneben trieben sie fleißig Obstbau, Fischfang, Bienenzucht und Vogelstellerei. Daß sie, denen die eiserne Pflugschar fehlte und die nur den hölzernen Hakenpflug, den sogenannten Radlo, benutzten, das Elbsandsteingebirge schon im vollen Umfange bebaut hätten, ist nicht anzunehmen; aber daß sie hier nicht nur vorübergehend durchstreiften, sondern seßhaft waren, lehrt die mit slawischen Resten durchsetzte Volkssprache und die Namenwelt unserer Tage. Um Mißverständnisse zu verhüten, will ich einschalten, daß meiner Ansicht nach die Westslawen wenigstens das Eisen an sich wohl kannten, da sie Gewerbe ausübten, die den Gebrauch des Eisens voraussetzen. Nur eben zur Pflugschar verwendeten sie es nicht. Übrigens war der Radlo auch in unserer Gegend noch lange in Gebrauch. So z. B. in Hilgersdorf, das noch von den Nachbarn zuweilen spottweise als "Ruhrhokennast" bezeichnet wird. Kirnitzsch, Sebnitz, Polenz, Wesenitz, Biela, also slawisch, heißen die größeren Zuflüsse der Elbe in unserem Geschichtsgebiete. Hier stachen die wendischen Vorbewohner den Lachs, und die Polenz führt von ihrem Zusammenfluß mit der Sebnitz an bis hinauf zum Dorfe Polenz, wo sie nicht mehr zwischen den Sandsteinwänden, sondern durch offenes Land fließt, das auf wendisch polo heißt, noch im 13. Jahrhundert den Namen Lozna, das ist "die Lachsbach"; im Unterlauf der Sebnitz aber fing man den Weißfisch, die wochla, und dieser Name haftet noch an den Ochelwänden. Bei Ostrau und bei Altendorf erinnert der Flurname "Tschiehädel" an die Vogelstellerei der Wenden, die den Vogelherd cihadlo, eigentlich Zeisigfang, nennen. Daß sie auch der Bienenzucht oblagen, beweist das noch im Mittelalter bei uns heimische Honigmaß, die Stürnitze (vom slawischen styrnace = 14). Wenn noch in viel späteren Tagen hier auffällig viele Zeidler oder Bienenwärter begegnen und die Beuten, d. h. die Stöcke wilder Immenschwärme in hohlen Bäumen pflegten, so sind diese offenbar verdeutschte Nachkommen der alten Wenden. Zeidler bei Nixdorf, der Beuthenfall (sogenannter kleiner Wasserfall bei Lichtenhain), die Zeidlerweide am Winterberge (um die 1488 ein Streit zwischen dem Kurfürsten von Sachsen und den Herren v. Wartenberg auf Tetschen entbrannte, der 1492 durch einen Vergleich erledigt wurde, bei dem leider die Südhälfte des Berges und das Prebischtor dauernd für Sachsen verloren gingen), die Zeidlerweiden um Rosental und Gottleuba und der Bienhof bei Oelsen sind Erinnerungen an jene Zeit. Noch um 1445 mußten die Einwohner zu Krippen dem Landesherrn jährlich vier Töpfe Honig Zinsen, wobei bemerkt wird, daß "ouch andere cydelere sin, die auch von den weidin solchirtoppe vire mit Honige geben".

Wenn in Schmilka vor Einführung der Brotmarke zuweilen Masanzen oder Mohsanzen gebacken wurden, ein ovales, flaches, mit Salz und Mohn bestreutes Gebäck, und wenn man in Neukirch am Hohwalde und in Dorf Wehlen Goltschen aß, lange, schmale Zopfsemmeln, die rund zu einem Kranze zusammengebogen wurden, so waren das Überlieferungen aus slawischer Zeit. Der wendische Schmierkuchen heißt masanc; colacki hängt mit kolo = Kreis zusammen. Unsere Plinze aber ist der wendische Pfannkuchen, vom slawischen "blinc", eigentlich der Faden, weil das Gebäck (der Teig dazu) fadendünn ist. An Dutzenden und aber Dutzenden von Wörtern unserer Mundart läßt sich zeigen, wie viel Sprachgut die wendischen Vorbewohner unserer Heimat auf uns vererbt haben: Zulle und Betze, Zauke und Zolker, Krinitz und Beißker, Marunke und Krieschel, Bowertsche und Bobelätschke, Nusche und Perl, Plautze und Schawanzen, traschaken und zescheln sind eine bescheidene Auswahl solcher Lehnworte. Die Grünstellige bei Hinterhermsdorf z. B. ist ein Ort, wo auf Krinitze oder Kreuzschnäbel gestellt wurde. Wenn ältere Leute der Sächsischen Schweiz einem anderen ihre geistige Überlegenheit bekunden wollen, so sagen sie wohl auch heut noch: "Du bist su dumm, du kannst ne emol ruschemi soan". Njerozemju "ich verstehe nicht" antwortete einst der Wende (ähnlich heute wohl noch oft der Tscheche) auf eine deutsche Anrede der neuen Siedler, die als seine Herren in die Sächsische Schweiz kamen. Und der Herrenstolz der kulturell Höherstehenden klingt noch deutlich in jener Redensart wieder. Auf slawischen Einfluß werden die Rundbögen über den Fenstern des Erdgeschosses unserer alten Bauernhäuser zurückgeführt; aber vergebens wird man in unserem Geschichtsgebiete das eigentümliche Dorfbild, den Rundling, suchen. Das nächste Beispiel eines solchen bietet Goes bei Pirna. Wenn man etwa von der Viehleite südlich dieser Stadt auf den Ort herabschaut, so sieht man, wie sich die einzelnen Güter mit ihrer Schmalseite geschlossen um den Dorfteich stellen. Das Bild eines Igels, der zusammengerollt seine Stacheln nach allen Seiten ausstreckt, drängt sich uns förmlich auf. Es klingt uns anscheinend auch aus dem Ortsnamen entgegen; denn jez (gez) heißt auf slawisch der Igel. Daß diese Art der Dorfanlage zurückgeht bis in die Nomadenzeit, wo die wandernde Sippe ihre Karren an der Raststelle, am Quell oder Wasserlauf, zu einer Wagenburg zusammenschob, in deren Ring Menschen, Vieh und Habe vor nächtlichen Gefahren geborgen schienen, kann nicht bezweifelt werden. Eines aber sei als Ergebnis neuester Forschung hier betont: Diese Rundlinge sind nicht slawischen Ursprungs, sondern gehen auf ältere Vorbilder zurück. Sie finden sich nämlich nur dort, wo Siedelungen aus der Bronzezeit aufgedeckt worden sind. Die deutschen Männer, die im Weltkriege als Soldaten Oder und Weichsel überschritten haben, werden sich erinnern, daß dort, im eigentlichen Slawenlande, diese Ortsform vollständig fehlt. Daß der Rundling auch in der Sächsischen Schweiz nicht vorkommt, erklärt sich, wie schon erwähnt, daraus, daß hier der Slawe Ackerbau und Viehzucht in abgeschlossenen Siedelungen kaum getrieben hat. Vereinzelt (bei Sebnitz ist das z. B. wahrscheinlich) mag allerdings das ursprüngliche Ortsbild durch die Neusiedelung völlig verwischt worden sein. Einer typischen Siedelungsform unserer Gegend aber muß noch kurz gedacht werden; das