Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/397

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Ferner ein Copiarium vom Jahre 1563, dessen erste Urkunde vom Jahre 1292 datirt ist; das Copiarium ist fortgesetzt bis zum Jahre 1689.

Ein mit großer Sorgfalt geführtes Einnahme- und Ausgabebuch aus dem Jahre 1625 enthält viele für Wickrath und die Umgegend interessante Notizen aus dem dreißigjährigen Kriege. Unter den vorhandenen Urkunden befindet sich, wie schon bemerkt, die Original-Stiftungsurkunde des Klosters. Viele Pfund alter Papiere und Pergamentbücher figuriren in ältern Kirchenrechnungen als verkauft.

Bei der Kirche zu Wickrath sind 61 Hochämter und Jahrgedächtnisse gestiftet. Die ältesten sind acht Quatempermessen aus dem Jahre 1463, gestiftet von der Landesherrin Margaretha von Gymnich, Wittwe von Johann von Broichhausen. Dann folgen zwei Jahrgedächtnisse aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts für die Eheleute Peter und Sophia Kelner. Auch stiftete der Küster Goebels, welcher 1780 starb, ein Jahrgedächtniß. Zu den wichtigsten Stiftungen der neuern Zeit gehört das feierliche Jahrgedächtniß mit Laudes und zwei Lesemessen, welches Otto Friedrich Wilhelm Bertram, Graf und Herr von Quadt-Wickrath-Isny, Herr der Stadt und Grafschaft Isny, deutscher Standesherr, erblicher Reichsrath der Krone Baiern, Erbhofmeister des Fürstenthums Geldern und Erbdrost der Grafschaft Zutphen für das Seelenheil der verlebten Mitglieder seines Hauses und zur bleibenden Erinnerung an dieselben am Sitze seiner Vorfahren, der Landesherren zu Wickrath, in der dortigen Kreuzherrenkirche 1860 fundirt hat. Die Familie schenkte bei dieser Gelegenheit eine prachtvolle schwarze Capelle, einen schwarzen Chormantel und eine weiße Festkasel.

Der am 9. Juni 1857 gestorbene langjährige Kirchenrendant Johann Heinrich Abels stiftete zwei Jahrgedächtnisse mit Brodspende für die Armen; desgleichen die Wittwe Theresia Laurentius, geborene Ott, gestorben 1875, vier Jahrgedächtnisse und die Allerseelen-Octav. Endlich hat noch der Oberpfarrer Rahmen durch Stiftung eines Jahrgedächtnisses mit Armenspende sein Andenken verewigt. Die wöchentliche Donnerstags-Segensmesse rührt her von der[1] Freifräulein Carolina von Mosbach, genannt Breidenbach, deren schon bei Hochneukirch gedacht ist.

Processionen.

Schon vor Klosterszeiten wurde die Gottestracht (Theophoria) Freitags vor Pfingsten gehalten. Auch Spielleute waren dabei. In der Kreuzwoche zog die Procession nach der Kapelle in Wetschewell. Bei der Gottestracht wurde im Freien gepredigt. Manchmal fanden Störungen Statt. Das war unter anderm, wie schon bemerkt, 1678 der Fall. Der Religionsvergleich vom Jahre 1681 setzte § 6 den Weg der Procession


  1. GenWiki-Red.: berichtigt laut S. 423.