Testament Herman Penthelinck (1506)

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  • Testament Herman Penthelinck 1506 (Edition: W. Günter Henseler, Kierspe)
  • 1506. Hermannn Penthelink, Glaswirker in Köln, und seine Ehefrau Elisabeth setzen ihr Testament auf. Elisabeth war in einer früheren Ehe mit einem Jakob van Lenders[cheit?] verheiratet gewesen, von dem sie zwei Kinder, Johann und Gertgen, hat. Aus Hermanns und Elisabeths Ehe stammt ein Sohn. Für den Fall, dass einer der Ehepartner stirbt, regelt das Testament die Versorgung des Hinterbliebenen. Hermanns Sohn Gerlach Penthelink, der zur Zeit Priester ist, erhält ein Legat, ebenfalls soll der Sohn seiner Schwester, Dietrich auf dem Ort, fünf Oberländische Gulden aus dem Erbe bekommen.


  • In Gotz namen amen. Kunt sy allen dengeyenien, die dis untgainwordige offenbare instrument, testament, vermechnisse und lesten willen werden sien off hoeren lesen, dat[um] und jair na der geburt Christi unsers Hern, doe man schreiff duysentvunfthundert-undseeß jaire, in der nuender indiction, up den zweiundtzwentzichsten dach deß maendtz mertz, zo vyer uiren na middage off dair by umbtrynt paeßdomps des alrehillichsten in Godevaders und unsers Hern Hern Julius von gotlicher vursichticheit paeß, des werden in syme werden jaire vur den ersamen wiesen Hern Henrich Stoultz und Conrait van Alner, scheffen zo Coelne, vort in untgainwordicheit meins offenbaren Notary und der getzuege herna geschreven, dairzo in sunderheit gerouffen, erschenen synt die erbaren Herman Penthelinck, glaeßworte[r], und Elisabeth, syne elige huysfrauwe, burgere her uf Colne grunde und stainde, yrer fromen reden und gedanken wall mechtich, vernunfftich und verstendich ys, dat schynberlichen und niet anders zo sain noch zo horen was van gotlichen ingeven vleßlichen betrachtende, dat alle mynßliche kunne[n] up dieser erden zwyfflich, gebrechlich und dem doide underworpen is, sicherheyt des doytz und unsicherheyt der uyren.
  • Off dan der almechtige Got over sy gebieden wurde, dat asdan die vurß[revene] elude sunder ordenunge irß leste willen van hynne verscheyden nyet befonden werden und yder dem anderen myt lyffsnoeten ist na syme vermoigen versorgen moige, so haint die vurschrevenen elude in aller der bester und vestlichster formen, sy dat doin soulden, konden und mochten, van allen yren gudern, gereyde und ungereyde, bewechlich und unbewechlich, so wie sie die ytzunt haven und up uyre und stonde yrs doetz nalaissen wurden, yre testament, vermechnesse und lesten willen gemacht und ordinert und dat in maissen hernageschreven wurdt.
  • Zom irsten haint die vurß[crevenen] Herman und Elisabeth wederrouffen und van unwerde gemacht alle vurtestamenten und vermechnysse, die sy samender ader besunder vur datum deß instrumentz gemacht ader ordinert hedden. Willende, dat die alsamen van nu an vortan doyt, machtloiß und van gheynre werde me geacht noch gehalden sullen werden. Und haint also die vurß[crevenen] elude yre sielen, wanne die van yren lichamen verscheyden werden, bevolhen den almechtigen Gode, Marien, syner werder gebenedider liever moder und allen hemmelschen her in den schoyß des ewygen vredens zo brengen und yre doide lich in der kirchlicher geacht, dwilche geacht sy, gekoren und begert haint zo sent Marien Avelaiß bynnen Coelne met gewontlichen maynstonden, jairgetzeden und anders nae zo doin als yre eyn dem anderen des gentzlichen zo vertruwen und up syne siele und leste hynnefart bevolen hait. Dairnae haint die vurß[crevene] elude samenderhant besatzt und bescheyden eyme Ertzbisschouffe zo Coelne zor zyt yrs doetz wesende erven t...ornschs. Item, haint sy besatzt und bescheyden zo dem bouwe Sent Peter, binnen Coelne im Doeme, eynen Gulden, vier Marck colsch paymentz vur den Gulden. Darna haint sich die vurschreven elude vermacht und woulde, dat die leste levendige hant van yn nae des yrster avelevigen doide beschycken und bestellen sall, dat erve jairmisse vur des yrsten avelevigen suell nagedayn werde, so balde dat geschien mach, sunder vertzouch. Darna hait der vurß[crevene] Herman myt consent syner huysfrauwen besatzt und bescheyden Hern Gerlach, seinen son, priester, monnich zo Kertzengarden, hondert overlensche Gulden, as vier Marck coelsch paymentz vur den Gulden, zo dem ghenen her vur gekoß und derselve vur und nae gekregen hait, die yem ouch verne hey will folgen sullen. Und wilt, dat der selve gelichewall myt anderen synen kynderen zo gelicher diellongen