Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/081

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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Die Eltern sind ja stets bemüht,
Der Kinder Glück zu gründen;
Und müssen, wenn dasselbe blüht,
Ihr eig'nes darin finden;
Der lieben Kinder Freud und Leid
Ist das der Eltern allezeit.
Was ist das höchste Glück der Welt? —
Wenn zwei getreue Seelen,
Die Liebe fest zusammen hält,
Einander sich vermählen.
Dies Glück vergeht nicht mit der Zeit;
Es geht mit in die Ewigkeit.
Drum müssen Eltern dieses Glück
Auch ihren Kindern gönnen,
Und wünschen, seinen Augenblick
Erleben noch zu können;
Erst wenn sie gut vermählt sie wissen,
Kann sich ihr Auge ruhig schließen.
Ich hatte nun noch einen Sohn,
Der noch kein Weibchen hatte;
Ich wünscht' ihm längst ein solches schon,
Und daß er wäre Gatte;
Fehlt nicht dem Manne ohne Weib
Der allerliebste Zeitvertreib? —
Wie lang ward Adam schon die Zeit
Im Junggesellenstande? —
Er hing den Kopf wie nicht gescheidt,
Bis er die Eva fande;
Er warf auf sie den ersten Blick,
Und unaussprechlich war sein Glück.
Mein Ludwig, Hans und Julius,
Die nahmen dies zu Herzen;
Und jeder faßte den Entschluß,
Sein Glück nicht zu verscherzen;
Zu ihrem Ev'chen wählten sie
Adele, Anna und Marie.
Sie sind im Herzen überzeugt
Von ihrem großen Glücke;
Und wenn es auch ihr Mund verschweigt
So sagen's ihre Blicke;
Und ihre Bräutchen blicken süß,
Als wären sie im Paradies.
Ein Paar hat eben sich so lieb,
Als wie die beiden andern,
Und jedes will aus diesem Trieb'
Vereint durch's Leben wandern;
Herr! zeige jedem seinen Weg!
Und schütze es auf schmalem Steg!
Wir, Herzenskinder, geben Euch
Den besten Elternsegen:
Geht nur mit Gott, so liebereich
Der Zukunft stets entgegen!
Wenn Euch die Liebe nicht verläßt,
Begeht Ihr stets ein Freudenfest!
Wir Alle wünschen Euch nur Gut's
Durch Euer ganzes Leben!
Und wollen Alle frohen Muth's
Die Gläser jetzt erheben!
Stoßt Alle an! und rufet noch:
„Die sechs Verlobten leben hoch!!!“ —

Auch erfreute der Jubilar an diesem Tage sein neues Töchterchen Marie mit goldner Uhr und Kette, in Begleitung nachstehender Verse:

„Weil ich immer habe mein Vergnügen
An dem kleinen goldenen Mariechen,
Will ich heute ihm zum Angedenken
Diese gold'ne Uhr und Kette schenken.
Zeige stets die Uhr ihm gold'ne Stunden!
Und die Kette, die mit ihr verbunden,
Stets den Bund der Liebe und der Treue,
Dessen ich so herzlich mich erfreue! —“