Rockenhausen (Amtsbezirk)/Adressbuch 1938/Winnweiler

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Rockenhausen (Amtsbezirk)/Adressbuch 1938
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Winnweiler


Winnweiler, 234 Meter über dem Meere, am Fuße des Donnersberges, des höchsten Berges der Pfalz (687 Meter), Sommerfrische und Ausflugsort, Sitz mehrerer Reichs- und Landesbehörden, Mittelschule, mehr städtischer als ländlicher Charakter, Zentralpunkt. Telefon Nr. 16.

Verkehrsangelegenheiten: Bahnstation an der Strecke Kaiserslautern–(Hochspeyer)–Bad Münster am Stein.

Auskunft: Verkehrsamt im Bürgermeisteramt.

Geschichte: Erstmals 891 als Wunivillare genannt. (Schenkung an das Kloster zu Heuhausen bei Worms.) Gericht Winnweiler, Herrschaft Falkenstein. Grenzstein (Hinkelstein), den die Bewohner bei der Grenzbegehung Kremheldenstein nannten, in Grenzbeschreibung von 1490 erwähnt.–1126/27 baute Werner I. von Bolanden die Burg Falkenstein, fünf Kilometer nördlich von Winnweiler. Seitdem war die Burg Mittelpunkt des Landes bis zur Eroberung des Winnweiler Schlosses durch Sebastian von Dhaun-Falkenstein um 1600.– 1487 wurde Winnweiler mit der Grafschaft Falkenstein lothringisches Lehen (Wirich II. von Dhaun, Graf zu Falkenstein). Die Bolander Herren von Falkenstein waren keine Grafen. Die Grafschaft beginnt erst 1397.– 1632 wurde Winnweiler bei der Flucht der Spanier durch die Nordpfalz zum Teil zerstört.– Die Linie Falkenstein-Dhaun erlosch 1629 mit Emich II. im älteren Stamme, und von 1653–1669 hatten die Lothringer die Stadt und das Land besetzt. Damals entbrannte zwischen Kurpfalz und Lothringen der Wildfangstreit. Endgültig kam Falkenstein 1731 an Lothringen und durch die Heirat des Herzogs Karl von Lothringen mit Maria Theresia 1740 an die Habsburger Krone.– 1794 und 1794 sog. "Winnweiler Krieg" gegen die Franzosen. Die Folge war Besetzung des Falkensteiner Landes, schwere Lasten und Strafen.

Sehenswürdigkeiten: Burgruine bei dem Dorfe Falkenstein (fünf Kilometer), in dem an Naturschönheiten reichen Falkensteiner Tal. Maria-Theresia-Kreuzskapelle, ausgezeichnet gelegen, Kriegsehrenmal mit Aussichtsturm auf dem Leisbühl, Hochsteiner Kreuz, Burgruine Hohenfels (7,5 Kilometer).

Ausflüge: Durch günstige Lage an der Alsenz, nahe dem Donnersberg (Festplatz der Pfälzer Bauern) als Standort für schöne Ausflüge geeignet: nach Hochstein, Langmeil, Imsbach, Ruine Falkenstein, zum Donnersberg, nach Rockenhausen, zum Segelflugplatz Elkenkopf.

Spaziergänge mit Markierung:

rot: Winnweiler–Falkenstein (5,6 Kilometer)–Donnersberg 12,2 Kilometer;

rot: Winnweiler–Potzbach–Otterberg (10 Kilometer)–Kaiserslautern 22 Kilometer

rot: Winnweiler–Leithof (3,5 Kilometer) + rot: Dicke Buch–Heiligenmoscheler Eiche–Hörigen oder Wingertsweilerhof–Winnweiler 19 Kilometer;

gelb: Winnweiler–Hochstein–Hochsteinerkreuz über den Gürtel- und Scheurerpfad (Felswand)–Winnweiler 5,2 Kilometer;

rot: Winnweiler–Karlsbrunnen; blau: Winnweilereck–Hesselplateau–Kronbuche–Kupferberg–Imsbach; weiß: Winnweiler 13 Kilometer;

weiß: Winnweiler–Imsbach; blau: Beutelfels–Kronbuch–Katharinenthal (Bergwerk)–Imsbach; weiß: Winnweiler 15 Kilometer;

weiß: Winnweiler–Imsbach–Falkenstein (6 Kilometer)– rot: Winnweiler 11 Kilometer;

rot: Waldweg vom Falkensteiner Tal nach Falkenstein 4,5 Kilometer;

weiß; Winnweiler–Galgenberg (4 Kilometer)–Leithof;– rot: Winnweiler 10 Kilometer;

rot: Winnweiler–Peterweid–Thronfels–Hochstein–Winnweiler 7 Kilometer;

gelb: Winnweiler–Langmeil–Bocksrück (5 Kilometer)–Sippersfelder Wald–Primmer Weiher (4,8 Kilometer)–Reuhemsbacher Bahnhof 17 Kilometer;

Wirtschaftliches: Eisenwerk (die „Schmelz“, ihr „Eisenschmitt“ belieferte seit 1473 Burgen und Gutshöfe mit Eisen), Bierbrauerei Bischoff, Mühle.

Sport: Ganz neues Schwimm-Sonnenbad, Turnen, Tennis, Sportplatz; Wintersport: Eislauf und Skigelände bei Falkenstein.

Unterkunft: Gasthaus zum Bahnhof, zur Pfalz, zum Donnersberg, Petry. Jugendherberge.