Lippramsdorf (Haltern)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Wappen - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis_Recklinghausen > Haltern am See > Lippramsdorf

Ansicht der rk. Pfarrkirche St. Lambertus.

Historische Lage

Name

"Hramesthorpe" 889, Hramastorpa, Ramasdorpa im 11. Jdt., "perrochia Lipperamerstorpe" 1188-1300, Ramestorpe 1230, Ramesthorpe 1242, Lipperamesdorp ca. 1260, waren die unterschiedlichen Variationen in der Namensgebungen der frühesten Aufschreibungen.

Ortsteile


Vacca pezzata rossa val 01.svg Bauerschaften im historischen Kirchspiel Lippramsdorf in (Haltern am See)

Dorfbauerschaft | Eppendorf | Freiheit | Kusenhorst | u. vor d. 16. Jhdt: Grevinck = Freiheit | Born = Eppendorf | St. Annaberger = Eppendorf


Landschenkungen

889 schenkte der Münsterische Bischof Wolfhelm sein Land zu Lippramsdorf, eine Pertinenz des (Ober-) Hofes Olfen, dem Kloster Werden (der Stiftshof?, Haus Sythen belehnt?).

Klostergründung

1230 gründete der Münsteraner Bischof Ludolf das Kloster "fons beate Marie" (Marienborn) in der Bauerschaft "Born" (Eppendorf), in der gleichen Urkunde verlieh der Bischof dem Kloster Marienborn (Coesfeld) volles Recht in der Mark von Lippramsdorf. Im Jahr 1235 traten die Klosterfrauen dem Zisterzienserorden bei. 1243/1244 wurde das Kloster nach Coesfeld verlegt, wo es urkundlich erstmalig 1244 erwähnt wird.

Das nach Coesfeld verlegte Kloster hatte ab 1288 Besitz in „Eppingtorpe“ (Ersterwähnung), gemeint ist Eppendorf bei Lippramsdorf.

Brauschwerpunkt

Ganz sicher war Lippramsdorf ein frühes Brauzentrum in der Gegend, wobei auf dem Haus Ostendorf selber, aber auch dezentral in Kleinstbrauereien gebraut wurde. Dies läßt sich über die Accisekasse in den Rechnungsbüchern und den Naturalleistungen an Hopfen nachweisen.

Darüber hinaus hatte sich wohl ein Hof auf das "Mälzeln" von Gerste und der notwendigen Abstoppung des Keimvorgang durch eine Darre spezialisiert. Dieser Vorgang war wohl für die Herrlichkeit Lembeck von Seten des Hauses Lembeck In Lippramsdorf konzentriert worden, um unter anderem die zusätzliche Feuergefahr bei der Zubereitung der heißen Brenngase für die Darre auf der Burg selber zu vermeiden. Ein Hofkomplex erhielt davon seinen Namen.

Die Herberge mit Bieraussschank am Wallfahrtsort "Alter St. Annaberg" (heute Tannenberg), an dem auch der Postweg nach Münster vorbei führte, wurde ab etwa 1500 mit Bier vom Haus Ostendorf beliefert und war mit einem Wirt und Hausleuten des Hauses Ostendorf besetzt.

Landesherrschaft

Gericht Lippramsdorf

Hansegrafschaft

1260 gehörte Lippramsdorf zur Hansegrafschaft Borken, einem Lehen der Stadt Dortmund.

Freigrafschaft Heiden

1317 belehnte Otto, Graf in Ravensberg, den Ritter „Menco dictus Heydene“ mit der Freigrafschaft Heiden, die sich über die Kirchspiele Heiden, Ramsdorf, Reken, Lembeck, Wulfen, Lippramsdorf, Hervest, Schermbeck, Erle, Raesfeld und die Bauerschaft Marbeck erstreckte.1374 war der südliche Teil dieser Freigrafschaft im Besitz des Hauses Ostendorf, wo sie auch bis zum Ende des alten Reiches verblieb.

