Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/025

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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altdeutscher Weise unter freiem Himmel. Eine Unterabtheilung der Gaue in kleinere Bezirke ist schon für sehr frühe Zeiten anzunehmen, und diese Unterabtheilung blieb wohl bei Einrichtung des Kirchenwesens nicht ohne Einfluß, daher später davon noch die Rede sein wird.

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Wenn bei den Sachsen in den ältesten Zeiten kein Königthum gefunden wurde, so war es anders bei den Nordischen Völkern, die wir, so weit die geschichtlichen Nachrichten hinaufreichen, von Königen beherrscht sehen. Saxo Grammaticus weiß seine Dänische Geschichte nicht anders anzufangen, als mit dem Könige Dan. Dan und Angul aber, Humbles Söhne, sagt er, waren Brüder, und er deutet somit auf die Stammverwandtschaft der beiden Völkerschaften hin, an deren Spitze man diese beiden Namen gestellt hat. Wenn er aber die Königs-Namen, welche die Sage aufbewahrt hatte, in eine fortlaufende Reihenfolge bringt, so irrt er darin. Es gab der Könige viele in den Nordischen Landschaften. Mußten sie das Ansehen von Oberkönigen anerkennen, die was Dänemark betrifft, ihren Sitz in dem Seeländischen Leire oder Lethra hatten, so hatte dies Ansehen vielleicht mehr eine religiöse Beziehung und konnte politisch nur unter günstigen Umständen geltend gemacht werden. Wenn berichtet wird, daß in Norwegen zu Einer Zeit achtzehn Könige neben einander gewesen, so ergiebt dies kleine Reiche, aber doch nicht in dem Maaße, als wenn, nach einer freilich unbestimmten Nachricht, allein in dem Umfang des jetzigen Herzogthums Schleswig, welches uns hier zunächst angeht, deren sechs gewesen .[1] So viel wenigstens will


  1. Die Angabe von sechs Unterkönigen im Schleswigschen findet sich bei Pontoppidan (Dansk Altas VII. S. 21), ohne daß er jedoch sagt, woher er sie habe, so auch bei Gebhardi Allg. W. G. XIV., S. 356. Diese Könige sollten gewesen sein 1) in Barwith bei Hadersleben; 2) zu Elläm in Höthärs Harde; 3) in Istathe-Syssel um Schleswig; 4) in Angeln; 5) in Schwansde; 6) in Westerfoelda oder Westenland, d. i. Nordfriesland. Aus diesen allerdings etwas verworrenen Angaben schimmert die ältere Abtheilung nach Sysseln durch, und die Sage, daß selbst kleinere Landschaften ihre besondern Regenten gehabt, wie Schwansen und Angeln, obgleich neben letzterer Landschaft nicht wohl Istathä-Syssel bestehen kann, welches größtentheils durch Angeln selbst ausgefüllt wird. Elläm in Höthärs-Harde ist auch unrichtig: Höthär (Hoyer) in Elläm-Syssel ginge an. Gebhardi, der die Syssel in ganz Dänemark aufzählt, nennt blos Barwith, Elläm, Istathä neben einander; daneben die Länder Anglen, Schwansö und Westerfoelda oder Westenland, jetzt Nordfriesland. Dieser König in Nordfriesland erregt aber gerechtes Bedenken, und überhaupt würden die Könige, wenn man ihr Dasein zu irgend einer Zeit für die Syssel annehmen will, nach der Zahl der Syssel auf drei zu reduciren sein.