sind die Fischer- und Schiffersiedelungen. Ihre Form war durch das Gelände genau vorgeschrieben: einfache Aneinanderreihung von Haus an Haus, nahe genug dem nahrungsspendenden Strome, zugleich fern genug von seinem Hochwasser, das hier im engen Tale mit gesammelter Kraft zerstörte - wo Platz war, eine hakige Abbiegung des Zeilendorfes in eine Seitenschlucht: Das ist die Grundform aller Talsiedelungen in der Sächsischen Schweiz, z. B. Krippen, Schmilka, Postelwitz, Zeichen, Posta. Ehe wir uns der deutschen Kolonisationszeit zuwenden, sei noch daran erinnert, daß auch der Wende hier nicht nur als ungeschlachtener Waldmensch hauste. Im Ortsnahmen Lohmen, der auch als Name für ein Tälchen mit Steinbruchsbetrieb zwischen Rottwerndorf und Cotta wiederkehrt, wird uns die Sandsteinindustrie (altslawisch lomu "Steinbruch") schon als wendische Errungenschaft bezeugt. Das Hammergut Kleppisch bei Hellendorf aber, das 1445 der klepac (das ist eben das slawische Wort für Hammer) heißt, scheint zu beweisen, daß das im späten Mittelalter besonders um Königstein herum so blühende Eisenhammergewerbe bis in die slawische Zeit hinaufragt. Allerdings muß eingeschränkt hinzugesetzt werden, daß uns gerade im 15. Jahrhundert auf dem linken Elbufer Tschechisierungs-versuche begegnen. So wird Rosenthal urkundlich "Rozmital", Papstdorf "Bohoniewicz" genannt.

Kommen wir nun zur deutschen Kolonisationszeit. Die Wiedergewinnung des ursprünglich deutschen Bodens zwischen Saale, Elbe und Oder ist eine der stolzesten Taten unseres Volkes: Ritterstand und Kirche, Handwerk und Bauernschaft sind daran beteiligt; alle deutschen Stämme schmelzen auf diesem Zuge gegen Osten zu einem Gesamtvolke zusammen. Schon die meisten Ortsnamen der Sächsischen Schweiz weisen auf jene Zeit. Berthelsdorf und Burkersdorf, Cunnersdorf und Goßdorf, Waitzdorf und Porschdorf, Nickolsdorf und Thürmsdorf, Ottendorf und Ulbersdorf, Hennersdorf und Hermsdorf, Reinhardtsdorf und Walthersdorf und wie sie alle heißen, gemahnen an die Siedelungs-periode. Und wenn man von einem der vielen Aussichtspunkte unseres Meißner Hochlandes Umschau hält, dann fallen einem sofort die parallelen Hufenstreifen der Dorffluren ins Auge, die sich vom Dorfbache und der Dorfstraße aus über die Höhen zum Walde hinziehen, und wir erkennen in ihnen die typischen Bauernsiedelungen des kolonialen Ostens. Die Größe einer solchen Hufe beträgt nach meinen genauen Berechnungen in unserer Landschaft 48-49 Hektar (z. B. in Hertigswalde, Saupsdorf und Ottendorf). Es sind also sog. Königshufen, die dem Kolonisten in solchem Ausmaße zugeteilt wurden, wenn er sein Ackerland ohne jede Vorkolonisation aus wilder Wurzel roden mußte. Dort, wo der Grundherr schon (vielleicht durch slawische Hörige) mit dem Schlagen oder Absengen des Waldes begonnen hatte, den deutschen Ankömmlingen demnach weniger Arbeit erwuchs, ward die sog. fränkische Hufe nur mit 26 Hektar ausgetan. So war es beispielsweise im Zellwald zwischen Freiberg, Nossen und Roßwein, wo Markgraf Otto der Reiche Bauern auf dem von ihm schon teil-weise urbar gemachten Lande ansetzte. Drängten sich aber die Deutschen in alte Wendendörfer ein, deren Fluren sie einfach nach ihrer Weise umgestalteten, dann war dort die Hufe nur mit 6-13 Hektar bemessen. Die Königs-hufe der Sächsischen Schweiz bestätigt unsere frühere Annahme, daß die hiesigen Slawen nur wenig Ackerbau trieben. Wenn daher in dem Städtlein Sebnitz, wo glaubhafter Tradition nach im Anfang des 13. Jahrhunderts 24 Bauern einzogen, deren Einzelanteil an der Flur, das sog. Erbe, nur drei Ruten betrug, d. h. den vierten Teil des sonst in der Landwirtschaft üblichen Hufenmaßes, so erklärt sich das wohl dadurch, daß hier eben schon ein größerer Slawenweiler bestand, dessen Fluren sich am Finkenberge (die Stadt hat ihren Namen vom wendischen zyba = Fink) und an dem Berghange hinzogen, dessen slawischer Name, die Retschiene, an den Prager Hrad-schin gemahnt. Als einer der ältesten Siedelungspunkte in der Sächsischen Schweiz bildet Sebnitz naturgemäß in der katholischen Zeit den kirchlichen Mittelpunkt der ganzen Gegend; dem dortigen Erzpriesterstuhl unterstanden die Kirchen zu Schandau, Lichtenhain, Ulbersdorf und Neustadt, sowie die zu Lobendau, Nixdorf, Hainspach und Schluckenau im benachbarten böhmischen Niederlande. Auf dem linken Elbufer scheint die Kirche zu Papstdorf in ältester Zeit von besonderer Bedeutung gewesen zu sein. Vermutlich steht sie an der Stelle eines heidnischen Opferplatzes, und mit den Wallfahrten, die im Papsttum aus der Lausitz (Wendel) auf der hohen Straße über Lichtenhain und Wendischfähre nach Papstdorf gingen, hat die christliche Kirche wohl nur die Fortdauer religiöser Betätigung an einem seit slawischer Zeit schon geweihten Platze gewahrt, wie sie das gern zu tun pflegte. Noch im 15. Jahrhundert heißt aber Papstdorf: Bogisdorf und (tschechisch) Bohcniewicz, worin das slawische bog = Gott steckt; einmal, 1456, wird in Akten des Dresdner Hauptstaatsarchivs sogar die durch die Ortsflur führende "Gottesdorfer Straße" erwähnt. Im übrigen war allerdings Königstein der kirchliche Mittelpunkt auf dem linken Elbufer. Kehren wir noch einmal zur Kolonisationszeit zurück. Wer führte die deutschen Zuwanderer? Es waren Männer, die man Lokatoren nennt; und ihre Namen sind uns bewahrt in den vorhin aufgezählten Dorfnamen. Denn nach den Anführern wurden vielfach die neuen Wohnplätze genannt. Walther, Heinrich (Henner), Hermann, Otto usw. sind Vornamen. Wir erkennen daraus, daß die Kolonisation vor dem 14. Jahrhundert eingesetzt haben muß; denn schon ums Jahr 1300 beginnt auch der deutsche Bürger und Bauer seinem Tauf namen einen unterschiedlichen Familiennamen beizufügen. Das machte sich mehr und mehr nötig, weil besonders in stärker bevölkerten Orten zuviel gleichbenannte Leute zusammen wohnten. So unterschied man sich durch einen bezeichnenden Zusatz. Man benutzte dazu das Gewerbe oder den Stand des Mannes, körperliche Eigenheiten oder solche seines Charakters, seinen Wohnsitz oder seine Herkunft. Darum können diese