Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/094

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[093]
Nächste Seite>>>
[095]
Instructionsbuch fuer den Infanteristen.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



      Je nachdem sich der Baum in Brust- oder Schulterhöhe befindet, kann der Sprung in den Stütz aus Stand oder mit Anlauf eingenommen werden. In diesem Hang übt man das Handlüften, Handversetzen, den einfachen und doppelten Handgang. Wenn bei diersen Uebungen auch die Arme meist gestreckt sind und der Oberarmknochen in natürlicher Stellung auf dem Unterarmknochen ruht, so kammen hierbei doch immerhin schon die Streckmuskeln zur Thätigkeit, die durch die Uebungen im Stütz ganz besonders gekräftigt werden sollen. Wie nun die Beuger speciell durch das Klimmziehen, so werden die Strecker durch das

      2. Doppelarmbeugen und Strecken ausgebildet. Beide Arme beugen sich aus dem Stützhang gleichmäßig und ruhig, anfänglich bis zum rechten Winkel, später bis zum Anmunden, und strecken sich eben so ruhig wieder in den Stütz. Je weiter man die Beugung ausführt, desto weiter muß man auch die Ellenbogen nach vorn drücken, um der auf der anderen Seite des Querbaums wirkenden Schwerkraft des Körpers ein Gegengewicht zu geben. Aus dem Stütz rücklings wird dies Uebung ebenfalls, doch unter Benutzung eines leichten Schwunges, ausgeführt, wozu das Gesäß scharf nach vorn gedrückt werden muß, um den Querbaum möglichst gar nicht zu berühren. der Stütz rücklings wird aus dem später noch folgenden Seitsitz eingenommen. Das Doppelarmbeugen und Strecken muß, eben so wie das Klimmziehen, recht häufig geübt werden, weil erst beide Uebungen die Armkräfte gehörig stählen. Ein Fehler pflegt anfänglich oft vorzukommen: er besteht darin, daß der rechte Arm bei diesen Uebungen mehr arbeitet, wie der linke, der Körper sich deshalb, im Hand wie im Stütz, mehr vom rechten Arm tragen läßt und sich diese Seite ein wenig mehr hinneigt. Der Uebende muß auf diese Fehler so lange aufmerksam gemacht werden, bis er durch eigenen Willenskraft im Stande ist, dieselbe Kraftäußerung vom linken wie vom rechten Arne verlangen zu können und zu zeigen.

Datei:Soldat im Stütz am Baum