Freiheit Ostendorf

Zur "Freiheit" Ostendorf gehörten bis Anfang des 16. Jahrhunderts nur die sich im Eigentum des Hauses Ostendorf befindenden Miethäuser im "Schatten des Burgtores". Darin lebten 1498 1. Balthasar Hesse und dessen Frau Gertrud von Raesfeldt, 2. Koop Beyrbyiter cum uxore, 3. Grote Bernd cum uxore, 4. Henne Vischers, 5. Herman Kloet cum uxore und schließlich 6. Albert Ketteler cum uxore.

Später wurde nur der Name, aber nicht die Rechte der Freiheitsbewohner, der das freiadelige Hauses Ostendorf umgebenden Bauerschaft Greving angeklebt.

Lippramsdorf

Grundlage und Erkenntnisse über die seit Jahrhunderten unveränderten Struktur der Ortschaft mit ihren Bauerschaften, Höfen und Kotten samt ihren Aufsitzerfamilien in Lippramsdorf soll die Schatzung von 1508 liefern. In dieser Kopfsteuerliste wurden die einzelnen Familien in den Bauerschaften, mit ihren Familiennamen und der Zahl ihrer Angehörigen erfaßt, sofern sie zum Sakrament der Kommunion zugelassen waren. Mithin haben wir hier eine Familienliste mit der Anzahl der über 12 jährigen Angehörigen vorliegen. Nicht erfaßt wurden die nicht steuerpflichtigen Geistlichen und die Bewohner des freiadeligen Hauses Ostendorf und deren Hausgenossen.

Aus der Liste von 1508 geht die Organisationsgliederung des Dorfes, einschließlich des Ablaufs des Gemeinheitsläutens, deutlich hervor. An der Erstellung von Steuerlisten war neben der Geistlichkeit auch die Burrichter der Bauerschaften in Lippramsdorf beteiligt. Die Schatzungsliste von 1508 selber wurde von dem in Lippramsdorf damals tätigen Vikar Johan Backhaus geführt, welcher vermutlich als Vikar zu Ostendorf gleichzeitig Schulmeister war.

Beschreibung um 1508

En nabesrevene manneren sall men de Schattunge ueth mane ind boren. In den Kerspell van Liperamstorpe. up verbetterynge myns gnedige here Gerrien van Monster pp. Item hat Johan Backhüs vicarüs to Liperamstorpe, de sal froghen, by syne eydt oder preisterschap, wü volle communicaten he gemeynhen, dat eyne Jaer iniger, dat ander Jaer meer geslechent in den vorgesreveten Kerspel plecht to heben. Item oick sall de vers. vicariüs seghe, wü manüge buyrshgap he in syne Kerspel heft.

Item oick sall de büyrrichters elker bürschap seghen de waerheit, by eyne pende van eyn vatt botteren, wü manyghe Hüystede Lüd de tot den hillige Sacramente gehen, mede geverken Knechte, magede und Kindere se in ore büyrschop heben. Item heft düsse vors. vicarües in mathen vorget. gesacht, dat he hebe gemeynlichen dat eyne Jaer iniger, dat ander Jaer meer ums teten 239 menschen, de tot den hilligen sacrament gehen hept, en synt nicht mede, ingedeckent dat ghesyn ten Oistendorpe up dat Hüys, ind oick de Lüde, de in der

  • Freyeheit ten Oistendorpe

wonaftich sint der sönen Huyssittende Lüde sint.

Item oick so heft de vors. vicarües gesacht, dat he hebe vier büyrscap in syne Kerspell de genompt synt. Item de

  1. büyrscap to Greyfink (um 1550 mit der Freiheit vereinigt), Item de
  2. büyrscap to Liprastorpe (Dorfbauerschaft), Item de
  3. büyrscap ter Küsenhorst, Item de
  4. büyrscap to Eppendorf. (Summa sumarum dieses vors. Lüde syent 245).

