Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/073

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
Inhalt
Diese Seite im E-Book
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[072]
Nächste Seite>>>
[074]
Rueppurr-Geschichte-Mayer.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



und das Dorf Rüppurr und somit auch die sog. Weißer oder leibeigenen Leute daselbst, samt dem Hochgericht, Wildbann und Lehen, in den Badener oder Pforzheimer Teil gehören und wie viel am Hochgericht und Wildbann und Leibeigenen den Herren von Rüppurr zukomme. –

      1560 ließ der Markgraf junge Karpfen in den Rüppurrer See setzen und der Markgräfliche Küchenmeister in Ettlingen hatte den Auftrag, dafür zu sorgen, daß sie nicht weggefangen würden, auch dürfe während der Laichzeit nicht gefischt werden. Aber die Herren zu Rüppurr ritten in der Zeit, da der Küchenmeister zu Hause beschäftigt war, in den See und in die Alb und zerstörten die Laiche. Als das Warnen und Drohen des Küchenmeisters nichts half, nahm er den Rüppurrern ihre Pferde weg und führte sie mit sich nach Ettlingen und erst gegen eidliches Versprechen, den Fischen keinen Schaden mehr zu tun, erfolgte die Rückgabe. – Die Ettlinger waren dafür, daß der See trocken gelegt werde, und Markgraf Ernst Friedrich von Durlach unterstützte sie darin 1593, aber die Rüppurrer mehrten sich dagegen, weil sie aus dem See Nutzen zogen.

      1582: Der Pfarrei ist das Widdumshöflin zu Rüppurr gehörig, das vormals Joachim Rummel, laut Lehensbrief vom Pfarrherrn zu Ettlingen in Händen gehabt hat. Aber die Junkherren von Rüppurr vermeinten es an sich ziehen zu können, wurden aber vom Markgrafen Philipp abgewiesen.

      1750 sollen 350 Stück Marksteine für das Kammergut, von Steinhauer Z. in Durlach nach seiner Rechnung gefertigt worden sein, aber der Fuhrmann behauptet nur 200 Steine herbeigeführt zu haben; die andern sollen bis auf 20 Stück hinweggekommen sein, Nach gründlicher Untersuchung werden 200 Stück à 11 Kr. bezahlt =33 fl 20 Kr., das andere wird abgewiesen.

      1756 beginnt der Rechtsstreit zwischen dem Kloster Lichtental und der Gemeinde Rüppurr über den Neubau der Kirche, der 1779 zu Ungunsten des Klosters entschieden wurde, während der 1582 begonnene Rechtsstreit zwischen dem Kloster und den Herren von Rüppurr über die jährlichen 12 Malter Weizen, zu Gunsten des Klosters entschieden worden war.

      1770 berichtet der Keller von Gottsau, daß der Kloster Lichtentaler Schaffner Tagliasaki von Ettlingen und einer von Rüppurr, während seiner dreitägigen Abwesenheit, den Krappzehnten geraubt habe, trotz der Protestation des Schreibers Deimling und sich in aller Geschwindigkeit mit seinem Raub davon gemacht habe. Derselbe habe einmal bei Regenwetter einen Wagen geschickt und in aller Eile 38 Garben aufgeladen und nach Ettlingen geführt.

      1800 versagt die Mutter S, ihrem 33jährigen Sohn die Verheiratung mit einem Mädchen, angeblich weil es kein Vermögen habe.