Die Deutschen Personennamen/001

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Die Deutschen Personennamen
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[VIII]
Nächste Seite>>>
[002]
Die Deutschen Personennamen.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


1. Die Zeit der Einnamigkeit und die Entstehung der Familiennamen.

Als die Menschen anfingen, sich in der Welt einzurichten, da gaben sie den Gegenständen, die sie um sich sahen, Namen, und ebenso bezeichneten sie sich auch gegenseitig mit bestimmten Worten, um die Personen, zu denen oder von denen sie sprachen, zu unterscheiden. Aber während bei den Tieren und leblosen Dingen ein Wort sehr bald zur Bezeichnung einer Menge gleichartiger Gegenstände diente, wie Löwe, Baum, Haus, Stein, die Gattungsnamen der Grammatik, und während hier nur einzelne große Gegenstände ihre besonderen Namen erhielten, wie die Berge, Flüsse, Ansiedelungen, bekam von den Menschen jeder seinen besonderen Namen, der ihm allein eigentümlich sein sollte. Das ist der Begriff, den wir noch heute mit dem Worte Eigenname verbinden, daß dieser nämlich einer Person oder einem Dinge allein gehören soll. Wie es nur eine Donau, nur einen Sinai, nur ein Hamburg gibt, so sollte auch bei den Menschen jeder Name nur eine ganz bestimmte Person bezeichnen und keine andere. Bekommen auch die den Menschen umgebenden Tiere, die Hunde und Pferde, Einzelnamen, zuweilen auch leblose Dinge wie Schiffe, berühmte Waffen, so das Schwert Siegfrieds Balmung, das Schwert und Hörn Rolands Durendarte und Olifant, so werden auch sie eben dadurch aus der Gattung heraus und gewissermaßen zu Personen erhoben.

Ein Name genügt in der ältesten Zeit zur zweifelsfreien Bezeichnung der Personen: bei allen Völkern tragen die Menschen zunächst nur einen Namen. Die Juden heißen Joseph, Saul, die Griechen Achill, Demosthenes, die Römer Numitor, Romulus, die Deutschen Hagen, Siegfried. Ein Name genügt, denn die Zahl der Menschen, die miteinander in Verkehr stehen, ist klein, so daß man im ganzen nicht allzu vieler Namen bedarf, und anderseits ist die Sprache noch schöpferisch und bringt eine Fülle von Namen hervor.

Sinnvoll wird für das neugeborene Kind der Name gebildet. In der Heiligen Schrift, namentlich im Alten Testament wird fast bei jedem Namen Herleitung und Bedeutung angegeben. Hanna nenntt ihren Sohn Samuel, Gott hört, und zu Maria spricht der