Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/248

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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von Jüchen mit etzlichen Schützen gebracht und wie das Viehe bis spaeth in den Abendt fortgetrieben".[1]

Jüchen findet sich im 13. Jahrhundert als Pfarre verzeichnet. Die Herzoge von Jülich hatten die Collation, später Dechant und Capitel daselbst.[2]


Einwirkung der Reformation.

Bereits 1567 hatten die Reformirten in Jüchen einzelne Anhänger gefunden.[3] Daß aber Jüchen schon 1567 in Peter von Benden, wie von Recklinghausen (Geschichte der Reformation der Länder Jülich u.s.w. I 209) und Hoesch (Geschichte der evangelisch=reformirten Gemeinde Kelzenberg) behaupten, einen Prediger gehabt, ist falsch. Höchstens hat Peter von Benden in einigen Häusern nur im Geheimen und nur auf kurze Zeit protestantischen Unterricht ertheilt. Dieses ist nicht allein schon daraus klar, daß mit dem Eintreten der Geistesschwäche Wilhelms von Jülich der Reformation unterdrückt wurde, sondern es geht auch aus einem Berichte der Scheffen zu Jüchen d. d. 12. Mai 1646 hervor, worin es heißt, daß erst 1615 Einer zu Bontenbroich gepredigt und zu Jüchen er 1644 ein gewisser Scriverius angefangen habe zu predigen.[4] Von Recklinghausen spricht um das Jahr 1580 von einem zweiten Prediger in Jüchen, Namens Johann Plange. Doch geht aus obigem Berichte der Jücherner Scheffen und des noch zu nennenden Protokolles von 1665 hervor, daß auch dieser Plange durchaus nicht als ein ständiger Prediger von Jüchen anzusehen ist. Er war nur ein Reiseprediger, der von der Synode in die Gegenden von Jüchen, Gladbach, Süchteln und Kempen gesandt wurde, um den Protestantismus heimlich zu verbreiten, und welcher keinen festen Wohnsitz hatte.

Da in den Jahren 1584 bis 1586 die protestantischen Gemeinden im Kölnischen an der Erft durch den Herzog von Parma aufgehoben wurden und 1586 die Einnahme von Neuß stattfand, so läßt sich leicht denken, daß in der Nähe im Jülichschen auch die Katholiken um so



  1. Geschichte der Abtei Mönchengladbach von Eckertz und Noever, 276-277. -
  2. Dumont, Descriptio, 13.
  3. Ein gewisser Peter Fabri von Jüchen war 1547 Pastor in Büsdorf geworden. "Weil er investirt bei Grafen Hermann und Adolf von Neuenahr Lebzeiten, hat er religionem mutiren und zur Ehe greifen müssen (Archiv zu Schloß Dyck). Fabri's Sohn, Gottfried, 1584 auch Pastor in Büsdorf, sagt in einem Dycker Actenstücke, er sei vom Nuntius apostolicus spurei nativitatis absolviert und redimirt worden. Auch er lebte im Concubinate, wurde wegen ärgerlichen Lebens abgesetzt und wegen Ungehorsam excommunicirt. S. Fahne, Geschichte der Grafen Salm, I 20, 21.
  4. Pfarrarchiv zu Jüchen