Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/209

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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Die Stadt Eschweiler, 2,11 Meilen von Aachen, 4 Stunden von Düren, 2½ Stunde von Jülich und 1½ Stunde von Stolberg entfernt, ist ein bedeutender, sehr in die Länge gestreckter Ort am linken Indeufer. Die vielen geschmackvollen Häuser, die stattliche Burg, der geräumige Marktplatz, die große katholische Pfarrkirche, die reinlichen, regelmäßig angelegten Straßen, sowie der die ganze Südseite bespülende und von mehreren Brücken überspannte Indefluß und die zahlreichen, herrlichen Gartenanlagen an der Nordseite verleihen der Stadt ein heiteres und freundliches Ansehen. Vier Land- und Poststraßen (von Stolberg, Aachen, Jülich und Düren) treffen hier zusammen und durchschneiden diesen Ort. Eschweiler ist der Hauptort der Bürgermeisterei, der Sitz eines Friedensgerichts und einer Postverwaltung, hat außer der katholischen auch eine evangelische Kirche, 455 Häuser und 3036 Einw. (worunter 146 evang. und 39 israel.). Die frühere mehrklassige Simultanschule ist seit einigen Jahren wieder in Konfessionsschulen aufgelöst und die eine derselben durch Bildung höherer Klassen zu einem Progymnasium erweitert worden. Eschweiler hat zwei bedeutende Jahrmärkte, einen täglichen Gemüse- und einen wöchentlichen Buttermarkt, mehrere Fabriken (Seiden-, Seifen-, Eisendraht- u. a.), Gerbereien, Brauereien und Branntweinbrennereien, Schloß- und Hufschmieden, Achsenmacher, Fruchthändler, Fuhrleute und zahlreiche Spezerei- und Ellenwaarenladen. Im ganzen Regierungsbezirk gibt es wohl keinen Ort von solchem Umfange, welcher einen lebhaftern Verkehr hätte, als Eschweiler. Die Einwohner nähren sich sowohl von städtischen als ländlichen Gewerben und Beschäftigungen. Ein