Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/235

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Forsthause im Elkenberge, der herrschaftlichen Deichmühle, der Paradies- und der Mönchshöfermühle, dem Wirthschaftshof zu Mönchshof und der Domäne Barntrup zu Sevinghausen mit dem Vorwerke Herborn. Sie bildete vor dem Jahre 1317 mit Bega eine Gemeinde des Archidiaconats Steinheim im Bisthum Paderborn und wird als selbstständige Parochie in den Archidiaconatsregistern bei Wiegand, Bessen und im Registrum contributionis sedes Stenhem vom Jahre c. 1480 aufgeführt. Im Jahre 1317 wurde sie durch den Bischof Dietrich von Paderborn von der Kirche zu Bega getrennt und eine selbstständige Parochie, nachdem Ritter Konrad von Billerbeck Kirche und Pfarre durch den vierten Theil seiner Güter zu Heyentorpe (ein ausgegangener Ort südöstlich von Barntrup) dotirt hatte. Das Land zum Pfarrhofe schenkte Simon I. E. H. zur Lippe. — Simon I. beurkundet am 20. Sept. 1317, daß Ritter Konrad von Billerbeck den vierten Theil seiner Güter zu Heyentorpe mit allen Einkünften in fertura seu fructibus zur Dotirung der Kirche zu Berrentorpe et ad plebanationem (Pfarrstelle) geschenkt habe, und bestätigt dieselbe nostro consensu et nobilium comitum de Sternberge, cognatorum nostrorum, quorum tutor sumus. Da die Barntruper Kirche von der zu Bega durch den Bischof Dietrich von Paderborn getrennt worden, so werde sie künftig von ihrem eigenen Pfarrer als eine besondere Parochie verwaltet werden. Simon schenkt ferner zur Anlage des Pfarrhofs eine area, da wo es civibus parochianis angemessen scheine und befreit sie zugleich von allen Lasten, Steuern und der weltlichen Gerichtsbarkeit cujuslibet in oppido." (Lipp. Reg. II, 632. Holscher Bisthum Paderborn p. 69. Zeitschrift für vaterländische Geschichte. Münster 1879.)
Der Chor der jetzigen Kirche mit seinem Kreuzgewölbe stammt aus dem Erbauungsjahr der ersten Kirche 1317. Daß alte Theile der Kirche in den jetzigen, nach dem Brande von 1636 aufgeführten Bau gezogen sind, beweist auch der Schlußstein des Gewölbes mit dem einfachen sternberger Wappen, einem Stern mit 6 Strahlen, welches die Grafschaft Sternberg bis zum Anfange des 15. Jahrhunderts führte. Vom 15. Jahrhundert an, als Sternberg in den Besitz der Edelherrn zu Lippe überging, nahm die Stadt Barntrup den halben Stern und die halbe Rose in ihr Wappen auf. Auch findet sich dasselbe auf einem Steine über einem Fenster links vom südlichen Portale neben der Jahreszahl 1599. (Preuß Baul. Alterthümer S. 54 und 55.) Die Kirche wird, als die Stadt Barntrup in einer Fehde zwischen