Lagerbuch Amt Ahaus 1769

  • Anmerkung zur Tabelle: 1769 auch Lipranstrup
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Monatliche Schatzung
Städte u.
Kirchspiele
Bauerschaften
freye Häuser 1)
Klöster,
Adel
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effektiv
3)
Reducirt in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Kirchspiel
Lippramsdorf
Dorf
Bauerschaft
Frhr. von
Meschede
. 7 2 7 2 8 . 26 14 21 . 5 14 .
. Eppendorf
Bauerschaft
Frhr. von
Meschede
. . 2 9 . 6 1 18 7 5/16 22 96 5 14 .
. Freiheiter
Bauerschaft
Frhr. von
Meschede
. . 2 6 . 6 . 14 5 ¾ 19 72 5 14 .
. Kusenhorst
Bauerschaft
Frhr. von
Meschede
. . 2 8 . 4 4 18 6 ¾ 21 88 5 14 .
. Adelshaus
Ostendorf
Frhr. von
Meschede
1 . . . . . 5 6 1 5/16 4 12 . . .
Kirchspiel
Lippramsdorf
. Summa 1 7 8 30 2 24 10 82 35 1/8 87 268 22 . .

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Maße und Gewichte

Im Kirchspiel Lippramsdorf galt das Borkener Maß. Bei der Abrechnung von Naturalien unterschiedlicher Grundherren galten dafür bei einzelnen Höfen andere Maße. So weit bekannt, wurden diese Ausnahmen jeweils bei den Höfen angeführt.

Borkener Maß

  • Benennung: Stadt Borkener Malt gleich 4 Scheffel, 1 Scheffel gleich 4 Spind, 1 Spind gleich 4 Becher.
    • Die Untersuchung hat für die Größe des Ortsmaßes ergeben in preußischen Kubikzoll 1.603,786 oder abgerundet 1.604 Kubikzoll. Ein Kubikzoll zu 17,89 ml gerechnet entspricht der Scheffel heute 28,70 Liter.
  • 1592 Eine Wiese von 5 Fudern Heu entspricht 10 Scheffelgesäe Land, jedes Fuder zu 2 Scheffel Landes.
  • 1628 1 Ledder vul Heu, jede Leiter Teil eines Fuders

Bevölkerung

Flurnamen

Lesen von Kirchenbuchdaten

Latein, Amtsausdrücke und die Datierung in Kirchenbüchern und Bevölkerungslisten bereiten Anfängern in der Familienforschung immer wieder Schwierigkeiten, hier eine kleine Einstieghilfe:

Kirchenbücher

  • Lippramsdorf, St. Lambertus, kath., 1646 - 1997, Digitalisate online bei Matricula

Zeitzeichen 1895

Personenstandsarchiv

  • Westfalen-Lippe in Detmold unter Lippramsdorf (M),
    • Laufzeit: kath GHT (1808-1874)

Kirchenarchive

  • Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Lippramsdorf: Pfarrkirche ad. s. Lambertum E.M., Pfarre, Beginn um 1433, darin:
    • Cathalogus communicantum et non communicantum cum specificatione nominis et aetatis parochia Lipramstorffensis de anno 1749, Hs. 152 f. 950
    • Verzeichnis der Wohnungen im Kirchspiel 1774 (Bestand A 1)
  • Lokales Pfarrarchiv: Das Pfarrarchiv von St. Lambert in Lippramsdorf liegt im Bistumsarchiv in Münster.
    • Die Kirchenbücher von St. Lambertus liegen im Bistumsarchiv in Münster. Laufzeiten: Taufen ab 1700, Heiraten ab 1715, Tote ab 1735.

