Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/154

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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daß er um seine Herrschaft zu gründen vieles gethan und vieles hat geschehen lassen, was vom christlichen Standpunkte aus beurtheilt schwerlich gerechtfertigt werden kann und dunkle Schatten auf ihn wirft, selbst wenn man die Rohheit des Zeitalters mit in Anschlag bringen will. In seinen späteren Jahren erblicken wir dahingegen Züge, die es zeigen, daß das Christenthum auf seinen innern Menschen gewirkt habe. Genug er ist der Fürst, dem die christliche Kirche in Dänemark die Herrschaft verdankt, und von England aus war es, daß wieder Lehrer des Christenthums dorthin gesandt wurden, von wo aus vor Jahrhunderten man zur Vertilgung des Christenthums nach Brittanien gezogen war.

Erst nach einigen Jahren konnte Knud seine Aufmerksamkeit Dänemark mehr zuwenden, welches ihm nach dem Tode seines Bruders Harald 1019 zugefallen war. Inzwischen hatte der Erzbischof Unwannus es nicht unterlassen, die günstigeren Verhältnisse für die Wiederaufrichtung der christlichen Kirche in den Gegenden nordwärts von der Eider wahrzunehmen. Adam von Bremen erwähnt noch zu Zeiten des vorigen Erzbischofs Libentius, daß zu Schleswig Esico Nachfolger des Bischofs Poppo geworden sei. Allem Anschein nach ist dieser Esico dieselbe Person mit Ekkehard, den wir ums Jahr 1000 und ferner als landflüchtig kennen gelernt haben und der erst 1026 mit Tode abgegangen ist.[1] Wann er wieder zu seinem Bisthum gelangt sei, ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen, vermuthlich indessen schon 1012 oder 1013. Daß er aber 1018 wieder zur Stelle gewesen sein wird, ist wohl keinem Zweifel unterworfen, denn für dieses Jahr finden wir beim Helduader, dem für eine so bestimmte Angabe sicher doch irgend etwas vorgelegen haben


  1. Die Annalis Hildesienses sagen: Anno 1026 Ekkehardus Sleswicensis episcopus obüt, und das Necrologium Hildes. IV. Non. Aug. Ekkehardus Slesw. Episc. frater noster. - Daß er mit Esico dieselbe Person gewesen, muß wohl angenommen werden, weil für den Letzteren sonst in der Reihenfolge der Schleswigschen Bischöfe kein Platz bleibt. Solche Doppelnamen waren auch um jene Zeit nicht ungewöhnlich. Widersprechend ist es indessen, wenn Adam II. c. 44 den Tod des Poppo bestimmt in das Jahr 1029 setzt, in welchem der Erzbischof Unwannus starb. vgl. E. F. Mooyer, zur Chronologie schleswigscher Bischöfe, in den Jahrb. für die Landeskunde Bd. II. (1859) S. 15 ff.