Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/101

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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die früheste bad. Verordnung für die Vorbildung der Lehrer. 1767 ist der Anfang eines Schullehrerseminars. Im selben Jahr wird Unterricht in der Geometrie verlangt; nur die über 50 Jahre alten Lehrer sind davon befreit. – 1759 hat Rüppurr 66 Schüler, Wolfartsweier 26. Der Lehrer schätzt seinen Verdienst auf 50 fl und verlangt mit der Zeit einen bessern Ort. Der von Wolfartsweier stellt sich auf 70 fl und verlangt keinen andern Ort. Unter den Schülern findet sich einer, Fr. Kornmüller, der 44 Gesänge auswendig kann. Alle Sonn- und Festtage werden durch den Schulmeister die erwachsenen Söhne und Töchter in Lesen, Katechismus und Sprüchen unterrichtet. Diese Sonntagsschulen werden ordentlich gehalten. – 1760: Die Sommerschule ist von 12–2 Uhr, Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag; es sind 71 Schüler. Der Schuldienst trägt 83 fl. Wer rechnen lernen will, bekommt Unterricht. Der Lehrer versteht das Rechnen sehr gut. – 1761. Die Lehrer hier und in Wolfartsweier unterrichten die Schüler gut. Lesen, Buchstabieren, auswendig hersagen ist gut; Rechnen fehlt. Es soll im Winter getrieben werden, der Lehrer versteht es. Es sind 74 Schüler hier, in Wolfartsweier 21. – 1763. Es wird auch im Rechnen geprüft. – 1768 ist die Schule sehr gesunken. Es sind 54 Kinder in 3 Klassen; die in der 1. Klasse sind nicht imstande, fertig zu lesen, keines kann seinen Namen schreiben, vom Rechnen weiß keines etwas. Im kleinen - Katechismus ging es noch erträglich. Und doch sind es 14 Burschen, die auf Ostern kommunizieren. Die Mädchen sind etwas fertiger im Katechismus, aber in den andern Stücken ebenso unwissend, wie die Burschen. Aber so sind alle; wie der Schultheiß klagt, daß 3 seiner Buben, von denen der älteste 21 Jahre alt ist, nicht recht lesen, schreiben und gar nicht rechnen kann. Die 2. Klasse soll buchstabieren, aber sie kann es nicht und doch sind die Kinder schon 10 Jahre alt. Es ist das ein großer Schaden für die Gemeinde. Der Schullehrer beschäftigt sich stark mit seinem Schneiderhandwerk und seinen Gütern. Er soll entlassen werden. Die Schüler werden größtenteils unfleißig geschickt und nur im Winter. Statt 56 Kinder kommen nur 15–20 und doch schieben die Vorgesetzten alle Schuld auf den Lehrer, der doch fleißig ist. Sie kümmern sich nicht um die Schule, aber sobald die Lehrer nicht nach ihrem Kopf leben, sind ihre Verklagungen beim Oberamt fertig. Derselbe Schulmeister J. G. K. beschwert sich, daß der Schultheiß und andere ihm gehässig seien, weil er ein Haus gebaut und etliche Äcker gekauft habe. – 1769 berichtet Pfarrer Grether: Die Gemeinde mit ihren Kindern hat keine Lust, etwas gutes zu lernen. Diesen Fehler haben sie sozusagen erblich; denn unter den Erwachsenen habe ich niemand gefunden, der recht lesen, geschweige denn schreiben und rechnen kann. –- 1770 lautet es besser: Alle