Namen auch dazu dienen, die ursprüngliche Heimat vieler Familien zu bestimmen. Wenn nun in der Sächsischen Schweiz, namentlich auf dem rechten Elbufer, der Familienname Hohlfeld (volkstümlich: Hulflt) so stark verbreitet ist, daß er fast in jedem Orte einmal, manchmal aber sogar dutzendfach vorkommt, und wenn er sich dort teilweise schon seitdem 15. Jahrhundert belegen läßt, so erweist er sich damit zunächst als der Name einer alten Kolonistenfamilie, zum anderen aber belehrt er uns über den Ausgangspunkt dieses Geschlechtes. Da es nämlich in ganz Deutschland nur einen Ort Hollfeld gibt (und zwar ist das eine Stadt in Bayern, Kreis Oberfranken), so stammt die gleichnamige Familie offenbar von dort her. Solche Geschlechter aber, die nach Orten benannt sind, die nur im Frankenlande vorkommen, haben wir in der Sächsischen Schweiz einige, und in den alten Chroniken und Urkunden finden sich noch viel mehr, z. B. Kesselberg, Roding, Puschbach, Eiben u. a. Damit haben wir eine Antwort auf die wichtige Frage nach der Herkunft der deutschen Siedler in unserem Geschichtsgebiete erhalten. Und dasselbe Ergebnis hat die sprachwissenschaftliche Untersuchung der hiesigen Mundart. Wer die sächsischen Volksdialekte kennt und das fachlich geschulte Ohr besitzt, dem muß es auffallen, daß gewisse dialektische Eigentümlichkeiten, z. B. dersog. unechte Diphtong ie z. B. insian = säen, ziane = Zähne, das helle ä vor Kehllauten und n + d, t, z. B. täk = Tag, wält = Wald, die den Gaumenlauten angenäherte Aussprache von Kehllauten, wie z. B. knäjcht = Knecht, räjcht = recht und manch andere Lauterscheinung (im Gegensatz zu dem allgemeinen Obersächsischen), auch dem Volksdialekt zwischen Pleiße, Wyhra und Schnauder (also um Pegau herum) eignet. Und wenn wir uns dann erinnern, daß ein alter Mönch im Kloster Pegau in seinen Annalen zum Jahre 1104 bemerkte, Graf Wiprecht von Groitzsch, dem damals auch die Oberlausitz mit dem rechtselbischen Gebiet der Sächsischen Schweiz gehörte, habe fränkische Bauern aus der Würzburger Gegend um Pegau herum angesiedelt, dann begreifen wir, woher die Ähnlichkeit beider Mundarten kommt und ziehen abermals den Schluß, daß auch die deutschen Kolonisten im Winkel zwischen Polenz und Elbe aus dem schönen Maintale hierhergezogen sind. Das bezeugt auch die rein fränkische Anlage unserer Bauerngehöfte; das bezeugen ferner die Vorhallen mit freistehenden Säulen und die laubenartigen Holzgalerien, wie wir sie an einzelnen bescheidenen Dorfhäusern (z. B. in Hinterhermsdorf) auch heute noch erblicken. Solche Bauweise konnte sich nicht in unserem rauhen Gebirgsklima entwickeln, sondern ist von den Zuwanderern aus einem sonnigen Landstriche, eben dem Maingau, mitgebracht worden. Und auf die Frage: Woher kamen die deutschen Kolonisten unserer Landschaft? kann endlich noch eine jetzt freilich ausgestor-bene Sitte Antwort geben. Noch vor zwei Generationen beging man in Sebnitz (besonders in den Kreisen der Leinweber, deren Stühle damals fast in jedem Hause klapperten) das Fest des heiligen Burkhard, der nur in der Diözese Würzburg als großer Heiliger verehrt wird. Sein Tag wurde bei uns am 11. Oktober begangen, während er in Franken jetzt am 14. Oktober gefeiert wird. Aber wie alte Diözesankalenderzeigen, fiel er auch dort bis zum 15. Jahrhundert auf den 11. Oktober. Unsere Emigranten im Elbsandsteingebirge hatten eben von der späteren Verlegung des Festes keine Notiz genommen.  … Auffällig ist es, daß der Elbstrom im Gegensatz zu anderen großen Wasserstraßen (man denke nur an den Lech oder an die Donau) in unserem Gebiete eine Dialektscheide bildet. Die Einheimischen bezeichnen das rechte Elbufer sprachlich als die "rotharte" Seite. Sie neigt mit ihrem gutturalem Timbre, dem polternden Tonfall und der Vorliebe für das Wörtchen "ak (ok)" zur Oberlausitz, während die Mundart links von der Elbe Anklänge an das Erzgebirgische aufweist. Dieser Unterschied ist nur durch verschiedene Herkunft der Siedler zu erklären, die wiederum auf der Verschiedenheit derjenigen Faktoren beruht, die auf beiden Seiten des Stromes die Kolonisation in die Wege leiteten. Im Mittelalter ist der Grundherr zugleich der Patronatsherr der Kirche. Wenn nun im 14. Jahrhundert und z. T. bis zur Reformation um Königstein herum die meisten Gotteshäuser dem deutschen Ritterorden unterstehen, so die Stadtkirche zu Königstein selbst, ferner die zu Papstdorf, Struppen, Reinhardtsdorf und Langenhennersdorf, so folgt daraus, daß die "Brüder vom deutschen Hause" hier in ältester deutscher Zeit als Grundherren schalteten, freilich unter der Oberlehnshoheit der böhmischen Könige, und daß sie hier als die eigentlichen Kolonisatoren angesprochen werden müssen. Auf dem Kamm des Gebirges erscheint neben ihnen der Johanniterorden, dem schon 1169 König Wladislaw von Böhmen ein Waldgebiet schenkte, dessen Achse der bei Bodenbach mündende Eulaer Bach bildet und das sich nach Norden bis Olesnice, dem heutigen Oelsen bei Gottleuba, erstreckte. Ihnen dürften ursprünglich die Kirchen zu Oelsen, Markersbach und Rosenthal gehört haben. Die Werbeplätze, wo sie ihre Kolonisten sammelten, lagen in Thüringen und Franken. Daher hat sich hier um Königstein eine thüringisch-fränkische Mischmundart ausgebildet. Großzügig scheinen die Orden ihre Kulturarbeit angelegt zu haben. Wenn in Rosenthal, Reinhardtsdorf und Struppen Handwerker gehalten werden durften, wenn Schöna und Krippen das Braurecht besaßen und Krippen einst sogar zwei Jahrmärkte hatte, was alles im Mittelalter unseren Dörfern versagt war, so liegen hier Anfänge städtischer Entwicklung vor. Ja, Krippen wird noch im 15. Jahrhundert urkundlich wiederholt als „stad und civitas“ bezeichnet. In den mächtigen Waldungen aber, die unsere einstweilen in Ruhestand versetzte Elbfestung umhegen, liegen eine ganze Reihe wüst gewordener Dorfschaften begraben: Erdmannsdorf, Nebelschütz, Reichenau, Stolzenhain und Altkunnersdorf. Mit ihnen verging ein deutscher Blütentraum, der nicht zur Frucht gedieh. Denn die Johanniter weichen bald klanglos aus unserer Landschaft, und