Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/098

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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über zehn Jahre bei einem Dienst belassen wird, bei dessen geringen Einkünften er sich elend behelfen und seine meiste Zeit in Nahrungssorgen hinbringen muß. Er muß bei seinen fünf Kindern eine Schuld auf die andere machen, nur um mit dem Notdürftigsten versehen zu werden. Trotz aller Sparsamkeit habe er 100 fl Schulden und nimmt nur 100 Taler ein. – 1805 bekommt der Pfarrer 474 fl, aber das Holz werde in so kleinen Klaftern und in so geringem Eichenholz von abgängigen Bäumen geliefert, daß das Klafter nur 4 fl gelte. 1809 wird die Pfarrei auf 450 fl geschätzt und ist dadurch Anfangspfarrei geworden. 1820 wird mitgeteilt, daß die Pfarrei 20 Klafter Holz bekomme seit 80 Jahren, bisher eichenes, jetzt aber wie der Schlag es liefere. – Durch Einführung der Landeskirchensteuer und der Staatsdotation ist diesen elenden Verhältnissen das wohlverdiente Ende bereitet worden.

XII. Schule.

      „Vor alters war hier außer der Kapell kein anderes öffentliches Gebäu, kein Schulhaus.” Die Schüler gingen nach Ettlingen oder auch nicht. – 1658 ist zum ersten Mal ein Schullehrer hier erwähnt. Geschichte des Oberrheins 23, 211. „Die Schullehrer von Rüppurr und von Berghausen sind 1658 mit dem Schatzungseinzug beschäftigt, weil kein anderer Bürger im Ort lesen und schreiben kann, aber zum Nachteil der Schule. Der Lehrer bekommt 2 Malter Korn vom geistlichen Verwalter, 3 Malter von der Gemeinde und Almendwiese von der Meßnerei. Das Schulgeld beträgt 15 Kr. per Schüler im Winter (im Sommer fiel sie wahrscheinlich aus). – 1689 heißt es: Die Schuldienste in Rüppurr und in Wolfartsweier sind so gering besoldet, daß nicht leicht sich jemand dazu hält. Im Fall da man keinen haben konnte, hat der Pfarrer in Rüppurr selbst die Schule gehalten. Von der gnädigsten Herrschaft haben beide Schuldienste soviel als nichts, nämlich nur 2 Malter Korn, was sie als eine nicht schuldige Sache sich noch erbitten müssen. Von den Gemeinden haben sie wenig. Wenn nicht jemand in den Dörfern selbst zum Dienst sich anbietet, so geht es schwer, jemand zu bekommen. – 1694 bittet Gg. Schmidt, Bürger in Ittersbach um den Rüppurrer und Wolfartsweirer Schuldienst, da er in Ittersbach wegen großer Armut nimmer sein könne. Er bekomme dort nur 2 Malter Korn; er wird angenommen. – 1695 erklärt Pfarrer Obermüller, daß die Wolfartsweirer keinen Schulmeister verlangen; es sind nur sechs Bürger dort – 1705 sind die Schulen in Rüppurr und Berghausen durch zwei Bauern besetzt. (Oberrhein 23,219). Der in Rüppurr baut daneben sein Gütchen und hat das Lob, daß er ein feines, ehrbares Leben führe, im Schreiben und Lesen wohl erfahren und ein guter Singer sei; er warte lieber