Status Animarum

Wohlfahrtspflege

Krankheit

  • 1553 Lepra: Änneken, das mit einer Seuche behaftete Kind am Sümpelhues (Eppendorf)

Hebamme

  • 1869/64 Die Gemeinde Lippramsdorf bildete einen Hebammenbezirk für eine angestellte Hebamme

Feuerwehrgerätschaften

  • 1860/63 Lippramsdorf: 1 große Wasserspritze, 2 Leitern, 12 lederne Wassereimer, 2 Haken. Der Wert dieser Gegenstände wurde auf 250 Rt geschätzt.[1]
    • Grundlage: Kreis-Polizei-Ordnung vom 30.01.1844

Auswanderer, Flüchtlinge

Im 19. Jahrhundert werden plötzlich Personen oder Familien in öffentlichen Akten nicht mehr erwähnt, sie erscheinen auch nicht in Sterberegistern. In den meisten Fällen handelt es sich dann um genehmigte oder ungenehmigte Auswanderung. Eine ähnliche Absetzbewegung in Einzelfällen, nicht immer aus religiösen Gründen, ist im 17. und 18. Jhdt feststellbar. Diese Vorgänge wurden bei den betroffenen Familien eingetragen.

Schicksale

Nicht alle Auswanderungen sind in öffentlichen Akten festgehalten, manche Unterlagen und Nachrichten schlummern in Familienakten auf Hausböden.... Die Lebensschicksale der Auswanderer sind selten bekannt geworden. Nachrichten von ihnen könnten in eigenen Unterlagen noch vorhanden sein. An dieser Stelle können Sie selber nach Auswanderern suchen, oder Ihnen bekannte Fakten und Nachrichten nachtragen:

Wirtschaft

Marken und Gemeinheiten

Die Mark erstreckte sich über die im im Gesamtbereich des Kirchspiels Lippramsdorf verstreuten Gemeinheiten mit dem in der Hohen Mark liegenden Schwerpunkt. Die Mehrheit der Höfe und Kotten war markenberechtigt, allerdings unterschiedlich. Dem entsprechend wurde die Mark im 18. Jahrhundert geteilt. Gleichzeitig erfolgte die Aufteilung der Gemeinheiten.

Lippeschiffahrt

Lippefähre

Papiermühle

Kornwindmühle

Gastronomie

  • 1543 besaß Hermann Sümpelmann in der Bauerschaft am alten St. Annaberg eine Braugerechtigkeit
  • 1864 gab es in Lippransdorf 3 Gastwirtschaften und 2 Schankwirtschaften - vorzugsweise für Branntwein.

Unruhen/Krieg

  • 1568 - 1648 achtzigjähriger Krieg in den Spanischen Niederlanden, verbunden mit Einfällen in Lippramsdorf
  • 1598 Überfall durch das Haus Lembeck mit großen Sachschäden
  • 1633 Spanisch/hölländischer Überfall auf Lippramsdorf, große Schäden, Brandschatzungen
  • 1634 Bei der Belagerung und Einnahme von Lüdinghausen und Borken große Schäden in Lippramsdorf entstanden
  • 26.03.1737 Schadensaufstellung wegen des Winterquartiers preußischer Truppen in Lippramsdorf während des polnischen Erbfolgekrieges
  • 1759 May: Jetziger Einquartirung frembden trouppes, nebst andere sachen, die feldt und garten, auch eingeärnete früchten genohmmen, pferde verdorben (Auswirkungen des Siebenjährigen Krieges 1756-63)
    • 1763 "anhaltende schwere Kriegszeiten"

Wetter, Klima

Sitten und Gebräuche

Adelshaus

Bereits 1316 wurde das befestigte Haus Ostendorf von seinem Aufsitzer Bernhard Bitter oder vom Steenhues (Lapidea Domo) dem Bischof von Münster als Offenhaus übertragen. Seit 1358 war es vier Jahrhunderte im Besitz der Familie von Raesfeld; 1825 gelangte es an den Grafen von Merveldt zu Lembeck. Das Hauptgebäude brannte 1934 ab.

