Trippen

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Regional > Sprache > Amtssprache im Fürstbistum Münster > Trippen

Trippen, universelle Schuhschoner, links 13, / 14. Jhdt., rechts frühes 16. Jhdt. Siehe auch: Stadtmuseum Einbeck

Amtssprache

  • Trippen, triplus (lat.), triple (frz.)
Bedeutung
dreigliederige Schuhschoner, ursprünglich Stollen für Spitze und Absatz, Sohlenbrett und Riemchen (bei Schnabelschuhen) zur Befestigung.
Trippelvoet, Wappenfenster im Giebelhaus am Markt [1]

Beschreibung

Trippen: Die mittelalterlichen, relativ dünnen, ledernen Schuhsohlen waren nicht für die Beanspruchung der steinigen oder feuchtschlammigen mittelalterlichen Straßen in der Stadt gedacht.

Wer aus dem Haus ging oder sonst seine guten Lederschuhe schonen wollte, benutzte dazu ein zusätzliches Paar hölzerner Trippen. In diese konnte man leicht hineinschlüpfen. Ihre hohen, mit Eisen beschlagenen Stollen verhinderten, dass man all zu tief im Unrat versank.

Einfache Holzschuhe waren die Fußbekleidung des einfachen Volkes, kostbar verziert wurden sie mitunter auch von Kaufleuten oder vom Adel getragen.

Beispiel zum Trippelschritt

Auerbach schreibt 1892 dazu: „ der Schritt der Nonnen war laut und hart, denn sie trugen dicke hölzerne Sohlen, sogenannte Trippen, die mit zwei über die Strümpfe gezogenen Riemen am Fusze befestigt waren

Namensgebend

Der Trippelschritt des Bürgermeisters führte wohl im Mittelalter in Haltern zur besseren Unterscheidung zu einem dann weiter vererbten Hausnamen. Sein Nachfahre erhält am 12.10.1600 den Lehnbrief des Bischofs von Münster zu Meinhövel über die Sichterhove (Knüfer in Bossendorf), welchen Godeke Trippelvoet als Rentmeister zu Haltern zum Behufe der Stadt erhält. Späterer Nachfahre ist Bürgermeister Joes Trippelvoet welcher am 04.11.1670 in Haltern Sophia Elisabeta Sluiters heiratete.[2]. Sie wohnten in einem später zerstörtem Giebelhaus am Marktplatz und führten ein eigenes bürgerliches Siegel und Wappen.

Fußnoten

  1. Quelle: Ausstellung Stadtbücherei Haltern am See
  2. Quelle: Kirchenbuch St. Sixtus Haltern