Stiftung Stoye/Band 51/009

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Stiftung Stoye/Band 51
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Einleitung

1. Einleitung Der Familienforscher wird sich zunächst in privaten Überlieferungen auf die Spur seiner Ahnen begeben. Dehnt er danach die Suche auf Kirchenbücher aus, kann er gelegentlich an einen »toten Punkt« geraten, wenn die Einträge der kirchlichen Amtshandlungen unvollständig sind oder sonst Fragen offen lassen. Ist der Vorfahr ein Stadtbewohner gewesen, liegt es nahe, sich um Auskunft aus den örtlichen Bürgerbüchern bzw. Bürgerrollen zu bemühen. Hier erhält der Interessent bei etwas Glück die gewünschten Informationen über das Woher seines Vorfahren, den Zeitpunkt des Ansässigwerdens, über Beruf, Wohnsitz in der Stadt und anderes mehr. Im Fall der Stadt Borna hieß jahrzehntelang die Antwort des Stadtverwaltung auf solche Fragen: »Borna hat kein Bürgerbuch«. Selbst Robert Wolfram, der zuverlässige Chronist und Kenner von Bornas schriftlichen Quellen zur Stadtgeschichte, erwähnt ein Bürgerbuch nicht. Für den einzelnen Genealogen mag der negative Bescheid zu verschmerzen gewesen sein. Bei Forschungen zur Stadtgeschichte war die Lücke mehr als ärgerlich. Da das Archivrepertorium keinen Anhaltspunkt für einen Verlust bot, konnte die Abgabe an ein anderes Archiv vermutet werden, wie es z. B. um die Mitte des 19. Jahrhunderts bei Gründung der Gerichtsämter mit den städtischen Gerichtsakten geschah. Der Bornaer Heimatforscher Martin Engelmann fragte vor rund 40 Jahren bei einer ganzen Anzahl namhafter Archive nach dem Verbleib hiesiger Akten oder anderer Unterlagen über die Verleihung des Bürgerrechtes – ohne Erfolg. Erst zu Beginn der 1990er Jahre brachten Ordnungsarbeiten in dem bis dahin schwer vernachlässigten Historischen Archiv an den Tag, was sich unter der Registratur »II./VI. Nr. 3 / Eidbuch der Stadt Borna« verborgen hatte: Ein mehr als 800 Seiten umfassender Band mit den Eidesformeln für Bürgermeister, Ratsherren und städtische Bedienstete aller Art, mit Schriftvermerken über die jeweilige Vereidigung und eigenhändigen Unterschriften der Verpflichteten – dazu die Liste der Neubürger von 1636 bis 1824! Freilich zeigte sich bereits bei flüchtiger Durchsicht, dass der Umgang mit dem Buch nicht einfach werden würde: Es gibt kein Inhaltsverzeichnis. Das vorangestellte Sachregister aus der Mitte des 18. Jahrhunderts ist lückenhaft, die Bürgerlisten sind in unterschiedlichen Bereichen zu suchen. Wie willkürlich dazwischen geheftet erscheinen die Verpflichtungen städtischer Funktionsträger und Untergebener. Um eine ganze Reihe von Einträgen zeitlich einordnen zu können, möchte man mit den betreffenden Handschriften vertraut sein. So entstand der Plan, das »Eidbuch« vollständig abzuschreiben, zu erschließen und künftigen Forschungen nutzbar zu machen. Die Arbeit erstreckte sich mit Unterbrechungen über mehrere Jahre. Sie wäre ohne technische Hilfe nicht möglich gewesen, denn der gesamte Band wurde fotografisch aufgenommen, um den Inhalt ohne Benutzung des Originals erfassen zu können. Dafür und für mancherlei andere Unterstützung und fachliche Beratung, beispielsweise bei der Eingabe der Daten in die komplexe genealogische Datenbank Gen_Plus, und für die Durchsicht des Manuskripts bin ich Herrn Gert Schreiber zu großem Dank verpflichtet. Mein Dank gilt selbstverständlich der Stadt Borna, Herrn Oberbürgermeister Bernd Schröter zuvor, danach Frau Barbara Zurbrügg vom Stadtarchiv Borna, die mir bei unvermeidlichen Rückfragen bereitwilligst half. Weiter danke ich dem Ev.-Luth. Pfarramt Borna, 9

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