Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/008

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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27. November 1732 in zweiter Ehe mit Anna Margarete Bixberger, und wurde ihm von dieser am 18. Juli 1738 sein Sohn

Jacob Spamer

als einziges Kind geboren. Über die Taufe dieses letzteren weist das Schottener Taufbuch folgenden Eintrag auf: „den 18. Juli 1738 Peter Spamer, der Stadtknecht und Wollweber, taufen lassen; mater: A. Marg. geb. Bixbergerin; bei der den 19. Juli geschehenen Taufhandlung war Petter: Jacob Schütz, Bürger und Rothgerber allhier“. Jacob Spamer betrieb, hierin seinem Vater folgend, die Wollweberei und stand, wie man aus seiner Wahl und Bestätigung zum Offizier der Schottener Bürgerschaft schließen darf, in gutem Ansehen. Nach der damaligen hessischen Kriegsverfassung formierten die wehrfähigen Bürger (alte und junge Mannschaft) besondere Kompagnieen. Die Offiziere und Unteroffiziere derselben wurden von den Bürgersoldaten aus ihrer Mitte gewählt und bedurften der Bestätigung der Regierung bezw. des Landesherrn. Solcher Bestätigungen für Jacob Spamer sind in den Familienpapieren noch zwei enthalten: 1. seine Ernennung durch Landgraf Ludwig IX. vom Adjutanten zum Fähndrich bei der Bürgerschaft zu Schotten, datiert den 16. Oktober 1789; und 2. seine Ernennung durch Landgraf Ludwig X., späteren Großherzog Ludwig I., vom Fähndrich zum Lieutenant, datiert vom 23. Oktober 1799. — Am 29. Oktober 1765 ward Jacob Spamer getraut mit Anna Elisabethe Stoffel, Tochter des Bürgers und Hufschmieds Joh. Wilhelm Stoffel in Schotten, welche, ohne Kinder zu hinterlassen, starb und am 12. Juni 1767, im Alter von 27 Jahren 9 Monaten, begraben wurde. Am 1. September 1769 heiratete er seine Schwägerin Agnesa Margaretha Stoffel und brachte sie ihm zwei Söhne: Christian und Georg Wilhelm. Der letztere, jüngere, ward geboren am 31. Januar 1781, eodem getauft, starb aber schon im Alter von 7 Monaten und ward am 6. September 1781 begraben. Jacob Spamer starb am 16. Februar 1800, seine zweite Frau am 9. Juli 1813 im Alter von 63 Jahren 7 Monaten und 9 Tagen an der Wassersucht. Die Eltern der letzteren waren der schon genannte Joh. Wilhelm Stoffel, geboren am 2. Januar 1708, gestorben am 2. Juni 1763 im Alter von 55 Jahren 5 Monaten, und dessen Ehefrau Anna Elisabethe, gestorben am 18. Januar 1793, 85 Jahre und 11 Monate alt. Dieselben hatten, außer den beiden Töchtern, noch einen Sohn, den Hufschmied Wilhelm Stoffel, der unter dem Namen Schmied's Wilhelm als ein außergewöhnlich starker Mann bekannt war. Einst warf er einen französischen Reiter, welcher ihm auf dem Fußpfad nicht ausweichen wollte, samt dem Gaul in den nebenherlaufenden Hohlweg, mußte sich dafür aber auch einige Zeit im Walde versteckt halten. Der ältere und nach dem frühen Tode seines Bruders einzige Sohn von Jacob Spamer war

Christian Spamer,

Pfarrer in Crainfeld, geboren in Schotten am 12. August 1770 und am 14. August getauft. Sein Pate war Christian Stoffel, Hausmeister im Armenhaus in Fstb (?), dessen Stelle Hufschmied Joh. Wilhelm Stoffel, der Großvater des Täuflings, vertrat. Christian Spamer erwählte sich den geistlichen Beruf und erhielt zur Vorbereitung für sein Studium beim Pfarrer in dem etwa ¾ Stunden abgelegenen Einartshausen Unterricht im Latein. Mit dem Cornelius Nepos als Lektüre beschäftigt, bezog er die Universität Gießen. Er wohnte daselbst in dem Neubauer'schen Stift, einem alten weitläufigen Gebäude in Nähe der Schulstraße, welches in den 1850er Jahren noch bestand, später aber der Erweiterung dieser Straße zum Opfer gefallen ist. Musikalisch beanlagt, liebte es Christian Spamer, sich zum Gesange mit der Harfe zu begleiten und nahm er dies sein Lieblingsinstrument auch zur Universität mit. Ein, wie anzunehmen ist, wenige Jahre später angefertigter und noch erhaltener Schattenriß stellt ihn uns — wohl als Schottener Rektor —