Goethe als Genealog (Kekule von Stradonitz)/08

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Goethe als Genealog (Kekule von Stradonitz)
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des Hauses Medicis“ ein weitgehendes Interesse beanspruchen. Ist sie doch ein deutliches Zeichen dafür, daß Goethe sich der Einsicht nicht verschloß, wie nützlich genealogische Tafeln zum Verständniß der Geschichte sind. Dabei ist noch besonders zu beachten, daß es sich bei der Lebensbeschreibung Cellinis keineswegs um Staatengeschichte, sondern um ein lediglich kultur- und kunstgeschichtlich bedeutsames Werk handelt.

      Diese Einsicht von der Nützlichkeit genealogischer Tafeln ist durchaus nicht so allgemein verbreitet, wie die Genealogen von Fach zu glauben geneigt sein mögen. Lorenz hatte bereits hervorgehoben, daß die bekannte und weit verbreitete, von Wilhelm Oncken[GWR 1] herausgegebene „Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen“ den Beweis dafür liefert, „daß in einer gewaltigen Zahl von Bänden eine Reihe von Gelehrten sich vereinigen konnte, die mannigfaltigsten künstlerischen Hilfsmittel herbeizuziehen, um das Verständiß geschichtlicher Dinge zu erleichtern, aber nicht eine einzige Stammtafel beizufügen für nöthig fand“. Den Beifall eines Goethe hätte diese Unterlassung sicherlich auch nicht gefunden.

      Ungleich weniger bekannt als Goethes Benvenuto Cellini ist die Thatsache, daß Goethe eine selbstständige genealogische Abhandlung geschrieben hat. Diese Monographie hat zum Gegenstande die Abstammung des genugsam bekannten Abenteurers Joseph oder richtiger Guiseppe Balsamo, der sich selbst einen Grafen von Cagliostro, gelegentlich auch einen Marchese Pellegrini nannte, auch noch unter allerlei anderen Namen aufgetreten ist, die einzeln aufzuführen hier zwecklos wäre.

      Goethe erfuhr das Nähere über die Vorfahren des weltbekannten Abenteurers durch Zufall bei seiner



Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)

  1. Siehe Artikel Wilhelm Oncken. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (20.03.2011)