Handbuch der praktischen Genealogie/300

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Handbuch der praktischen Genealogie
Inhalt
Band 2
Tafel: I • II • III • IV • V • VI • VII • VIII • IX • X • XI
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      Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine, herausgegeben von P. Bailleu. Berlin.[1]

      Zahlreiche Beiträge zur Namenkunde sind auch in den Veröffentlichungen der Altertumsvereine enthalten.[2]

Sprachliche Schwierigkeiten      Hier soll noch, im Anschluß an Lorenz, Lehrbuch der gesamten wissenschaftlichen Genealogie, S. 180 ff., auf einige sprachliche Schwierigkeiten hingewiesen werden, die sich dem Genealogen bei der Aufstellung seiner Stammtafeln besonders häufig ergeben.[3]

      1. Die Geistlichen führen nicht nur in den Klöstern lediglich einen Vornamen, der oftmals beim Eintritt in den geistlichen Stand erst angenommen worden ist. Weltgeistliche führten auch im Mittelalter zuweilen einen Familiennamen, aber der hohe Klerus bediente sich in der neuesten Zeit offiziell lediglich des geistlichen Vornamens.

      2. Der Mangel an Interpunktion in Urkunden führt leicht zu dem Irrtum, daß zwei oder drei Namen als einer Person zugehörig betrachtet werden. Doppelte Vornamen sind aber in Deutschland bis zum 13. Jahrhundert sehr selten, etwas häufiger schon im 13. Jahrhundert, so begegnet in Mühlhausen in Thüringen 1220 Heinrich Bote von Frauenstein, 1286 Hermann Wolf von Hagen, 1296 Berthold Gulo von Eckardsberge. Nach dem deutschen Norden verbreitet sich der Gebrauch zweier Vornamen nur ganz allmählich. So liefert uns das Verzeichnis der pommerschen Stände,


  1. Vgl. z. B. 51. Jg. Nr. 8: Wäschke, H., Orts-, Flur- u. Personennamenforschung.
  2. Vgl. oben S. 9 u. 10.— Sehwerdfeger, Jos., Die historischen Vereine Wiens 1848 bis 1908. Wien 1908 (Festschrift zum 60jährigen Kaiserjubiläum). — R. de Lasteyrie et F. Lefevre-Pontalis, Bibliographie des travaux historiques et archéologiques publiés par les sociétés savantes de la France. T. 1-3. Paris, seit 1888.
  3. Über latinisierte, beziehentlich gräzisierte Namen vgl. Körner, DH 1900, S. 31 ff., und Sembritzki, ebenda 1901, S. 120 f. — Körner, Polonisierte Familiennamen, DH 1905, S. 71; 1906, S. 88; 1909, S. 145. — Über Pseudonyme gibt es folgende Orientierungsmittel: Zirka 3000 häufiger vorkommende Pseudonyme vornehmlich deutscher und österreichischer Schriftsteller, in: Wer ist's? Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlex. II 1906, S. 84 ff., seitdem wiederholt in neuer Auflage erschienen. — Holzmann, M., u. H. Bohatta, Deutsches Pseudonymenlex. Wien 1906. — Rassmann, F., Kurzgefaßtes Lex. deutscher pseudonymer Schriftsteller, hrsg. mit Vorrede v. J. W. S. Lindner. Leipzig 1830. — Sintenis, F., Die Pseudonyme der neueren deutschen Literatur. Hamburg 1899. — Weller, Lex. pseudonymorum. Wörterb.d.Pseudonymen aller Zeiten u. Völker. 2. Afl. Regensburg 1886. — Über Anonyme vgl. M. Holzmann u. H. Bohatta, Deutsches Anonymen-Lex. Weimar 1909. — Barbier, Dictionnaire des ouvrages anonymes. 3. éd. Paris 1882 (sogenannte édition Daffis). — Quérard, Écrivains pseudonymes et autres mystificateurs de la littérature francaise pendant les quatres derniers siècles restitués à leurs véritables noms. Paris 1854-56. Neue Ausgabe von Brunet und Jannet. Paris 1869 ff. — E. Collin, Anonymer og Pseudonymer i den danske, norske og islandske Litteratur. Kopenhagen 1869. — Halkett und Laing, a Dictionary of the Anonymous and Pseudonymous Literature of Great Britain. 4 Bände 1882-88. — Melzi, Dizionario di opere anonime ed pseudonime di scrittori italiani, 3 Bde. Milano 1848-59. — Passano, Dizionario di opere anonime et pseudonime. Ancona 1887. — Placcius, De scriptis et scriptoribus anonymis atque pseudonymis syntagma. Hamburg 1674. Drs., Theatrum Anonymorum et Pseudonymorum. Hamburg 1708.