dem deutschen Orden wurde durch die Schlacht bei Tannenberg 1410 seine Kraft gebrochen; nicht nur im Ordenslande Preußen, sondern auch auf deutschem Boden. Er verschwand allmählich aus unserer Landschaft und auch aus dem Gedächtnis unserer Bevölkerung; nicht einmal die Ortschroniken wis-sen von ihm zu berichten, und was hier andeutungsweise gesagt wird, ist das Ergebnis archivalischer Forschungen. Aber noch bewahrt der Lilienstein, volkstümlich llgen- oder Nilgenstein genannt, in seinem Namen die Erinnerung an einen Heiligen, der auch dem deutschen Orden lieb und wert war: den heiligen Egidius oder St. llgen. So führt uns die Kolonisationsgeschichte des Landstriches hinüber in die Zeit der Kreuzzüge und zur Bildung der geistlich-ritterlichen Genossenschaften; sie gemahnt uns an das Aufkommen des Ordens-staates Preußen, der mit tausend Fäden an die preußisch-deutsche Geschichte geknüpft ist; und der Name Tannenberg läßt heute unser Herz höher schlagen in Gedanken an die Rettung Deutschlands vor der russischen Vernichtungsflut. Ein Blick auf die heimische Mundart hellte uns die Bauernkolonisation auf. Aber Hand in Hand ging mit ihr, in einer letzten Welle noch ums Jahr 1300, die industrielle Erschließung des Meißner Hochlandes. Auch sie offenbart sich z. T. noch heute durch den Dialekt. Sebnitz, die Stadt der Kunstblumen, ist meine Heimat, und ich gedenke mit Vergnügen mancher Schlacht, die wir Sebnitzer Jungen mit den Neustädter Altersgenossen am "Stillen Fritz" ausfochten. So war es schon zu meines Großvaters Zeiten gewesen, so schon vor Jahrhunderten. Der Streit aber ging um sprachliche Eigentümlichkeiten. In den sog. "Historischen Remarques über die neuesten Sachen in Europa" erschien 1701 eine stark satirisch angehauchte Schilderung von Sebnitz; wie vermutet wird aus der Feder eines Bischofswerdaers. Darin heißt es, die dortigen Bürger suchten ihr Vergnügen darin, im Frühjahr scharenweise nach der heiligen Leithe (oberhalb der Papierfabrik) zu wallfahren, um den Kuckuck zu hören. Man begrüßte sich mit der Frage: "Habt ihr au den Gaugauk auff den krummen Apffelbaume schryen hören?" und die Antwort laute: "Ich habe ihn au gehöret." Und der Hohnruf "Gaugauk" klang uns zwei Jahrhunderte später noch ans Ohr. Wir dienten den Spöttern aus Neustadt mit kräftigen Gegenreden, bei denen die Neustädter breite, singende Aussprache von "neu" und "Öl", nämlich "nai" und "Ahle", unseren Schlachtenhohn bildete; es war wie bei den Helden Homers. Charakterisierte uns der "Gaugauk" als altmodische Leute, so kennzeichnete "nai" und "Ahle" unsere Gegner als Fremdlinge in ihrer dörfischen Umwelt, die bekanntlich (in Rugiswalde, Langburkersdorf usw.) mit ihrem quirlenden „r" und dem ebenen Tonfall dem Oberlausitzisch-Huhwäldischen Dialekt zugehört, während Neustadt selbst als eine obersächsische Sprachinsel daraus hervorragt. Und nun habe ich schon vor einem Menschenalter den Nachweis erbracht, daß Neustadt eine Gründung Freiberger Bergleute ums Jahr 1300 ist. Das Goldbergwerk iuxta oppidum Niwenstad teritorii Ho-hensteinensis wird 1333 zum ersten Male, und zwar als jun-ges Unternehmen bezeugt; die dortige Jakobikirche ist nach ihrer Mutterkirche zu St. Jakobi in Freiberg genannt; die ältesten Bürgernamen finden sich im alten Freiberg wieder. So erklärt sich das obersächsisch-erzgebirgische Gepräge des Neustädter Stadtidioms. Auch der Name Neustadt. Es war eben die neue Stadt der Freiberger Knappen, wie auch Annaberg zunächst die Neustadt am Schreckenberge hieß. Aber noch viel stärker, als man bisher geglaubt hat, ist der Anteil des Bergmanns an der wirtschaftlichen Erschließung und Germanisation unserer Landschaft. Schon zu Anfang des 13. Jahrhunderts wurde am Valtenberge, der damals Eisenberg hieß, auf Gold und auf Raseneisenerz gemutet. Das kleine Örtchen Khaa an unserer Grenze hat seinen Namen von der Kaue, dem Schachthäuschen; Mittelndorf war nach einer Urkunde des 16. Jahrhunderts noch damals von Leuten bewohnt, die der Bergbau dahin geführt hatte; Gottleuba ist, wie ich kürzlich nachgewiesen habe, von Bergknappen aus dem Harze begründet worden, und seine ältere Namensform Gottleben erinnert an Eisleben und ähnliche alte Bergbau-zentren. Mit Gottleubas und Berggießhübels (man beachte den bezeichnenden Namen) Entstehung zu Anfang des 13. Jahrhunderts aber hängt die Umwandlung dreier slawischer Fischerdörfer unter der Straßenburg Pirna zur deutschen Stadt Pirna eng zusammen. Markgraf Heinrich der Erlauchte war ihr Schöpfer. Und gerade während ich dies schreibe, bringt mir ein Einwohner von Hinterherms-dorf eine Anzahl Topfscherben, die nach dem Urteil unseres besten Kenners, Prof. Dr. Deichmülier, aus dem spä-teren Mittelalter (der Burgenzeit) stammen. Da in unmittelbarer Nähe der Fundstelle ein Flurname begegnet, der auf das Erzwaschen (Seifen) hindeutet, so scheint es sich auch hier um eine bergmännische Siedelung zu handeln. Endlich muß noch eines Einschlags in das Gewebe der deutschen Stämme, die unsere Heimat besiedelten, gedacht werden. Es sind die Flamländer. Sie brachten die Weberei, besonders die Tuchmacherei, nach dem Osten. Wenn unsere Mundart "neuschierig" statt neugierig sagt, so stammt das von ihnen. Die Holländer sprechen noch heute: niuwesgierig. Und wenn wir einen starken Burschen einen "flämischen Kerl" nennen, und wenn uns manches Mädchen ein "flämisches Gesicht" (ein derbes, etwas verdrossenes Antlitz) zeigt, so bewahren wir in diesen Ausdrücken unbewußt das Gedächtnis an jene ernsten, starken Flamen, die sich einst in unsere Stadtbevölkerung mischten. Nur flüchtig streifen läßt sich noch, um damit die Kolonisationszeit zu schließen, das Stadtbild unserer Gegend. Die Marktplätze zu Pirna, Sebnitz und Neustadt zeigen die typische ostmitteldeutsche Anlage, genau wie der Dresdner Altmarkt. Auf den quadratischen Platz münden aus jeder Himmelsrichtung drei parallel laufende Gassen, so daß der ganze Bebauungsplan einem Schachbrett gleicht. Kleine Abweichungen sind durch die Bodenverhältnisse bedingt oder durch spätere Umbauten bewirkt. Daß