Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/272

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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Münz, (1200) Munze, (1400) Moentz, im malerischen Thale der Malfin, 1½ Stunde von Jülich, 4,42 Meilen von Aachen entfernt, ist ein langes ansehnliches Kirchdorf in der Bürgermeisterei Hottorf und zählt an 620 Einwohner, worunter viele Israeliten. Münz war bereits im 13. Jahrhundert eine Pfarre mit einer Vikarie und gehörte zum ehemaligen Dekanat Jülich. Der Capellarius des Kölner Erzbischofs hatte (1400) das Patronatrecht daselbst. Hier stand ehemals eine fränkische Hofkapelle, zu Staatsarchiven dienend. Im 16. Jahrhundert und später gehörte Münz zum herzoglich-jülichschen Amte Boslar. In den Dörfern Münz, Gevelsdorf, Hottorf, Spiel, Rödingen, Steinstraß und Lich, wird starker Frucht- und Oelsamenhandel getrieben.

Boslar, (800) Buslare, (1200) Boislair, (1300) Boesseler, (1400) Boyßelair, gleichfalls im Thale der Malfin gelegen, ist 1¼ Stunde von Jülich, 4,10 Meilen von Aachen entfernt und hat 410 Einwohner. Es ist ein großes, aber unansehnliches Kirchdorf mit schmutzigen Straßen, gehört zur Bürgermeisterei Hottorf und war ehemals der Hauptort des herzoglich-jülichschen Amtes Boslar. Die Villa Buslare in der Grafschaft Jülich wird schon im Jahre 861 genannt. Im 13. Jahrhundert hatte Boslar bereits eine Pfarrkirche, bei welcher der Herzog von Jülich (1400) das Patronatrecht ausübte. 1340 war Ludewicus de Kintzwilre Pastor zu Boesselar. 1803 am 13. Septemb., wo bei vollen Scheunen 120 Häuser mit Ställen und Scheunen abbrannten, blieben nur 4 Häuser von Boslar verschont.