Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/079

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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Kirche ist das Kloster mehr nicht schuldig als den Kirchturm und von der Kirche zu Ripur ist das Kloster durch das Urteil des Gerichts schon längst absolviert.”

      1698, den 5. Oktober berichtet der Keller dahier, Joh. Fr. Weiß, er habe die ältesten Männer des Dorfes Rüppurr vor sich beschieden wegen der Reparatur der Kirche, und diese sagen, daß sie von ihren Voreltern vernommen, daß das Kloster Lichtental des jährlich dahier erhobenen großen und kleinen Zehnten halben sowohl auf Ew. Hoheit eigentümlichen, als auch auf des Fleckens Güter, die Kirche dahier, anstatt der Ripurer Kapell zu Ettlingen, die wegen der röm.-kath. Religion abgegangen, zu erhalten schuldig sei. Das Kloster möge sich widersetzen, wie es wolle. Von einer anderen Reparation wüßten sie nichts zu sagen, als daß vor ungefähr 30 Jahren, da ihre Hoheit Herr Friedrich, Ew. Hoheit Herr Vater seligen Andenkens, den Lerchenfang zu Rüppurr angefangen, waren sie in die Kirche gekommen und haben gesehen, daß keine andere Stühl als nur eichene Blöcke vorhanden, auch die Fenster so übel versehen, hatten sie gefragt, warum man solche nicht repariere, worauf dann sei gebeten worden, die Äbtissin in Lichtental zur Reparatur anzuhalten. Und weilen dazumal gnädigste Herrschaft den Zehnten mit 40 Malter glatter und reiner Früchte genoßen, hatten Sie zur Antwort gegeben, Sie möchten ihr die Ehre nicht antun, sondern haben befohlen, andere Stühle hineinzumachen und die Fenster zu reparieren und dem Stoffel Schlechte, dem damaligen Vogelfänger die Inspektion darüber anbefohlen. Ob aber etwas am Zehnten abgezogen worden, sei ihnen unbekannt. – Daraufhin wurde noch im selbigen Jahr 1698 auf den zu Rüppurr gefallenen Kleinzehnten der Arrest gelegt von der gnädigen Herrschaft, wegen Reparierung der Fenster, die 22 fl kosteten.

      1699, den 26. Januar ergeht Bericht von dem Keller zu Rypurgk an den Markgrafen Friedrich Magnus, daß die hiesige Kirche einige Jahre ohne Glocken gewesen und man statt der Glocke ein Zeichen mit einem Hammer am Schloßtor gegeben. Aber dero Frau Gemahlin habe bei Erbauung der Hospitalkirche in Durlach auch an hiesige Kirche gedacht und das schimpfliche Hämmern am Tore abgeschafft und sich zu einer erklecklichen Beisteuer zur Gießung einer Glocke gnädigst herbeigelassen, auch die Veranstaltung getan, daß die Glocke hier aufgehangen werde. Nachdem aber der leidige Krieg eingefallen und das Glöcklein aus dem Rathause durch Kurbayerische Soldaten entwendet, habe man diese Glocke in Sicherheit gebracht und vergraben; nach erlangtem Frieden aber, und zwar diesen Frühling, wieder hervorgesucht, aber der Kirche entzogen und in dem Flecken statt ihres verlorenen Glöckleins aufgehangen. Mein Vorgänger Keller Weiß, damals von Podagra belästigt, hat dagegen protestiert und