Wehlen, Königstein, Schandau, Hohnstein, Stolpen diese Grundform der Anlage nicht aufweisen, liegt daran, daß sie als Beamten- und Arbeitersiedelungen unter dem Schütze der nahen Burg erwachsen sind. Schandau hatte seine Burg auf dem Schloßberge, dem sogenannten Schomberge (Kiefericht). Auch Spuren des alten Rechtslebens finden wir bei einer Umschau in der Landschaft. Bekanntlich traten seit ältesterZeit die freien Männer mehrerer durch verwandtschaftliche oder wirtschaftliche Beziehungen miteinander verbundener Siedelungen alljährlich einmal, später auch öfter, zusammen, um über Angelegenheiten ihrer Genossenschaft Rücksprache zu halten. Dabei wurde die Gerichtsbar-keit über Polizeivergehen und niedere Frevel (falsches Maß und Gewicht, trockene Schläge, kleinen Diebstahl usw.) ausgeübt. Die Versammlung hieß Heimsprache, Bauernsprache, Rügengericht. Den Vorsitz führte der Dorfrichter oder ein Ausschuß von Schöffen. Letztere saßen dabei auf Bänken, weshalb wir heute noch von der Schöffen- und Geschworenenbank reden. Solche Dingstühle gab es auch in der Sächsischen Schweiz. Bei Sebnitz wurde dieses Rügengericht vor alters im sogenannten "Gemeenhänel" (Gemeindehain) östlich der Landstraße von Sebnitz nach Neustadt abgehalten. Noch im 16. Jahrhundert hieß dieses Flurstück aktenkundig "die Rugenbänke". Mißverständlich ist dann später, seitdem nämlich (vor rund 100 Jahren) die Chaussee Schandau-Neustadt in der Nähe der Rugenbänke vorüberführt, der Flurname auf zwei steinerne Ruhebänke übertragen worden, die man auf der Landstraße für müde Wandersleute aufgerichtet hat, und die Verwechselung ging um so leichter vorsieh, weil der dortige Dialekt die Form "rügen" für "ausruhen" gebraucht. Auch in Saupsdorfer Flur hat vielleicht ein solches Rügengericht bestanden. Der Ort hieß einst Supendorf; Supan aber ist der wendische Name für einen Landrichter. Nicht ausgeschlossen erscheint es, daß ein mächtiger Steinblock, der im Walde zwischen Saupsdorf, Hertigswalde und Thomasdorf versteckt liegt und sesselartig gestaltet ist, als Sitz des Supans beim Rügengerichte gedient hat. Auch der sogenannte Lehnschemel bei Langburkersdorf, um den sich verschiedene Sagen ranken, hat möglicherweise ursprünglich einem solche Zwecke gedient. Im Rahmen dieser kurzen Übersicht lassen sich nicht alle Epochen der deutschen Geschichte mit gleicher Ausführlichkeit im Spiegel unserer Landschaft zeigen. Daher sollen hier nur noch einige Punkte andeutungsweise und in bei weitem nicht erschöpfender Auswahl behandelt werden. Drei alte Slavengaue berührten sich in der Sächsischen Schweiz: Milska (die wendische Oberlausitz) auf dem rechten Elbufer, mit der Polenz als Westgrenze, der tschechische Gau Daciane (Tetschen führt noch den Namen), der bis zur Gottleuba reichte, und der sorbische Gau Nisani, das Niederland um Dresden, zu dem Pirna, Wahlen und Lohmen gehörten. Oberster Grundherr ist in historischer Zeit der König von Böhmen. An ihn gemahnt der Name unserer Elbfestung, die Kö-nigsnase bei Struppen und der jetzt allerdings verschollene Name "Königswald" für das mächtige Waldgebiet um die Bastei. Viele Einzelerinnerungen an die böhmischen Könige, die ja in ihrem Luxemburger Zweige auch die Kaiserwürde übten, bietet uns die Geschichte des Königsteins. Sie müssen hier unerörtert bleiben. Aber einen Blick wollen wir doch von seiner Höhe herabwerfen auf die große deutsche Geschichte. 1223 wurden alte Streitigkeiten um Hoheitsrechte des Königs von Böhmen und des Bistums Meißen, das seit 1006 als Territorial macht in der Oberlausitz Fuß gefaßt hatte, durch jene berühmte Grenzurkunde verglichen, auf die schon im Eingang dieser Darstellung einmal Bezug genommen wurde, weil die darin aufgeführten Grenzpunkte zum Teil mitten in unserem Gebiete liegen. Wie gesagt, das geschah 1223. Aber erst 1241 ward das ursprüngliche Berainungsprotokoll, das unter König Ottokar aufgenommen worden war, von seinem Sohn Wenzel vollzogen. Warum hatte das Königshaus 18 Jahre lang gezögert, die Urkunde rechtsgültig zu machen? Das lag an dem heißen, zuletzt freilich erfolglosen Bemühen der alten Fürstengeschlechter, das Aufkommen neuer, selbständiger Territorialmächte zu verhindern. Da kam 1241 der Mongoleneinfall in Schlesien. Der böhmische König bangte um sein Land. Darum suchte er sich die Hilfe der deutschen Machthaber zu sichern, und so ward auf dem Bergschlosse an der Elbe am 7. Mai 1241 jener Grenzvergleich mit dem Bischof von Meißen endlich bestätigt. Das war einen knappen Monat nach der Schlacht bei Wahlstatt am 9. April 1241, wo das schlesische Heer eine furchtbare Niederlage erlitt und des Königs Schwager, Herzog Heinrich der Fromme.fiel. König Wenzel fürchtete, daß sich die Mongolen nunmehr gegen die Oberlausitz und Nordböhmen wenden würden. Daß sie schließlich nach Osten zogen, ist eine der überraschenden Wendungen, wie sie uns die Weltgeschichte zuweilen zeigt. Auch von den vielen anderen Burgen unseres Geschichtsgebietes lassen sich Blicke in die politische und in die Kulturgeschichte unseres Volkes tun. Wir sind gar nicht arm an solch mittelalterlichen Herrensitzen. Thüringen, Schwaben und das Rheinland erscheinen uns nur darum burgenreicher, weil man dort in Stein baute, so daß uns heute noch die Ruinen grüßen, hochpoetisch, herzerbauend und wie Adolph Glaßbrenner sang, besonders schön, weil sie nur Ruinen sind. Unsere heimischen Holzbauten aber gingen zumeist in Flammen unter; Waidmoos deckt ihre schwachen Spuren. Wollten wir uns aber in die Ritterzeit versenken, so böten uns Stolpen, Hohnstein, Wehlen, Rathen u. a. gar manchen Anknüpfungspunkt. In den Ruinen von Wehlen umhaucht uns die Erinnerung an die Minnesängerzeit, denn dort weilte gar oft Heinrich der Erlauchte, der manches süße Lied gesungen hat und der sein Glück mit den Worten preist: Wer sich tuzend jar gewaltik keiser, Mir künde nie mer baz beschehen! Aus den Trümmern von Rathen steigen die Schatten fehdelustiger Gesellen empor, denen die sächsischen Fürsten mit gewappneter Faust entgegentraten. Um Hohnsteins Mauern rangen List und