Grundzüge einer quantitativen Genealogie (Rösch)/002

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Grundzüge einer quantitativen Genealogie (Rösch)
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Verfügung gestellt wie Herr Bibliotheksdirektor W. Rauschenberger (Ffm., 1952 gestorben), Herr Oberkriegsgerichtsrat W. Kock (Gießen, jetzt Bad Nauheim), Herr Prof. O. Praetorius (Dst., jetzt Niederramstadt), Herr Dr. H. Friederichs (Ffm.), Herr Dr. H. Pieper (Brandau i. Odw., jetzt Höchst a. M.) u. a. mehr. Von speziellen Familienakten, die mir zugänglich wurden, möchte ich erwähnen: Andreae (Königstein i. Ts.), Bergengrün (Mchn.), Goethe (Wien), Lindheimer und Melber (Ffm.), Merck (Dst. und Jugenheim), Seip (Eisenach), Steuber (Emden) u. a. Zahlreiche Korrespondenzen und Zufallsfunde rundeten das Bild; es ist nicht möglich, sie alle aufzuzählen, doch sei allen Helfern hier summarisch herzlich gedankt. Nicht unerwähnt mag aber bleiben, daß durch solche Abschriften manche Tatsachen und Daten erhalten bleiben konnten, deren Originalbelege inzwischen vernichtet sind. Wo es irgend anging, wurden außer der Sammlung von Daten auch photographische Aufnahmen von lebenden Personen, von wesentlichen Lokalitäten und vor allem von Bildnissen und Gemälden (möglichst in Farben) gemacht; es gelang in der Hauptsache, diese Bildersammlung auch durch das Kriegsende hindurchzuretten, so daß erfreulicherweise von hunderten von Gemälden, die im Original inzwischen zerstört oder verloren sind, wenigsten noch Farbdiapositive zu etwaiger späterer Reproduktion verfügbar sind.

      All diese Momente waren mir nicht zu der hier erfolgten Publikation, die auch keineswegs von Anfang an beabsichtigt war, berechtigt erschienen. Die Lage hat sich aber durch das Kriegsende und seine Folgen wesentlich verändert. Zahllose Fäden von Familienbeziehungen sind zerrissen und können infolge der Völkerverschiebungen schwerlich wieder angeknüpft werden. Viele Forscher und manche Familienverbände und –archive haben ihr Material verloren; die Beschaffung der frühereren Literatur ist oft sehr erschwert, ja unmöglich geworden. Die veröffentlichten Familienstammtafeln sind meist längst vergriffen, da ihre Auflagen nicht den wachsenden Familien angepasst waren; zudem sind sie naturgemäß von Zeit zu Zeit ergänzungsbedürftig, doch werden nur wenige Familien sich heute den Neudruck leisten können. All diese Gründe schienen es zu rechtfertigen, das bisher gesammelte Material in all seiner Unvollkommenheit und ohne die Möglichkeit, es vor der Drucklegung noch in allen Teilen abzurunden, einmal zu publizieren. Es mag die Rolle eines Kristallkeimes spielen, um den sich nach und nach Schichten aus anderen Nährlösungen legen, woraus später einmal ein wohlgestaltetes klares Kristallindividuum, ein Mikrokosmos erwachsen kann. Vielleicht ist manchem Familienverband ganz lieb, seine Stammtafel bzw. Nachfahrenliste oder Teile daraus in dieser zentralisierten Form neu veröffentlicht und in den „Goethekreis“ eingefügt zu sehen.

      Soviel zur Rechtfertigung des speziellen Teiles, der Familienlisten. Wenn darüber hinaus hier erstmals in etwas größerem Rahmen theoretische Erörterungen und ordnungswissenschaftliche Hilfsmittel bekanntgegeben und angewandt werden, die bisher nur in der Studierstube und in langen Diskussionen im Freundeskreis eine jahrelange Bewährungsprobe bestanden haben, so möchte ich ihnen den Wunsch mit auf den Weg geben, daß sie auch „draußen“ auf verständnisvolles Wohlwollen stoßen, und daß sie auch bei anderen Forschern sich nützlich und brauchbar erweisen möchten.