Tappensches Familienbuch (1889)/032

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Tappensches Familienbuch (1889)
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ihr Creutz, Jammer und Elend, alles sonderlich nicht bewust, so halte ich es doch dafür, dass es ihr ein schweres gewesen, dass sie aller ihrer Kinder, aussbenommen die eine Tochter, davon schon gedacht, durch den zeitlichen Tod hat müssen beraubet werden, und das gemeiniglich zu der Zeit, da sie ihr die gröste Hoffnung gemacht, am meisten Trost und Freude an denselben zu erleben. Ein grosses und schweres ist gewesen, dass sie auch ihres lieben Eheherren hat entrathen, und fast gantzer Sechs Jahr im elenden Witwenstande zubringen müssen.

      "Ein Jammer und Elend ists gewesen, dass sie nach wie vor ihres seligen Herren Todt vielfältigen schwachheiten und kranckheiten ihres Leibes hat müssen unterworffen seyn, Also, dass sie nicht allein offtmahls in langer Zeit dafür das haus de HErren nicht hat besuchen können, sondern man ihr auch offtmahls das Leben nicht zugetrawet hat. Und alles andern jammers und elendes, das mit zum theil bewust, zum theil unbewust, jetzo zu geschweigen, und der jetzigen Kranckheit nur zu gedencken, So hat sich diese Kranckheit mit einem Fieber angefangen, daher sie wegen empfindung grosser mattigkeit eine geraume zeit Bettlagerig worden, und als sie davon mit Göttlicher Hülffe, durch gebrauch verordneter Artzneymitteln, entlrdigt, hat sie wiederumb nach der Kirchen zu gehen, ein Hertzliches verlangen getragen und die schönen Gottesdienste daselbst anzuschawen mit König David aus dem 27. Psalm gewündschet; Wiewol sie nun des HErren Tempel fleissig zu besuchen gemeinet, ist doch solch ihr vornehmen durch einen beschwerlichen Schaden, den sie an ihren Beinen schmertzlich befunden, dermassen gehindert, dass sie sich zu Bette wiederumb legen müssen, darauff ihre Schwachheit täglich je mehr und mehr zugenommen -.

      "Und weil sie dieses Jammerthals gantz müde, Gott umb einen seligen Abschied vielmals ersuchet, so hat derselbige sie ihrer bitte geweret, und hat es zum scheiden kommen sollen, sie nicht lange auffgehalten, sondern ihr ihre beschwerliche Schwachheit abgerissen, und verschienen Dienstags frühe morgens zwischen 3 und 4 Uhr, den 2. Augusti, unter dem Gebet, bey guter Vernunfft, sanfft und stille zu der ewigen seligen Wohnung des Himmels abgefordert, ihres alters im 72. Jahr."

      Inhalts einer Urkunde von Ostern 1613 (Rats-Kontrakten-Bücher Vol VL.), zufolge deren Friedrich für ein von Johann Beverburg seinem Schwager Jürgen Limburg zu Heisede gewährtes Darlehn von 500 Rthlr. in specie neben Henni vom Hagen die Bürgschaft übernimmt, vollzieht der Ratsbeamte für Friedrich die Namensunterschrift mit dem Bemerken: "Weil Friedrich Tappe sich mit dem gesicht nicht behelffen kann, habe ich auf sein Bitt bei sein siegell, in gegenwart seiner Hausfrauen und tochter unterschrieben. testes adhiberi noluit."

      Die Ehepakten Friedrich mit Ilsabeth vom Hagen d. d. Hildesheim, 5. Nov. 1581, sind unter Nr. 3. der Urkunden abgedruckt.

      In der Leichenrede für Katharina Ilse Meyer, geb. Beverburg, Ehefrau des Pastors ad St. Andreä Mag. Meyer zu Hildesheim, eine Ur-Urgrosstochter Friedrichs, wird letzterer als "gewesener Ratsverwandter und wohlfürnehmer Kaufmann hierselbst" bezeichnet. Auch er wird den Tuchhandel betrieben haben, denn 1573 wird er als "older Oldermann der Wandtsnider" aufgeführt.

      An städtischen Aemtern bekleidete er:

      1583 und 1585 das eines Weinherrn, (als solcher wird er in einer Schuldverschreibung Hilmer's von Oberg über 1000 Reichsthaler von Dienstag in den heil. Ostern 1583 neben Jost Brandes und Olrich Redeken, und in dem Konzepte einer Schuldverschreibung Jost's von Werder vom Donnerstag in den heil. Ostern 1585 genannt).