gain sall, zo allen anderen overblyvenden gudern, die in diesem yrem testament unvergeven overich bleven worden. Noch hait der vurschreven Herman besatzt und bescheyden Diederich upme Orde, syner suster sonn, vunff overlensche Gulden, vier Marck coelschen paymentz vur den Gulden, eyns zo geven. Darna ertzalte vurß[creven] Elisabeth sowie sy myt yrme vurhuyßwirte wilne Jacob van Lenders[cheyt?] zwey elige kynder im leven have, myt namen Johan und Gertgen [?], die dan nae reicht und gewonden der stede Coelne und sust yr deyll verkregen hetten, so dat sy deßhalven gentzlichen avegescheyden und vertzegen weren, lude brieff und siegell dairup sprechende. Doch de... nyet hait, so denselven myt consent und willen yrs huyßwyrtz besatz und bescheyden, ob er der vunff Gulden, so vier Mark coelsch paymentz vur den Gulden, und wille dieselven daemyt avegescheyden und van allen anderen nagelaissen guederen is sy erffe off erffzaele vertzegen und ane gewist haven alle und yeckliche der vurß[crevenen] elude besetzonge overmytz die leste hant den ghenen die des eyleften eyns uyßzorichten und zo betzalen, up yre geburliche quitancien die des gesynnen werden und woulden, dairumb die vurgenanten, dat alle die ghene den soen vurß[creven] maessen besetzonge gedain haint, sich myt derselver yre besetzongen sullen layssen genoigen. Dae uns van allen yren naegelayssen gudern, gereyde und ungereyde, erffe und erfftzale, avegescheyden und vertzegen syn und blyven, sonder indracht. Und off yemantz were, der sich myt syme besitzongen nyet woulde layssen genoigen noch gebuerliche ...tantien myt bewiligonge dese testamentz van sich geven, so woulden die vurschrevenen eluden dat dieselven over alle nyet haven sonder glichwall avegescheyden und vertzegen syn sullen. Vurbaß ertzalten die vursch[crevenen] elude und wie Herman, yre beider elige sonn, sich bey yn getreuwelichen knechtzgewyß altzyt neith gehalden und yn dat broit vurgewonnen und yre hueß in ...ngen uphalde want dey alders und kranckden halven nyet gewynnen konden, deßhalven hey wall myrcklich vorder und me dan andere yre kindere ey...den want sy yre werckstat und naringen wanne sy en nyet e... er allen hansz anstain und anestellen moisten und yre huyß und ervongen nyt uffgehalden konden, up dat dan sulche getruwicheit und wittichdienst nyet zo vergeveß geschee, sunder syns getruwes deinstz etlicher maissen geloent werde. Haint dairumb eyndrechtlichen und met guden vryen willen in testamentzwese und in eyner vaster steder unwederroufflicher wess denselven Herman und son upgedraigen und gegeven, in krafft dyß instrumentz, woulden und willent, dat derselve nae yrer beyder doide dat huyß, dae inne sy ytzunt wonen, myt alle syme zubehoere nae ...de ... deß schryns, nyet daevan uyßgescheyden, und noch dairzo haven sulle alle yre beyder sylver geschirle, so wie sy dat nae yrme doide layssen werden. Item, zwey die beste bedde myt yren bedtsteden, zwae zartzen pollen, zwae par slaefflaichen, benderen und allen anderen yren zogehorn und noch vur, zo Johannen, we andere desselven Hermans gereytschafft zu syme hantwerck dienende, idt sy bly, glaß und andere gereytschafft, nyet uyßgescheyden, so wie die beineden worden und darzo alles, das ghenen, was sy ym vur und nae gegeven hetten, vur sich alleyne haven und behalden, keren und wenden wae und in wat hant hey wylt, sunder der andere kyndere indracht, hyndernysse ader wedderrede. Aver was vorder over blyven wurde, sullen die kynder eyne myt dem gemelten Herman samender hant und einß under sich dielen und Herman glichewall zo allen anderen gudern, gereyde und ungereyde, mit synen broderen und susteren gelicher dielongen gain und vur dairan die vurß[revene] ayfft unh.... syn. Doch haint sich die vurß[crevene] elude samender hant vermacht, verdragen, woulden und willent, dat die leste hant van yn beyden levendien benende in allen und yecklichen yren gudern, gereyt und ungereyt, erffen und erfftzalen, gerast und gerouwet sulle bleven sytzen dairin der geneissen und gebruychen zo aller zo aller notturfft finden der vurß[crene] yre kynder, van yn beiden geschaffen, off sust yemantz indracht ouch der vurß[crevenen] yren kyndern nyt schuldich zo syn rede ader rechenschafft, schychtonge off dielonge zo doin so lange der lest van en beiden lefft und unverandert setzen erven, want die vurß[crevenen] elude sich des also in testamentzwese vermacht verdenen und vur yren lesten willen ge… und gehalden willen haven. Hant ouch die vurß[crevenen] elude