Die Deutschen Personennamen/002

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Die Deutschen Personennamen
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Die Deutschen Personennamen.djvu
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Engel: Deinen Sohn sollst du Jesus heißen, denn er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden. Der Herr ringt mit Jakob und spricht zu ihm: „Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel (Gotteskämpfer), denn du hast mit Gott und Menschen gekämpft.“

Hektors Sohn nennen die Trojaner Astyanax, den König der Stadt, weil sein Vater Hektor Schirm und Schutz des Volkes ist (Ilias, 6, 403). Ebenso schafft man in Deutschland sinnvoll die Namen: Das zeigen uns die in derselben Familie vereinigten Siegmund, Siegelind, Siegfried; Heribrand, Hildebrand, Hadubrand; hier bot die Zusammensetzung zahlreiche Möglichkeiten der Abwechselung. Viele deutsche Namen beginnen oder schließen mit dem Worte hild Kampf: Hildebrand, Hildegunde, Kriemhild, Brunhild. Sinnvoll wird der Name gebildet, ein Geschenk fürs Leben soll das Kind mit ihm erhalten, all das Gute und Schöne, was der Name Siegfried enthält, soll der Knabe, der den Namen erhält, dereinst als Mann an sich tragen.

Daß Namen und Wesen eng verbunden gedacht werden, zeigen uns die Namen der Götter, Dämonen und Geister. Als der Herr Moses befiehlt, die Israeliten aus Ägypten zu führen, da sagt Moses (2. Mose 3, 13-15): „Wenn ich zu den Israeliten komme und ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich gesandt, und sie werden mich fragen: Wie heißt er? was soll ich ihnen antworten?“ Gott erwidert: „Jahwe, „„ich bin, der ich bin““, das ist mein Name für ewige Zeiten und meine Benennung von Geschlecht zu Geschlecht." Den „Namen des Herrn" ruft man an, „er führet uns auf rechter Straße um seines Namens willen" (Psalm 23), und im Neuen Bunde beten wir „Geheiliget werde dein Name“ und taufen auf den „Namen“ des dreieinigen Gottes.

Weil Namen und Wesen aufs engste verbunden sind, erlangt man Einfluß auf Götter und Dämonen, wenn man ihren Namen weiß. Darum halten auf der frühsten Bildungsstufe die Völker den Namen ihres Gottes geheim, denn auch der Feind könnte dessen Schutz gewinnen, wenn er ihn bei seinem wirklichen Namen anriefe. Auf diesen Aberglauben geht es Wohl ursprünglich zurück, daß die Juden den Namen Jahwe überhaupt nicht aussprachen, auch nicht bei der Schriftvorlesung. Die Macht des Zauberers beruht vor allem darauf, daß er die wahren Namen der Götter und Dämonen kennt und sich diese dadurch dienstbar macht (1. Mose 32, 29.