Gewalt. Hohnstein wurde 1443 im Tausch gegen Mühlberg an der Elbe von den Birken von der Duba an Sachsen abgetreten, aus Rathen wurde 1469 der unruhige Raubritter Hans von der Oelsnitz vertrieben, seine Burg dem Erdboben gleich gemacht. Ein Witzbold, es soll der alte Saphir gewesen sein, soll einmal gesagt haben, Dresden sei so rückständig, daß es selbst beim Weltuntergang 100 Jahre später untergehen würde. In gewissem Sinne kann man das auch von der Sächsischen Schweiz behaupten. Denn wenn König Rudolf von Habsburg im "heiligen römischen Reiche deutscher Nation" schon im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts den Landfrieden wieder herstellte und zu diesem Zwecke allein in Thüringen über 60 Raubburgen brechen ließ, so beginnt dieser Kampf gegen die adeligen Schnapphähne in unserer Landschaft erst im 15. Jahrhundert. Und hier ist es vor allem der Oberlausitzer Sechsstädtebund, der als Schutzpolizei tätig ist. Die Städte Görlitz, Lauban, Bautzen, Zittau, Löbau und Kamenz hatten sich schon 1346 zu einer Genossenschaft oder Hansa im kleinen zusammengeschlossen. Sie sorgten vor allem für die Sicherheit der Straßen. Und ein solcher für die Oberlausitz wichtiger Handelsweg führte mitten durch die Felsenwildnis des Elbsandsteingebirges. Er ging von Postelwitz bei Schandau aus. Das unansehnliche Dörflein war ehemals ein lebhafter Umschlagplatz für Waren aller Art, namentlich Wein und Getreide, die von Böhmen auf der Elbe herabkamen. Von Postelwitz führte eine noch heute erkennbare und selbst fahrbare Straße durch den Zahnsgrund und auf dem Wenzelsweg nach dem Großen Zschand und von diesem über die Wasserscheide der Kirnitzsch und Sebnitz nach dem Städtlein Sebnitz, wo sie in zwei Teile zerfaserte, die nach dem böhmischen Niederlande um Schluckenau und nach Bautzen weiter zogen. An ihr lagen die meisten der sogenannten Raubschlösser der Sächsischen Schweiz: Der Rauschenstein, der Falkenstein, der Frienstein (Vorderes Raubschloß), der alte Wildenstein (Heidematzstein), der neue Wildenstein (über dem Kuhstall), der Winterstein (Hinteres Raubschloß), der Rabenstein (Lorenzsteine), der Heinberg (Heulenberg) und der Arnstein (Ottendprfer Raubschloß). Unerträglich wurden allmählich die Belästigungen, die die Oberlausitzer Warenzüge von ihnen erlitten. Darum zerstörten die Sechsstädte um 1436 den Arnstein; 1442 kauften sie den Winterstein und ließen ihn niederreißen. Die Mehrzahl dieser "Burgen" waren freilich nur aus Holz errichtet, und ihre Spuren sind darum bis auf die Falze, wo die Balken eingelagert waren, fast ganz verlorengegangen. Nur Winterstein, Arnstein und Wildenstein waren wirkliche Schlösser. Wildenstein z. B. mußte 1436 neben seiner eigenen Besatzung laut Vertrag noch 150 kurfürstlich-sächsische Trabanten aufnehmen; der Arnstein war mit einer Steinbüchse und sechs Handbüchsen ausgerüstet. Noch bestehen in weiten Kreisen falsche Vorstellungen über die Ursachen, die zum Verfall des Rittertums und zur Ausbildung des Raubritterwesens führten. Weder allein noch in erster Linie haben Rauflust und unbotmäßiger Sinn den adeligen Herrn zum Heckenreiter gemacht. Vielleicht war es wirtschaftliche Not schlimmster Art, die ein solch vornehmes Geschlecht, z. B. wie das der Birken von der Duba auf dem Wildenstein oder Kuhstall auf die Landstraße führte. Als die alten Herrengeschlechter ihren Grund und Boden einst an die deutschen Bauern austaten, da wurden diesen die Hufe zu Erb und Eigen übergeben; nur einen jährlichen Tribut an Naturalien, einen bescheidenen Geldzins und geringe Dienste für den Herrenhof mußten sie leisten. Die Leistungen blieben stabil, obgleich das ganze Wirtschaftswesen sich änderte, obgleich der alles umstürzende Übergang von der Natural- zu der Geldwirtschaft erfolgte. So geriet der grundbesitzende Adel vielfach in dieselbe Lage, in der sich heute der Kleinrentner befindet. Standesdünkel und Unfähigkeit hinderten ihn zumeist, sich umzustellen. So trieb ihn der Hunger auf die Straße. Der Kuhstall, über dem sich einst das Schloß Wildenstein, der Herrensitz der Duba, erhob, soll - einer späteren Sage nach - seinen Namen davon haben, daß die Bauern der Umgegend vor den Schwe-den ihr Vieh dort geborgen hätten. Wenn wir aber in den Archiven zu Dresden, Bautzen und Görlitz zahlreiche Folterzettel aus dem 2-4. Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts finden, nach denen Knechte und Helfershelfer der Freiherren von Duba auf dem Wildenstein bekennen, daß sie in nächster und weiterer Umgebung Kühe, und immer wieder nur Kühe, geraubt haben, "um das Schloß zu speisen", dann begreifen wir, daß die Bezeichnung "Kuhstall" für die Felsenhalle des Wildensteins ein bitter-ernster Spottname ist, den die Bestohlenen für jenes Felsennest gebrauchten, wohin ihr Milchvieh verschleppt worden war. Nachdem die Herrschaft Wildenstein am 6. April 1451 durch einen Tauschvertrag (wobei ein Teil der Herrschaft Tollenstein-Schluckenau an Albrecht Birke von der Duba abgetreten wurde) an Sachsen gelangt war, gehörte nunmehr die ganze Sächsische Schweiz den Wettinern. Nur das Dorf Rosenthal ist noch später, nämlich erst am 9. Juni 1503, von Thimo von Colditz auf Graupen gegen die Jagd auf dem Bienhof an Sachsen abgetreten worden. Die Wettiner bildeten aus den alten böhmischen (und bischöflich-meißnischen) Herrschaften besondere Verwaltungsbezirke, die sogenannten Ämter. Ganz oder teilweise umfaßt die heutige Amtshauptmannschaft Pirna folgende: Hohnstein, Wildenstein, Wehlen-Lohmen, Rathen, Stolpen-Liebethal, Königstein, Pirna, Dohna. Die Vasallen der ehemaligen Herrengeschlechter saßen weiter auf den Rittergütern oder Höfen und geboten in den ihnen untertänigen Dörfern. Sie hießen Schriftsassen, denn sie bekamen die fürstlichen Befehle unmittelbar aus der landesherrlichen Kanzlei, mit der sie überhaupt schriftlichen Verkehr unterhielten. Diejenigen Ortschaften und Güter aber, die dem Fürsten selbst unterstanden, hießen Amtssassen. Ihnen vermittelte der betreffende Amtsschösser alle Befehle, die wieder die Erbrichter in den Dörfern der Gemeinde