Die ältesten Herrschaftsrechte der Ostendorfer reichte im Westmünsterland dauerhaft bis kurz vor Borken. So die Gerechtigkeit der Koppeljagd, welche sich über Lippramsdorf, Haltern, Hullern, Klein-Reken, bis in das Kirchspiel Heiden erstreckte.

Herrlichkeit Ostendorf

Das Haus Ostendorf bildete eine eigene Herrlichkeit mit hoher und niedriger Gerichtsbarkeit.

  • Die Gerichtsbarkeit beinhaltete auch das landesherrliche Gogericht.

Gerichtsbänke

Das ordentliche Ostendorfer Gericht tagte an der gemeinen Gerichtsbank vor dem Tor des Hauses Ostendorf, unter freiem Himmel auf der Rahe Weide, während das Marken- und Holzgericht an der Holzbank bei der Schmidtkuhle tagte.

Der Gerichtsstuhl des Freigerichts lag in der Bauerschaft Kusenhorst.

Gerichtsfron

Dem Hof Hardick am Kreuz in der Freiheit, später Frerich, klebte das Amt Gerichtsfronen an, dieser führte u.a. die Diebe zum Galgen.

Polizeiwesen

  • 22.10.1657 Vogt zum Ostendorp Hermann Bronsts

Hexenverfolgung in Ostendorf

Anno 1612 ahm 23.Marty: Eine Bäuerin aus der Bauerschaft Herne wurde vor dem Gericht zu Ostendorf ermahnt, weil sie sich "vielmahlen sich verlauten Laßenen, der Herr hieselbsten hab Ihre Mutter unschuldig hinrichten laßen"... Die Mutter war eine der letzten Opfer der unchristlichen und menschenverachtenden Hexenverbrennungen in dieser Gegend. Der Sohn des Gerichtsherrn beendete die Hexenverfogungen an seinem Gericht durch Umkehrung der Beweislast, ein ungwöhnlicher juristischer Trick zur Vermeidung inhaltlicher Auseinandersetzung auf Landesebene.

Auch durch die konsequente Auswertung der Hexenprotokolle des Gerichtes des Hauses Ostendorf, die um diese Zeit gewissermaßen beendet wurde, können Familienzusammenhänge über den Zeitraum der Kirchenbücher hinaus rekonstruiert werden.

Haus Sythen

Vom Haus Sythen kaufte das Haus Ostendorf 1696 den Werencer Zehnten auf.

Haus Emte

Enkelin des Gosen von Raesfeldt zu Hackfort und Empte war Agnes v. Schulenburg und Hackfort, welche Henrich Burghard von Westerholt heiratete. Diese erwarben Haus Empte. In der Schatzung des Kirchspiels Lippramsdorf von 1561, welche von den Erbherren selbst zu bezahlen war, waren die nachbeschriebenen Erben Eigenhörige der Ww. von Raesfeldt zu Hackforth etc.: Havick, Thonies tho Hove, Lindeman, Cloeth, Hövelman, Salmann, Schilt und Schulte Eppendorf.

Kirchenwesen

Die Pfarrei Lippramsdorf gehörte zum Archidiakonat des Vizedomus im Hochstift im Hochstift Münster. Zu diesem Archidiakonat gehörten um 1660 neben Lippramsdorf auch Ascheberg, Bork, Bösensell, Darup, Everswinkel, Haltern, Handorf, Hullern, Hervest, Holsterhausen, Lembeck, Nordkirchen, Ostbevern, Rhade, Rorup, Stromberg, Südkirchen, Telgte, Westbevern, Wulfen und ferner in Holland Eibergen und Geistern.

Rk. Pfarrei

Zwischen 1188 und 1300 wird die "parrochia Lipperramerstorpe" zu jener frühen Zeit wohl Bestandteil der Pfarre Lembeck gewesen sein, welche dann mit dieser zur Mutterkirche Borken gehörte. Der „plebanus Henricus“ in Lippramsdorf wird 1256 erwähnt.

