Hebig (Familienname)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Herkunft und Bedeutung

Der Familienname Hebig gehört zur "Habich-Gruppe" (d.s. neben Habich(t) auch Habch, Habech, Häbich, Habig, Häbig, Habicher, Hawig, Hebich, Hebicht und Hebig), diese Namen gehen auf den Habicht zurück. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie die Namen der Habich-Gruppe mit Bezug auf den Habicht entstanden sein können:

1. Die Namen leiten sich von einem Beruf ab (Berufsname). So wie mit dem Falken gejagt wird und der Jäger Falkner (mhd. valkenaere) genannt wird, wurde im Mittelalter (und auch heute noch) auch mit dem Habicht gejagt. Dieser Jäger war der „Habichter“ oder „Hawechare“, also „der mit dem Habicht jagt".

2. Habich-Namen können auch einfache Übernamen sein, die sich direkt auf den Habicht beziehen. Von Tiernamen abgeleitete Übernamen haben sehr oft eine abwertende Bedeutung, es wird ein Bezug auf charakterliche oder sonstige Eigenarten der frühen Namensträger angenommen. Dies ist auch im Fall des Habicht und der Habich-Namen so. Die Ableitung des Accipiter von acipere bzw. des althochdeutschen habuh von heffan / hafjan bezeichnet den „ergreifenden, packenden Vogel“. Im übertragenen Sinne wird der Accipiter (im Lateinischen) als „Mensch, der alles für sich haben will“ bezeichnet. Das Sprichwort „auf etwas zufahren wie ein habicht“ bedeutet „ungemein gierig sein“. In diesem Fall wäre der Personenname also vom Habicht – im Sinne seiner negativ angesehenen Eigenschaft, alles haben bzw. erjagen zu wollen – abgeleitet.

Der bisher früheste bekannte Habich-Name ist Hawechare (Südtirol, 1179), die erste Nennung eines Hebig ist Hans Hebig in Augsburg (1459).

(Ausführlich: Dieter Hebig: Der Name Hebig. Entstehung, Herkunft und heutige Verbreitung, s.u. bei den Literaturhinweisen)

Varianten des Namens

Im 16. und 17. Jahrhundert tritt der Name Hebig in den Quellen in verschiedenen Schreibweisen auf, bekannt sind - neben Hebig selbst - bisher: Hebbig, Hebbich, Hebich, Hebicht, Heebig, Hepig, Heppig, Hepich, Heppich sowie Hebiger. Das Nebeneinander und Ineinanderübergehen mehrerer solcher Varianten innerhalb einzelner Familien (mitunter sogar in derselben Quelle) zeigt, dass es sich dabei ursprünglich tatsächlich nur um unterschiedliche Schreibungen als Ausdruck der Unsicherheit über die richtige Schreibweise des Namens gehandelt hat. Aber natürlich konnten auch solche abweichenden Schreibungen sich mit der Zeit als eigenständige Namen verfestigen. Scheinbar haben sich aber nur zwei dieser Varianten bis heute erhalten, allerdings mit nur sehr wenigen Namensträgern: Hebich (2002 ca. 50 Personen) und Hebbig (2002 ca. 13 Personen).

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
<lastname-map size="200">Hebig</lastname-map> <lastname-map size="200" mode="abs">Hebig</lastname-map>


Diese noch heute maßgebliche Auswertung der Telefonbücher von 2002 zeigt sowohl bei der absoluten wie auch bei der relativen Verbreitung für Hebig zwei klare Schwerpunkte: Rhön/Südthüringen und das Gebiet um Retzstadt (nördlich Würzburg). Es scheint also, dass der Name hier, entweder an beiden Stelle unabhängig voneinander, oder sogar nur an einer dieser Stellen entstanden ist. Diese Annahme steht aber im Widerspruch zu verschiedenen frühen Nennungen von Hebigs vornehmlich im südwestdeutschen Raum (Stuttgart, Ulm, Basel usw.). Diese Zusammenhänge sind noch nicht ausreichend erforscht und angesichts der Quellenlage ist es auch unwahrscheinlich, hier zu einer endgültigen Klärung zu kommen.

In Deutschland gab es nach der Telefonbuchauswertung 2002 ca. 530 Personen namens Hebig, das sind 0,0006% der Bevölkerung. Damit gehört Hebig zu den seltenen Familiennamen (ca. 19600. Stelle in der Rangfolge der Familiennamen in Deutschland). Im europäischen Ausland konnten Hebigs in Frankreich (5), in der Schweiz (5) und in Polen (2) ermittelt werden.

Zahlreiche Hebigs sind in die Neue Welt ausgewandert. Aus den bisher ausgewerteten Dokumenten (Passagierlisten usw.) sind 76 Hebigs bekannt geworden, die aus Deutschland in die USA und nach Kanada ausgewandert sind. Eine erste Recherche hat 2013 für die USA 31 und für Kanada 17 Hebigs ergeben. Die wirklichen Zahlen dürften aber in beiden Ländern deutlich höher sein.

Bekannte Namensträger

Georg Jacob Christian Hebig (geb. 1768, gest. 1815) war Mitautor eines bekannten Forsthandbuchs:

Botanisches Forsthandbuch zum Selbstunterricht oder Beschreibung deutscher und ausländischer Holzarten nach ihrer Kenntniß, Anpflanzung, Eigenschaften und Benutzung von C. Wagner und G.J.C. Hebig, Gießen 1801, XII, 635 S.

Sonstige Personen

Der bisher älteste bekannte Hebig ist der Krämer Hans Hebig, der 1459 in Augsburg geköpft wurde: „Item in dem selben jare (=1459) schlug man ainen Kramer Hans Hebig zu Augspurg den Kopf ab, das er sein brief nit gehalten hat ...“

(Die Chroniken der schwäbischen Städte vom 14. bis zum 16. Jahrhundert, Bd. 3 Augsburg, Leipzig 1892, S. 507)

Geographische Bezeichnungen

Literaturhinweise


Dieter Hebig: Der Name Hebig. Entstehung, Herkunft und heutige Verbreitung, Stand 2014, 40 S. (http://www.hebig-genealogie.de/Namenkunde.htm)

Daten aus FOKO

<foko-name>Hebig</foko-name>

Daten aus der Totenzettelsammlung

In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Hebig.

Daten aus GedBas

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Hebig


Weblinks

www.hebig-genealogie.de

Familienforscher

Dieter Hebig, DE 70825 Korntal-Münchingen

mail@hebig-genealogie.de

www.hebig-genealogie.de

Schwerpunkte: Hebig allgemein, Der Name Hebig, Hebig aus der Rhön


Elaine Hebig-Parker, Kanada, Penticton, BC

elaineann@shaw.ca

Schwerpunkte: Hebig aus Retzstadt, Hebig in Kanada