Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/281

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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ein schönes, ziemlich wohlhabendes Kirchdorf und Hauptort einer Bürgermeisterei mit 748 Einwohnern. Der Boden ist von mittelmäßiger Fruchtbarkeit, produzirt viel Flachs, auch Weizen und Rapssamen; letzterer wird jedoch weiter nordwestlich und nördlich nicht mehr mit lohnendem Erfolg gebaut. An gut bewässerten Wiesen, sowohl eingefriedigten als freien, fehlt es hier nicht. Die Bewohner nähren sich hauptsächlich von Ackerbau, Viehzucht und Tagelohn. Die Kirche zu Keyenberg soll nach alten Inschriften von Karl dem Großen gegründet sein. Im 13. Jahrhundert wird sie bereits als Pfarrkirche mit einer Vikarie im Dechanat Bergheim genannt. Im 16. Jahrhundert war die Abtissin zum Capitol in Cöln Collatrix bei der Kirche zu Keyeberg. Keyenberg, nebst den in der Bürgermeisterei gelegenen Dörfern Boschemich, Berverath, Oberwestrich, Venrath und Kaulhausen gehörten früher zum Herzogthum Jülich, unter französischer Herrschaft zum Roerdepartement, Arrondissement Crefeld, Canton Erkelenz.

Boschemich und Venrath sind zwei Kirchdörfer in der Bürgermeisterei Keyenberg. Letzteres liegt dicht an der Grenze des Regierungsbezirks Düsseldorf, ¾ St. von Erkelenz, 5,70 M. von Aachen entfernt und zählt etwa 730 Einwohner. Es ist ein freundlicher Ort mit sehr fruchtbarer Umgebung. Im 16. Jahrhundert war die Kirche zu Venrath Filiale von Wanlo und gehörte zum herzoglich jülichschen Amte Brüggen. Boschemich hat alterthümliche, meistens aus Bruchsteinen erbaute Häuser.

Die Kreisstadt Erkelenz, 5,32 M. vom Regierungshauptorte entfernt, ist mit Mauern und Thoren umringt,