St.-Jakob-Kloster Creuzburg

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Das St.-Jakob-Kloster befand sich in Creuzburg (Thüringen).


Geschichte

Das St. Jakob geweihte Augustinerinnen-Kloster wurde etwa um 1173 durch Landgraf Ludwig II. gegründet. Er erwarb 1170 das Allod Creuzburg im Austausch gegen hessische Güter und stiftete das neue Kloster als Ersatz für das aufgelöste Benediktiner-Kloster "St. Peter".

Das Peterskloster soll der Sage nach von Bonifatius gegründet worden sein. Es wurde aufgelöst, nachdem der Landgraf Ludwig II. auf dem Berg eine Burg errichten ließ. Alle Güter, Rechte und Zinsen des Petersklosters sollen daraufhin dem neuen St.-Jakob-Kloster verliehen worden sein.

Das St.-Jakobskloster lag etwas außerhalb der Stadt Creuzburg beim nördlichen Stadttor ("Klostertor") nahe der Werra. In ihm lebten viele Angehörige adeliger Familien der näheren Umgebung, wie z.B. den von Nesselröden oder den von Hundelshausen.

Der letzte Propst dieses Klosters, Johann Craemer, verfasste eine lateinische Chronik, die Christian Franz Paullini in seinem Werk "Rerum et antiquitatum germanicarum syntagma" abdruckte.

Im Bauernkrieg wurde das Kloster geplündert. Die Nonnen retteten sich auf die Burg oder versteckten sich in den Häusern von Creuzburger Bürgern. Im Jahre 1532 erfolgte die Sequestration des St.-Jakob-Klosters. Nach der Reformation wurden die Klostergüter durch verschiedene Familien genutzt, wie z.B. den von Harstall oder der Familie Urbich.

Von den Klostergebäuden ist heute nichts mehr erhalten. Sie verbrannten beim großen Stadtbrand von 1765, die Ruinen wurden im 19. Jahrhundert abgebrochen. An ihre Existenz erinnern heute die "Klosterstraße", das Restaurant "Klostergarten", das sich auf dem Gelände des einstigen Klosters befindet, sowie das benachbarte "Klosterholz" (ein Wäldchen).


Priorissinnen und Nonnen

  • Hedwig von Nesselröden (1403, 1469/1479/1489)
  • Kunegund von Nesselröden (1497)
  • Jutta von Hundelshausen (um 1498)
  • Gertrud von Hundelshausen (1500/1504/1505)
  • Maria Ebersweyn (1524)

Pröpste

  • Ludwig (Liborius) von Nesselröden (vorletzter Propst)
  • Johann Craemer (1514, letzter Propst)


Quellen und Literatur

  • Christian Franz Paullini: "Rerum et antiquitatum germanicarum syntagma" (Frankfurt, 1698), enthält: "Chronica Monasterii S. Petri in Monte Crucis ad Werram"
  • Christian Franz Paullini: "Zeit-kürtzende erbauliche Lust" (Frankfurt, 1695), Kapitel CXXIII, "Historie der wohlgelegenen und (weiland) berühmten Fürstlichen Sächsischen Stadt Kreutzburg an der Werra"