Herforder Chronik (1910)/164

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Herforder Chronik (1910)
<<<Vorherige Seite
[163]
Nächste Seite>>>
[165]
Herforder Chronik 1910.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



daß der Äbtissin Fischerei-Gerechtigkeit werreabwärts bis an den Sugeort reiche. Der Sugeort ist ein tief ausgehöhltes, breites aber wasserloses altes Bachbett, das zur Werre hinabführt. Verfolgen wir dies Bachbett aufwärts bis zur Mindener Landstraße, so kommen wir zu der Überzeugung, daß hier früher ein Bach, kein anderer als der Krekesbach alle Rinnsale aus Schwarzenmoor aufgenommen und zur Werre geführt hat. Sein Lauf ist jedoch vor Zeiten zugunsten der Putchemühle verändert und hat auch andere Namen erhalten, nämlich Mühlenback oder Hundsbach, der, nachdem er seine Kraft der Putchemühle gewidmet hat, die Landstraße bei der Fabrik von Ernstmeier schneidet und in der Waltgeristraße bei Fabrikant Bock in die Werre fällt, wo die Wehmühle gestanden hat.

4. Der Flachsbach,

auch Flachsgraben genannt, kommt aus dem Lippeschen. Er hat früher, wie sein Name besagt, den Anwohnern zum Flachsröten gedient. Nach ziemlich langem Lauf fließt er nicht weit vor Herford in die Aa.

Brücken.

Im Anschluß an die Besprechung der verschiedenen, die Stadt durchziehenden Flußläufe seien hier gleich deren Überbrückungen erwähnt.

Die Brücken an den fünf Toren der Stadt waren Zugbrücken. Sie wurden abends bei Toresschluß in die Höhe gezogen.

Außer diesen gab es in der Stadt eine ziemliche Anzahl fester Brücken, von denen ein gut Teil namenlos war und noch ist; nur die größeren, auch dem Fuhrwerksverkehr dienenden Brücken waren mit Namen ausgezeichnet und kommen hier für uns allein in Betracht.

A. Die Werrebrücken.

Gleich nachdem sich die im Osten an die Stadt herantretende Werre in Haupt- und Borwerre geteilt hat, geht über die letztere

1. die Osterbrücke.

Sie ist die Verlängerung der Johannis-, der alten Honstraße, und stellt die erste Verbindung der Alt- und Neustadt dar. In den Lehnsprotokollen des Mittelalters (Darpe, a. a. O.) tritt sie als Oesterbrügge immer in Verbindung mit dem Doeckehof auf, z. B. 1499 .... recepit (empfing) den Dockhoff bynnen Hervorde vor der Oesterbruggen und by der von Exterde have (Hofe) belegen.

Über den Dockhoff später.