Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/107
| GenWiki - Digitale Bibliothek | |
|---|---|
| Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
| Register | 2. Band | 3. Band | 4. Band | |
| 1. Band | Inhalt des 1. Bandes | |
| <<<Vorherige Seite [106] |
Nächste Seite>>> [108] |
| |
| korrigiert | |
| Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |
Stiftung errichteten Schule übertragen, zugleich auch das Predigtamt. 825 aber ward er nach Alt-Corbei zurückberufen.
Es begab sich im folgenden Jahre 826, daß die Taufe des Dänischen Königs Harald Statt hatte, und es ward auf der Reichs- und Kirchenversammlung, die damals zu Ingelheim abgehalten wurde, verhandelt, welcher Geistliche wohl dazu ausersehen werden solle, den Harald in sein Vaterland zurückzubegleiten, theils um ihn selbst im Glauben zu erhalten, theils um für die Gründung der Kirche dort zu wirken. Die Furcht vor den Normannen war so groß, daß unter den Anwesenden Niemand sich dazu verstehen wollte. Da machte der Abt Walo von Corbei darauf aufmerksam, es sei in seinem Kloster ein junger Ordensbruder, der dazu vorzüglich geeignet sein möchte, es käme nur darauf an, ob er diese Mission übernehmen wolle. Er meinte den Ansgarius. Dieser ward nun zum Kaiser berufen und erklärte sich bereit, wohin er gesandt würde, zu gehen. Er blieb fest gegen die abmahnenden Stimmen, die es als ein tollkühnes Unternehmen bezeichneten, zu den Barbaren zu gehen, wo er seinen Untergang vor Augen sehen könne. Es gehörte allerdings dazu eine brennende Begierde für die Ausbreitung des Christenthums und eine Todesverachtung, ja ein Verlangen nach der Märtyrerkrone, wie eben dies alles bei Ansgarius sich fand. Doch war noch eine gleichgestimmte,Seele, Autbert [1] ein Freund des Ansgarius, Ordensbruder zu Alt-Corbei, der diesen zu begleiten sich entschloß, obgleich ihm, aus angesehener Familie entsprossen, im Vaterlande Aussichten zu höheren Ehrenstellen winkten. 827 ward die Reise unternommen, zu welcher es an der nöthigen Ausrüstung nicht fehlte. Sie ging von Cöln den Rhein hinab, an Dorftadt (Wyk te Durstede bei Utrecht, damals eine der ansehnlichsten Handelsstädte) vorüber, dann längs der Friesischen Küste, und - berichtet der Lebensbeschreiber des Ansgarius weiter - an die Gränze der Dänen. Wir möchten nun gerne wissen wohin denn? wo Ansgar seine Wirksamkeit begonnen? Es ist vielfach, doch ohne genügenden Grund, angenommen worden, und einer hat es dem andern nachgeschrieben, Ansgar sei nach Schleswig oder Haddebye gekommen 827, habe dort sofort eine Kirche erbaut
- ↑ Autbert war nicht, wie irrthümllch angenommen worden, ein Mönch aus Neu-, sondern aus Alt-Corbei.