verkündeten. Zuweilen waren in einem Dorfe beide Besitzformen vertreten. Daher scheiden wir bis zum heutigen Tage noch zwischen Hofhainersdorf und Amtshainersdorf. Ersteres, das Rittergut, oder der Hof, ist jetzt nach Sebnitz einverleibt worden. Nur unzulängliche Zeugnisse sind uns auf jener Zeit erhalten geblieben, wo der Hussitensturm über unsere Landschaft dahinbrauste. Es ist mit einiger Sicherheit anzunehmen, daß einst noch archivalische Quellen erschlossen werden, die uns jene dunkle Periode der Heimatgeschichte aufhellen. Vorläufig müssen wir uns auf sagenhafte Überlieferungen beschränken; auf die von den 14 Nothelfern bei Gottleuba und von der Pfaffenklunst beim Kuhstall, wobei nur nicht vergessen werden darf, daß die 14 Nothelferhöhe ihren Namen von einer ehemaligen Bergmannskapelle hat und die Sage von der Pfaffenklunst eben wirklich nur eine Sage ist und der dort verübte Priestermord, wenn er wirklich stattgefunden, mindestens andere Motive als Glaubenshaß gehabt hat. Ein ziemlich feststehendes Zeugnis für jene wilde Zeit haben wir aber doch in der Hussitenschanze bei Helmsdorf. Von hier aus zerstörten die tschechischen Horden 1429 Altstadt und Jochgrim; letzteres wurde unmittelbar danach unter dem Schlosse Stolpen neu erbaut. Wollten wir uns das Walten eines kirchlichen Oberherren in unserer Landschaft vorstellen, so müssen wir unseren Blick abermals auf den Bischofsitz Stolpen richten oder nach Liebethal, wo auf dem längst abgebrochenen Felsen über der Wesenitz ebenfalls eine bischöflich-meißnische Burg stand. Auch klösterliches Leben regte sich im Elbsandsteingebirge. Im alten Dominikanerkloster zu Pirna schrieb der Mönch Johann Lindner, wohl ein Kind dieser Elbestadt, sein ehemals hochangesehenes geographisch-historisches Chroniken und wetterte nebenbei auf den Erzketzer Luther. Auf dem Hochplateau des Königsteins aber gründete der fromme Herzog Georg 1515 ein Kloster "des Lobes der Wunder Maria" und besetzte es mit Cölestinern vom Oybin. Aber ihr Prior Johannes Mantell begab sich schon 1523 als Anhänger Luthers nach Wittenberg, und auch die Brüder verliefen sich bald darauf. Die Blüte der Klöster in Sachsen war eben vorbei. Darum war wohl auch ein etwas älterer Plan (von 1494), im Schlosse Wehlen ein Karmeliterkloster zu errichten, nicht zur Ausführung gekommen. Das Schloß zerfiel. Tore, Fenster und sonstiges Zubehör brachte man nach Neustadt, um Kirche und Rathaus damit zu bessern. Genau so ist es dem Stammschloß der Hohenstaufen ergan-gen; ein kleiner Mauerzug ist noch vorhanden, alles andere hat zum Bau des Rathauses in Göppingen gedient. Mit der Reformationszeit treten wir in eine Periode ein, in der die historischen Quellen zur Ortsgeschichte ergiebiger fließen; Kirchenbücher und Chroniken, auch manche Ratsakten, runden dafür Lokalhistoriker und Geschichtsfreunde das Bild, das uns die Landesgeschichte malt. Hier sei nur noch ein Name hervorgehoben, vor dem wir uns zwar nicht in Ehrfurcht beugen, der aber unauslöschlich mit der Reformationsgeschichte verbunden ist: Johann Tetzel, der Ablaßkrämer. Seine Wiege stand, wie jetzt einwandfrei erwiesen ist, zu Pirna. Die Schrecken des 30jährigen Krieges sind auch unserem Berglande nicht erspart geblieben. Noch heute erzählt man dort in den Familien von dem "Pirnaischen Elend" im Jahre 1639, wo der gefürchtete General Baner die Stadt eroberte und seine Soldateska hier sechs Monate lang in unmenschlicher Weise hauste. Aber auch dem Fremden steigt jene Zeit in der Seele empor, wenn er nach den Schwedenhöhlen am Gohrisch und bei der Schweizermühle kommt oder die Schwe-denlöcher an der Bastei und die Kroatenschlüchte im Kirnitzschtal durchsteigt. Der Name "Schwedenlöcher" weist aber möglicherweise auch in den Anfang des 18. Jahrhunderts, wo Karl XII. plötzlich in Sachsen einbrach. Wenigstens lautet die eingemeißelte Wandinschrift in einem der Felsgemächer am Neurathen: CRISTOPF HASE 1706 WAR DER SWEDE IN LANDE ER KUSTETE VIL GELD. - Wer mit offenen Augen auf der Höllstraße von Hinterhermsdorf nach der Kirnitzschschänke hinabwandert, der sieht zu beiden Seiten des engen Grundes noch vielfach die Spuren der Spitzhacke. Preußische Pioniere haben diesen Felsgang verbreitert, um die Kanonen durchzubringen, als Feldmarschall Möllendorf am 18. Juli 1778 (im sog. Kartoffel krieg) sein Korps auf diesem damals kühnen Wege nach Böhmen hinüberführte. Auf der Ebenheit unterm Liliensteine, wo Friedrich der Große am 15. Oktober 1756 die sächsische Armee gefangen nahm, wird der sinnige Wandersmann an den Siebenjährigen Krieg gemahnt, und ihn umdrängen die Gestalten des alten Fritz und seiner Generäle. In unmittelbarer Nähe aber tritt uns ein anderer Schlachten meister, Napoleon L, vor das geistige Auge, nämlich an der Ziegenrückenstraße zwischen Walthersdorf und Rathewalde, die der geniale Korse 1813 erbaute, um eine rasche Verbindung seines Heeres in der Oberlausitz mit den französischen Truppen zu sichern, die gegen Böhmen gesandt wurden. Welch bedeutsame Rolle hat überhaupt das Straßennetz unserer Landschaft gerade im deutschen Freiheitskampfe gespielt! Und hier hat sich auch eine Episode zugetragen, die zunächst nur nebensächlich erscheint und die in ihren Folgen doch ausschlaggebend für den ganzen Kriegsverlauf geworden ist. Oberst Heinrich Aster erwähnt sie in seinem grundlegenden Buche "Schilderung der Kriegsereignisse in und vor Dresden usw."; ergänzende Einzelheiten bergen die Akten des Rittergutsarchivs in Langenhennersdorf bei Pirna. Dort hauste nämlich ein tschechischer Gutsförster, der den Franzosen wie den damaligen Alliierten abwechselnd als Spion diente und der es durch seine wohl absichtlich falschen Meldungen bewirkte, daß Vandamme nach der Schlacht bei Dresden seinen Vormarsch über das Gebirge bei Rosenthal und Gottleuba um einige..Stunden verzögerte und nun, statt Preußen, Russen oder Österreicher zu überflügeln, von ihnen bei Kulm und Noilendorf eingekesselt und gefangen genommen wurde. Das war der eigentliche Wendepunktim Befreiungskriege; nun erst wurde die Schlacht bei Leipzig