Präsentationsrecht

Das Präsentationsrecht zur Pfarrstelle übte bis 1491 der Herr auf Schloß Lembeck aus. Nachfolger waren die Besitzer des im Kirchspiel Lippramsdorf gelegenen Hauses Ostendorf, dessen Reste noch heute 1,5 km östlich des Kirchdorfes zu sehen sind.

Patronat

Kirchenrat

Am 27.12.1391 verkaufen Joh. v. Oelde und Joh. de Hut, als Kirchenmeister von Haltern, und Joh. Westendorp, Cone der Cremer, Evert Kolbincke, Heyen de Neiersche, Hermann der Scröder und Godde Trippelvot als Gildemeister, an Johan Schulte zu Grevinch, Conen Smoninch, Gherd tor Stege, Johan Schulte to Enninck und Hermann zur Hove als Ratsleute der Kirche zu Lippramsdorf, das Landstück „die Heken Brede“ im Garten zu Eppinctorpe. Zeugen: Hennemann Luderich, Ghert Tydemanns, Joh. de Richter, Joh. de Becker und Bernt Beckehus.

  • Archiv Lembeck, Urkunde

Kirchenmeister

  • 01.07.1545 Dirik Smonynck und Balthasar Precking
  • 1651 Jorgen Havick, Johann Grevink
  • 1669 Jacob Brösterhaus

Provisor

  • 1613 Lambert Havik, Wennemar Diirichs, Paschmann alias Wilderich gt. Korff und Quatfurt Tönnis.
  • 1616 Havick im Felde, Lambert Buddenbrock
  • 1620 Hermann Brösterhaus, Martin Precking und Jürgen Büning

Organist

  • 1779 Alex Rühters, Organist zu Lipprambsdorff, wohnhaft in Haltern

Schulvikarie

Bildungswesen

Kulturtechniken

  • 1543 Schulmeister in Lippramsdorf
  • 1545 Tonnies, der Schulmeister
  • 1864: Schule zu Lippramsdorf. Größe 860 Quadratfuß (= 80 qm), 163 Kinder, davon 6 arme Kinder schulgeldfrei, Schulgeld für Sommer- und Wintersemester je 9 SGr. 5 Pfg., dazu Heizungskosten von 2 SGr 7 Pfg.im Wintersemester, 1 Lehrer, Mietwert der Lehrerwohnung 10 Rt, Gesamtgehalt auf 145 Rt und 60 Rt als Küster.
    • Präsentationsrecht in Lippramsdorf Gf. von Merfeld wg. Haus Ostendorf [2]
Jahr Ortsteil Ort Schulart Geschlecht Schülerzahl Klassen Lehrperson Bemerkung
1893 -.- Lippramsdorf Volksschule Gemischt 195 3 Joh. Tekotte * 17.12.1848, im Amt seit 15.10.1870
Agnes Budde * 02.03.1861 Amtsantritt 20.10.1883
-.-[3]

Fußnoten

  1. Quelle: Mersmann: Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld 1862. (Münster, Fr. Regensberg)
  2. Quelle: Mersmann, Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld pro 1862/64 (G.A.Hülswitt, Münstern 1865)
  3. Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)

Bibliografie

Oft werden in Archiven oder Landes-/Universitätsbibliotheken noch nicht in Online-Katalogen erfaßte Bücher oder Arbeiten gefunden, welche das Thema dieser Seite berühren. Solche Funde und Fundorte sind für andere Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, den Vollen Text im Original einzusehen um über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen oder über das lokale Umfeld mehr in Erfahrung zu bringen. Auf der folgenden Seite können Sie ihren Fund eintragen oder finden.

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.


Wappen_Stadt_Haltern_am_See_Kreis_Recklinghausen.png Stadtteile in Haltern am See (Kreis Recklinghausen)

Altstadt | Berghaltern | Flaesheim | Holtwick | Hamm-Bossendorf | Hullern | Lavesum | Lippramsdorf | Overrath | Sythen


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

Request failed!