Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/419

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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im weiten Thale des Rothbaches gelegen. Millina wird schon 1144 in einer Urkunde erwähnt, in welcher der Erzbischof Arnold I. von Köln das Entstehen der Siegburger Probstei bekundet und das gegenseitige Verhältniß der Pfarr- und Klostergeistlichen und deren Besitzungen zu Were, Tudere, und Bruchsittert feststellt. Millen war eine alte Herrschaft, deren Besitzer sich von der dortigen Burg nannten. Unter den Dynasten derselben kommt Theoderich (1202) bei dem Bündniß des Herzogs von Brabant mit Otto, Grafen von Geldern vor. 1216-37 war Goswin von Millen Domherr zu Köln und Probst zu Utrecht. 1260 erkennt Arnold, Herr von Milne, es an, daß der Schweinezehnte seines Waldes zu Havert dem Stifte zu Wassenberg zustehe. Dietrich II., Herr zu Heinsberg und Blankenheim, kaufte 1283 die dem Bischofe von Lüttich lehnspflichtige Herrlichkeit Millen von Arnold von Millne. 1363 versetzte Gottfried III. Herr zu Heinsberg, dem Grafen Eduard von Geldern die Herrschaften Millen, Gangelt und Waldfeucht, aber Gottfried's II. Sohn, Johann, Bischof von Lüttich, erhielt dieselben wieder zurück. Im Jahre 1484 gelangten diese 3 Herrschaften durch Heirath an das Haus Jülich und wurden sofort als Aemter dem jülich'schen Staate einverleibt. Millen blieb bis zur Eroberung des Landes durch die Franzosen Hauptort eines jülich'schen Amtes; unter der Fremdherrschaft gehörte es zum Kanton Sittard. — Es ist eine auffallende Erscheinung, daß die sämmtlichen Flecken, Dörfer und Weiler des ganzen nördlichen und nordwestlichen Theiles unseres Regierungs-Bezirks südlich bis Gangelt, Geilenkirchen, Linnich, Jülich, Düren und Nörvenich, außer wenigen