sich des also vermacht, dat die leste hant moige und macht haven sall, dem eynen kynde mee dan den anderen na syme verdienste zo geven. Want ess sache were, dat eynicher van yren kynderen van yre beyder leve geschaffen, sich herwedder lechte und diesen yren lesten willen niet halden sonder myt der lester hant sych w…len woulde. So wulden die vurß[revene] elude, und synt des also eyns worden und overkomen, dat asdan die leste hant denselven kynde van yn beyden geschaffen, sich dermaissen weder syner aldern leste wille lagen wurde, eynß vur alle zehen Gulden, viere Marck coelsch paiment vur den Gulden, geven sall und daemyt van allen anderen yren nagelaissen guideren geslicht, gescheyden, unterfft und vertzegen syn, demselben dair achter gheyne reicht forderonge noch anspraiche me an den vurß[revenen] yren erven noch erfftzalen, gereyder ader ungereyder guder zo haven noch zo behalden in eynicherwyß. Were aver sache, die vurß[crevenen] yre elyge kynder, van yn beyden geschaffen, des gemeytz weren und die leste hant vestlichen und fredelichen ungeschy… und ungedielt na vermoigen, heyt dysselven yrs testamentz und leste willen lassen fyltzen und sich liefflichen und fruntlichen myt der leste hant halden wurden, so woulden die vurß[crevenen] elude, und synt des also overkomen, dat asdan dieselve kyndere, van yn beyden geschaffen, nae des lestlevendigen doide noch im leven weren, sich halden sullen wie vurß[creven] steyt. Und in dieser vurß wesen und manieren hait yder van den vurß[crevenen] eluden den anderen die leste hant levendich blyvende in allen und yecklichen synen und yren nagelaissen guderen, gereyt und ungereyde, erffen und erfftzalen, synen und yren eygenen truwehant und executore gesatzt, setzend und kesent in maicht dyß instrumentz, in aller der vestlichster formen, sy dat doin solden, konden und moichten. Und woulden, dat diese vurß[crevene] ordinantie und puncten yre testament, vermechnysse und leste wille syn, dairvur gehalden, doeyn und macht haven sall in testamentz rechten. Und off idt daeinne nyet en dochte noch bestain mochte, dat idt dan doyn und bestain moige in den rechten der codicellen und gyfften doytzhalven under den levendigen zo geschien pleyb zo latine gnant ins codicillerung vur donatio causa mortis ...mter ...es, so wie eyns yecklichen menschen testament alrebest doegen und bestain mach, nyet hynderende, neit wederstande, dat alle puncten und ...lempenteten des rechten he inne nyt gehalden noch geschreven stonden enthalden doch den vurß[crevenen] eluden die moige und macht, dat sy dyt vurß[creven] yrem testament in deylle und zumaille kurtzen lengen de... ane und zo doin moigen, so ducke und mannychwerss yn samender hant und anders nyt, dat geliefft und enenkomen wyrdt. Aver wilche vurß[crevene] sachen die vurß[crevene] elude samen und besunder van myr, as eyme offenbaren notario gesonnen und begert haint yn des zo geven eyn off mehe offenbar instrument in der bester formen und hant vort gebeden, die Herren scheffen die selve instrumente myt yrem anhangenden ingesiegelen zo versiegelen und der eyn in unser Hern scheffenschryn zo laigen zo merer konden und vesticheyt aller unser sachen dae sy unß ... sent ... bynnen ... Coelne im huyse und wonnungen der vurß[crevenen] eluden in eyner kameren, in den jairen unß Hern indiction, maynde, daige, uyren und payßdoemps vurß[creven]. Daeby an und over waren as getzuygen die erbarn Ffrederich … Tryer, glasewerter, und Prystgin, Wilhem Baldensnyders sonn, zo desen sachen geroiffen und gebeden.
  • …nd Wyr, …enrich Stoultz und Conrait van Alner, scheffen zo Coelne, doin kunt und bekennen dat wyr eyne myt dem erbarn Johannes Keye van Dynßlachen, schryver, offenbaren notario undengeschreven, und den getzuygen vurß[creven] over und an allen und yecklichen vurß[creven] sachen untgainwordich geweyst synt, die also wie vurß[creven] geschiet und wair zu syn bekennen, und haint darumb und umb beden willen der vurß[creven] eluden, as eyn yder van uns syn siegell eyne myt zeygenongen und underschryvonge des notaryen dit offenbare instrument gehangen.
  • Datum ut supra.
  • Ego Johannes Key de Dinßlachen, clericus colomey d… publicus imperia… … ordma… admission not…. approbatus …. punctis testamenti se… …………. stent premittive ….. liter striptum ex… conferi subst publicum solitis et constuetis … appensione sigillorum dictorum domin…. schabinorum sign…… in fidem et testimonium ommnum et singulorum premissorum regatus et requisitus.