Die Probstei in Wort und Bild/053

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Die Probstei in Wort und Bild
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[052]
Nächste Seite>>>
[054]
Probstei in Wort und Bild.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


Die Probstei Preetz.

Ein Beitrag zur Vaterlandskunde von Hauptpastor J. G. Schmidt in Schönberg.

Allgemeine Bemerkungen über die frühere Geschichte der Gegend der jetzigen Probstei. Erklärung des Namens: Probstei.

Daß die frühere Geschichte dieses Distrikts sich in Dunkelheit verliert, ist schon vor mir von einem Manne bemerkt, dessen Topographie der Herzogtümer seine Vaterlandskunde hinlänglich bewiesen hat, und dem auch ich bei meiner Arbeit die lehrreichsten Winke und Mitteilungen verdanke. Allein es darf uns wirklich nicht befremden, daß wir bei den Geschichtsschreibern des Vaterlandes über diese Gegend nur Spuren, nur dunkle Winke vorfinden. Der Distrikt ist an sich zu klein; er enthielt kein eigenes Volk, das sich durch Kriegsthaten auszeichnete, oder sich sonst eine historische Merkwürdigkeit errang. Seine Geschichte verlor sich also natürlich in der Geschichte der Völkerschaft, zu der seine früheren Bewohner gehörten. Ja, er war höchstwahrscheinlich in früheren Zeiten, in denen schon die Bewohner mehrerer Gegenden unseres Vaterlandes sich historisch merkwürdig machten, nur teilweise bewohnt. Aeußerst wahrscheinlich sind die (Neubruchsländer) in der ersten Urkunde des Klosters Preetz, der Schenkungsakte des lübeckischen Bischofs Berthold vom Jahre 1220 hier zu suchen. Auch in dem Diplom des Herzogs Albert von Sachsen vom Jahre 1232, wo durch derselbe den Grafen Adolphs IV. Stiftung des adeligen Fräuleinklosters zu Preetz, als Lehnsherr desselben, bestätigte, ist ein ansehnlicher Teil der jetzigen Probstei, von der Hagener Au bis an die Schmoeler Grenze mit „Wald und Wiese“ bezeichnet. So manche innere Spuren bestätigen diese Ansicht. Was zuerst die Waldungen betrifft: so haben sich nicht nur die Namen mehrerer Hölzungen, an denen einst diese Gegend so reich gewesen sein muß, bis auf unsere Zeit erhalten, sondern selbst unsere Zeitgenossen haben noch das allmähliche Hinschwinden einst beträchtlicher Waldungen erlebt. Ja, es haben sich hierüber in den einzelnen Dörfern völlig glaubwürdige Traditionen erhalten. So weiß man von dem Dorfe Bendfeld, daß auf dessen jetzt so fruchtbaren Feldern an 400 Schweine in die Mast gejagt wurden, und von dem Dorfe Fahren, auf dessen Feldern jetzt vorzüglich üppige Saaten prangen, daß das ganze erst spät urbar gewordene Feld größtenteils Wald und Morast, wie das Dorf selbst Wohnung von Kohlenbrennern und Fischern war. Auch findet man noch zuweilen auf den Feldern mehrerer Dörfer in Mergelgruben, und besonders in Moorwiesen, oft sechs bis acht Fuß tief, ganze Schichten von Eichbäumen auf und über einander gelagert, eine Erscheinung, die doch wohl den vormaligen Ueberfluß an Waldungen hinlänglich beurkundet. Der sel. Pastor Geuß erzählt dasselbe von einzelnen Marschgegenden, und berichtet, daß auch der Senior Urlsperger dieselbe Erscheinung bei der in Karolina angelegten Salzburger Kolonie beobachtet, und sie ebenso erklärt habe. Was zweitens die Wiesen betrifft: so darf man nur mit einigem Kennerblick die große Reihe von Salzenwiesen betrachten, die von