möglich. In dem von allem Verkehr abgelegenen Dorflein Rugiswalde bei Neustadt, hart an der böhmischen Grenze, wird man wieder an den Einmarsch der preußischen Elbarmee über Sachsen nach Böhmen, also dem Beginn des Bruderkrieges von 1866, erinnert, durch das Kruzifix auf dem Spitzenberge zwischen Neudörfel und Rugiswalde, das am Sockel die Inschrift trägt: "Dies Kreuz haben die Preußen 1866 umgeschmissen." Dabei muß darauf hingewiesen werden, daß unter Herwarth von Bittenfelds Kommando zumeist Rheinländer hier durchkamen, deren katholische Gesinnung mindestens so zweifelsfrei war wie die unserer lieben nordböhmischen Nachbarn, daß also nicht Konfessionshaß, sondern rein militärische Erwägungen das Umlegen des Kreuzes verursacht haben. Unmittelbar neben dem Kreuz brannte nämlich seit Jahrhunderten das Johannisfeuer, und so konnten Landfremde wohl vermuten, daß die Höhe als Signalstation dienen sollte. Auch der deutsche Zollverein, der unter Preußens Leitung vor rund 100 Jahren erstand, hat seine Wirkung auf die Landschaft bis in unsere Tage hinein ausgeübt. Eben jene preußische Zollpolitik, der sich Sachsen im Frühjahr 1833 anschloß, zwang zahlreiche Blumenmacher aus dem böhmischen Niederlande, aus Nixdorf, Hainspach, Einsiedel usw., ihre Arbeitsstätte von Böhmen nach Sachsen zu verlegen, weil sie wegen der hohen Zollsätze ihre Waren, die Kunstblumen, ins Reich nicht mehr ausführen konnten; und so wurden Saupsdorf, Langburkersdorf, Neustadt und Sebnitz Eingangstore für diese Industrie, die sich bis heute trotz Materialmangel und Valutaelend ihren Weltruf bewahrt hat. Ihre Bedeutung wird uns klar, wenn wir erfahren, daß Sebnitz vor Ausbruch des Weltkrieges mit seinem Paketverkehr an zweiter Stelle im ganzen Handelskammerbezirk Dresden stand und daß seine Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten an Umfang und Wert den vierten bis fünften Teil des Gesamtexports aus dem Dresdner Wirtschaftsbereiche nach dort ausmachte. Im Elbsandsteingebirge aber spielt sich vor unseren Augen die Entwickelung des modernen Reise- und Touristenlebens ab. Hier wird Schandau mit seinem Bade der berühmte Mittelpunkt. Nachdem die Schweizer, in Dresden wirkenden Künstler Anton Graff und Adrian Zingg wohl zuerst den vielumstrittenen Namen Sächsische Schweiz aufgebracht hatten, machten diesen und das schöne Wandergebiet die beiden Pfarrer Götzinger und Nikolai durch ihre klassischen Schriften bekannt. Ersterer wurde zugleich der Geschichtsschreiber des Gebietes; letzterer führte eine Reihe praktischer Neuerungen hierein, so den Blitzableiter und den Anbau der Kartoffel. Ihr Andenken wahrt eine Erinnerungstafel an der Basteibrücke. - Und wenn wir abends nach langer Wanderung oder froher Kletterfahrt mit alten Leuten, deren Wiege im Meißner Hochland stand, zusammensitzen und sie erzählen von der Postkutsche und dem Stellwagen und dem Pirnaer Marktschiff; wenn dann ein Geschlecht vor uns auftaucht, das sich in der Sänfte, im Tragsessel oder im Sattel des Pferdes, Maultieres oder Esels zur Bastei, zum Kuhstall und Winterberge schleppen ließ; wenn wir die urwüchsigen Gestalten der Schandauer Botenfrauen, wie der Hauptmannslieb in aus Schöna, wieder lebendig werden lassen; und wenn wir dann 1837 das erste Dampfschiff auf seiner Fahrt von Dresden nach der Sächsischen Schweiz begleiten und die Eröffnung der sächsisch-böhmischen Eisenbahn 1851 rückschauend noch einmal mitfeiern: so haben wir einen Gang durch die Verkehrsgeschichte unserer Heimat unternommen, der zugleich ein Abbild der Verkehrsgeschichte überhaupt ist. Die Namen Immermann und Theodor Körner, die beide Reisebriefe aus der Sächsischen Schweiz geschrieben haben, jener gallig, spöttisch, blasiert, dieser jugendfrisch, warmherzig, verknüpfen unsere Heimat wieder mit der deutschen Literaturgeschichte. Und auch andere hervorragende Männer, die im Kulturleben unseres Volkes einen guten Namen tragen, sind mit der Sächsischen Schweiz verbunden. Julius Otto, der Komponist des innigen Liedes vom treuen deutschen Herzen, ist 1804 zu Königstein jung geworden. Zu Schandau erblickte 1766 Mag. Karl Gottlieb Hering das Licht der Welt; seine Klavierschule war einst hochgeschätzt, von ihm sind die Kinderlieder: "Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf galopp", und "Morgen Kinder wird's was geben" vertont. Eine Inschrift am Kellerfelsen bei Krippen sagt uns, daß in diesem Dorfe Friedrich Gottlieb Keller aus Hainichen gestorben ist (1895), der Erfinder des Holzstoffes. Er verschied dort als armer Mann! Erfinder-schicksal ! An der Apotheke zu Neustadt aber kennzeichnet eine Gedenktafel dieses Haus als die Geburtsstätte Dr. Struves, dem wir das künstliche Mineralwasser verdanken. Auch eine stattliche Anzahl nicht unbedeutender Schriftsteller nennt die Sächsische Schweiz ihre Heimat. Doch sei von ihnen nur Wilhelm Schindler aus Hertigswalde (t 1910 als Lehrer zu Leipzig-Großzschocher) hervorgehoben; denn er ist mit seinen gemütvollen Dorfgeschichten der treue Schilderer der Bauern und Häusler, der Steinbrecher, Schiffer und Waldarbeiter, der Leinweber und Blumenmacher geworden, die den Kern der Bevölkerung auf den Ebenheiten und in den Seiten-tälern des sächsischen Felsengebirges ausmachen. Jahrhundertelang vom geistigen Leben des deutschen Volkes ziemlich abgeschlossen, nun aber schon seit mehreren Generationen durch den breiten Touristenstrom und eine überhastete Industrialisierung überflutet, ist das Volkstum der Sächsischen Schweiz heute in einer starken Gärung begriffen. Altfränkischer Bauerntrotz ringt mit den neuesten politischen Stimmungen aus West und Ost, und der schwankende Stand der Ansichten bekundet sich in dem rasch wechselnden Ausfall der Wahlen im Pirnaer Bezirke. Aber der Menschenschlag ist in seinem Kern gesund und tüchtig und treudeutsch, und auch hier wird ein neues Geschlecht heranwachsen, das, geläutert von den Schlacken unserer Gegenwart, seine Eigenart zum Wohle des deutschen Gesamtvolkes einsetzen wird. Glück auf über Berg und Tal!  

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